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Luzerner Wirtschaft 3 2020 inhalt

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Industrie 4.0<br />

Ford experimentiert mit vierbeinigen<br />

Robotern für den Einsatz in schwer zu-<br />

gänglichen Fabrikbereichen<br />

Anfang August erprobt Ford vierbeinige Roboter im US-amerikanischen Van Dyke-Getriebewerk. Sie sollen Laser-Scans der<br />

Anlage anfertigen. Ziel ist die effiziente Modernisierung der Anlage auf Basis von digitalen Daten<br />

Die Roboter, die auch über HD-Kameras verfügen, können in<br />

schwer zugänglichen Bereichen innerhalb der Anlage eingesetzt<br />

werden<br />

Ford hat zwei Roboter mit den Spitznamen Fluffy und Spot von<br />

Boston Dynamics gemietet, das renommierte Unternehmen ist<br />

bekannt für den Bau von mobilen Robotern<br />

Roboter-Technologie könnte helfen, finanzielle Mittel einzusparen,<br />

Anlagen schneller umzurüsten und somit neue Fahrzeuge<br />

früher auf den Markt zu bringen Ford experimentiert<br />

mit vierbeinigen Robotern, die extrem wendig sind und über<br />

ein hundeähnliches Bewegungsprofil verfügen. Sie können<br />

360-Grad-Scans durchführen, Steigungen von bis zu 58 Prozent<br />

bewältigen und sogar Treppen steigen. Die etwa 30 Kilogramm<br />

schweren Roboter sind Teil eines Pilotprojekts von Ford,<br />

das Zeit und Kosten senken sowie die Effizienz des Anlagenmanagements<br />

steigern soll.<br />

Fluffy, der Name wurde von der Roboter-Bedienerin Paula Wiebelhaus<br />

vergeben, ist eines der beiden Exemplare, die Ford von<br />

Boston Dynamics gemietet hat; das Unternehmen ist bekannt<br />

für die Entwicklung mobiler Roboter. Sein technologischer<br />

Zwilling heißt Spot, dabei handelt es sich um den tatsächlichen<br />

Namen des Produkts. Beide Roboter werden Anfang August im<br />

US-amerikanischen Ford Van Dyke-Getriebewerk zum Einsatz<br />

kommen. Dank ihrer leuchtend gelben Farbe sind sie gut zu erkennen.<br />

Ausgestattet mit fünf Kameras können die Roboter fast<br />

zwei Stunden lang mit bis zu 5 km/h bewegt werden, um den<br />

Anlagenboden zu scannen und die Ingenieure mit Daten zu versorgen,<br />

die für die Aktualisierung des Werks erforderlich sind.<br />

„Wir entwerfen und bauen Anlagen. Normalerweise werden danach<br />

im Laufe der Jahre Änderungen vorgenommen, die jedoch<br />

nur selten digital dokumentiert werden“, sagte Mark Goderis,<br />

Digital Engineering Manager, Ford Motor Company.<br />

„Wenn die Roboter unsere Anlage scannen, können wir sehen,<br />

wie sie zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich aussieht und ein<br />

neues Konstruktionsmodell erstellen. Dieses digitale Modell<br />

wird dann verwendet, wenn wir die Anlage für neue Produkte<br />

umrüsten müssen“.<br />

Ohne Fluffy und Spot wären die Arbeiten an der Werksanlage<br />

viel mühsamer.<br />

„Früher machten wir alles zu Fuß. Wir benutzten ein Stativ und<br />

standen innerhalb der Anlage jedes Mal fünf Minuten herum<br />

und warteten darauf, dass der Laser scannte“, fügte Goderies<br />

hinzu. „Das Scannen einer Anlage kann auf diese Weise bis zu<br />

zwei Wochen dauern. Mit Hilfe der Roboter sind wir in der Lage,<br />

die Arbeiten in der Hälfte der Zeit durchzuführen“.<br />

Der herkömmliche Scanning-Prozess ist mit Kosten von fast<br />

300.000 US-Dollar auch teurer als der Einsatz der Roboter.<br />

Wenn dieses Pilotprojekt funktioniert, könnte Ford alle seine<br />

Werke für einen Bruchteil der bisher anfallenden Kosten scannen.<br />

So könnte die Spitzen-Technologie helfen, finanzielle Mittel<br />

einzusparen und Anlagen schneller umzurüsten und letzt-<br />

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