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(Der) Blick für Ästhetik
Dr. Oliver Meyer-Walters ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und erfahrener
Spezialist für Schönheitsoperationen. Wir haben uns mit ihm zu einem Interview rund um sein
Fachgebiet getroffen.
Herr Dr. Meyer-Walters, Sie haben inzwischen viele tausende
Operationen durchgeführt. Welche Entwicklungen können
Sie wahrnehmen?
Generell lässt sich feststellen, dass plastische und ästhetische
Eingriffe in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind.
Dabei geht es nicht nur um reine Ästhetik, sondern vielmehr
um das psychische und physische Wohl meiner Patientinnen
und Patienten. Denn Gesundheit im 21. Jahrhundert ist
nicht die Abwesenheit schwerer oder akut lebensbedrohlicher
Erkrankungen, der Begriff sollte meinem Empfinden
nach weiter gefasst werden. Auch die WHO definiert
Gesundheit als »Zustand des objektiven und subjektiven
Befindens einer Person, der gegeben ist, wenn diese Person
sich (…)im Einklang mit den eigenen Möglichkeiten und
Zielvorstellungen (…) befindet.«
Machen sich denn die Sozialen Medien - mit ihren vorgeformten
Schönheitsidealen - in Ihrem Praxisalltag bemerkbar?
In meiner Sprechstunde stellt es eher die Ausnahme dar, dass
jemand mit einem Instagram-Bild seine Wunschvorstellung
zum Ausdruck bringt und so sein Körperbild definiert.
Vielmehr treffe ich auf Lehrer/innen, Handwerker/innen,
Anwälte/innen oder Unternehmer/innen, die ich durch einen
medizinischen Eingriff von einer Last befreie. Mein Beruf ist
dabei sehr facettenreiche, denn ein und derselben Operation
können ganz unterschiedliche Ziele zu Grunde liegen. Eine
Lidoperation beispielsweise kann dabei sowohl ein rein ästhetischer
Eingriff - mit dem Ziel eines offenen Blickes sein,
als auch - medizinisch indiziert – zur Wiederherstellung eines
gesunden Gesichtsfeldes führen.
Wie kommt es denn zu den »Unfällen«, die wir manchmal in
Zeitschriften oder auf dem roten Teppich entdecken?
Ein guter Plastischer Chirurg muss auch mal Nein sagen. Dies
gilt besonders dann, wenn extrem unnatürliche Ergebnisse
oder sogar gesundheitliche Schäden daraus resultieren würden.
Nicht zuletzt kommt es natürlich auf die Ausbildung,
Erfahrung und das eigene Schönheitsempfinden des Arztes an.
Wo glauben Sie, geht die Reise hin?
Unterspritzungen mit Hyaluronsäure oder Botox haben einen
unglaublichen Aufschwung erfahren – und dieser Trend wird
sich weiter fortsetzen. In sicheren Händen lassen sich in nur
wenigen Minuten erstaunliche Ergebnisse erzielen. Das hat
natürlich Charme und wird die Entwicklung weiter beflügeln.
Aber auch rein medizinisch begründete Eingriffe nehmen zu.
Die Menschen akzeptieren ein eingeschränktes Gesichtsfeld
oder ständige Rückenschmerzen durch eine Übergröße der
Brüste nicht mehr, sondern suchen ärztliche Hilfe.
Was können Patientinnen und Patienten von einem guten
Plastischen Chirurgen erwarten?
Es klingt banal, aber am Anfang steht das Handwerk. Eine
fundierte Ausbildung und Erfahrung sind unabdingbare
Voraussetzungen. Zudem sollten Arzt und Patient von
Anbeginn offen und vertrauensvoll miteinander kommunizieren.
Beispielsweise ist eine Fettabsaugung keine Behandlung
zur Gewichtsreduktion, sondern zur Harmonisierung von
Körperproportionen. Solche Dinge müssen offen ausgesprochen
werden. Meinem Empfinden nach fußt ein erfolgreicher
Eingriff demnach auf drei Säulen. 1. Dem Know-how des
Behandlers, 2. Auf einem vertrauensvollen Miteinander und
nicht zuletzt auf dem ästhetische Feingefühl des Operateurs.
Vielen Dank, Herr Dr. Meyer-Walters
© Foto: Martina van Kann
Dr. Oliver Meyer-Walters ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Dr. med. Oliver Meyer-Walters
Praxis-Klinik · Plastische und Ästhetische Chirurgie
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