03.03.2021 Aufrufe

Routenführer der Herzschlaufen 2021

Die Schweiz entdecken per E-Bike. Die Veloland-Route 99 führt vom Bodensee zum Genfersee in 13 Tagesetappen quer durch die ganze Schweiz. Eine wunderbare Route abseits vom Verkehr durch die schönsten Regionen der Schweiz. Die Veloland-Routen Herzschlaufe Sense (299), Herzschlaufe Napf (399), Herzschlaufe Seetal (599) und neu Herzschlaufe Burgdorf (899) erweitern die "Original-Herzroute" ideal und verzaubern mit idyllischen Landschaften. Radwandern für Geniesser - jetzt auf mehr als 1000km!

Die Schweiz entdecken per E-Bike. Die Veloland-Route 99 führt vom Bodensee zum Genfersee in 13 Tagesetappen quer durch die ganze Schweiz. Eine wunderbare Route abseits vom Verkehr durch die schönsten Regionen der Schweiz. Die Veloland-Routen Herzschlaufe Sense (299), Herzschlaufe Napf (399), Herzschlaufe Seetal (599) und neu Herzschlaufe Burgdorf (899) erweitern die "Original-Herzroute" ideal und verzaubern mit idyllischen Landschaften. Radwandern für Geniesser - jetzt auf mehr als 1000km!

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Herzschlaufe Seetal Ostast

129

Über den Lindenberg

von Eschenbach nach Lenzburg

Der Lindenberg bietet prächtige

Aussichtslagen auf Baldeggerund

Hallwilersee.

Die Kommende Hohenrain ist eine

imposante Anlage, welche

Ausblicke auf das Seetal bietet.

Wer unbedarft mit dem Velo auf Eschenbach trifft, riskiert eine Spontanbekehrung

zum Katholizismus, dermassen imposant ragt die Klosterkulisse aus den Obsthainen

und Hügelzügen heraus. Hier hält die Seetalbahn, einstiges Enfant Terrible der SBB,

heute halbwegs manierlich und zur S-Bahn befördert. Halbstündlich kann man Lenzburg

oder Luzern erreichen, wobei letzteres deutlich schneller geht. Man darf

Eschenbach daher als rundum gut erschlossen bezeichnen, was dem Ort denn auch

die Ehre gibt, Ausgangspunkt der Herzschlaufe Seetal zu sein. Herzroute-Ort war er

ja schon länger.

Hat man in der nahen Vermietstation der Bäckerei Café Brioche sein Velo gefasst,

geht es los auf das Abenteuer Herzschlaufe. Wenige hundert Meter bergan, in «Räckebrunne»

bei Bauer Rebsamen verzweigen sich die Routen: Ost nach Hohenrain –

Lenzburg, West nach Beromünster – Lenzburg. Dazu kommt die Herzroute mit Zielpunkten

Willisau und Zug. Seit der Kanton Luzern auch die 94 hierhin verlegt hat, ist

Räckebrunne zum velophilen Verkehrsknoten mutiert.

Ab Räckebrunne tänzelt die Route über die liebreizende Landschaft, die in der letzten

Eiszeit einfühlsam zurechtgeschmirgelt wurde. Ein kleiner See ziert die nahe Senke,

ein Baum garniert den Hügel. In Ballwil quert man die Seetalstrasse und wundert sich

über die Hartnäckigkeit, mit welcher manche Leute an ihrem motorisierten Fortbewegungsmittel

festhalten – wie wenn es keine E-Bikes gäbe.

Den Wissensvorsprung diskret wahrend, verschwindet die Herzschlaufe wieder in

der Landschaft und lässt die Benzinabhängigen weiter ihrer Droge frönen. In mittlerer

Distanz taucht eine Burganlage auf einer Anhöhe aus. Trefflich gelegen zieht das mittelalterliche

Bauwerk Ross und Reiter magisch an, was den Herzschlaufiers nicht anders

geht. Sie erklimmen den Burghügel von Hohenrain, einer Johanniterkommende

aus dem 12. Jahrhundert, welche das Land majestätisch überblickt. Die Anlage ist

bestens erhalten, bereitet Jugendliche heilpädagogisch aufs Leben vor und bietet der

Herzschlaufe einen famosen Ausblick über die Niederungen des Seetales und –

sofern ausreichend entwolkt – den Pilatus.

Spätestens jetzt sollte der geneigte Herzschlaufist oder die geneigte Herzschlaufeuse

in bester Laune sein. Schöner kann es ja kaum sein, das Velowandern. Mit frischen

katholischen Vibrationen durchtränkt erklimmt man die stetig anwachsende Höhe

des hier sich aufbauenden Lindenbergs. Dieser säumt die beiden Gewässer Baldegger-

und Hallwilersee und bietet eine formidable Sonnenterrasse für ein paar

handverlesene Kühe, uns Erholungssuchende und ein paar verirrte Einfamilienhausbesitzer.

Wir folgen diesem Hangzug und werden von Seenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit

gereicht. Die Kapelle «Maria zum Schnee» liegt idyllisch an einem Tümpel und bietet

sich für eine kleine Rast, ein Gebet oder die Kombination davon an. Wer eine Wurst

dabei hat, soll sie hier noch nicht entflammen, denn es kommt gleich noch besser.

Unweit vom klerikalen Hotspot folgt der weltliche, und zwar pfundig. Die Ruine

«Nünegg» lässt keinen Zweifel daran, dass Ritterspiele und andere Bubenstreiche

hier früher sehr en vogue gewesen sein mussten. Die krude Festung flösst auch heute

noch Furcht ein. Ihre ominösen neun Ecken lassen nach Verschwörungstheorien

suchen, die sicherlich überliefert wären, wenn nicht so unglaublich geheim. So

müssen wir besagte Wurst im Dunst oder Rauch vermuteter Legenden grillieren,

wobei jedem eine noch famosere Variante in den Sinn kommt.

Wem das alles zu rustikal oder zu rauchig sein sollte, kann sich dank dem E-Bike

furchtlos der steilen Rampe anvertrauen, die der Burg entflieht, und dem Lindenberg

bis zu seinem Höhepunkt beim Schloss Horben folgen. Die vermuteten 3000m hat

man nicht erreicht, wohl aber 800, was der Hochebene das Attribut «Alpwirtschaft»

Das Schloss Hilfikon ist ein kaum

bekannter Prunkbau.

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