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Unser Rietberg Ausgabe 17 vom 18. November 2020

Stadtmagazin für Bokel, Druffel, Mastholte, Neuenkirchen, Rietberg, Varensell und Westerwiehe

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Lokales<br />

Keine Freiheit mehr für das liebe Federvieh?<br />

Geflügelpest ist auf dem Vormarsch - schlechte Zeiten für die Züchter<br />

Mit der Freiheit auf großen Wiesen ist es fürs Federvieh wohl erstmal vorbei. <br />

<strong>Rietberg</strong> (pb). Nein, das ist<br />

kein gutes Jahr, dieses <strong>2020</strong>,<br />

für Privathaushalte, Firmen,<br />

für Politik, Vereine, Künstler,<br />

Kultur, Sportmannschaften<br />

und so weiter und so weiter.<br />

Die Coronakrise schränkt alles<br />

ein und manch ein Verein<br />

bangt um seine Existenz, nicht<br />

unbedingt wegen des lieben<br />

Geldes,wohl aber wegen der<br />

fehlenden Aktivitäten, der<br />

Gemeinschaft und des Zusammenhalts,<br />

der nun einmal<br />

nicht gelebt werden darf.<br />

Beispiel: die Rassegeflügelzucht,<br />

normalerweise beleben<br />

die Lokalschauen, wie auch die<br />

überregionalen Ausstellungen<br />

das Miteinander. Die gemeinsame<br />

Vorbereitung solcher<br />

Termine, von der Planung zur<br />

Gestaltung über den Besatz<br />

bis hin zum Sammeln von<br />

Tombolapreisen, die Treffen<br />

mit vielen Interessenten insbesondere<br />

zur den offiziellen<br />

Eröffnungen - und nicht zuletzt<br />

das gemeinsame Gespräch bei<br />

Kaffee und Kuchen, nix is‘. Da<br />

wird es schwer, Nachwuchs zu<br />

motivieren für das zeitaufwendige<br />

und verantwortungsvolle<br />

Hobby, auch, weil es ja keinen<br />

sichtbaren Lohn für die züchterischen<br />

Bemühungen gibt.<br />

Keine Landesverbandsehrenpreise,<br />

keine Jugendpokale,<br />

schlichtweg nichts.<br />

Und, nun treibt auch mal wieder<br />

die Sorge um die Federviecher<br />

die Züchter um. Nach<br />

der Schweinepest, Problem<br />

für Landwirte, ist zusätzlich<br />

die Geflügelpest auf dem Vormarsch.<br />

Dazu teilt der Kreis Gütersloh<br />

aktuell mit: „Ein erster Hausgeflügelbestand<br />

an der deutschen<br />

Nordsee ist von der<br />

Vogelgrippe betroffen. Nach<br />

Fällen in Westrussland, Kasachstan,<br />

Israel und den Niederlanden<br />

ist die hochpathogene<br />

aviäre Influenza (HPAI),<br />

gemeinhin bekannt als Geflügelpest<br />

oder Vogelgrippe, also<br />

in Deutschland angekommen.<br />

Schon in einer Risikobewertung<br />

Anfang Oktober schätzte<br />

das Friedrich-Loeffler-Institut<br />

(FLI) das Einschleppungsrisiko<br />

als hoch ein. Fälle von<br />

Vogelgrippe, die dem Subtyp<br />

H5 zugeordnet sind, wurden<br />

seit Ende Oktober bei Wild-<br />

Foto: Hans Pasel<br />

vögeln in Schleswig-Holstein,<br />

Hamburg und Mecklenburg-<br />

Vorpommern nachgewiesen.<br />

Alle Geflügelhalter sind aufgerufen,<br />

noch mehr Augenmerk<br />

auf die Biosicherheit in<br />

ihren Beständen zu legen und<br />

sämtliche direkten und indirekten<br />

Kontaktmöglichkeiten<br />

zwischen Wild- und Hausgeflügel<br />

zu minimieren. Das FLI<br />

empfiehlt eine Überprüfung<br />

im Betrieb anhand der ‚AI-Risikoampel<br />

zur Selbsteinschätzung<br />

der Biosicherheit im Geflügel<br />

haltenden Betrieb‘. Der<br />

Link dazu findet sich auf der<br />

Internetseite des FLI.<br />

Besonders zu beachten ist,<br />

dass Geflügel nur an Stellen<br />

gefüttert werden darf, die für<br />

Wildvögel nicht zugänglich<br />

sind. Futter, Einstreumaterial<br />

und gleichartige weitere<br />

Materialien müssen ebenso<br />

unzugänglich für Wildvögel<br />

gelagert werden. Hobbyhalter<br />

sollen mindestens die<br />

Vorsichtsmaßnahmen des FLI-<br />

Merkblatts ‚Schutzmaßnahmen<br />

gegen die Geflügelpest<br />

in Kleinhaltungen‘ einhalten.<br />

Weiterhin sieht die Geflügelpest-Verordnung<br />

vor, dass<br />

bei Todesfällen oberhalb der<br />

gesetzlichen Warnwerte und<br />

bei auffälligen Symptomen<br />

ein Tierarzt zur Klärung der<br />

Verdachtsfälle hinzugezogen<br />

wird. Der Warnwert für Todesfälle<br />

richten sich im Einzelnen<br />

nach der Größe des Bestands,<br />

dem Zeitraum der Todesfälle<br />

und der Geflügelart.<br />

Halter von Freilandgeflügel<br />

werden aufgefordert, sich<br />

schon jetzt Gedanken über<br />

Aufstallungsmöglichkeiten<br />

zu machen, da bei einer Verschärfung<br />

der Gefahrenlage<br />

im Kreis Gütersloh mit einer<br />

Stallpflicht mindestens für Risikogebiete<br />

zu rechnen ist. Ein<br />

solches ist insbesondere der<br />

Bereich, der an das Steinhorster<br />

Becken grenzt - Teile der<br />

Städte <strong>Rietberg</strong> und Verl also.<br />

Das Schutzgebiet Steinhorster<br />

Becken ist ein Anziehungspunkt<br />

für viel Wild- und Zugvögel.<br />

Und <strong>Rietberg</strong> ist auch<br />

das Zentrum der Geflügelhaltung<br />

im Kreis.<br />

Zusätzlich zu diesen Schutzmaßnahmen<br />

sollen alle Geflügelhalter<br />

überprüfen, ob sie in<br />

diesem Jahr die vorgeschriebene<br />

Tierseuchenkassenmeldung<br />

korrekt abgegeben haben.<br />

Alle Bürger und Bürgerinnen<br />

sind darüber hinaus dazu aufgerufen,<br />

auffällige Verhaltensweisen<br />

von ganz bestimmten<br />

Wildvogelarten - Greifvögeln,<br />

Rabenvögeln und wildem<br />

Wassergeflügel - der örtlichen<br />

Veterinärbehörde umgehend<br />

zu melden“, heißt es im offiziellen<br />

Schreiben der Gütersloher<br />

Behörde. Die Abteilung<br />

Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung<br />

des Kreises<br />

Gütersloh ist bei Meldungen<br />

und Nachfragen zur<br />

Vogelgrippe per E-Mail unter<br />

veterinaer.lebensmittelueberwachung@kreisguetersloh.de<br />

erreichbar. Die Experten geben<br />

gerne Auskunft und helfen<br />

bei Fragen weiter.<br />

Online auch zum Download: www.zumstickling-druck.de/unser-rietberg<br />

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