28.02.2021 Aufrufe

3-2021

Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

Fachzeitschrift für Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

EMV-Messtechnik<br />

Bild 4: Linearität des TDEMI S<br />

Messgeschwindigkeit<br />

und normkonforme<br />

Echtzeitmessung<br />

Durch die Kombination von<br />

Kurzzeit-FFT und digitalem<br />

Superheterodyn-Modus kann<br />

man nun gleichzeitig über ein<br />

ganzes Band von 685 MHz<br />

an allen Frequenzpunkten mit<br />

Quasi-Peak- und CISPR-Average-Detektoren<br />

messen. Technisch<br />

wird dies durch eine hochgradige<br />

Parallelisierung erreicht.<br />

Die Kurzzeit-FFT ist hierbei<br />

einer der mathematischen Bausteine,<br />

welcher es ermöglicht,<br />

Berechnungen auf hocheffiziente<br />

Weise durchzuführen und Symmetrieeigenschaften<br />

auszunutzen.<br />

Die gemäß CISPR 16-1-1<br />

Norm erforderlichen Detektoren<br />

müssen an allen Frequenzpunkten<br />

vollständig parallel realisiert<br />

werden, was zu sehr hohen<br />

Anforderungen an die Rechenleistung<br />

führt. Dies ließe sich als<br />

vereinfachtes Blockschaltbild<br />

einer Kombination von Kurzzeit-<br />

FFT und Mehrkanalempfänger<br />

darstellen. Das TDEMI enthält<br />

eine Vielzahl solcher Funktionsblöcke.<br />

Auch ein Echtzeit-Spektrumanalysator<br />

ist im TDEMI S bereits<br />

standardmäßig vorhanden. Dieser<br />

kann an bis zu 32.000 Frequenzpunkten<br />

gleichzeitig eine<br />

Zero-Span-Messung durchführen.<br />

Der Echtzeit-Spektrumanalysator<br />

des TDEMI vereint<br />

somit auf einzigartige Weise die<br />

Vorteile der Zero-Span-Funktion<br />

mit der Möglichkeit, diese an<br />

tausenden Frequenzen gleichzeitig<br />

durchführen zu können.<br />

HyperOverlapping-<br />

Technologie<br />

Die HyperOverlapping-Technologie<br />

setzt zwar hier an, geht<br />

jedoch noch einen großen Schritt<br />

weiter. Es werden mehrere tausend<br />

Blöcke parallel verwendet,<br />

sodass die Signale an den<br />

einzelnen Frequenzpunkten mit<br />

einem Oversampling-Faktor von<br />

mehreren 1000 zur Verfügung<br />

stehen und die weitere Signalverarbeitung<br />

wie Filter, Detektor<br />

usw. ebenfalls mit hohem<br />

Oversampling betrieben werden.<br />

Dies führt u.a. auch bei EMV-<br />

Messungen zu höchster Genauigkeit<br />

sowie zu einer weiteren<br />

Beschleunigung der Messungen.<br />

Bild 1 skizziert den Aufbau der<br />

HyperOverlapping-Technologie.<br />

Das Eingangssignal wird mittels<br />

mehreren ADCs hochauflösend<br />

digitalisiert und mittels einer<br />

Digital-Down-Conversion-Einheit<br />

auf die Echtzeitbandbreite<br />

(RTBW) begrenzt. Im nächsten<br />

Schritt wird durch ein Echtzeitmodul,<br />

welches das HyperOverlapping<br />

steuert, das Signal<br />

zeitversetzt auf bis zu mehrere<br />

tausend FFT-Einheiten verteilt.<br />

Jede FFT-Einheit kann bis zu<br />

32.000 Punkte gleichzeitig messen.<br />

Im Anschluss werden die<br />

Ausgangssignale wieder zusammengeführt<br />

und mit sehr hohem<br />

Oversampling durch Detektoren<br />

und Videofilter ausgewertet und<br />

zur Anzeige gebracht. Diese<br />

hohe zeitliche Auflösung in Verbindung<br />

mit hohem Oversampling<br />

führt zur Beschleunigung<br />

der Messung gegenüber einem<br />

Echtzeit-Messempfänger oder -<br />

Spektrumanalysator um bis zum<br />

Faktor 100. Dabei gelingt eine<br />

Beschleunigung um einen Faktor<br />

bis zu 3,2 Mio.!<br />

Bild 2 stellt die Messung eines<br />

OFDM-Signals dar. Hierzu<br />

wurde ein Auflösebandbreite von<br />

100 Hz gewählt, ein HyperOverlapping<br />

von ca. 1000 und ein<br />

Videofilter mit 10 Hz Bandbreite.<br />

Man kann die einzelnen Träger<br />

sowie Breitbandstörungen, welche<br />

von der Umgebung stammen,<br />

sehr schön erkennen. Eine<br />

besonders herausfordernde Messung<br />

ist die Analyse von abgestrahlten<br />

Signalen auf Modulationen,<br />

welche z.B. durch Mikrophonie<br />

entstehen.<br />

Bild 3 zeigt die Analyse eines<br />

Signalgenerators auf Mikrophonie.<br />

Der Signalgenerator wurde<br />

mit einem Ausgangspegel mit<br />

50 dBµV betrieben. Durch die<br />

Beschallung des Generators mit<br />

Signalen, kann festgestellt werden<br />

ob akustische Signale durch<br />

die Mikrophonie von Bauteilen<br />

auf einen Träger moduliert<br />

werden. Bei der Messung mit<br />

dem TDEMI S lassen sich mittels<br />

HyperOverlapping-Technologie<br />

Nebenaussendungen<br />

bei -147 dBm messen. Dadurch<br />

kann z.B. analysiert werden, ob<br />

EMV-Störungen auch weitere<br />

Informationen, wie z. B. eine<br />

Unterhaltung in einem Besprechungsraum,<br />

enthalten.<br />

Bild 5: Messung eines Trägers bei 500 MHz<br />

Dieses Beispiel zeigt, dass das<br />

TDEMI S für eine Vielzahl von<br />

Applikationen geeignet ist, welche<br />

eine besonders hohe Anforderung<br />

hinsichtlich Rauschboden,<br />

Geschwindigkeit und Dynamik<br />

haben. Bei EMV-Analysen<br />

ist es dadurch z.B. ebenfalls<br />

möglich, sehr schwache Signale<br />

genau zu analysieren und einer<br />

Störquelle zuzuweisen.<br />

Geringer Energieverbrauch<br />

Klassische High-Performance<br />

Messempfänger mit 30 MHz<br />

Echtzeitbandbreite wiegen meist<br />

mehr als 20 kg und nehmen ca.<br />

300 W auf. Durch neueste Technologien<br />

wiegt das TDEMI S im<br />

Gegensatz hierzu weniger als 8<br />

kg bei lediglich 60 W typisch.<br />

Gleichzeitig verfügt das TDEMI<br />

S über eine IQ-Echtzeitbandbreite<br />

von 500 MHz, HyperOverlapping-Technologie<br />

und<br />

erfüllt mit den Optionen EMI-<br />

UG, COM-UG und COM2-<br />

UG auch die Anforderungen<br />

der CISPR 16-1-1. Durch das<br />

geringe Eigengewicht, das handliche<br />

Format und den geringen<br />

Energieverbrauch ist ein mobiler<br />

Einsatz mit Akkus über mehrere<br />

Stunden möglich.<br />

Linearität und Messunsicherheit<br />

Das TDEMI S kann im FFTbasierenden<br />

und im Superheterodyn-Modus<br />

arbeiten. Durch<br />

die Kombination von mehreren<br />

hochauflösenden 14-Bit-ADCs<br />

mit hohem Oversampling und<br />

hoher Linearität ergibt sich eine<br />

sehr hohe Messgenauigkeit.<br />

Wird z.B. ein Signal im Pegelbereich<br />

10 bis 90 dBµV gemessen,<br />

so liegen die typischen Abwei-<br />

26 hf-praxis 3/<strong>2021</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!