08.03.2021 Aufrufe

PT-Magazin 1-2 2021

Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Ermutigung.

Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Ermutigung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

34 Wirtschaft<br />

© Matthias Ibeler<br />

EEG-Umlage abschaffen<br />

Viele Unternehmen haben mit den Auswirkungen<br />

der Coronavirus-Pandemie<br />

zu kämpfen und auch in <strong>2021</strong> werden<br />

die wirtschaftlichen Auswirkungen viele<br />

Betriebe weiterhin belasten. Gleichzeitig<br />

gehen zentrale Initiativen des ambitionierten<br />

politischen Programms zum<br />

klima- und umweltfreundlichen Umbau<br />

der europäischen Wirtschaft <strong>2021</strong> in die<br />

Umsetzung. Hierfür sollen noch vor der<br />

Bundestagswahl zahlreiche Gesetze<br />

angepasst werden – und damit die<br />

Unternehmen unmit telbar oder das<br />

wirtschaftli che Umfeld entscheidend<br />

beeinflussen.<br />

Bis 2050 will Deutschland klimaneutral<br />

werden. Elektroautos, Wärmepumpen<br />

und auch eine CO 2 -arme Industrieproduktion<br />

werden die Nachfrage nach<br />

Strom drastisch nach oben treiben. Experten<br />

des Energiewirtschaftlichen Instituts<br />

Köln (EWI) schätzen den Bruttostromverbrauch<br />

im Jahr 2030 auf bis zu 748 Terawattstunden<br />

(TWh). Gleichzeitig endet<br />

für Deutschland 2022 die Versorgung mit<br />

CO 2 -freiem Strom aus Kernkraftwerken,<br />

den wir aber bei Versorgungsengpässen<br />

wie bisher aus Frankreich beziehen.<br />

Ähnliches trifft auch für Kohlestrom aus<br />

Polen und Tschechien zu.<br />

Um bis 2030 einen Erneuerbaren-<br />

Anteil am Stromverbrauch von 65 Prozent<br />

zu erreichen und die EU-Klimaziele<br />

(Reduktion um 55%) einzuhalten, ist eine<br />

Erhöhung der Ausbauziele für Erneuerbare<br />

Energien erforderlich. Definiert werden<br />

sollen diese Ziele im ersten Quartal<br />

<strong>2021</strong>: Wichtige Impulse, die nicht nur<br />

die Klimaschutzdebatte in Deutschland<br />

begleiten, sondern auch wirtschaftliche<br />

Konsequenzen für die betroffenen Unternehmen<br />

mit sich bringen.<br />

Klimaneutralität vs. Wirtschaft<br />

Lange wurde diskutiert und gerungen,<br />

um Veränderungen am Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz (EEG) zu erreichen. Am<br />

17.12.2020 hat der Bundestag die EEG-<br />

Novelle beschlossen und das EEG <strong>2021</strong><br />

konnte pünktlich am 1.1.<strong>2021</strong> in Kraft<br />

treten. Die Abkürzung EEG steht für das<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz, das vor 20<br />

Jahren zur Förderung von Ökostrom eingeführt<br />

wurde und dem deutschen Steuerzahler<br />

inzwischen mehr als 30 Mrd.<br />

Euro aus der Tasche gezogen hat. Pikant<br />

ist, dass das EEG als Markteinführungshilfe<br />

keine zeitliche Befristung seiner<br />

Laufzeit kennt.<br />

Die Stromkosten werden durch die<br />

EEG-Umlage weiter steigen und für die<br />

Bundesregierung bekennt sich Wirtschafts<br />

–und Energieminister Altmeier zu<br />

einer 100-Prozent-Versorgung Deutschlands<br />

mit Wind, Solar und Co. Der Zwischenschritt<br />

liegt bei einem Anteil von<br />

65 Prozent bis 2030. Grünen-Politikerin<br />

Annalena Baerbock fordert sogar „auf<br />

jedes Dach eine Solaranlage zu packen“,<br />

also eine Solarpflicht bei Neubauten. Und<br />

die Grünen-Chefin legt nach und fordert<br />

einen höheren CO 2 -Preis. Laut Plan<br />

beträgt dieser ab <strong>2021</strong> bereits 25 Euro die<br />

Tonne und soll bis zum Jahr 2025 schrittweise<br />

auf 55 Euro je Tonne steigen. Die<br />

Folgen erleben die Verbraucher bereits<br />

heute durch höhere Öl- und Gaspreise.<br />

Wohin geht die Reise?<br />

EEG <strong>2021</strong>- ein Heilsbringer?<br />

Wesentliches Ziel des EEG <strong>2021</strong> ist, den<br />

Ausbau der Erneuerbare-Energien-Anlagen<br />

zu beschleunigen. Hierzu wurden<br />

die Ausbauziele insbesondere für Wind<br />

und Solar deutlich erhöht. Da die EU das<br />

Emissionsminderungsziel für 2030 hochgesetzt<br />

hat, wird eine weitere Erhöhung<br />

erforderlich. Umgesetzt wird dies nach<br />

jetzigem Beschluss im ersten Quartal<br />

<strong>2021</strong>. Dann soll ein weitergehender Ausbaupfad<br />

der Erneuerbaren Energien definiert<br />

werden, der mit dem neuen Europäischen<br />

Klimaziel 2030 kompatibel ist und<br />

den Erneuerbaren-Energien-Ausbau mit<br />

dem Ziel der Klimaneutralität in Europa<br />

in 2050 gewährleistet.<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 1-2 <strong>2021</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!