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28 Newsletter PFI entwickelt neue Produktprüfung und Prüfgerät Schnittschutz für Hände und Füße Handverletzungen machen einen Großteil der Arbeitsunfälle in der Industrie aus. Jeder zweite dieser Unfälle geht mit Schnittwunden einher. Aber nicht nur die Hände, sondern auch die Füße müssen in gefährdeten Berufen, wie zum Beispiel bei Forstarbeitern, vor Schnittverletzungen geschützt werden. Schnittfestes Schuhwerk minimiert das Risiko. Zur Überprüfung der Wirksamkeit von Schuhen und Handschuhen, die vor Schnittverletzungen schützen sollen, hat das PFI die Schnittfestigkeitsprüfmaschine SFH 3136 entwickelt. PFI-Schnittfestigkeitsprüfmaschine PHYSIK Das neue Prüfgerät ist in der Lage, die Schnittfestigkeit von Schutzhandschuhen gemäß DIN EN 388 und den Schnittschutz (CR) von Sicherheitsschuhen gemäß DIN EN ISO 20344 zu überprüfen. Bei der Prüfung werden Prüfmuster mit einer kreisförmig rotierenden Klinge geschnitten. Die Klinge bewegt sich unter einer festgelegten Belastung auf dem Prüfmuster hin und her und dreht sich zusätzlich entgegen dieser Bewegung. Eine Akkreditierung des Verfahrens wird schnellstmöglich angestrebt. Das PFI bietet nicht nur die Durchführung der Prüfung an, sondern das Prüfgerät wurde auch in den PFI-Prüfgerätekatalog aufgenommen und kann somit über das PFI bezogen werden. Weitere Informationen: Dipl.-Ing. (FH) Liselotte Vijselaar Abteilungsleiterin Physikalische Prüfung und Forschung Telefon: +49 (0)6331 2490 12 E-Mail: liselotte.vijselaar@pfi-germany.de
NEWS Unterscheidung von Leder und Synthetik-Materialien Ist es Leder? Selbst für Experten ist es mittlerweile eine echte Herausforderung, leder auf den ersten Blick von Synthetik-Materialien zu unterscheiden. Früher konnte leder anhand von Indikatoren wie Haptik, Schnittkanten und Geruch erkannt werden. Zur Prüfung musste das Produkt nicht zerstört werden. Heute reicht dies meist nicht mehr aus, weil die Technologien zur Herstellung synthetischer Materialien inzwischen sehr hoch entwickelt sind. ob Mikrofasermaterial mit Veloursledercharakter oder Synthetics mit geprägten Narbenbildern – Imitationen gibt es in unendlicher Vielfalt, und sie sind dem original teilweise zum Verwechseln ähnlich. Schwierig kann es aber auch bei vermeintlich beschichteten Ledern werden: Oft ist die Beschichtungsstärke zu hoch und das eigentliche Leder viel zu dünn, als dass das Material nach den einschlägigen Richtlinien noch als „Leder“ oder „beschichtetes Leder“ bezeichnet werden dürfte. Das Leder hat bei starker Beschichtung lediglich die Funktion eines Trägermaterials. Seine charakteristischen Merkmale wie Feuchtigkeitsaufnahme und Flexibilität gehen dann fast vollständig verloren. Dies hier ist leder, denn die Beschichtung ist dünner als 0,15 mm bei einer Gesamtmaterialstärke von 1,71 mm 02.2011 Magazin des Prüf- und Forschungsinstituts Pirmasens e. V. Hier handelt es sich um beschichtetes leder (Beschichtung 0,37 mm, Gesamtstärke 2,43 mm) Nur Leder mit einer maximalen Beschichtungsstärke von weniger als 0,15 mm dürfen mit dem Begriff „Leder“ gekennzeichnet werden. Beträgt die Beschichtungsdicke mehr als 0,15 mm, jedoch weniger als ein Drittel der Gesamtmaterialstärke, dann muss das Material als „beschichtetes Leder“ oder „Leder mit Beschichtung“ bezeichnet werden. Ist eine Beschichtung stärker als 0,15 mm und überschreitet die Beschichtungsdicke ein Drittel der Gesamtstärke, handelt es sich um ein so genanntes „sonstiges Material“. Bei der Überprüfung der Beschichtungsstärke werden je nach Prüfmuster mindestens drei Proben senkrecht zur Deckschicht entnommen. Die Dicke der Oberflächendeckschicht wird mit einem Lichtmikroskop bestimmt und sowohl als Dicke als auch als prozentualer Anteil der Gesamtdicke angegeben. Quellen DIN EN ISO 17186 Leder – Bestimmung der Dicke der Oberflächendeckschicht RAL 060 A2 – Abgrenzung des Begriffes Leder gegenüber anderen Materialien Bedarfsgegenständeverordnung § 10a Kennzeichnung von Schuherzeugnissen 94/11/EG Weitere Informationen: Dipl.-Ing. (FH) Liselotte Vijselaar Abteilungsleiterin Physikalische Prüfung und Forschung Telefon: +49 (0)6331 2490 12 E-Mail: liselotte.vijselaar@pfi-germany.de 29
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