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Luzerner Wirtschaft 3 2020 inhalt

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Bauen & Wohnen<br />

«Der transdisziplinäre Ansatz bedeutet eine Herausforderung»,<br />

sagt die BAFU-Fachfrau. «Unsere Aufgabe ist es, das Verständnis<br />

für ein übergreifendes Qualitätsbewusstsein im Interesse einer<br />

natur- und menschenverträglichen Landschaft zu fördern.»<br />

Diese Perspektive nimmt auch das sich gegenwärtig in Überarbeitung<br />

befindende Landschaftskonzept Schweiz (LKS) ein,<br />

das verbindliche Ziele für die raumrelevanten Politikfelder des<br />

Bundes formuliert. Im Rahmen des 2017 vom Bundesrat verabschiedeten<br />

Aktionsplans zur Strategie Biodiversität Schweiz<br />

beschäftigt sich ein Pilotprojekt des BAFU ausserdem mit der<br />

Frage, wie man die Artenvielfalt und die Landschaftsqualitäten<br />

bei der weiteren Entwicklung der Agglomerationen wirkungsvoll<br />

fördern kann.<br />

Holz: umfassend nachhaltig<br />

Als natürlicher, nachwachsender und einheimischer Rohstoff<br />

ist Holz das nachhaltige Baumaterial schlechthin. Es hat die<br />

Fähigkeit, das wichtigste Treibhausgas, Kohlen-dioxid, aus der<br />

Atmosphäre aufzunehmen und langfristig in Holzprodukten<br />

zu binden. Holz als Baumaterial enthält wenig graue Energie,<br />

verursacht nur einen geringen Ausstoss an Treibhausgasen,<br />

dämmt gut und lässt sich klimaneutral thermisch verwerten.<br />

Wird Holz aus der Region verwendet, kann es aber nicht nur als<br />

ökologisches Baumaterial punkten, meint Achim Schafer von<br />

der Sektion Holzwirtschaft und Waldwirtschaft im BAFU und<br />

präzisiert: «Die Verwendung von Holz für das Bauen stärkt die<br />

regionale Wertschöpfung. Der Einsatz von Holz aus einer nachhaltigen<br />

Waldwirtschaft leistet einen Beitrag zur Biodiversität,<br />

zur Luftreinigung, zum Schutz vor Naturgefahren und bietet Arbeitsplätze<br />

in Randregionen.» Diese Leistungen lassen sich nur<br />

schwer beziffern, sie finden aber zum Teil Eingang in die Ökobilanzierung<br />

und in den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz<br />

(SNBS).<br />

Der Anteil des Holzes am 3,2 Milliarden Tonnen schweren «Bauwerk<br />

Schweiz» betrug 2015 37 Millionen Tonnen. Das Potenzial<br />

für Baumaterialien, Innenausstattungen, Möbel und die Aussenbereiche<br />

wird damit noch nicht ausgeschöpft. Vom jährlich<br />

im Schweizer Wald nutzbaren Potenzial werden nur zwei Drittel<br />

geerntet.<br />

Mit der Ressourcenpolitik Holz will der Bund den Einsatz dieses<br />

Rohstoffs für das Bauen fördern. Ein wichtiger Schritt in<br />

diese Richtung sind die neuen Brandschutzanforderungen an<br />

Holzbauten. Sie erlauben entsprechende Wohn-, Büro-, Industrie-<br />

und Gewerbebauten sowie Schulhäuser mit einer Gesamthöhe<br />

von bis zu 30 Metern. Auch bei Hochhäusern sind unter<br />

bestimmten Bedingungen tragende und brandabschnittsbildende<br />

Bauteile aus Holz erlaubt. In Vorbereitung sind neue<br />

Empfehlungen der Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane<br />

der öffentlichen Bauherren (KBOB) – unter<br />

anderem zur Beschaffung von nachhaltig produziertem Holz<br />

und zu Holzbauten in der Immobilienstrategie.<br />

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