PT-Magazin 1-2 2021
Offizielles Magazin der Oskar-Patzelt-Stiftung. Titelthema: Ermutigung.
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© Audi AG<br />
Wilhelm Garth: Wer schon einmal hinter<br />
dem Steuer eines modernen Elektromobils<br />
saß, hat erfahren, welche Emotionen<br />
eine lautlose Beschleunigung hervorrufen<br />
kann. Elektromobilität macht Spaß<br />
und ist zügig. Der Elektromotor ist aber<br />
leider rein akustisch nicht in der Lage, den<br />
Verbrennungsmotor emotional zu kompensieren,<br />
das muss ich eingestehen. Infrastrukturelle<br />
Probleme sind mit Vorsicht<br />
anzuführen, da wir uns mit einer neuen<br />
Technologie auseinandersetzen.<br />
© Audi AG<br />
Liz Geithner: Gibt es denn Alternativen zur<br />
E-Mobilität?<br />
<strong>PT</strong>-MAGAZIN 1-2 <strong>2021</strong><br />
Wilhelm Garth: Das Schöne ist, dass wir<br />
grade ein Umdenken erleben. Elektromobilität<br />
ist nicht die Antwort und auch<br />
noch weit entfernt von der Reife und<br />
der Effizienz, die wir vom konventionellen<br />
Automobil gewohnt sind. Aber es ist<br />
vielleicht eine Richtung, die uns hilft, die<br />
Zukunft besser zu machen.<br />
Prof. Garth: Ein Beispiel: Die Hyundai<br />
Motor Group hat ihre eigene langfristige<br />
Roadmap „Fuel Cell Vision 2030“ veröffentlicht<br />
und damit bekräftigt, dass der<br />
Konzern seine führende Position in der<br />
Brennstoffzellentechnologie nutzen will,<br />
um die Entwicklung hin zu einer „Wasserstoffgesellschaft“<br />
zu beschleunigen. Die<br />
Roadmap beinhaltet unter anderem das<br />
Ziel, jährlich 700.000 Brennstoffzellen<br />
zu produzieren, um damit die Nachfrage<br />
aus verschiedenen Branchen zu bedienen.<br />
Neben Hyundai ist auch Honda, Toyota<br />
und sehr viele chinesische Automarken<br />
auf diesem Weg. Die Vorreiter kommen<br />
nicht aus Deutschland, wie gewohnt, sondern<br />
aus Asien. Die sozialistische Subventionspolitik<br />
und die Politikgefälligkeit der<br />
Autobosse hierzulande wirken sich als<br />
Bremse für Innovation und klare Produktionsziele<br />
aus.<br />
Liz Geithner: Wie funktioniert eine Brennstoffzelle<br />
und was sind die Vorteile?<br />
Prof. Garth: Wasserstoffautos sind ebenfalls<br />
Elektroautos. Der Unterschied ist<br />
der Energiespeicher. Die Energie beim<br />
H2-Auto wird in einer Brennstoffzelle in<br />
Form von reinem Wasserstoff gespeichert.<br />
Bei Kontakt des Wasserstoffs H mit dem<br />
Sauerstoff O in der Luft reagieren beide<br />
miteinander und es entsteht elektrische<br />
Energie für den Antrieb. Das Resultat ist<br />
Wasser H2O, einfach erklärt. Der Vorteil<br />
von Wasserstoff ist folgender: 1. Wasserstoff<br />
kann im globalen Weltmarkt kostengünstig<br />
hergestellt und leicht transportiert<br />
werden. 2. In wenigen Minuten<br />
betankt. 3. Wasserstoff kann regenerativ<br />
hergestellt werden. Ein Brennstoffzellenauto<br />
fährt emissionsfrei.<br />
Liz Geithner: Meine Herren, ich danke<br />
Ihnen für das aufschlussreiche Gespräch. ó