Unser Rietberg Ausgabe 17 vom 18. November 2020

Lokales
Bürgermeister Andreas Sunder bewahrte die Tradition.
Rietberg (pb). Na, das klingt
doch einmal nach einem
richtigen Motto à la GKGR.
Eigentlich heißt der Sessionsslogan
ja „Dann geh doch zum
Foto: P: Blöß
Karneval“, aber hat sich aus
bekannten Gründen erledigt.
Die Grafschaftler können und
wollen nicht ohne Fasteleer
und gehen also neue Wege.
Redaktions- und Anzeigenschluss für die
18. Ausgabe ist der 27. November!
Besorg dir dein Schwein
Hat GKGR ein neues Sessionsmotto?
Fasching digital heißt es nun
beim Traditionsverein aus der
Kernstadt.
Und genau da, auf der Homepage
der Jecken (karnevalrietberg.de),
findet sich ein
Spruch, der nahtlos in die sich
am Bein hochschlängelnden
Luftschlangen und das tanzende
Fachwerk an der stehenden
Ems einreiht. „Besorg
dir dein eigenes Schwein“, na,
das ist doch mal eine Aussage,
die Kern hat. Ein Minivideo
mit grunzender Echtsau gehört
dazu, allerdings der neue
Sessionssticker mit Wappensau
ist derzeit noch gar nicht
erhältlich, auch wenn die
Vorverkaufsstellen schon benannt
werden. Lieferschwierigkeiten
der Herstellerfirma.
Nun gut, in dieser Session
muss man keinen Sticker am
Revers tragen, um Rosenmontag
oder Altweiber in die
Stadt zu dürfen. Denn was will
man da auch, findet ja nichts
auf der Straße statt. Dennoch,
mit dem neuen Ansteckteil
in einer mittlerweile ganzen
Serie von Sessionsanheftern
überbieten sich die GKGR-Verantwortlichen
wirklich selbst.
„Besorg dir dein eigenes
Schwein“, das sollten Sammler
der Pins unbedingt tun. Die
Vereinswappensau und das
Coronavirus – in dem Fall zum
grünen Monster mit rausgestreckter
Zunge mutiert, ein
tolles Motiv. Pfiffig,witzig und
vieldeutig auslegbar. Krallt sich
nun der kleine COVID am Ringelschwänzchen
des Schweins
fest, um es zurückzuhalten vor
allzu feierwütiger, alkoholgeschwängerter
Aktivität? Oder
zieht das jecke Ferkel den
Fiesling hinter sich her, um ihn
irgendwo in der Ems absaufen
zu lassen? Die Sau jedenfalls
ist vorsichtig, sie trägt den
Schnutenpulli. Nur mit dem
Abstand, dass müssen Virusmonster
und Tier noch genauer
ausmessen, vielleicht hilft
dabei auch gerne die Kontrollmannschaft
des kommunalen
Ordnungsamtes.
Jedenfalls, wir meinen: dieser
Sticker hat das Zeug zum absoluten
Kult, auf Jahrzehnte.
Den muss man haben, Veranstaltungen
hin oder her. Wir
sagen Bescheid, wenn es das
Teil denn dann käuflich zu erwerben
gibt im Kerndorf.
Schunkeln, bützen, Kamelle
aufklauben, dicht an dicht
Programmen lauschen, das
ist alles gestrichen, gut so mit
Blick auf die Infektionsgefahren,
und gut so mit Blick auf
neue kreative Ideen – und die
Eindämmung von Redezeiten
des Präsidenten. Man halte
sich fest, sein Sessionseröffnungsvideo
umfasst exakt
3:38 Minuten, Rekord, absoluter
Rekord für Rooooobert
Junkerkalefeld, der gemeinhin
durchaus auch schon mal 20
Minuten und mehr brauchen
kann für seine Ansprachen.
Hier also fasst er sich kurz,
spricht vom „kleinen, unsichtbaren,
brandgefährlichen Virus“
und sagt deutlich: „Der
Karneval kommt zu Ihnen“,
sprich, er kehrt das Motto um.
Und die GKGR verspricht noch
eine ganze Reihe pfiffiger digitaler
Beiträge auf dem eigenen
You-Tube-Kanal und der
Homepage und damit den
Blick in alle und für alle Haushalte,
die schauen wollen.
Auch das Prinzenpaar, Karin
Lummer und Michael Sellemerten,
ist bereits in einem
kleinen Filmchen zu sehen
und zu hören. Und deckt
dabei etwas auf, was im Januar
bei der Proklamation
wohl den wenigsten ins Bewusstsein
gedrungen zu sein
scheint. In seiner, gewohnt
langen, Inthronisierungsrede
nämlich, hatte der Präsi namens
Roooobert ungefähr so
formuliert: „Sie werden für
mindestens 12 Monate unser
Prinzenpaar sein.“ Nanu? Wieso
„mindestens“? Fragt sich
das Tollitätenduo zu recht –
oder anders, „was wusste Junkerkalefeld
von dem. was auf
alle zukommen würde“? Interessante
Überlegung…..
Dass die närrischen Regenten
auch an ein Dauermotto der
gkgr erinnern, nun ja, „weiter
so noch viele, viele Jahre…“,
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