Luzerner Wirtschaft 3 2020 inhalt
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Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit<br />
Ziele bündeln, zum Beispiel die RE100, eine globaler Zusammenschluss<br />
von Unternehmen, die sich verpflichten, zu 100<br />
Prozent auf erneuerbare Energien umzusteigen. Für maximales<br />
Engagement sollten Mitarbeiter beim Festlegen der Ziele eingebunden<br />
werden – sei es in Form von Fokusgruppen, Umfragen<br />
oder dem offenen Aufruf für Vorschläge. Entsprechende Ziele<br />
könnten zum Beispiel sein, Plastik vollständig aus dem Büro zu<br />
verbannen, klimaneutrale Mobilität zu erreichen oder nur noch<br />
mit Logistik-Partnern zusammenzuarbeiten, die eine sozial<br />
nachhaltige Lieferkette garantieren. Je höher das Thema in der<br />
Unternehmensagenda aufgehängt ist, desto einfacher ist es, die<br />
Ziele zu priorisieren und umzusetzen.<br />
3. Fortschritte messen und mit dem Team feiern<br />
Die Dynamik der “Mission Nachhaltigkeit” wird gefördert, indem<br />
Sie regelmäßige Updates mit den Mitarbeitern teilen, die<br />
zu weiterem Engagement ermutigen. Wie viele Einweg-Verpackungen<br />
konnten gespart werden, seitdem man in der Küche<br />
auf Glasbehältnisse umgestiegen ist, um wie viel Prozent wurden<br />
Emissionen reduziert, seitdem das Team Job-Tickets für den<br />
Nahverkehr nutzt, wie viel Wasser, CO2 und Tiere konnten geschont<br />
werden, seit die Firmencaterings vegetarisch sind? Regelmäßig<br />
zu feiern, was man gemeinsam erreicht hat, motiviert,<br />
weitere Veränderungen anzustoßen.<br />
4. Den Einflusskreis vergrößern<br />
Um den Wirkungskreis der eigenen Initiative zu erweitern,<br />
können Unternehmen nach Möglichkeit auch Dienstleister<br />
verpflichten, umweltbewusster zu handeln. Warum nicht zum<br />
Beispiel gemeinsam Kaffeebohnen wiederverwerten, Ausbildungsprogramme<br />
zur Förderung umweltbewusster Talente ins<br />
Leben rufen oder lokale Bildungsprogramme unterstützen? Es<br />
gibt bereits zahlreiche Unternehmen und Initiativen, die kluge<br />
Recyclingprozesse entwickelt haben. Zum Beispiel das Berliner<br />
Startup Kaffeeform, das aus gebrauchtem Kaffeesatz nachhaltige<br />
Tassen presst.<br />
5. Den Status quo in Frage stellen<br />
Unternehmen sollten sich nicht scheuen, ihre bisherigen Prozesse<br />
im Lichte einer nachhaltigeren Zukunft regelmäßig neu<br />
zu bewerten. Was nach Erkenntnissen in 2019 die beste nachhaltige<br />
Geschäftspraxis ist, hat <strong>2020</strong> eventuell schon ausgedient.<br />
Das eigene Team sollte ermutigt werden, Ideen rund<br />
um das Thema Nachhaltigkeit regelmäßig in Frage zu stellen.<br />
Helfen kann aber auch der Blick über den eigenen Tellerrand,<br />
um eine Antwort auf die Frage zu finden: Was können wir uns<br />
eventuell von anderen Unternehmen abschauen?<br />
Klar ist: Es gibt viel zu tun. Für maximales Engagement sollte<br />
sich jedes Unternehmen damit auseinandersetzen, welchen<br />
Nachhaltigkeitsmaßnahmen es die höchste Priorität beimisst.<br />
Verankern Firmen diese stringent in ihre Unternehmensstruktur<br />
und nehmen dabei ihre Mitarbeiter mit, sorgen sie nicht nur<br />
dafür, dass sie langfristig wettbewerbsfähiger, profitabler und<br />
innovativer sind. Sie sind gleichzeitig auch noch interessanter<br />
für junge Talente und helfen dabei, unseren Planeten zu schützen.<br />
Quelle: ETH Zürich<br />
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