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Zukunftsprojekt Mitbestimmung? - tuprints - Technische Universität ...

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Da die Komponenten für die Produkte unterschiedlicher Hersteller produzierten werden<br />

konnten, bedienten die spezialisierten Komponentenhersteller von Anfang an einen herstellerunabhängigen<br />

Markt, der sich im Laufe der 1980er Jahre zu einem Weltmarkt entwickelte.<br />

So fand beispielsweise die Firma Microsoft mit der zunehmenden Verbreitung des PC<br />

schnell einen Massenmarkt für ihre Standardsoftwareprodukte vor. Während sich Standardsoftware<br />

in der Großrechnerwelt aufgrund der parzellierten Marktstrukturen nur sehr zögernd<br />

durchsetzen konnte, begleitete dieses Konzept die PC-Entwicklung von Anfang an. War ein<br />

Rechner IBM-kompatibel, so ließ sich auch das Betriebssystem MS-DOS und die darauf aufbauende<br />

Anwendungssoftware ohne weitere Anpassungen verwenden.<br />

Die Großrechner waren in einem längeren Prozeß auf die Erfordernisse der kommerziellen<br />

Anwendung in den Unternehmen zugeschnitten worden. Das Nutzungskonzept war von den<br />

Daten- und Informationsverarbeitungserfordernissen ganzer Unternehmen her konzipiert, der<br />

einzelne Anwender war nur eine abgeleitete Größe. Demgegenüber richtete sich der PC<br />

vorrangig auf die Unterstützung des einzelnen Anwenders. Ihm lag also ein neuartiges Nutzungskonzept<br />

zugrunde, das seine Leistungsfähigkeit insbesondere im Bereich der Anwendungssoftware<br />

schnell zur Entfaltung brachte (vgl. Baukrowitz 1996).<br />

Der PC war somit vor allem ein Produkt für den Endanwendermarkt. Bereits im Jahr 1983<br />

avancierte er angesichts eines für damalige Verhältnisse gigantischen Absatzes zum Verkaufsschlager<br />

im Weihnachtsgeschäft (Lindner u.a. 1984, S. 7). Neben den privaten Endanwendern<br />

eroberte der PC aber auch die Schreibtische in den Unternehmen. Während noch<br />

die DV-Abteilungen in Sachen Computer „alles im Griff“ zu haben schienen, verbreitete sich<br />

der PC in den Fachabteilungen im Laufe der 1980er Jahre zusehens. Dies war nicht zuletzt<br />

darauf zurückzuführen, daß er sich den Großrechnersystemen in puncto Anwenderfreundlichkeit<br />

sehr schnell überlegen zeigte (Baukrowitz 1996). Denn im Bereich der PCs ging der<br />

Softwaremarkt von Anfang an professionellere Wege. Während sich die Entscheider in den<br />

Unternehmen noch über die Frage nach „Individual- oder Standardsoftware“ stritten, war<br />

diese Frage im PC-Bereich längst entschieden. Hier entwickelte sich mit MS-DOS sehr<br />

schnell ein dominierendes Betriebssystem, das in Kombination mit dem Hardwarestandard<br />

„IBM-kompatibel“ auf der Basis der Prozessoren von Intel zu einem Quasi-Standard der<br />

Branche wurde und darauf aufbauende Standardsoftware im Bereich der Anwendungen zu<br />

einem Massenartikel werden ließ.<br />

Dies war mit dem schnellen Wachstum neuer Hersteller in den Bereichen Hardware und<br />

Standardsoftware verbunden. Viele Unternehmen, die heute von großer Bedeutung im Computermarkt<br />

sind, wie Compaq oder Dell, wurden in dieser Phase zu Beginn der 1980er Jahre<br />

gegründet. Gleichzeitig diversifizierten aber auch die traditionellen Großrechnerhersteller in<br />

diesen Markt. An erster Stelle IBM, aber auch Hewlett Packard 24 oder DEC und auch das<br />

wichtigste deutsche Computerunternehmen, Siemens, brachten solche Geräte auf den<br />

schnell wachsenden Markt. Diese Geräte stützten sich aber ihrerseits vorrangig auf die<br />

Komponenten der spezialisierten Hersteller, sie wurden zugekauft. Versuche, die alte Vorherrschaft<br />

auch auf die Produktionsstrukturen beim PC auszuweiten, schlugen weitgehend<br />

24 Dieses Unternehmen hatte bereits 1980 mit dem HP-85 seinen ersten PC auf den Markt gebracht.<br />

Seite 44 von 287 Andreas Boes: <strong>Zukunftsprojekt</strong> <strong>Mitbestimmung</strong>?

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