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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
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und durch Disziplin dazu beizutragen, das Infektionsrisiko
einzudämmen. Auf diese Weise könne
jeder Einzelne dazu beitragen, den eigenen Arbeitsplatz
zu sichern und zu erhalten.
Für vier Wochen in Zwangspause
Da Anfang November ein vierwöchiger Lockdown
angeordnet wurde, läuft die deutsche Wirtschaft
Gefahr, dass sich das soeben noch rasante
Wachstum um 8,2 Prozent im dritten Quartal nun
wieder verlangsamt. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen
können die Erholung abbremsen und zu
spürbaren Einbußen für Unternehmen führen. So
rechnet das Wirtschaftsministerium mit einem
Einbruch des BIP in Deutschland von 5,5 Prozent.
Allerdings mit einer Einschränkung: Nur wenn es
gelänge, die Kurve der Neuinfektionen wieder abzuflachen,
könne sich schwerer Schaden für Unternehmen
und Beschäftige verhindern lassen, erklärte
Minister Peter Altmaier vor der Presse.
Auch wenn Unternehmen, Selbständige und Freiberufler
in diesen Wochen erneut mit erheblichen
Einschränkungen klar kommen müssen, so betrifft
dieser Lockdown nicht die gesamte Wirtschaft,
sondern nur einige Branchen – diese aber
umso härter.
Dazu gehören beispielsweise Gastrobetriebe, Hotels,
die Luftfahrt und die Reiseindustrie sowie
Freizeiteinrichtungen im Bereich Sport und Kultur.
In Wuppertal etwa stehen zwei Drittel der Hotellerie,
Kneipen und Restaurants mit dem Rücken
zur Wand. Landesweit befürchtet der Präsident
des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes,
Guido Zöllik, dass rund ein Drittel der insgesamt
245.000 Betriebe bei einer erneuten Schließung
dicht machen muss.
Auch teilweise erheblicher Schaden
Hochgerechnet auf die besonders betroffenen
Wirtschaftszweige werden etwa 3,66 Millionen
Menschen während des vierwöchigen Lockdowns
im November keine Einnahmen haben. So zynisch
es in dieser angespannten Situation auch
klingen mag: Gesamtwirtschaftlich werden die
Einbußen überschaubar bleiben, da die angeführten
Branchen nur 3,4 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes
ausmachen.
Dabei darf der fallweise massive individuelle
Schaden natürlich nicht klein geredet werden. Immerhin
könnte nach Schätzung des DIW in Köln
Oliver Teubler
Rechtsanwalt, Fachanwalt
für Arbeitsrecht.
Es gibt die Befürchtung, dass Menschen aus Sorge vor Ansteckung
mit dem Virus ihr Konsumverhalten ändern und es in den
kommenden Monaten zu einem Anstieg der Insolvenzen kommt.
der Bergische Unternehmer 11|20 29