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»feine adressen – finest« – Hamburg 4 20

Interview: Kirsten Kuhnert · Literature: Felix Jud · Fashion: Stilvoll warm · Travel: Sehnsuchtsziele

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48 a | finest gourmet<br />

<strong>Hamburg</strong> Kulinarik<br />

Kulinarik liegt Désirée Hänssler im Blut bzw. in der Familie! Gepaart mit einer Leidenschaft<br />

für Sprache ist sie die perfekte Gastrotesterin für <strong>»feine</strong> <strong>adressen</strong> <strong>–</strong> <strong>finest«</strong> <strong>Hamburg</strong>.<br />

© Foto: Martina van Kann<br />

Die MBullerei <strong>–</strong> Schanze<br />

anchmal betitelt mich mein Mann als »Robin<br />

Hood« der kleinen Gastrobetriebe. Ich will alle<br />

kennen, ich will über alle schreiben… und jetzt steht hier<br />

drüber »Bullerei«. Wahrlich kein Betrieb, der dringend<br />

Aufmerksamkeit bekommen müsste. (Nicht böse sein, Tim)<br />

Und auch wenn wir vom Hygiene-/Sicherheitskonzept in der<br />

Bullerei echt enttäuscht waren, so kam da eine Ochsenbacke<br />

auf den Tisch, die wir so schnell nicht vergessen und die<br />

meine persönliche Homekitchen-Challenge geworden ist.<br />

An dieser Ochsenbacke war alles perfekt. Die Größe <strong>–</strong> ’ne<br />

gute Männerfaust. Der Geschmack <strong>–</strong> Ochse? Eher liebliche<br />

Jungfrau. Zart. Mager. Geschmacksintensiv. Aromen, die ich<br />

schon lange nicht mehr auf der Zunge hatte. Die Jus. Mein<br />

Gott. Diese Jus war samtig weich und perfekt abgeschmeckt.<br />

Als ob die Köche in der Lockdown- und Umbauzeit nichts<br />

verlernt hätten. Dazu kam ein Wolfsbarschfilet mit karamellisierten<br />

Zwiebeln, geflämmtem Lauch und einer leichten<br />

Beurre Blanc. Holy shit, geflämmter Lauch ist eine Sünde.<br />

So muss Lauch schmecken. Jeder weiß, wie Lauch riecht.<br />

Abgeflämmt schmeckt man Lauch in seiner kleinsten Faser.<br />

Halten wir fest, auch wenn die Bullerei ein Touri-Hotspot ist,<br />

ein Dinosaurier der Gastrowelt, so möchte ich euch einfach<br />

diese Ochsenbacke und den Lauch ans Herz legen. Über<br />

alles andere können wir hinwegsehen. Denn wenn wir Essen<br />

gehen, dann wollen wir Glücksgefühle. Und die hatten wir.<br />

Danke Bullerei.<br />

www.bullerei.com<br />

© Fotos: Désirée Hänssler<br />

Black<br />

E<br />

Forest Bar <strong>–</strong> Eppendorf<br />

s ist der Donnerstag vor dem nächsten Lockdown. Wir<br />

machen uns voller Freude, aber auch voll Sorgen auf in<br />

die Black Forest Bar. Als süddeutsches Mädel freu ich mich<br />

natürlich ganz besonders auf Maultäschle und Käs-Spätzle.<br />

Eben so, wie ich es von früher kenne. Nur bekomme ich<br />

diesmal geschmacksexplosive Cocktails dazu. Alkoholfrei,<br />

worüber ich mich so sehr freue, dass ich den ersten Drink<br />

mit Rhabarber, Wild Berry und Zitrone so schnell austrinke,<br />

dass ich vermutlich der beste Gast des Abends werden<br />

könnte. Aber auch der Gin Cocktail mit Vogelbeere, Eiweiss<br />

und Zitrone auf Fizzbasis haut uns beide so vom Hochstuhl,<br />

dass wir ganz gespannt sind, was Felix uns als nächstes empfiehlt.<br />

Genascht wird nebenbei natürlich auch, wir haben uns<br />

die Tapas bestellt. Eventuell etwas unglücklich, dass in der<br />

Küche nur eine Person stand… den Geschmack hat es aber<br />

nicht getrübt. Die Black Forest Bar in Eppendorf ist eine<br />

Nachbarschafts-Bar. So auch der Service, der uns etwas an<br />

uns selbst erinnert. Ein Ort mit Menschen, der inspiriert,<br />

Cocktails aufweist, die nicht nur bezaubernd klingen, sondern<br />

auch so schmecken. Ich finde Drinks zu beschreiben schwer.<br />

Dieses Gefühl des ersten Schlucks, wenn der Rhabarber deine<br />

Zunge weich umspielt und dir im Abgang die spritzige<br />

Zitrone einen kleinen Tritt verpasst. Die Black Forest Bar<br />

ist eine Herzensempfehlung <strong>–</strong> vom süddeutschen Mädel für<br />

waschechte <strong>Hamburg</strong>er Originale. Ich verspreche euch, ihr<br />

kommt vielleicht betrunken aus der Bar, aber ihr seid unfassbar<br />

glücklich, an diesem Abend an diesem Ort gewesen zu<br />

sein. Und bis dahin könnt ihr euch die Cocktails auch to go<br />

bestellen. Dann fehlt zwar der Zauber, aber ihr unterstützt die<br />

Jungs und Mädels, damit sie euch »danach« wieder vor Ort<br />

verzaubern können! <br />

www.blackforest-bar.de

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