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20 Jahre BauWerkStadt Architekten Bonn - Passgenaue Lösungen

Jubiläumsbuch "Passgenaue Lösungen" für das 20-jährige Bestehen des Architekturbüros BauWerkStadt Architekten in Bonn mit Projektbeispielen und Interviews mit David Kasparek.

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Petra und Niko, beide Väter waren Architekten:

Wie wichtig waren sie im Vergleich zu Professorinnen

und Professoren?

PJ: Für mich waren die Professoren prägender.

Allerdings hat mich die Art, wie mein Vater seine

architektonischen Ideen umgesetzt hat, beeindruckt

und sicher auch beeinflusst.

ND: Das war auch bei mir ähnlich. Zwar habe ich

während des Studiums im Büro meines Vaters

gearbeitet, wo sowohl er als auch sein Partner

mich gerne als Mitarbeiter gesehen hätten, doch

für mich war ein unabhängiger Start der bessere

Weg. Ulrich Findeisen – eine sehr zurückhaltende

Person – war sowohl in meiner Hochschulzeit als

auch in meiner Mitarbeiterzeit sehr prägend; und

obwohl er selbst sehr konkrete Vorstellungen in

der Architektur hatte, ließ er mich dennoch meinen

eigenen Weg gehen. Die Chemie hat zwischen uns

gestimmt, sodass ich sagen kann, eine gewisse

Narrenfreiheit gehabt zu haben, die mir ermöglichte

auch eigene Aufträge zu akquirieren und sie zu bearbeiten.

Diese Freiheit, die mir die Möglichkeit des

Ausprobierens gab, hatte einen großen Lerneffekt

für mich, auch wenn ich gestehen muss, dass ich

Fehler gerne erst selbst machen muss. (lacht).

Marc, wie prägend war dann das Büro hier für

Dich im Vergleich zur Hochschule?

MS: An der Hochschule hatte ich keinen Mentor im

klassischen Sinne. Von Hannes Hermanns im Entwurf

unterrichtet zu werden, war gleichbedeutend

mit dem Studium der Tessiner Schule – was ich

grundsätzlich gar nicht schlecht fand. Prägender

war für mich insbesondere im Grundstudium aber

Ulrich Kuhn. Er verstand es, das Konstruieren im

Entwurf ablesbar zu machen, was mir sehr gut gefiel.

Mein Diplom habe ich dann bei Uwe Schröder

und Laurids Ortner gemacht, die mir die Architekturtheorie

im Entwurf nähergebracht haben.

Ebenfalls eine sehr spannende Erfahrung. Aber

meine prägendste Figur sitzt da drüben (deutet

auf Nikolaus Decker und lacht). Die Arbeit hier war

für mich die beste Schule überhaupt. Am Anfang

waren wir drei: Niko Decker, Michael Boldt und ich.

Die beiden sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten,

von denen ich dank dieser Unterschiede

auch sehr viel lernen konnte.

Du hast den handwerklichen Hintergrund Deiner

Familie erwähnt. Wie viel hast Du von dort mitgenommen?

MS: Viel. Durch die Familie und meine Arbeit auf

der Baustelle, parallel zum Studium, habe ich immer

auch die andere Seite dessen gesehen, was ich an

der Hochschule kennengelernt habe. Durch meine

Bauleitung bekam ich ein Verständnis für die Probleme

der Handwerker. Das war auf der einen Seite

gut, hat mich im Studium aber auch immer wieder

ein Stück weit gebremst, weil ich während des

Entwerfens immer schon beim Bauen war. Ich hatte

manchmal das Gefühl, es ist schlecht, beim Entwerfen

zu früh über Kosten nachzudenken (lacht).

BauWerkStadt Architekten,

Wohnhaus W, Bonn 2014

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