mebulive 4/2020 Vorschau
Produktion im Corona-Modus – Die Problemlöser, Discovery & Eurosport – Technik-Umbau, Streamingdienst DAZN – Mehr Live-Sport, Grass Valley – Strategiewechsel
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Steile Lernkurve<br />
Opening Interview: Sky Deutschland CEO Devesh Raj (li.) und Alessandro Reitano<br />
Sky Deutschland veranstaltete am 8. Oktober<br />
<strong>2020</strong> in Kooperation mit SVG Europe erneut<br />
den Sky Sport Summit, diesmal mit stark<br />
beschränkter Gästezahl im Münchner<br />
Mathäser Filmpalast. Dominiert wurden alle<br />
Vorträge und Diskussionen von den Auswirkungen<br />
der Corona-Pandemie. Perspektiven<br />
gewährten Sky Deutschland CEO Devesh Raj<br />
und ein Panel zu Chancen und Herausforderungen<br />
in der Live-Produktion. Dazu ging es<br />
um den Bundesliga Re-Start und um technische<br />
Innovationen wie Dolby Atmos und 5G.<br />
Alessandro Reitano, Vice President Sport Production<br />
bei Sky Deutschland und Gastgeber des Sky Sport<br />
Summit <strong>2020</strong>, konnte am 8. Oktober Corona-bedingt nur<br />
eine kleine Gästezahl begrüßen, die im großen Vorführsaal<br />
des Münchner Mathäser Filmpalastes mit viel Sicherheitsabstand,<br />
gut verteilt, reichlich Platz hatten, unter ihnen<br />
Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten Produktionsdienstleister<br />
und Technologiepartner von Sky Deutschland.<br />
„Ich bin trotzdem sehr froh, dass wir nach dem<br />
Lock-down endlich auch mal wieder persönlich miteinander<br />
sprechen können“, betonte Reitano.<br />
Bei seinem Opening-Interview mit dem neuen Sky<br />
Deutschland CEO Devesh Raj machte er deutlich, wie<br />
COVID-19 das eigene Unternehmen getroffen hat und wie<br />
man damit umgeht. 80 Prozent des Sky-Teams machen<br />
demnach Homeworking oder arbeiten Remote. Beim<br />
Umgang mit der Pandemie habe man viel vom Schwesterunternehmen<br />
Sky Italy gelernt, sagt er, das zuerst mit der<br />
Covid-Thematik konfrontiert worden sei. Noch vor dem<br />
offiziellen Lock-down in Deutschland habe man bei Sky<br />
Deutschland deshalb schon versuchsweise einen Remote<br />
Working Day veranstaltet. Dabei habe man getestet, wie<br />
die Kapazitäten der Enterprise-Systeme mit massiven<br />
Fernzugriffen klarkommen und ob die Homeworker auch<br />
über die nötige Zugangstechnik verfügen. „Wir sind froh,<br />
dass wir unser Team gesund gehalten haben und unser<br />
Programm ohne Ausfälle aufrechterhalten konnten. Das<br />
war uns ein zentrales Anliegen“, betonte Reitano. Und<br />
Sky-Chef Raj sagte: „Innerhalb kurzer Zeit haben wir es<br />
geschafft, dass unsere sämtlichen Call Center Leute von zu<br />
Hause aus arbeiten können. Jetzt gilt es generell zu hinterfragen,<br />
für welche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter man<br />
künftig tatsächlich noch feste Arbeitsplätze in Büros vorhalten<br />
muss.“<br />
COVID-19, erklärte Reitano, habe bei Sky Deutschland zu<br />
einer steilen Lernkurve geführt, wie man sichere Live-Sendungen<br />
auch mit Remote-Workflows bewerkstelligen könne.<br />
Im Ergebnis werde man nun auch eine komplette<br />
Handballsaison mit 380 Spielen remote produzieren.<br />
Problematisch für alle Beteiligten sei die Bundesliga-<br />
Rechtevergabe mitten im Lock-down gewesen. „Mit dem<br />
Ergebnis sind wir am Ende aber sehr zufrieden, auch<br />
wenn wir nicht alles erwerben konnten. Wir waren aber<br />
auch auf alle möglichen Szenarien vorbereitet. Bundesliga<br />
und Formel 1 sind schließlich das Herz unseres Sportangebots“,<br />
sagte Reitano.<br />
Raj ergänzte: „Wir merken, dass TV-Konsumenten, selbst<br />
wenn sie einen kostenlosen Zugang zu einzelnen Sportprogrammen<br />
haben, lieber bei uns schauen, weil wir eine<br />
bessere Berichterstattung und Bildqualität, oft in UHD,<br />
bieten.“ Allerdings sei man in Deutschland bei der TV-<br />
Berichterstattung noch zu stark auf die Live-Events am<br />
Wochenende fokussiert. Dabei gelte es die Fans auch<br />
unter der Woche mit Hintergrundinfos und Geschichten zu<br />
den Events anzusprechen, so wie das beispielsweise<br />
auch bei der NFL in den USA geschehe. „Das wollen wir<br />
ändern“, betonte er. „Innovationen sind in unserem<br />
48 <strong>mebulive</strong> 4.<strong>2020</strong>