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rik April / Mai 2021

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REISE<br />

Dragshow im La Cueva<br />

Schokoladenverkäufer in Lima<br />

FOTOS: DAX<br />

Inka-Regenbogenflagge<br />

Valle Sagrado<br />

Mystisches Machu Picchu<br />

Cusco dient Perutouristen zudem als<br />

Ausgangspunkt für eine Reise zu der wohl<br />

bekanntesten Inkastätte des Landes. Die<br />

sagenumwobene Ruinenstadt Machu<br />

Picchu erreicht man ab Cusco entweder<br />

mit dem Zug oder zu Fuß im Rahmen einer<br />

geführten, viertägigen Wanderung über<br />

den Inka-Pfad, den täglich maximal 500<br />

Personen begehen können. „Eine weniger<br />

überlaufene Route ist der Salkantay<br />

Trek, eine siebentägige Wanderung mit<br />

Übernachtungen in Lodges, auf der<br />

man 15 unterschiedliche Ökosysteme<br />

kennenlernt.“ Der schwule Peruaner Marco<br />

Arellano kennt sich aus. 2011 gründete er<br />

den ersten LGBTIQ*-Reiseveranstalter des<br />

Landes. Unter dem Namen LlamaTrip organisiert<br />

er verschiedene Touren durch Peru<br />

und Südame<strong>rik</strong>a, etwa in den Regenwald,<br />

die Anden und die Hauptstadt Lima. Dabei<br />

arbeitet er mit Luxusmarken wie Belmond<br />

oder Inkaterra ebenso zusammen wie mit<br />

preiswerteren Budgetunterkünften. Für<br />

Machu Picchu empfiehlt der 43-jährige<br />

Reiseprofi einen Aufenthalt von zwei<br />

Tagen. Einen, um die mystische Ruinenanlage<br />

mit einem Führer zu besichtigen, und<br />

einen zweiten, um das weitläufige Areal<br />

auf eigene Faust zu erkunden oder einen<br />

der benachbarten Berge wie den Huayna<br />

Picchu zu besteigen.<br />

Auf dem Rückweg nach Cusco sollte<br />

man zudem einen Stopp im Tal des<br />

Urubamba-Flusses einplanen. Das Valle<br />

Sagrado („Heiliges Tal“) diente einst als<br />

Kornkammer der Inka. Auch hier finden<br />

sich beeindruckende Ruinen – etwa die<br />

der Festungen Ollantaytambo und<br />

Pisac oder die Terrassen von<br />

Moray und Chinchero. „Das<br />

etwas tiefer gelegene Valle<br />

Sagrado ist auch eine<br />

gute Alternative, um sich<br />

vor einem Besuch von<br />

Cusco zu akklimatisieren<br />

und erst nach dem<br />

Besuch von Machu<br />

Picchu die Kolonialstadt ins<br />

Programm zu nehmen“, so der<br />

Tipp von Marco.<br />

Lima bei Tag und Nacht<br />

Im Gegensatz zur Andenregion hat man<br />

in Lima kein Problem mit Kopfschmerzen<br />

aufgrund von Höhe. Die bekommt man<br />

dafür, wenn man in einer der zahlreichen<br />

Szeneklubs zu lange feiert. Wie in<br />

Lateiname<strong>rik</strong>a üblich, beginnt das Nachtleben<br />

erst weit nach Mitternacht. Einen<br />

ersten Drink kann man beispielsweise im<br />

LGBTIQ*-freundlichen Bazar nehmen, eine<br />

trendige Bar, die in Limas Stadtteil Miraflores<br />

liegt. Hier wohnen zahlreiche Schwule<br />

und Lesben, und auch viele Hotels sind<br />

in der Gegend zu finden, die direkt an die<br />

Museo Larco<br />

Pazifikküste grenzt. Marcos Lieblingsklub<br />

befindet sich im Stadtteil San Borja. Im<br />

La Cueva treffen sich am Wochenende<br />

Schwule und Lesben jenseits der 30, die<br />

hier mit Dragshows und Go-go-Tänzern bis<br />

in den frühen Morgen abfeiern.<br />

Zu viel Zeit im Bett sollte man in<br />

Lima allerdings nicht verbringen,<br />

denn auch tagsüber gibt<br />

es in Perus Hauptstadt jede<br />

Menge zu erleben. Neben<br />

der imposanten Kathedrale<br />

inmitten der Altstadt<br />

und dem benachbarten<br />

Präsidentenpalast lohnt<br />

ein Besuch des aus dem 17.<br />

Jahrhundert stammenden Franziskanerklosters,<br />

in dessen Katakomben<br />

die aufgeschichteten Gebeine tausender<br />

Verstorbener ausgestellt sind. Kunstwerke<br />

aus der Prä-Inka-Zeit findet man im Museo<br />

Larco, einem Privatmuseum, das neben<br />

Keramiken und Goldschmuck vor allem<br />

mit homosexuellen Darstellungen auf<br />

Trinkgefäßen überrascht und beweist, dass<br />

Sex unter Männern im alten Peru offenbar<br />

kein Problem war. Die Politik im modernen<br />

Peru tut sich da offensichtlich schwerer –<br />

bis heute gibt es hier weder die Ehe für alle<br />

noch die Möglichkeit einer eingetragenen<br />

Lebenspartnerschaft. *dax<br />

www.llamatrip.com

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