PT-Magazin 1-2 2021
Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Ermutigung.
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© bi research an der Universität Regensburg GmbH<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 1-2 <strong>2021</strong><br />
Abwicklungsprozess E-Rechnung<br />
verändern: Es sind Szenarien aufzusetzen,<br />
die klarmachen, welche EBITDA Risiken<br />
vorliegen bzw. auf Sicht von 24 Monaten<br />
auftreten können und wo Gefahren für<br />
eine Erhöhung der Verschuldung liegen.<br />
• Es muss eine integrierte Planung<br />
für 24 Monate erarbeitet werden – der<br />
Cashflow muss sich sauber aus GuV und<br />
Bilanz ableiten. Diese erfolgt revolvierend<br />
mit jedem Forecast – für 24 Monate<br />
• Die Effekte von Wachstums- und<br />
CAPEX Strategien auf die Durchfinanzierung<br />
sind kritisch zu hinterfragen und für<br />
mögliche EBITDA Rückgänge sind wirksame<br />
„Reserve“-Maßnahmen bereits<br />
prophylaktisch abzuleiten. Bei ambitionierten<br />
Planungen, die z.B. Basis einer<br />
LBO Finanzierung sind, machen Szenariobetrachtungen<br />
Sinn, die aufzeigen welche<br />
Effekte auftreten, wenn der Markt<br />
schlechter läuft als erwartet. Alternative<br />
Konstellationen der Planungsprämissen<br />
machen dabei deutlich mehr Sinn als<br />
„stumpfe“ Abschläge.<br />
Diese Schritte sind periodisch in den<br />
Aufsichtsorganen zu diskutieren, mit<br />
den Gesellschaftern bzw. ihren Vertreter<br />
abzustimmen und entsprechend zu<br />
dokumentieren.<br />
Konkrete Schritte: Blick nach vorn<br />
Es ist ein nach vorne gerichteter Ansatz<br />
zu verfolgen, in dem folgende zentrale<br />
Fragen beantwortet werden:<br />
•Was kann die Fabrik (Technik, Losgrößen,<br />
Prozesse)? Was wollen Markt und Kunde<br />
(künftig)? Wie sehen Datenstrukturen<br />
und Prozesse aus (end-to-end, unikat)?<br />
Womit wird tatsächlich Geld verdient?<br />
Was frißt zu viele Ressourcen?<br />
Szenarien und Optionen müssen frühzeitig<br />
entwickelt, Haftungsrisiken, aber<br />
auch Handlungsoptionen und Perspektiven<br />
bewertet werden. Entscheidend<br />
für den Erfolg des Unternehmens ist das<br />
Know-how- und das Erfahrungs-Mix des<br />
externen Beraters. Er muss ausgeprägte<br />
Sanierungserfahrung haben und vor<br />
allem professionellen Umgang mit den<br />
Financials für die Szenarienbetrachtung<br />
mit echter Insolvenzerfahrung matchen.<br />
Sonst wird zu schnell in Zerschlagungsszenarien<br />
gedacht, was der Praxis in keiner<br />
Weise gerecht wird.<br />
Entscheidend ist, notwendige und sinnvolle<br />
Optionen zu entwickeln und zu<br />
Dr. Volkhard Emmrich<br />
ist Managing Partner der<br />
Dr. Wieselhuber & Partner<br />
GmbH und verantwortet den<br />
Geschäftsbereich Restructuring<br />
& Finance. .<br />
Über den Autor<br />
bewerten, überzeugende und aussagefähige<br />
Vergleichsrechnungen durchzuführen,<br />
alle Stakeholder zum richtigen<br />
Zeitpunkt richtig abzuholen und Unternehmen<br />
auf dem Restrukturierungspfad<br />
sach- und fachkundig zu begleiten. Dabei<br />
ist es egal, ob eine freie Restrukturierung,<br />
ein formales Restrukturierungskonzept<br />
(BGH, S6), ein Restrukturierungsplan<br />
(StaRUG) oder eines der Insolvenzverfahren<br />
das richtige Instrument zur Problemlösung<br />
ist. Die Planungen und Financials<br />
müssen dabei alle Ansätze umspannen<br />
und überleitbar sein.<br />
Werden letztlich alle Ergebnisse übereinandergelegt,<br />
wird so sofort deutlich,<br />
wo ein Fit besteht, was wirtschaftlich<br />
Sinn macht und woraus ein tragfähiges<br />
Zukunftsbild gebaut werden kann - aber<br />
auch was künftig nicht mehr funktioniert.<br />
Dabei geht es stets um Fakten, um klare<br />
und schnelle Weichenstellungen, nicht<br />
um Meinungen. ó<br />
Email-, Glasuren- und Engobenhersteller<br />
2002<br />
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