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PT-Magazin 1-2 2021

Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Ermutigung.

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56 Wirtschaft<br />

Restrukturierung unter StaRUG<br />

Aufgaben und Arbeitsalltag der CFO´s werden sich deutlich verändern.<br />

Will ein Unternehmen auch in Zukunft<br />

erfolgreich sein, muss einiges zusammenpassen:<br />

Strategie und Geschäftsmodell,<br />

Front-end und Back-end, Wertschöpfung<br />

und Kundenanforderungen, Daten und<br />

Prozesse und nicht zuletzt Finanzierung<br />

und Bilanz. Ist dies nicht der Fall, laufen<br />

die Kosten aus dem Ruder, die Effizienz<br />

ist zu gering, die Bestände zu hoch. Die<br />

Verluste werden mit Krediten finanziert.<br />

Doch selbst nach einer erfolgreichen leistungswirtschaftlichen<br />

Restrukturierung<br />

bleibt häufig ein „Rucksack“ in der Bilanz.<br />

Die Kredite, mit denen die Verluste aber<br />

auch die Restrukturierungsmaßnahmen<br />

finanziert wurden, sind zu bedienen. Das<br />

Ergebnis: Ein „Zombie“-Unternehmen,<br />

das zwar leistungswirtschaftlich saniert,<br />

aber bilanziell schwach ist. Es schleppt<br />

zu viele Altlasten mit sich, ist aber (noch)<br />

nicht insolvenzreif. Mit dem präventiven<br />

Restrukturierungsrahmens im StaRUG<br />

hat der Gesetzgeber zum 1.1.<strong>2021</strong> Instrumente<br />

geschaffen, um damit frühzeitig,<br />

vorausschauend und besser umzugehen.<br />

Ohne Vergleichsrechnungen kein<br />

Restrukturierungsplan<br />

Der bisherige Weg zum Ziel: Eine Planung,<br />

in der der Finanzbedarf abgeleitet,<br />

so lange gerechnet und Maßnahmen<br />

definiert wurden, bis am Ende die Kennzahlen<br />

stimmten. So war die Refinanzierungsfähigkeit<br />

wenigstens auf dem<br />

Papier gewährleistet.<br />

Eingriffe in die Vertragsverhältnisse<br />

waren bisher tabu, oder besser gesagt,<br />

den unterschiedlichen Insolvenzverfahren<br />

vorbehalten. Das Restrukturierungsverfahren<br />

gemäß StaRUG erlaubt ohne<br />

Insolvenz und bereits bei einer neu und<br />

sehr weit gefassten „drohenden Zahlungsunfähigkeit“<br />

die Bilanz zu restrukturieren.<br />

Entsprechend können Altlasten<br />

der Passivseite ohne öffentlichkeitswirksame<br />

Insolvenzverfahren intelligent und<br />

zukunftsorientiert behandelt werden.<br />

Voraussetzung und entscheidender<br />

Erfolgsfaktor: Vergleichsrechnungen, die<br />

zeigen, dass keine Alternative wirtschaftlich<br />

sinnvoller ist, d.h. auch bei einem<br />

positiv, also mit Fortführungswerten<br />

bewerteten Insolvenzverfahren, stellt<br />

sich kein Gläubiger besser. Zu berücksichtigen<br />

ist ferner, dass das Verfahren durchfinanziert<br />

sein muss. .<br />

Deutlich höhere Risiken für den CFO<br />

Das StaRUG bringt für den CFO zusätzliche<br />

Pflichten – mit erheblichen Auswirkungen<br />

auf seine Haftungsrisiken. Ursache<br />

hierfür ist die neu befristete und neu<br />

ausformulierte drohende Zahlungsunfähigkeit.<br />

Diese tritt ein, wenn die Durchfinanzierung<br />

des Unternehmens nicht für zumindest<br />

24 Monate mit überwiegender<br />

Wahrscheinlichkeit gegeben ist.<br />

Bei fehlender oder unzureichender<br />

Dokumentation läuft vor allem der CFO<br />

– natürlich ex post betrachtet wie bei<br />

Anfechtungen üblich – Gefahr, für Schäden<br />

der Gesellschaft und der Gläubiger<br />

in Anspruch genommen zu werden.<br />

Zudem ist der CFO zur Implementierung<br />

eines Krisenfrühwarnsystems inklusive<br />

Nachweis, wie Reaktionen abgeleitet und<br />

umgesetzt werden, verpflichtet. Organe,<br />

aber auch Gesellschafter, tun also gut<br />

daran zu verinnerlichen, dass die Durchfinanzierung<br />

bereits jetzt für zumindest<br />

<strong>2021</strong> und 2022 sicherzustellen ist.<br />

Handlungserfordernisse für jeden CFO<br />

Erfolgreiche Unternehmen müssen verinnerlichen:<br />

Die Veränderung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen durch das<br />

StaRUG trifft nicht nur „Krisenfälle“ und<br />

Restrukturierungskandidaten. Auch sie<br />

müssen die Durchfinanzierung nachweisen<br />

bzw. dokumentieren. Aufgabenschwerpunkte<br />

und Arbeitsalltag der<br />

CFO´s werden sich also überall deutlich<br />

<strong>PT</strong>-MAGAZIN 1-2 <strong>2021</strong><br />

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