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20 Jahre BauWerkStadt Architekten Bonn - Passgenaue Lösungen

Jubiläumsbuch "Passgenaue Lösungen" für das 20-jährige Bestehen des Architekturbüros BauWerkStadt Architekten in Bonn mit Projektbeispielen und Interviews mit David Kasparek.

Jubiläumsbuch "Passgenaue Lösungen" für das 20-jährige Bestehen des Architekturbüros BauWerkStadt Architekten in Bonn mit Projektbeispielen und Interviews mit David Kasparek.

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Du bist nach London gegangen. Wie war es

dort, auch im Vergleich zur Stimmung hierzulande?

AO: Von einer schlechten Stimmung war in London

nichts zu spüren. Das Jahr dort hat mir sehr

gutgetan. Ich konnte in einem großen, interdisziplinären

Team arbeiten und die Qualitäten, die ich als

typische Deutsche einbringen konnte, waren gefragt

und geschätzt. Ich habe gemerkt, dass mir das Arbeiten

in großen Strukturen und an großen Projekten

sehr liegt. Ich bin ein Teamplayer und suche immer

den Input von verschiedenen Menschen. Mich hat

weniger die Architektur begeistert, die wir machten,

als vielmehr die Art und Weise, wie die Briten zusammengearbeitet

haben: Wir waren ein Team von

neun Leuten mit acht unterschiedlichen Nationalitäten

in einem Büro mit über 100 Mitarbeitern. All

die unterschiedlichen Hintergründe und Erfahrungen

wurden eingebracht und haben zu erfolgreichen und

großen, komplexen Projekten geführt.

Wie bist Du dann zu BauWerkStadt Architekten

gekommen?

AO: Ich mag es, wenn man als agiles Team ohne

große Hierarchien Projekte gemeinsam erarbeitet.

Das Potenzial habe ich gesehen, als ich mich 2009

hier beworben habe. Ich habe bei BauWerkStadt

Architekten damals große Entwicklungsmöglichkeiten

gesehen, aber es hat vor allem menschlich

zwischen uns gepasst. Damals war das Büro noch

sehr klein und mit meinem Erfahrungshintergrund

der großen Büros empfand ich es als sehr unstrukturiert.

Ich habe aber gemerkt, dass der Wille zur

Veränderung groß war. Das hat sich bis heute nicht

verändert: Hier will keiner irgendwie verharren. Ich

habe schon damals gespürt, dass ich von Beginn

an viel mitgestalten konnte.

Petra, wie war Dein Weg zur Architektur?

Petra Jockers: Ähnlich wie bei Niko, waren auch

mein Vater und Großvater schon Architekten. Das

Büro meines Vaters und meines Großvaters war

BauWerkStadt Architekten,

Wohnbebauung Kaiserliches

Postamt, Königswinter 2012

BauWerkStadt Architekten,

Sanierung und Umbau

Kaiserliches Postamt,

Königswinter 2014

mit unserem Haus durch einen großen Garten verbunden,

und wenn das Wetter schlecht war, bin ich

von meinem Lieblingsbaum, von dem aus ich auf

den Schreibtisch meines Vaters schauen konnte,

herabgeklettert und habe mich im Büro zu den

technischen Zeichnern gesetzt, wo ich eine eigene

kleine Ecke hatte, in der ich gezeichnet habe. Obwohl

das alles so vermeintlich klar war, und auch

meine Geschwister Architekten sind, begann ich

zunächst, in Florenz Kunstgeschichte zu studieren.

Mir ging es dort ähnlich wie Anja: Ich erkannte erst

im Ausland, wie gut organisiert wir in Deutschland

leben. Oder anders gesagt, habe ich mich mit den

dortigen Strukturen nicht richtig gut in Einklang

bringen können – ich sage nur „la dolce vita“ –

und bin zurück nach Deutschland gekommen, um

Architektur zu studieren.

Trotzdem warst auch Du nach dem Studium erneut

im Ausland. Warum?

PJ: Ich wollte andere Dinge kennenlernen und

meine große Leidenschaft war schon immer das

Reisen. Ich war Anfang der 1990er-Jahre in Mexiko

und hatte in Monterrey einen Lehrauftrag für Entwurf

und Architekturgeschichte. Das gefiel mir

alles so gut, dass ich mir hätte vorstellen können,

dort zu bleiben. Dennoch zog es mich zurück nach

Deutschland, auch zur richtigen Zeit. Es gab nach

der Wiedervereinigung überall genug zu tun. Ich

habe in Düsseldorf und in Bonn bei verschiedenen

Büros als Projektleiterin an großen Projekten gearbeitet,

zum Beispiel für JSK am Terminal A des

Düsseldorfer Flughafens. Weil ich aber einige Anfragen

von Freunden hatte, ob ich nicht etwas für

sie bauen könnte, habe ich mich dann 2007 selbstständig

gemacht, auch weil sich die Arbeit an diesen

kleinen Projekten viel besser mit der Betreuung

meines Sohnes vereinbaren ließ. Und letztlich war

es 2016 dann ein Zufall, der mich mit BauWerk-

Stadt Architekten in Kontakt brachte. Ich habe zum

einen gemerkt, dass ich lieber im Team arbeite,

zum anderen die Arbeit an großen Projekten kenne

und schätze. Damals suchte das Büro jemanden

mit genau diesem Erfahrungshintergrund.

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