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architektur Fachmagazin Ausgabe 2 2021

Diese Ausgabe von architektur Fachmagazin widmet sich als Schwerpunkt einem der klassischen Themenbereiche der Architektur. Dem Wohnen – und damit verschiedensten Facetten des modernen Wohnbaus. Die von uns dafür ausgewählten Projekte zeigen auf den folgenden Seiten auf, wie vielschichtig sich Planer und deren Bauwerke der Aufgabe des Wohnens widmen können. Besonders interessant ist dabei natürlich wie immer, wie die manchmal recht ungewöhnlichen Aufgabenstellungen und Erwartungen in Wohnraum umgesetzt wurden.

Diese Ausgabe von architektur Fachmagazin widmet sich als Schwerpunkt einem der klassischen Themenbereiche der Architektur. Dem Wohnen – und damit verschiedensten Facetten des modernen Wohnbaus. Die von uns dafür ausgewählten Projekte zeigen auf den folgenden Seiten auf, wie vielschichtig sich Planer und deren Bauwerke der Aufgabe des Wohnens widmen können. Besonders interessant ist dabei natürlich wie immer, wie die manchmal recht ungewöhnlichen Aufgabenstellungen und Erwartungen in Wohnraum umgesetzt wurden.

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FACHMAGAZIN<br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

02<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

März/Apr. <strong>2021</strong><br />

Wohnen


MAKE SENSE. AND SENSIBILITY.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

3<br />

Editorial<br />

Wohnen<br />

Diese <strong>Ausgabe</strong> von <strong>architektur</strong> <strong>Fachmagazin</strong> widmet sich als Schwerpunkt einem<br />

der klassischen Themenbereiche der Architektur. Dem Wohnen – und damit verschiedensten<br />

Facetten des modernen Wohnbaus. Die von uns dafür ausgewählten<br />

Projekte zeigen auf den folgenden Seiten auf, wie vielschichtig sich Planer und deren<br />

Bauwerke der Aufgabe des Wohnens widmen können. Besonders interessant<br />

ist dabei natürlich wie immer, wie die manchmal recht ungewöhnlichen Aufgabenstellungen<br />

und Erwartungen in Wohnraum umgesetzt wurden.<br />

Wie etwa die Art Villa, ein gleichermaßen<br />

üppig wie puristisch gestaltetes Gebäude<br />

in der wilden Naturlandschaft Costa Ricas.<br />

Oder das Mini-Haus-Konzept Cabin ANNA,<br />

das aufgrund seiner einfachen und robusten<br />

Konstruktionsweise an fast jedem Ort<br />

installiert werden kann. Es lässt sich überdies,<br />

dank eines raffinierten Schiebemechanismus,<br />

jederzeit flexibel an verschiedenste<br />

Nutzungssituationen anpassen. Eine Alternative<br />

zu Abriss oder Rekonstruktion wieder<br />

zeigt die „Haus-in-Haus“-Lösung beim<br />

Umbau eines alten Gehöfts in der tschechischen<br />

Provinz. Das Stadthaus in Köln hingegen<br />

zeichnet die raffinierte und gleichzeitig<br />

unaufgeregte Art und Weise aus, wie<br />

aus einem heruntergekommenen Bau ein<br />

Schmuckstück mit maximalem Wohnraum<br />

entstehen kann. Und das Berliner Wohnprojekt<br />

Walden 48 mit seinen 43 Wohnungen<br />

macht nicht nur die Holzbauweise und das<br />

nachhaltige Energiekonzept interessant –<br />

der Entwurf entstand in einer Zusammenarbeit<br />

zwischen den Architekten und den<br />

zukünftigen Eigentümern.<br />

Zusätzliche Aktualität hat das Thema Wohnen<br />

durch die Virus-Pandemie erhalten. Einerseits<br />

arbeitet – wer kann und darf – so<br />

weit wie möglich physisch distanziert vom<br />

Home-Office aus. In unserer EDV-Rubrik<br />

beschäftigen wir uns deshalb mit den kontaktfreien,<br />

multimedialen Möglichkeiten,<br />

mit denen sich Planer, Handwerker und<br />

Bauherren abstimmen können - und zeigen<br />

auf, was dabei besonders zu beachten ist.<br />

Andererseits ist durch COVID 19 die Raumluftqualität<br />

ins Rampenlicht gerückt – neben<br />

Feuchte, Feinstaub oder Luft-Schadstoffen<br />

wird nun auch den Aerosolen als<br />

Träger der Viren der Kampf angesagt.<br />

Dazu haben wir einige Experten befragt,<br />

inwieweit das bisher stiefmütterlich an<br />

die Haustechnikplaner abgegebene Thema<br />

der Raumluftqualität nun auch in der<br />

Architektenplanung einer Rolle spielt.<br />

Eine Vielzahl an weiteren Projektbeispielen,<br />

etwa aus dem Retail-Bereich, die Kolumne<br />

Bau&Recht, sowie aktuelle Produktinformationen<br />

runden in gewohnter Weise diese<br />

<strong>Ausgabe</strong> von <strong>architektur</strong> ab.<br />

Walter Laser


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Architekturszene 06<br />

Der Klimaschutz – Ein Wegweiser<br />

für die moderne Architektur<br />

Magazin 10<br />

Gesunde Raumluft 20<br />

Bau & Recht 28<br />

Haus in einer Ruine 30<br />

House inside a Ruin /<br />

Jevíčko, Tschechien / ORA<br />

Harmonie im Gegensätzlichen 38<br />

Art Villa / Costa Rica / Formafatal<br />

Wohnen, wie und wo 46<br />

es dir gefällt<br />

Cabin ANNA / Niederlande / Caspar Schols<br />

Kleine Lücke, großes Potenzial 52<br />

Stadthaus Köln / Köln /<br />

rethmeierschlaich architekten<br />

Auf den zweiten Blick 58<br />

Der Eisberg / Berlin /<br />

rundzwei Architekten<br />

Gesundes Wohnen am Friedhof 64<br />

Walden 48 / Berlin /<br />

ARGE Scharabi I Raupach<br />

RETAIL<strong>architektur</strong> 70<br />

Licht 78<br />

Produkt News 82<br />

edv 110<br />

Video-Konferenzsysteme:<br />

Guter Draht zu Projektpartnern<br />

30 38<br />

46 52<br />

58<br />

64<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at)<br />

REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, mag. arch. Peter Reischer, Alexandra Ullmann, Dolores Stuttner, DI Marian Behaneck, Mag. Matthias Nödl, Dr. Armin Schwabl<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 94,- / Ausland: € 115,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 64,- / Ausland: € 91,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 14,- / Ausland € 18,-<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


Die Zukunft des Wohnens ist smart<br />

Intelligente Gebäudetechnik muss bereits in der Planungsphase<br />

berücksichtigt werden. Am besten gelingt das mit<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

6<br />

Architekturszene<br />

© Hillebrand<br />

Der Klimaschutz<br />

Ein Wegweiser für die moderne Architektur<br />

Nachhaltigkeit ist in der Bauplanung auf dem Vormarsch – sensible Projekte<br />

sollen den Klimaschutz in der Bauwirtschaft ankurbeln und kreative Lösungen für<br />

Herausforderungen in der heutigen Zeit liefern.<br />

Text: Dolores Stuttner<br />

Dabei etabliert sich klimafreundliches Wohnen<br />

nicht nur dann, wenn es um Neubauprojekte<br />

geht – auch der Bestand lässt sich<br />

unter den Gesichtspunkten der Resilienz<br />

erneuern. Dass nachhaltige und soziale<br />

Konzepte eine Vielzahl an Ansätzen haben<br />

können, zeigen vier vom Klimabündnis<br />

Österreich ausgezeichnete Projekte. Unter<br />

ihnen befinden sich smarte Neubauten<br />

mit innovativen Wohnkonzepten sowie Bestandshäuser,<br />

deren Energiebedarf mit erneuerbaren<br />

Ressourcen gedeckt wird.<br />

Innovative Energiekonzepte treffen<br />

auf leistbares Wohnen<br />

Soziale Wohnkonzepte müssen nicht auf<br />

Kosten des Klimaschutzes gehen – ganz<br />

im Gegenteil: Architekten bemühen sich<br />

immer öfter um die Verknüpfung der beiden<br />

Komponenten. Musterbeispiel für eine<br />

gelungene Umsetzung jener Idee ist der<br />

Sonnengarten Limberg in Zell am See, in<br />

Salzburg. Insgesamt 140 geförderte Eigentums-<br />

und Mietwohnungen sind Kernstück<br />

des Projekts, das obendrein nachhaltige<br />

und soziale Lebenskonzepte fördert. Der<br />

Bau der Wohnungen erfolgte gemäß den<br />

Klimaaktiv-Richtlinien, womit für ein gesundes<br />

Raum- und Wohnklima gesorgt ist. In<br />

der Anlage befinden sich ein Nahversorger,<br />

mehrere Multifunktionsräume, ein Kindergarten,<br />

ein Musikproberaum, eine Gemeinschaftswerkstatt<br />

und eine Jugendlounge.<br />

Die Wohnsiedlung ist damit bedürfnisorientiert<br />

– das Prinzip der „Stadt der kurzen<br />

Wege“ wurde hier gekonnt angewendet. Zur<br />

Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse, müssen<br />

die Bewohner die Anlage nicht verlassen.<br />

Auch für die Einbindung sozialer und demographischer<br />

Bedürfnisse sahen sich die<br />

Planer – die Gemeinde Zell am See und die<br />

Baufirma Hillebrand – verantwortlich. Aufzüge<br />

sind daher mit akustischen Signalen<br />

ausgestattet, wobei die Anlage zusätzlich<br />

© Hillebrand<br />

mit taktilen Leitsystemen versehen ist. Außen-<br />

und Innenräume wurden barrierefrei<br />

gestaltet. Ein nachbarschaftlich orientiertes<br />

Sozialkonzept vor Ort soll die Lebensqualität<br />

im Sonnengarten stärken.<br />

Mit dem Smart City Demo Projekt wird ein<br />

zukunftsweisendes Mobilitätskonzept in<br />

die Anlage integriert. Das Ziel ist hierbei<br />

die Änderung des Mobilitätsverhaltens der<br />

Bewohner. Dafür wenden die Planer ein<br />

ganzes Paket aus Maßnahmen an. Der Ausstieg<br />

aus dem motorisierten Individualverkehr<br />

soll mit Trolleys, Scootern, Fahrrädern,<br />

E-Car-Sharing sowie Angeboten des öffentlichen<br />

Verkehrs gefördert werden. u


7<br />

Die Großraum-Pendelleuchten beeindrucken durch ihre enormen<br />

Abmessungen und eine Lichtleistung von mehr als 12000 Lumen.<br />

Die Lichtkombination aus dem freistrahlenden Lichtanteil des Opalzylinders<br />

und einem tiefstrahlenden Anteil des Downlights eignen<br />

sich besonders für die Ausleuchtung des großen architektonischen<br />

Innenraums. Beide Lichtfunktionen sind getrennt DALI-steuerbar<br />

zur Schaffung vielfältiger Lichtatmosphären.<br />

BEGA Leuchten GmbH – Competence Center Innsbruck · Grabenweg 3<br />

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Architekturszene<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

8<br />

Architekturszene<br />

© Hannah Mayr<br />

Ein sozialer Wohnbau<br />

in Holzriegelbauweise<br />

Dass sich mit ökologischer Bauplanung soziale<br />

Wohnprojekte umsetzen lassen, zeigt<br />

auch das Projekt der Baugruppe „Bikes and<br />

Rails“. Es handelt sich hierbei um einen Verein,<br />

der sich der nachhaltigen Architektur<br />

und Stadtplanung verschrieben hat – deren<br />

Ziel ist die Realisierung von bezahlbaren<br />

Wohn- und Arbeitsräumen für viele Generationen.<br />

Gemäß dem Motto „Wohnen als<br />

Grundrecht“ erfolgte die Errichtung eines<br />

Passivhauses in Holzriegelbauweise im<br />

Sonnwendviertel nahe dem Wiener Hauptbahnhof.<br />

Die Realisierung des Projekts fand<br />

in Kooperation mit dem Architekturbüro<br />

Reinberg – einem Pionier für ökologische<br />

Bauweise – statt.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Im<br />

Erdgeschoß finden Gemeinschafts- und<br />

Gewerberäume Platz, wobei auf fünf Stockwerken<br />

18 Wohneinheiten unterschiedlicher<br />

Größe untergebracht sind. Des Weiteren<br />

steht den Bewohnern eine Dachterrasse zur<br />

gemeinsamen Nutzung zur Verfügung. Auch<br />

der Keller enthält Flächen für die Freizeitgestaltung.<br />

Dabei macht sich die Architektur<br />

des „Bikes and Rails“-Projekts die spezielle<br />

Standortsituation zunutze. So öffnet sich die<br />

Südfassade zur Sonne und zur Stadt hin. Die<br />

Westfassade kennzeichnen große Fenster,<br />

Balkone und transparente Erdgeschoßzonen.<br />

Jene Seite verschmilzt mit dem öffentlichen<br />

Raum, wodurch sich eine einladende<br />

Verbindungszone zum angrenzenden Helmut-Zilk-Park<br />

bildet. Das Haus öffnet sich<br />

zudem durch Gewerbe und Gastronomie im<br />

Erdgeschoß seiner Umgebung.<br />

Bemerkenswert ist des Weiteren das solidarische<br />

Organisations- und Finanzierungsmodell<br />

von „Bikes and Rails“ – dank ihm<br />

ergeben sich etliche Spielräume bezüglich<br />

alternativer Nutzungen. So wurde unter der<br />

Zusammenarbeit mit dem Projektpartner<br />

„Flüchtlinge Willkommen“ eine Vier-Zimmer-WG<br />

von 150 m 2 im ersten Stock eingerichtet.<br />

Geflüchteten und Studierenden<br />

steht damit günstiger Wohnraum im Gebäude<br />

zur Verfügung. Gelebte Nachbarschaft<br />

soll Flüchtlingen einen guten Start in<br />

Österreich ermöglichen.<br />

u<br />

© Hannah Mayr


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9<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

10<br />

Architekturszene<br />

KliNaWo<br />

Klimaneutrale Energieversorgung<br />

für den Bestand<br />

Altbauten haben aufgrund ihrer besonderen<br />

baulichen Eigenschaften eine Sonderstellung,<br />

wenn es um die Implementierung<br />

nachhaltiger Ressourcen geht. Doch auch<br />

in die Jahre gekommene Bauwerke müssen<br />

nicht unbedingt mit fossilen Heizungen<br />

betrieben werden. Es besteht durchaus die<br />

Möglichkeit, diese mit CO 2 -neutralen Systemen<br />

auszustatten – es wird damit eine Wärmeversorgung,<br />

die frei von Kohlendioxid<br />

ist und keine Belastung für die Luftreinheit<br />

darstellt, realisiert. Einfach ist die Sanierung<br />

der Heizanlage im Gebäudebestand selbstverständlich<br />

nicht. Dies gilt vor allem unter<br />

dem Gesichtspunkt, dass es für Bestandsbauten<br />

keine allgemeingültige Lösung gibt.<br />

Es gilt, im Spannungsfeld zwischen baulichen<br />

und technischen Möglichkeiten zu<br />

entscheiden, ob und wie die Erfordernisse<br />

des Klimaschutzes in den Vordergrund zu<br />

stellen sind.<br />

Gelungenes Beispiel für eine nachhaltige<br />

Sanierung ist das House of Commons<br />

in Pradl. Arbeits- und Umweltmediziner<br />

Heinz Fuchsig sanierte das 100 Jahre alte<br />

Zinshaus im Innsbrucker Stadtteil gemäß<br />

© VOGEWOSI<br />

einem Nachhaltigkeitskonzept, das die sozialen<br />

Aspekte des Wohnens und die Energietechnik<br />

gleichermaßen berücksichtigt.<br />

Nach der Isolierung alter Fassaden, erfolgte<br />

die Implementierung eines zentralen, klimaneutralen<br />

Heizsystems. Betrieben wird<br />

Letzeres mit 24 m 2 Solarzellen auf dem<br />

Dach sowie mit zwei Grundwasser-Wärmepumpen.<br />

In der Nacht erfolgt eine automatische<br />

Lüftung. Zur Stärkung des sozialen<br />

Zusammenhalts der Bewohner, schuf<br />

Fuchsig gemeinschaftlich nutzbare Räume<br />

– damit rief er in Pradl das Konzept des Co-<br />

Housing ins Leben. In einer „Leihkammer“<br />

bringen die Parteien gemeinschaftlich<br />

nutzbare Gegenstände unter. Der gemeinsamen<br />

Nutzung dienen auch Garten, Hochbeet<br />

und Werkstatt.<br />

Der kostenoptimierte Wohnbau<br />

als gelungenes Experiment<br />

Innovation braucht Mut. Diesen bewiesen<br />

die Planer des Projekts KliNaWo –Klimagerechter<br />

Nachhaltiger Wohnbau. Gemeinschaftlich<br />

und energetisch optimale Werte<br />

waren das Ziel der gemeinnützigen Wohnanlage<br />

im Vorarlberger Feldkirch. Das Architekturbüro<br />

Walser und Werle realisierte in<br />

Zusammenarbeit mit der VOGEWOSI 2017<br />

ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus mit<br />

18 Wohneinheiten. Ebendieses fungiert als<br />

Modellvorhaben für klimaoptimierte und<br />

kostensparende Bauweise. Eine optimal<br />

gestaltete Gebäudehülle in Passivhausqualität<br />

soll für beste Energiewerte in den<br />

Wohnräumen sorgen. Zur Berechnung der<br />

Lebenszykluskosten kam ein österreichweit<br />

einzigartiges Verfahren zur Anwendung.<br />

Mehr als 60.000 Varianten wurden<br />

mithilfe einer speziellen Software durchgespielt,<br />

wobei man die Angebotspreise, den<br />

Energiebedarf und die Wartungskosten als<br />

Basis heranzog. Ziel war das Finden der<br />

perfekten Gebäudevariante für ein Energieund<br />

Kostenoptimum.<br />

Und dieses Experiment war ein voller Erfolg.<br />

Die Energiekosten für eine Wohnung von<br />

76 m 2 , liegen mit 10,60 Euro pro Monat unter<br />

dem ursprünglich errechneten und angestrebten<br />

Wert. Mit einem Energieverbrauch<br />

von nur 14 kWh je m 2 Wohnnutzfläche für<br />

Warmwasser und Heizung, gehört der Bau<br />

zu einem der energieeffizientesten Mehrfamilienhäuser<br />

in Österreich. Auch die soziale<br />

Komponente kam bei KliNaWo nicht zu kurz.<br />

Für das Projekt sind die Einkommensgrenzen<br />

vergleichsweise hoch angesetzt. Außerdem<br />

setzten die Planer bei der Ausstattung<br />

bewusst auf Einrichtungsgegenstände von<br />

hohem Wert. Es sollte damit eine ausgewogene<br />

gesellschaftliche Durchmischung<br />

erreicht und die Bildung sozialer Ghettos<br />

vermieden werden.<br />

Eine kostengünstige, soziale und klimaschonende<br />

Bauweise müssen einander also<br />

nicht ausschließen. Das Projekt KliNaWo<br />

zeigt auf, dass eine Kombination aller drei<br />

Komponenten in der Architektur durchaus<br />

machbar ist.<br />

•<br />

KliNaWo<br />

© VOGEWOSI


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11<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

12<br />

Magazin<br />

Treffpunkt Parkplatz<br />

Das Thema des Leerstandes in Städten betrifft nicht nur Gebäude. Davon betroffen<br />

sind auch ganze Grundstücke, die nicht oder nicht ausreichend verwendet<br />

werden, aber ein enormes Potenzial für die Stadt und den öffentlichen Raum<br />

bieten. In diese Kategorie fallen beispielsweise auch leere Parkplatzflächen<br />

oder brachliegende Grundstücke, die zukünftig neu bebaut werden sollen. Die<br />

temporäre Nutzung dieser Flächen sind eine vielversprechende Möglichkeit, die<br />

leerstehenden Stadträume zu beleben.<br />

Fotos: Kubicek Studio<br />

Im Zuge des Concéntrico Festivals werden jährlich<br />

an verschiedenen Orten in der spanischen Stadt Logrono<br />

temporäre Installationen aufgebaut, die genau<br />

dieses Potenzial untersuchen und Möglichkeiten aufzeigen.<br />

Im Rahmen der letztjährigen Veranstaltung<br />

bespielte das tschechische Architekturbüro KOGAA<br />

mit ihrem „Circo Aéreo“ eine ungenutzte Parkplatzfläche<br />

und verlieh dem Platz eine neue Vitalität.


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13<br />

Magazin<br />

Auf einer Holzkonstruktion positionierten die Architekten<br />

dafür ein weißes Luftpolster. Die kreisförmige<br />

Anordnung der vier Meter hohen Konstruktion ließ im<br />

Inneren einen Raum entstehen, der als Aufenthaltsraum<br />

und auch als Ort für Veranstaltungen fungierte.<br />

An drei Stellen konnte man in das Innere der Installation<br />

gelangen. Die Durchgangshöhe lag bei etwa 1,50 m,<br />

man musste also in den neu geschaffenen Raum<br />

wahrhaftig eintauchen und war somit auch visuell<br />

vom übrigen Straßenraum abgegrenzt. Tagsüber<br />

diente die Installation als Schattenspender, abends<br />

dann als Lichtquelle und Leinwand. So entstand ein<br />

attraktiver Kommunikationsraum und Treffpunkt mit<br />

hoher Aufenthaltsqualität. In die Holzkonstruktion<br />

integrierte Sitzgelegenheiten luden zudem zum Verweilen<br />

ein.<br />

Auf experimentelle Art und Weise wurde hier untersucht,<br />

wie diese Installation den urbanen Raum verändert<br />

und wie schnell sich Menschen durch geringe<br />

Eingriffe den öffentlichen Raum zu eigen machen.<br />

DOPPELT<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

14<br />

Magazin<br />

Luxuriöse<br />

Touristenresidenz<br />

Die Kleinstadt Charlevoix in Kanada ist bekannt für seine majestätischen Ausblicke<br />

und die natürliche Umgebung. Die Gegend und die dort lebenden Menschen ziehen<br />

mit ihrer Authentizität zu jeder Jahreszeit Gäste an – und auch die Architektur der<br />

Region verbindet historische mit zeitgenössischen Werken. In diesem Umfeld entstand<br />

für ein Gastronomen-Paar das Projekt Le Littoral, das eine private Residenz<br />

und eine High-End-Tourismusherberge in sich vereint.<br />

Fotos: Stéphane Brügger<br />

Um das Resort zu einem unvergesslichen Ort zu machen,<br />

haben die Planer von Architecture49 ein Haus<br />

mit minimalistischem, nachhaltigem und ehrlichem<br />

Design geschaffen. Durch den Einsatz von lokalen<br />

Ressourcen, Unternehmen und Handwerkern ist das<br />

Projekt zudem bestens in die Umgebung seiner Region<br />

integriert. Die Struktur aus FSC-zertifiziertem<br />

Holz stammt z.B. aus Wäldern der Region und so<br />

weit vorhanden, wurden regionale Materialien von<br />

ansässigen Unternehmen bezogen bzw. verarbeitet.<br />

In manchen Bereichen musste der Begriff regional<br />

etwas gedehnt werden. Wie etwa bei der Küchenarbeitsplatte,<br />

die aus Quebec-Granit gefertigt wurde.<br />

Auch bei der Haustechnik oder der Poolanlage<br />

durften Unternehmen aus Quebec ihr Know-how demonstrieren.<br />

In Summe entstand so ein ressourcenschonendes,<br />

natürliches Haus, das sich mehrfach bestens in seine<br />

Umgebung einfügt und Gästen einen unvergesslichen<br />

Blick auf St. Lawrence River und die La Malbaie<br />

Bay bietet.


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Schulbauprojekt<br />

ausgezeichnet<br />

Im April vergangenen Jahres ist die<br />

Erweiterung des Schulstandorts der<br />

Ganztagsvolksschule Novaragasse 30 /<br />

Blumauergasse 19 in Wien-Leopoldstadt<br />

fertiggestellt worden. Jetzt wurde das<br />

Projekt mit dem EU-weiten BigSEE Architecture<br />

Award <strong>2021</strong> in der Kategorie<br />

„Public and Commercial Architecture“<br />

ausgezeichnet.<br />

Das von den Siegern des Architekturwettbewerbs,<br />

Raumkunst ZT GmbH mit RWT plus<br />

Tragwerksplanung ZT GmbH, geplante Projekt<br />

deckt den dringenden Schulraumbedarf<br />

rund um diesen Standort ab, der durch neue<br />

Wohnbauten und bereits ausgelastete Schulen<br />

in der Umgebung entstanden ist. Der<br />

Neubau öffnet sich mit einem überdeckten<br />

Freibereich mit fünf Meter Höhe großzügig<br />

zur Blumauergasse. Grundgedanke des Entwurfes<br />

ist es, die bisherige Freifläche zu erhalten<br />

und als durchlässig erlebbare Zone mit<br />

Grünflächen für den Straßenraum zu gestal-<br />

15<br />

Magazin<br />

ten. Durch die Überbauung des Freibereiches<br />

ergibt sich eine großzügige, witterungsunabhängige<br />

Spiel-, Sport- und Bewegungsfläche.<br />

Das Terrassengeschoß bietet, sonnen- und<br />

windgeschützt durch eine Pergola, zusätzlich<br />

Platz für zwei Freiklassen. Das Gebäude ist als<br />

Stahlbetonbau mit zwei Unter- und vier Obergeschoßen<br />

zur Schulnutzung ausgeführt.<br />

Insgesamt beheimatet das Erweiterungsgebäude<br />

zehn Klassenräume, einen Gymnastiksaal,<br />

eine Bibliothek und Nebenräume. Zusätzlich<br />

wurde der bestehende Speisebereich<br />

vergrößert und gemeinsam mit der Aufwärmküche<br />

im 1. Obergeschoß der Erweiterung<br />

untergebracht. Im Erdgeschoß bleibt ein Freibereich<br />

mit Spiel- und Bewegungsflächen erhalten.<br />

Der Neubau wurde an die bestehende<br />

Schule angebunden – und selbstverständlich<br />

barrierefrei ausgeführt.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

16<br />

Magazin<br />

Im Rhythmus<br />

Mit dem „Rhythm House“ gestaltete der niederländische Architekt Julius Taminiau ein<br />

Wohnhaus, das durch seine Fassade und wohlpositionierten Fensteröffnungen das Licht<br />

im Haus rhythmisiert und durch planerische Weitsicht für Veränderungen in der Zukunft<br />

bestens gerüstet ist.<br />

Fotos: Norbert Wunderling


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17<br />

Magazin<br />

Der Amsterdamer Stadtteil Sloten, in dem sich das<br />

Projekt befindet, war früher geprägt von zahlreichen<br />

Holzhäusern und Bauernhöfen. Deren Motive greift<br />

das dreigeschossige Wohngebäude auf und interpretiert<br />

sie im zeitgemäßen Kontext der umgebenden<br />

Einfamilienhaus-Wohnsiedlung neu.<br />

Errichtet wurde das Haus komplett aus Holz in Rahmenbauweise,<br />

nur auf das Betonfundament konnte<br />

nicht verzichtet werden. Das Holz der filigranen Fassade<br />

ist weitgehend unbehandelt und verleiht dem<br />

Haus einen gewissen rohen Charakter, der sich ebenso<br />

über das zweigeteilte Satteldach fortsetzt. In die<br />

Außenwand sind punktuell großzügige Öffnungen<br />

eingelassen, durch die das Innere mit dem Äußeren<br />

visuell in Beziehung tritt.<br />

Das sind aber nicht die einzigen Öffnungen, denn es<br />

gibt weitere, die sich hinter der Fassadenverkleidung<br />

befinden. Es entstehen dadurch Innenräume, die vor<br />

fremden Blicken abgeschirmt sind und trotzdem Licht<br />

und Luft ins Innere lassen. Auch nachts ist damit<br />

Schutz geboten und es kann in Ruhe gelüftet werden.<br />

Im Innenraum ist Holz ebenso das dominierende<br />

Oberflächenmaterial, auch die Konstruktion ist teilweise<br />

sichtbar belassen. Die Herzstücke des Hauses<br />

sind zwei doppelgeschossige Räume, in denen die<br />

geselligen Bereiche zum Wohnen, Kochen und Essen<br />

untergebracht sind. Durch ein in die Konstruktion integriertes<br />

Stahlprofil auf der Höhe von 2,50 m gibt<br />

es hier die Möglichkeit, das Raumvolumen zu teilen<br />

und ein Zwischengeschoss einzuziehen. Der Boden<br />

dieser möglichen Erweiterung würde dann auf<br />

dem Stahlprofil aufliegen. Zusammen mit der klaren<br />

Struktur des Grundrisses bietet sich so die Option,<br />

sich zukünftig an verschiedene Lebensbedürfnisse<br />

anpassen zu können.<br />

Die Zweiteilung, die am Dach des Hauses abzulesen<br />

ist, ist das Grundprinzip des Grundrisses. Ein trennender<br />

Kern mit Sanitär- und Serviceräumen nimmt<br />

auch die Erschließung mittels einläufiger Treppe auf.<br />

Es ergibt sich dadurch der Spielraum, das Wohnhaus<br />

auch in mehrere Einheiten mit gemeinsamer Eingangssituation<br />

zu unterteilen. So können möglicherweise<br />

mehrere Generationen gleichzeitig im Haus<br />

wohnen und es kann ebenso über mehrere Generationen<br />

hinweg genutzt werden. Das „Rhythm House“<br />

liefert eine mögliche Antwort auf die Frage, wie man<br />

mit neuen Wohnkonzepten auf sich verändernde Lebensumstände<br />

reagieren und diese mit einem hohen<br />

gestalterischen Anspruch umsetzen kann.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

18<br />

Magazin<br />

Wohnen im<br />

Zwischenraum<br />

Ein vielversprechendes Potenzial für lebenswertes, urbanes Wohnen stellt die<br />

Schwelle zwischen öffentlich und privat dar. Das Architekturbüro EM2N mit Sitz in<br />

Zürich und Berlin nutzt dieses für die Gestaltung ihres Berliner Geschosswohnbaus<br />

mit dem treffenden Titel „Neues Wohnen an der Briesestraße“.<br />

Fotos: Andrew Alberts<br />

Dichte Stadtgebiete erfordern sensible Gestaltung.<br />

Viele Menschen auf verhältnismäßig wenig Fläche<br />

können sich schnell beengt und eingeschränkt fühlen.<br />

Doch eine gewisse Dichte ist notwendig. Durch<br />

sie entsteht Urbanität, sie schafft Möglichkeiten<br />

und prägt den geschätzten Charakter von Städten.<br />

Zudem kann man es sich nicht mehr leisten, zu zersiedeln<br />

und Flächen zu versiegeln. In einer gewissen<br />

Dichte zu bauen ist also unumgänglich. Dabei ist<br />

aber nicht nur an das Verbauen, sondern besonders<br />

auch an das Freilassen zu denken. Das betrifft die<br />

Gestaltung von öffentlichen Räumen genauso wie<br />

die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten im<br />

Geschosswohnbau.<br />

Ein bedeutsames Potenzial stellt dabei der Zwischenraum<br />

– zwischen öffentlich und privat, zwischen<br />

Innen und Außen – dar. Diese sogenannte<br />

halb-öffentliche bzw. halb-private Zone verlangt<br />

verstärkt nach Aufmerksamkeit und nach innovativen<br />

und kreativen Konzepten, um sie zu gestalten.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

19<br />

Magazin<br />

Wie bei dem Wohnprojekt in der Briesestraße, wo<br />

die reine Erschließungsfläche durch zusätzlich<br />

nutzbare Fläche erweitert wird. Insgesamt vier<br />

Stiegenhäuser erschließen die vier Bauteile mit<br />

ihren unterschiedlichen Höhen. Welches man für<br />

seinen Aufstieg auf das entsprechende Geschoss<br />

nutzt, ist frei wählbar. Offene, zum Innenhof orientierte<br />

Laubengänge führen schließlich zu den<br />

einzelnen Wohneinheiten.<br />

Die Gangflächen vor den Wohneinheiten sind als<br />

überdachte, witterungsgeschützte Aufenthaltsbereiche<br />

ausgebildet, über deren jeweilige Nutzung<br />

die Bewohner entscheiden. So kann hier<br />

etwa eine kommunikative Zone und Raum für<br />

Nachbarschaft entstehen.<br />

Im Gebäude untergebracht ist ein bunter Mix aus<br />

Wohnungen: 1-4-Zimmer-Wohnungen, Atelierwohnungen<br />

und für Wohngemeinschaften nutzbare<br />

Clusterwohnungen. Alle Einheiten sind dabei in<br />

zwei Richtungen orientiert — zum Innenhof und<br />

zur Straße. Dadurch kommt nicht nur mehr Licht<br />

in den Innenraum, es werden so auch Aufenthaltsbereiche<br />

innerhalb der Wohneinheit mit differenziertem<br />

Charakter geschaffen. Wohnräume sind<br />

zum Innenhof ausgerichtet, Schlafräume zur anderen<br />

Seite. In Richtung Innenhof sind die Einheiten<br />

durch einen Balkon ergänzt, der eine private Wahlmöglichkeit<br />

zum offenen Gangbereich darstellt.<br />

So vielfältig die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

des Wohnbaus in der Briesestraße sind, so abwechslungsreich<br />

tritt auch der halb-öffentliche<br />

Zwischenraum zutage. EM2N geben den Nutzern<br />

mit dem zukunftsweisenden Konzept die Möglichkeit,<br />

sich zu entfalten, selbstbestimmt zu wohnen<br />

und sich dadurch mit dem Wohnumfeld zu identifizieren.<br />

Ein gelungenes Beispiel dafür, wie man<br />

die Lebensqualität in Geschosswohnbauten auch<br />

mit einfachen Mitteln steigern kann.<br />

SKYFOLD<br />

Das vertikale Trennwandsystem öffnet sich<br />

komplett in den Deckenbereich. Es ist platzsparend,<br />

benötigt keine Führungs- oder<br />

Laufschienen und bietet Schalldämmung<br />

bis zu Rw 59 dB. Die elegante, stabile<br />

Trennwand lässt sich per Knopfdruck schnell<br />

und vollautomatisch Verfahren.<br />

T +43 732 600451<br />

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www.dorma-hueppe.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

20<br />

Gesunde Raumluft<br />

© fizkes<br />

Gesunde Raumluft<br />

Die aktuell grassierende Pandemie hat dem Themenbereich um reine und gesunde<br />

Atemluft eine neue, breite Aktualität beschert. Besondere Aufmerksamkeit haben<br />

jüngste Forschungen erregt, nach denen sich die von Menschen ausgeschiedenen<br />

Aerosole, die als Träger von Viren gelten, räumlich wesentlich weiter von ihrer<br />

Quelle entfernen können und auch wesentlich länger in der Raumluft präsent sind<br />

als bisher angenommen. Auf diesen Erkenntnissen beruhen die aktualisierten<br />

Abstandsregelungen, die in „kleinen Elefanten“, oder technisch qualifizierbarer in<br />

Metern und Quadratmetern, vorgegeben sind. Während sich die Konzentration der<br />

Aerosole und der daran „angedockten“ Viren im Außenraum durch die dort herrschenden<br />

Einflüsse relativ schnell reduzieren soll, gelten geschlossene Räume ohne<br />

ausreichenden Luftwechsel als Problemfall.<br />

Die Notwendigkeit, die Raumluft auszutauschen,<br />

ist freilich nicht ganz neu. Einerseits<br />

lassen sich so die Luftschadstoffe reduzieren,<br />

die von verschiedenen Materialien<br />

ausgasen. Andererseits ist der durch die Atmung<br />

verbrauchte Sauerstoff zu ergänzen<br />

– von den rund 24% Sauerstoffanteil beim<br />

Einatmen der Luft werden nur rund 17% wieder<br />

ausgeatmet. Die kolportierten 20.000<br />

Atemzüge pro Mensch und Tag sollen je<br />

nach Expertenmeinung zwischen 12 und<br />

20 Kubikmeter Luftvolumen bedeuten und<br />

der dabei ausgeatmete Wasserdampf den<br />

Feuchtigkeitshaushalt der Innenräume mit<br />

bis zu 2,5 Liter pro Kopf und Tag belasten.<br />

Die Raumluftfeuchte spielt bekanntlich bei<br />

der Bildung von Schimmel und dessen Sporen<br />

eine wesentliche Rolle und wo gekocht<br />

wird, entsteht zusätzlich Dunst und Geruch.<br />

© ronstik


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

21<br />

Gesunde Raumluft<br />

Weit verbreitetes Problem<br />

Basierend auf den Ergebnissen der aktuellen<br />

„Umidus-Studie – Dicke Luft zuhause<br />

und am Arbeitsplatz“, bei der im vergangenen<br />

Dezember 1.000 Personen befragt wurden,<br />

zeigt sich die Relevanz des Themas<br />

besonders deutlich. 91 Prozent der Befragten<br />

gab zwar an, täglich zu lüften. Dennoch<br />

meinte ein Viertel, im Wohnbereich von<br />

Schimmelbefall betroffen zu sein.<br />

Rein theoretisch lässt sich der notwendige<br />

Luftwechsel zwar manuell durch das Öffnen<br />

von Fenstern und/oder Türen bewerkstelligen.<br />

Inwieweit die verbrauchte bzw. kontaminierte<br />

Luft dabei tatsächlich ausgetauscht<br />

wird, ist von einigen Einflüssen abhängig,<br />

wobei das Ergebnis der Lüftungsaktion vom<br />

Anwender kaum nachvollziehbar ist. Abhängig<br />

ist die erzielte Luftwechselrate, neben<br />

der Zeitspanne der Öffnung, vom Temperaturunterschied<br />

zwischen Innen- und Außenluft,<br />

den herrschenden Windverhältnissen<br />

oder auch der Lage der Öffnungen. Im<br />

Idealfall sind diese so positioniert, dass eine<br />

Querlüftung möglich ist. Bleibt noch der<br />

Faktor Mensch zu berücksichtigen, der diesen<br />

gesamten Vorgang anstoßen und aktiv<br />

begleiten muss. Die 91 % täglich Lüftenden,<br />

die trotzdem 25 % Schimmelbefall im Rahmen<br />

der vorgenannten Studie meldeten,<br />

lässt an der Alltagstauglichkeit der Kombination<br />

Mensch-Fenster zweifeln.<br />

Wesentlich effektiver arbeiten da schon<br />

mechanische Systeme, die unabhängig von<br />

den vorher angeführten Faktoren automatisch<br />

für saubere und temperierte Raumluft<br />

mit der richtigen Feuchte sorgen. Ausgelegt<br />

auf die erforderliche (oder gewünschte)<br />

Luftwechselrate erfolgt der Luftaustausch<br />

unter kontrollierten Bedingungen. Für Allergiker<br />

besonders erfreulich ist dabei, dass<br />

die Zuluft über Filter von Pollen gereinigt<br />

wird. Positiv in die Energiebilanz fallen<br />

Wärmerückgewinnungssysteme, die einen<br />

Teil der Wärmeenergie der Abluft entziehen<br />

und damit die Zuluft erwärmen.<br />

Physik nutzen<br />

Kontrollierte Be- und Entlüftungsanlagen,<br />

die heizen, kühlen, sowie be- und entfeuchten<br />

können und auch den Kampf gegen Viren<br />

unterstützen, zählen im Neubaubereich<br />

heute zum weitverbreiteten Standard. Aber<br />

auch für lüftungslose Bestandsbauten stehen<br />

einige Möglichkeiten zur Verfügung,<br />

die Raumluft zu reinigen. Etwa mobile<br />

Luftreinigungsgeräte, die mit Frischluft und<br />

mit Hochleistungsfiltern arbeiten und so<br />

die Aerosole in der Raumluft zu mehr als 99<br />

Prozent ohne bauliche Maßnahmen entfernen.<br />

Interessante Effekte werden auch vom<br />

Baustoffsektor gemeldet. So steigert etwa<br />

eine mineralische Wandfarbe nachweislich<br />

die Anzahl an natürlichen Ionen in der Luft:<br />

Je höher die Anzahl dieser Ionen ist, umso<br />

mehr Pollen, Feinstaub und Aerosole werden<br />

gebunden und sinken zu Boden. Und<br />

auch die Messtechnik bietet Abhilfe, etwa<br />

in Form von „Luftwächtern“ die rund um die<br />

Uhr die Raumluftwerte messen und anzeigen.<br />

Damit entfällt im Bereich der Luftqualität<br />

zumindest der weitverbreitete Blindflug<br />

und bietet die Grundlage für eine effektivere<br />

Fensterlüftung.<br />

Die neue Raumluftqualität<br />

Baumit IonitColor<br />

verbessert die Raumluft aktiv<br />

Durch Steigerung der Luftionenkonzentration<br />

90 % unseres Lebens verbringen wir in Innenräumen. Um uns rundum wohlzufühlen, sollte die Raumluftqualität<br />

stimmen. Mit der Wandfarbe Baumit IonitColor gelingt auch indoor ein ähnlicher Frischeeffekt,<br />

wie wir ihn sonst nur aus der Natur kennen. Denn die mineralische Farbe erhöht die Anzahl der natürlichen<br />

Luftionen, die wie Staubmagnete die Luft reinigen. So aktiviert Baumit IonitColor die Raumluft auf<br />

natürliche Weise und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zu mehr Wohlbefinden.<br />

Baumit IonitColor ist in 65 ausgewählten Farben erhältlich und kann<br />

mit zwei Anstrichen durch Rollen oder Streichen aufgetragen<br />

oder auch problemlos airless aufgespritzt werden.<br />

PHOTOKATALYSE<br />

SELF THE<br />

CLEANING HEALTHY<br />

SYSTEM<br />

EFFECT<br />

EIN WASSERFALL AN IONEN<br />

HOHER SCHUTZ VOR VERSCHMUTZUNG<br />

AKTIVE RAUMLUFTVERBESSERUNG<br />

■ mehr natürliche Luftionen<br />

■ trägt zum Wohlbefinden bei<br />

■ reduziert Pollen und Feinstaub<br />

Baumit. Ideen mit Zukunft.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

22<br />

Gesunde Raumluft<br />

Raum zum Atmen<br />

Was Architekten unter gesunder<br />

Raumluft verstehen<br />

Gesunde Raumluft - was heißt das eigentlich konkret? Und welche zukünftigen<br />

Auswirkungen haben Virus-Pandemien wie COVID auf unser Verständnis von<br />

einem angenehmen Raumklima? Ganz allgemein nehmen wir eine relative Luftfeuchtigkeit<br />

von 50 Prozent und eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius als<br />

angenehm wahr, dabei variiert dieses Empfinden nicht nur von Raum zu Raum,<br />

sondern auch von Mensch zu Mensch. Was also gesunde Raumluft ist, lässt<br />

sich nicht so leicht in einen Satz fassen.<br />

Text: Linda Pezzei<br />

Zuweilen etwas stiefmütterlich an den fachkundigen<br />

Haustechnikplaner abgegeben, spielt Raumluft in<br />

der Architektenplanung nicht immer die gewünschte<br />

Rolle. Architekt Matthias Hein sieht die Planungshoheit<br />

hierbei hingegen ganz klar in der eigenen Hand:<br />

“Die Luftqualität eines Raumes ist ein entscheidender<br />

und wichtiger Parameter für das Raumerlebnis.<br />

Je nach Nutzung ist sie sogar Voraussetzung dafür,<br />

ob ein Raum seine Funktion erfüllt oder nicht.” Denn<br />

neben der Einhaltung der Luftwechselzahl oder der<br />

Möglichkeit zum Querlüften, hängt die Raumluft laut<br />

Hein auch mit dem Einfluss der verbauten Materialien<br />

und etwaigen Ausdünstungen zusammen. Stichwort:<br />

PVC und Lösungsmittel. Stefan Rappold, Partner<br />

bei BEHNISCH Architekten, sieht das ähnlich: “Das<br />

Thema gesunde Umwelt ist eng mit der Frage nach<br />

guter Luftqualität in Räumen verknüpft und spielt<br />

bei der Planung unterschiedlichster Projekttypologien<br />

eine herausragende Rolle. Nur eine ganzheitliche<br />

Betrachtung der Aspekte thermischer Komfort,<br />

Luftqualität und die daraus resultierende notwendige<br />

Energiebereitstellung kann zu einem nennenswert<br />

guten Ergebnis führen.” Matthias Hein setzt in diesem<br />

Zusammenhang bereits seit 2008 auf die finale<br />

Raumluftmessung, die bei vorheriger ambitionierter<br />

Planung laut eigenen Erfahrungen stets Werte weit<br />

unter den geforderten Höchstzahlen liefert.<br />

Die Anforderungen an die Raumluftqualität variieren<br />

je nach Gebäudetypologie. Gerade Schulen sind in<br />

der vergangenen Zeit im Hinblick auf die Luftqualität<br />

in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dort besteht<br />

oft noch Handlungsbedarf. Stefan Rappold verweist<br />

in diesem Zusammenhang auf ein aktuelles Projekt,<br />

für das kürzlich auf unkonventionelle Weise dezentrale<br />

Lüftungsgeräte in die Fassade integriert wurden:<br />

“Das Haus beginnt dann sozusagen mit architektonisch<br />

relevanten Bauteilen zu atmen, lässt die Luft<br />

scheinbar unsichtbar ins Innere, ohne dass technische<br />

Installationen in Erscheinung treten. Ganz konkret<br />

haben wir bei diesem Projekt gelochte, farbige<br />

Metallplatten als stimmungsvolle, ästhetische Außenverkleidung<br />

eingesetzt. Diese luftdurchlässigen<br />

Elemente haben gleichzeitig auch eine technische<br />

Funktion. Sie erlauben einen permanenten Luftaustausch<br />

zwischen Innen und Außen und bilden die Basis<br />

für das mechanische Lüftungsprinzip.”<br />

Prof. Dr. Manfred Casties<br />

Hochschule Coburg<br />

Studiengang Bauingenieurwesen<br />

Studienrichtung Energieeffizientes Gebäudedesign<br />

Gebäudetechnik


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

23<br />

Gesunde Raumluft<br />

Auch an den Hochschulen hat man mit fehlenden<br />

raumlufttechnischen Anlagen (RLT-Anlagen) zu<br />

kämpfen. Prof. Dr. Manfred Casties, Dozent für Energieeffizientes<br />

Gebäudedesign an der Hochschule<br />

Coburg, empfiehlt neben der Faustregel „alle 20<br />

Minuten 3-5 Minuten Stoßlüften“ auch den Einsatz<br />

von CO 2 -Ampeln oder CO 2 -Timer-Apps sowie den<br />

üblichen Richtwert für geeignetes Lüften von 1.000<br />

ppm CO 2 auf 800 ppm herabzusetzen. Als problematisch<br />

könne sich laut Casties im Winter hierbei<br />

allerdings die Absenkung der Raumtemperatur sowie<br />

damit einhergehend der Raumluftfeuchte erweisen,<br />

was wiederum zur Austrocknung der Schleimhäute<br />

und damit zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führen<br />

kann. Casties jedenfalls hofft, dass – ganz unabhängig<br />

von CORONA – in Zukunft nach den jetzigen Erfahrungen<br />

keine Klassenzimmer mehr ohne RLT-Anlage<br />

geplant und gebaut werden.<br />

Das Thema Raumluft gewinnt in jedem Fall an Bedeutung.<br />

Das kann auch Stefan Rappold beobachten:<br />

“Wir werden zunehmend mit dem Wunsch nach<br />

Covid-19-konformen Lösungen konfrontiert. Doch<br />

der Schlüssel für gute Raumluftkonzepte liegt nicht<br />

in der Einzelbetrachtung, sondern basiert auch auf<br />

der Entwicklung eines angemessenen Grundrisslayouts.<br />

Aus den Überlegungen zum dreidimensionalen<br />

Raumgefüge und einer maximal möglichen Personenbelegung<br />

kann eine für unsere Arbeit relevante Aufgabenstellung<br />

abgeleitet werden, die dann weit umfangreicher<br />

und komplexer ist als die Frage nach einer<br />

technischen Lösung für die Belüftung von Räumen.<br />

Die Vorstellung, dass noch gestern funktionierende<br />

Häuser in Pandemie-Zeiten weiter uneingeschränkt<br />

nutzbar sind, ist hinfällig. Bei der Suche nach gebäudetechnischen<br />

Konzepten hat ein Umdenken eingesetzt,<br />

beeinflusst vor allem auch durch Faktoren wie<br />

Gestaltungskriterien oder Bau- und Konstruktionsmethoden.<br />

Für diese Überlegungen war die Pandemie<br />

weniger ein Startpunkt als eher Beschleunigungsfaktor<br />

in einer bereits andauernden Diskussion auf dem<br />

Weg hin zu einer nachhaltigeren Architektur.”<br />

Matthias Hein<br />

HEIN architekten<br />

Stefan Rappold<br />

Partner bei BEHNISCH Architekten<br />

Auch Prof. Dr. Casties unterstreicht die Wichtigkeit<br />

der Betrachtung von energetischen Aspekten im Bezug<br />

auf die Raumluftplanung: “Neben der gesicherten<br />

Raumluftqualität durch kontinuierlichen Luftwechsel<br />

spielt die Raumlufttechnik bei Nichtwohngebäuden –<br />

und immer stärker auch bei Wohngebäuden – auch<br />

aus energetischer Sicht (Wärmerückgewinnung)<br />

eine wichtige Rolle. Das gerät in Pandemie-Zeiten<br />

manchmal leider etwas aus dem Fokus.”<br />

Auf Seiten der technischen Vorgaben tut sich anscheinend<br />

schon etwas. So habe sich die geforderte<br />

Luftwechselzahl laut Casties bereits konkret verändert.<br />

Die neueste Literatur (Hartmann, Kriegel;<br />

Vorhersage des Infektionsrisikos durch Aerosolpartikel;<br />

HLH 01-02 <strong>2021</strong>) besage demnach: “Möchte<br />

man die Inzidenz maximal gleichbleibend halten, so<br />

müsste dem Raum eine virenfreie Zuluftmenge in<br />

Höhe von 75 m³/h*Person*Aufenthaltszeit zugeführt<br />

werden.” Die resultierende Luftmenge überstiege<br />

damit in der Praxis den Auslegungswert für die IDA<br />

1 Kategorie gemäß DIN EN 16798-1. Darauf lässt sich<br />

allerdings mit einer Maximierung des Außenluftvolumenstroms,<br />

einer Reduktion der Personenanzahl<br />

bei Nennvolumenstrom, einer Begrenzung der Aufenthaltszeiten<br />

sowie einer Erhöhung der virenfreien<br />

Zuluftmenge reagieren.<br />

Als Fazit lässt sich sagen, eine gesunde Raumluft war<br />

und ist für das Wohlbefinden der Nutzer von immenser<br />

Bedeutung. Die neuesten Erkenntnisse und damit<br />

einhergehenden Herausforderungen lassen für die<br />

Zukunft auf eine positive Entwicklung dieses Planungsfaktors<br />

hoffen - sowohl im Hinblick auf unsere<br />

Gesundheit wie auch energetische Aspekte. Oder um<br />

es mit den Worten Stefan Rappolds zu sagen: “Die<br />

Auseinandersetzung mit progressiven Konzeptideen,<br />

die nicht nur zu gesunder Raumluft, sondern vielmehr<br />

zu einer allgemein gesunden Umgebung führen, sind<br />

essenziell für unsere Arbeit. Da die Qualität der Umgebungsluft<br />

in erheblichem Maß auch von den Materialien<br />

und Farben, subjektiv dann zusätzlich von<br />

Haptik und individuellem Empfinden beeinflusst wird,<br />

ist eine umfassende, ganzheitliche Betrachtungsweise<br />

aller Umgebungsparameter unabdingbar.”


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

24<br />

Gesunde Raumluft<br />

Lebensmittel Luft<br />

Wie wichtig Luft für uns Menschen ist, zeigt nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie<br />

auf. Gerade noch Thema für Experten, wird heiß und hitzig diskutiert, wie man Viren<br />

aus der Raumluft bekommt, Schulklassen und Büros schützen kann, oder wie und<br />

wie oft man lüften soll.<br />

Das deutsche Unternehmen Trox, Weltmarktführer<br />

bei Komponenten und Systemen zur Klimatisierung<br />

und Belüftung von Räumen, beschäftigt sich nicht<br />

erst seit Corona mit sauberer Luft und damit verbunden<br />

mit den Themen Wohlbefinden, Sicherheit und<br />

Nachhaltigkeit. Dafür bietet das Unternehmen energieeffiziente<br />

Systeme zur Be- und Entlüftung von<br />

Räumen und Gebäuden, Filtern, Heizen, Kühlen, Wärmerückgewinnung<br />

sowie Be- und Entfeuchten an.<br />

Die Basis für diese maßgeschneiderten Lösungen ist<br />

X-CUBE und die darauf basierenden Weiterentwicklungen<br />

X-CUBE 2 und X-CUBE 2 compact: Die drei<br />

von Trox entwickelte und produzierte Raumlufttechnische<br />

Anlagen sind für Volumenströme von 600 bis<br />

100.000 m 3 / Stunde und somit vom kleineren Büro<br />

bis zum Einkaufscenter, aber auch für Labore und<br />

Krankenhäuser geeignet.<br />

Für einen raschen und kostengünstigen COVID-19-<br />

Schutz hat Trox zudem einen mobilen Filter-Luftreiniger<br />

entwickelt: Das zertifizierte Gerät entfernt<br />

99,95 Prozent aller virenbelasteten Aerosole aus der<br />

Raumluft und sorgt bei leisem und energieeffizientem<br />

Betrieb für eine sichere Luftverteilung.<br />

Welches Gerät im konkreten Anwendungsfall aber<br />

am besten passt, können Planer und Architekten<br />

im ersten Schritt bereits online über das myTROX<br />

Kundenportal mit einem online-Konfigurator auf<br />

www.trox.at selbst berechnen. Das ebenfalls enthaltene<br />

Life Cycle Cost-Tool gibt zudem einen Überblick<br />

über die zu erwartenden Betriebskosten über den<br />

gesamten Lebenszyklus und als nächsten Schritt<br />

auch über den CO 2 -Fußabdruck.<br />

TROX Austria GmbH<br />

T +43 (0)1 25043-0<br />

trox-at@troxgroup.com<br />

www.trox.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

25<br />

Gesunde Raumluft<br />

Die neue Raumluftqualität<br />

Im vergangenen Jahr ist die Bedeutung der eigenen vier Wände für Gesundheit<br />

und Wohlbefinden richtig bewusst geworden. Wir verbringen 90 % unseres<br />

Lebens in Innenräumen und atmen täglich bis zu 11.500 Liter Luft ein. Um<br />

sich in Innenräumen wohlzufühlen, spielt die Raumluftqualität eine wichtige<br />

Rolle, die sich auch durch die Wahl der richtigen Baustoffe beeinflussen<br />

lässt. Wie etwa mit Baumit Ionit, das wissenschaftlich bewiesen die Raumluft<br />

reinigt und eine Luftqualität wie in den Bergen oder in der Nähe von Wasserfällen<br />

erzeugt.<br />

Die Basis für diese Wirkung ist eine hohe Konzentration<br />

an natürlichen Luftionen, die Staub und Pollen<br />

in der Luft binden und diese zu Boden sinken lassen.<br />

In jahrelangen Untersuchungen im VIVA Forschungspark,<br />

Europas größtem Forschungsprojekt zum Vergleich<br />

von Baustoffen, ist es Baumit gelungen, mit<br />

Ionit das Innenraumklima zu reinigen und zu erfrischen.<br />

Durch die enthaltenen natürlichen Mineralien<br />

erhöht die innovative Wandfarbe die Anzahl der natürlichen<br />

Luftionen und aktiviert so die Raumluft auf<br />

natürliche Weise.<br />

men und bei Bedarf wieder abgegeben. So kann eine<br />

optimale Luftfeuchtigkeit erreicht werden. Die fertigen<br />

Flächen sind atmungsaktiv und beeinflussen das<br />

Innenraumklima positiv. Damit sind Baumit IonitFino<br />

und Baumit IonitFinish die ideale Grundlage für Baumit<br />

IonitColor und gesundes Wohnen.<br />

Baumit GmbH<br />

T +43 (0)501 888-0<br />

www.baumit.com<br />

Erhältlich ist Baumit IonitColor in 65 ausgewählten<br />

Farben und wird mit zwei Anstrichen durch Rollen<br />

oder Streichen aufgetragen. Bei Bedarf kann die<br />

Wandfarbe aber auch problemlos airless aufgespritzt<br />

werden. Optimale Wirkung entfaltet Baumit IonitColor<br />

in Kombination mit der pastösen Spachtelmasse<br />

IonitFinish und der pulverförmigen Spachtelmasse<br />

Baumit IonitFino: Die beiden neuen Spachtelmassen<br />

regulieren durch ihre verbesserten Sorptionseigenschaften<br />

die Raumluftfeuchtigkeit und helfen diese<br />

im behaglichen Bereich zwischen 40 – 60 % zu halten.<br />

Bei zu viel Wasserdampf wird dieser aufgenom-


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

26<br />

Gesunde Raumluft<br />

Die Luftqualität im Blick<br />

Gut gelüftete Räume senken bekanntlich nicht nur das Ansteckungsrisiko durch<br />

über die Atemluft übertragene Krankheiten, ausreichende Frischluft senkt auch die<br />

Schadstoffkonzentration im Raum, beugt Schimmelbefall vor und sorgt für behagliches,<br />

gesundes Wohnen.<br />

Ohne die aktuellen Raumluftwerte zu kennen ist die<br />

Sicherstellung von gesunder Raumluft aber nicht<br />

ganz so einfach. Hier setzt der weltweit einzigartige<br />

Umidus Bon Air Guardian an: Das Hi-Tech-Messgerät<br />

misst rund um die Uhr die Raumluftwerte Luftfeuchtigkeit,<br />

Temperatur, CO 2 - und VOC-Gehalt. Sollte<br />

bei der Messung einer oder mehrere dieser Werte<br />

zu hoch sein, registriert das intelligente Messgerät<br />

diese Erhöhung und schlägt Alarm. Darüber hinaus<br />

empfiehlt der Bon Air Guardian die geeigneten Maßnahmen,<br />

um die Probleme mit dem Raumklima (Luftfeuchtigkeit,<br />

Temperatur etc.) zu beheben. Wesentliche<br />

Merkmale sind auch, dass dabei die Luftqualität<br />

in allen Bereichen geprüft und der Nutzer in Echtzeit<br />

informiert wird – per Handy, Tablet oder PC erhält<br />

er weltweit alle wesentlichen Daten. Der Air Guardian<br />

kümmert sich zwischenzeitlich um die nötigen<br />

Gegenmaßnahmen. Zum Beispiel einen Ventilator im<br />

Bad einschalten oder den Luftentfeuchter im Keller<br />

in Betrieb setzen.<br />

Das Ziel dieser Innovation ist, dem Anwender eine<br />

effiziente und kostengünstige Methode der Prävention<br />

gegen gesundheitsgefährdende Einflüsse und<br />

die Abwehr von Schäden und Sanierungskosten zu<br />

bieten – speziell auch für Neubau und Sanierung.<br />

Erzeugt wird der Air Guardian vom heimischen Unternehmen<br />

Kühnel Electronic, Spezialist für Präzisionsmesstechnik<br />

mit dem Schwerpunkt Feuchtemessung.<br />

Unter der Marke Bon Air Guardian befassen sich die<br />

Kühnel-Experten mit Schimmelprävention und Kontrolle<br />

der Raumluftqualität in Wohnungen, Häusern,<br />

Wohnhausanlagen, Büros und Betrieben. Und auch<br />

die Basis des Guardian ist national und fußt auf dem<br />

wissenschaftlichen Rechenmodell Umisitologie des<br />

österreichischen Institutes für Baubiologie IBO.<br />

Kühnel Electronic GmbH<br />

T +43 (0)1 79 80 333<br />

office@kuehnel.at<br />

www.umidus.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

27<br />

| BA12-16G |<br />

Gesunde Raumluft<br />

Facility Manager<br />

Eine Steuerung für alle Gewerke:<br />

Gebäudeautomation von Beckhoff<br />

Konservierungsmittelfreie<br />

Dispersion<br />

Die Nachfrage nach emissionsarmen Dispersionen ohne<br />

Weichmacher und Lösemittel steigt stetig. Vitalux 9000 von<br />

Brillux kommt ganz ohne diese Zusätze aus und hat trotzdem<br />

alle Stärken eines Premium-Produkts. Somit ist die stumpfmatte<br />

Innenfarbe besonders gut für Allergiker geeignet und ist<br />

nicht nur in hellen, sondern auch in Intensivfarbtönen erhältlich<br />

– und das absolut konservierungsmittelfrei. Damit ist der<br />

Forschung und Entwicklung von Brillux erstmals die volle Gestaltungsfreiheit<br />

im konservierungsmittelfreien Bereich gelungen.<br />

Mit Vitamix 9018 stehen bereits sieben konservierungsmittelfreie<br />

Vollton- und Abtönfarben zur Verfügung, die auch<br />

untereinander mischbar sind. Die Innenfarbe Vitalux 9000 und<br />

die Vollton- und Abtönfarben Vitamix 9018 sind in allen Brillux<br />

Niederlassungen erhältlich. Vitalux 9000 ist zudem auch<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

28<br />

Bau & Recht<br />

Das vereinfachte<br />

Baubewilligungsverfahren<br />

Die Bauordnungen der Länder sehen vereinzelt vereinfachte Verfahren zur Bewilligung<br />

bestimmter Bauvorhaben vor. Die Vereinfachung dieser Verfahren zielt<br />

idR darauf ab, Einwendungen von Nachbarn gegen Bauvorhaben im Baubewilligungsverfahren<br />

einzuschränken und die damit verbundene Verzögerung von<br />

Bauvorhaben zu verhindern. Eine solche Einschränkung von Nachbarrechten<br />

ist – wie sich nachstehend anhand des § 70a Bauordnung für Wien veranschaulichen<br />

lässt – verfassungsrechtlich diskussionswürdig.<br />

Text: Dr. Armin Schwabl und Mag. Matthias Nödl<br />

§ 70a Bauordnung für Wien (BO) sieht für<br />

gewisse Bauvorhaben ein vereinfachtes<br />

Bewilligungsverfahren vor. Das vereinfachte<br />

Verfahren ist anwendbar, wenn ein<br />

Ziviltechniker bestätigt, dass die Einreichunterlagen<br />

unter Einhaltung der öffentlich-rechtlichen<br />

Bauvorschriften verfasst<br />

sind, und nicht bestimmte, in § 70a Z 1 bis<br />

Z 15 BO aufgezählte Bauvorhaben betroffen<br />

sind. Der derzeit geltende § 70a BO wurde<br />

im Wesentlichen durch LGBl 91/2001 eingeführt.<br />

Die bis dahin geltende Fassung von §<br />

70a BO war vom Verfassungsgerichtshof in<br />

zwei Entscheidungen für verfassungswidrig<br />

erklärt worden.<br />

In diesen Entscheidungen hat der Verfassungsgerichtshof<br />

Folgendes erkannt:<br />

• Regelungen zur Vereinfachung und Beschleunigung<br />

von Bewilligungsverfahren<br />

unterliegen an sich keinen verfassungsrechtlichen<br />

Bedenken.<br />

• Der Verzicht auf die Erörterung des Bauvorhabens<br />

vor Baubeginn unter Beiziehung<br />

der Nachbarn ist im Prinzip verfassungsrechtlich<br />

unbedenklich; ebenso, dass Nachbarn<br />

erst im Nachhinein und nur zeitlich<br />

begrenzt Einwendungen erheben können.<br />

• Die Mitwirkung von Ziviltechnikern, deren<br />

Bestätigungen als öffentliche Urkunden im<br />

Baubewilligungsverfahren entsprechend<br />

berücksichtigt werden, ist verfassungsrechtlich<br />

zulässig.<br />

Dabei ist nach Ansicht des Verfassungsgerichtshofes<br />

zu berücksichtigen, dass (i) die<br />

Einbeziehung von Vorhaben ihrer Art nach<br />

in das vereinfachte Bewilligungsverfahren<br />

sachlich gerechtfertigt sein muss und (ii)<br />

die Ausgestaltung des vereinfachten Bewilligungsverfahrens<br />

verfassungsrechtliche<br />

Vorgaben erfüllen muss. Der Verfassungsgerichtshof<br />

hat § 70a BO alt konkret für<br />

verfassungswidrig erklärt, weil die konkrete<br />

Verfahrensausgestaltung dem Gleichheitssatz<br />

und dem Rechtsstaatsprinzip widersprochen<br />

hatte.<br />

Durch die Novelle LGBl 91/2001 hat der Wiener<br />

Landesgesetzgeber die Bestimmung<br />

unter Berücksichtigung der Rechtsansicht<br />

des Verfassungsgerichtshofes jedoch neu<br />

gestaltet. Dabei wurde den Bedenken des<br />

Verfassungsgerichtshofes insoweit Rechnung<br />

getragen, als nach dem aktuellen<br />

§ 70a BO:<br />

• die Behörde das jeweilige Bauvorhaben in<br />

jede Richtung hin überprüfen und bei einer<br />

allfälligen Nichteinhaltung von baurechtlichen<br />

Vorschriften untersagen kann. Die<br />

Entscheidung, ob die Bauführung wegen<br />

Übereinstimmung mit den baurechtlichen<br />

Bestimmungen zu gestatten ist, liegt daher<br />

bei der Behörde, deren Entscheidung im Instanzenzug<br />

bekämpft werden kann.<br />

• der Ziviltechniker vom Bauwerber und<br />

Planverfasser verschieden sein muss und<br />

zu diesen Personen in keinem Dienst- oder<br />

Organschaftsverhältnis stehen darf. Die Bestimmung<br />

schließt nunmehr aus, dass der<br />

Ziviltechniker einen von ihm selbst verfassten<br />

Plan bestätigt.<br />

• die Einwendungsfrist der Nachbarn an<br />

den Baubeginn unter Verweis auf § 124 BO<br />

anknüpft und die Erkennbarkeit des Baubeginns<br />

somit gewährleistet sein sollte.<br />

• den Nachbarn ein Recht auf Akteneinsicht<br />

ab Einreichung des Bauvorhabens zusteht.<br />

• der Ziviltechniker nun nur noch die Einhaltung<br />

der „öffentlich-rechtlichen Bauvorschriften“<br />

zu bestätigen hat, wobei ein<br />

Ziviltechniker natürlich nur im Rahmen der<br />

Befugnis auf seinem Fachgebiet prüfend tätig<br />

sein darf.<br />

Mit der Novelle des § 70a BO hat der Wiener<br />

Gesetzgeber die vormals bestehenden<br />

Verfassungswidrigkeiten an der konkreten<br />

Ausgestaltung des vereinfachten Bewilligungsverfahrens<br />

daher saniert. Dies bestätigt<br />

auch der Umstand, dass – soweit<br />

anhand der veröffentlichten Judikatur<br />

ersichtlich – seit 2001 weder der Verwaltungsgerichtshof<br />

noch Landesverwaltungsgerichte<br />

Bedenken an der Verfassungskonformität<br />

der Regelung erhoben und eine<br />

verfassungsrechtliche Prüfung gemäß Art<br />

140 B-VG an den Verfassungsgerichtshof<br />

herangetragen haben.<br />

Wenngleich daher in der Praxis in Bauverfahren<br />

oder Beschwerdeverfahren – vor<br />

allem wenn es um die Wahrung von Nachbarrechten<br />

geht – nach wie vor immer wieder<br />

der Standpunkt vertreten wird, dass §<br />

70a BO verfassungswidrig sei, ist davon<br />

auszugehen, dass die vom Verfassungsgerichtshof<br />

erkannte Verfassungswidrigkeit<br />

des § 70a BO durch die Novelle beseitigt ist<br />

und gegen die Verfassungskonformität des<br />

aktuellen § 70a BO keine Bedenken mehr<br />

bestehen sollten.


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29<br />

Magazin<br />

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Obwohl dem Bauen mit nachwachsenden Baustoffen<br />

immer mehr Bedeutung zukommt, gibt es bei der Verwendung<br />

von Holzfaserwerkstoffen, Hanf, Stroh, Lehm,<br />

Kalk, Schafwolle u.ä. Informationsdefizite. Aus diesem<br />

Grund wird das Innovationsnetzwerk natuREbuilt in den<br />

nächsten 30 Monaten Baustoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen sowie deren Konstruktion auf ihre bauphysikalischen<br />

und lebenszyklischen Eigenschaften prüfen.<br />

Damit wird ein neues Planungsinstrument für ökologisches<br />

Bauen erstellt, damit nachwachsende Materialien vermehrt<br />

in der Bauwirtschaft eingesetzt werden, um ressourceneffizientes<br />

Bauen im großen Maßstab zu ermöglichen.<br />

Das Netzwerk besteht aus 18 ProjektpartnerInnen aus Forschung,<br />

Planung und Wirtschaft und wird in den Einsatz von<br />

ökologischen Materialien im mehrgeschossigen Neubau und<br />

in der Sanierung prüfen. Das Resultat dieser Untersuchungen<br />

werden funktionsfähige, geprüfte (resiliente) Konstruktionen<br />

sein, die in weiterer Folge BIM-tauglich digitalisiert werden und<br />

damit eine breite Anwendung in der Bauwirtschaft ermöglichen.<br />

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Martin Aichholzer geplante Haus des Lernens in<br />

St. Pölten. Dort wird auch in den nächsten Monaten<br />

ein Situ-Monitoring stattfinden.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

30<br />

Wohnen<br />

Haus in<br />

einer Ruine<br />

House inside a Ruin / Jevíčko, Tschechien / ORA<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: BoysPlayNice<br />

Als ORA vor der Aufgabe standen, die Ruine<br />

eines alten Gehöfts in der tschechischen<br />

Provinz neu zu beleben, entschieden sich die<br />

Architekten gemeinsam mit dem Bauherren<br />

bewusst gegen eine Rekonstruktion. Da ein<br />

Abriss ebenso wenig in Frage kam, lautete<br />

die Lösung: Haus im Haus. Entstanden ist ein<br />

atmosphärisch packendes Wohnobjekt, das Alt<br />

und Neu auf gelungene Weise verbindet und<br />

dabei jedem Part seinen Raum lässt.


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31<br />

ORA<br />

Das Wirkungs- und Schaffensfeld von ORA Architekten<br />

liegt im beschaulichen südmährischen Znojmo<br />

(Znaim), einer lebendigen Kleinstadt in Tschechien,<br />

auf halbem Wege zwischen Brno (Brünn) und Wien<br />

gelegen. Dieses ländlich geprägte Spannungsfeld<br />

zwischen Dorf und Metropole ist eben jenes Terrain,<br />

auf dem sich die jungen Architekten bei ihrer Arbeit<br />

am wohlsten fühlen. In diesem Kontext realisiert das<br />

Kreativ-Team daher auch die meisten seiner Projekte,<br />

die von Architektur über Raumausstattung und Landschaftsgestaltung<br />

bis hin zum Produktdesign reichen.<br />

Als das Team 2016 von einem privaten Bauherrn damit<br />

beauftragt wurde, ein ehemaliges Gehöft in einem<br />

kleinen Dorf in der Nähe von Olomouc (Olmütz)<br />

zu restaurieren, standen die Architekten zunächst<br />

vor einem Dilemma. Auf den ersten Blick war da offensichtlich<br />

nur noch eine Ruine bestehend aus Ziegelwänden<br />

und einem Dach zu erkennen, der zweite<br />

Blick offenbarte allerdings einiges an Potential. Das<br />

Anwesen war während des kommunistischen Regimes<br />

zu einem Getreidespeicher umgebaut, später<br />

geplündert und schließlich für andere Zwecke wieder<br />

neu ausgebaut worden. Zum Glück der Architekten<br />

hatte das Haus in seiner Substanz dabei nichts von<br />

seiner stattlichen Größe und ursprünglichen Ausformung<br />

verloren. Trotz der baulichen Qualität fanden<br />

ORA letztendlich nur noch das magere Gerippe eines<br />

einstmals selbstbewussten Bauwerks vor. Der<br />

Versuch einer Rekonstruktion hätte diesen Eindruck<br />

wohl letztlich vollends zerstört. So entschieden sich<br />

Bauherr und Architekten für die Umsetzung eines<br />

“Haus im Haus”, dem Neubau von einem Haus in einer<br />

Ruine.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

32<br />

Wohnen<br />

In Folge wurde die Ruine vollständig entkernt und<br />

das neue Bauwerk der Fassade entsprechend dreigeschossig<br />

konzipiert. Das Bestandsmauerwerk wurde<br />

ohne viel Aufhebens wo nötig um weitere großzügige<br />

Öffnungen ergänzt, um den neuen Wohnraum so angenehm<br />

wie möglich zu gestalten. Die Ruine diente<br />

den Architekten von Anfang an weniger als Korsett,<br />

denn als lockerer “Überwurf”. Auf diese Weise bleibt<br />

die Ruine für den Betrachter heute von außen wie eh<br />

und je wahrnehmbar und es lässt sich (zumindest<br />

aus der Ferne) nur vermuten, dass sich hinter dem<br />

alten Ziegelmauerwerk mittlerweile ein modernes,<br />

wärmegedämmtes Gebäude befindet, das allen aktuellen<br />

Energiestandards gerecht wird.<br />

Eine weitere Besonderheit erschließt sich dem Betrachter<br />

dann auch erst beim Betreten des Hauses.<br />

Die trotz ihres hohen Alters noch immer soliden Bestands-Holzbalken<br />

finden in der neuen Tragwerksstruktur<br />

Wiederverwendung. Überhaupt wurde der<br />

Großteil des vorhandenen Materials vom Abriss für<br />

den Neubau wiederverwendet. Der gesamte Innenraum<br />

ist sehr luftig und offen gestaltet und lebt von<br />

den Ebenensprüngen, Blickverbindungen und überraschenden<br />

Ein- und Ausblicken, die sich an jeder<br />

Ecke wieder bieten. Betrachtet man das ehemalige<br />

Gehöft als Zeitzeugen mit vielen verschiedenen<br />

(Erzähl-) Ebenen, so haben die Architekten dieser<br />

imaginären Zeitleiste mit dem Einziehen einer neuen<br />

Ebene auch einen neuen Erzählstrang auf physischer<br />

Ebene hinzugefügt. Denn deren Zweck unterscheidet<br />

sich von allen in den vorangegangenen Jahrzehnten<br />

vorgenommenen Adaptionen.


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33<br />

ORA<br />

Zwischen der neuen Struktur und dem Bestandsgemäuer<br />

wurde ein belüfteter Spalt geschaffen, sodass<br />

sich Neu und Alt zum Greifen nah niemals berühren<br />

können. Als besonderer Kniff überlagern sich die<br />

Strukturen nicht an allen Ebenen exakt, vielmehr ist<br />

die neue Ebene teils leicht verschoben gegenüber<br />

dem Bestand. Auf diese Weise entsteht eine gewisse<br />

Unschärfe – an einer Stelle passen die Fenster nicht<br />

exakt übereinander, an einer anderen tritt das Bestandsmauerwerk<br />

plötzlich und überraschend in den<br />

neuen Wohnraum. Durch diese Überlagerung gewinnt<br />

das gesamte Objekt an Atmosphäre, Charme und<br />

Charakter – Zeit- und Erzählebenen beginnen sich<br />

zu überlagern und es ist auf einmal doch nicht mehr<br />

ganz so leicht, eine exakte Grenze zwischen Neu und<br />

Alt zu ziehen. Verschmelzen die neuen Öffnungen mit<br />

dem alten Mauerwerk? Oder verschafft sich die Ruine<br />

durch die neuen Fenster Zugang zum Hier und Jetzt?<br />

Es entsteht eine fast mystische, poetische Stimmung<br />

– wenn man es denn zulassen möchte. u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

34<br />

Wohnen<br />

Die Küche befindet sich offen im Raum<br />

und dient den Bewohnern als kommunikativer<br />

Treffpunkt. Gleichzeitig fungiert der<br />

Küchenblock als Verbindungselement zwischen<br />

normalem und überhöhtem Raum.


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35<br />

ORA<br />

ORA sehen ihr “Haus in einer Ruine” selbst als ein<br />

Manifest, wie man alten Bauwerken (auch) begegnen<br />

kann. Weder muss ein bröckelnder Altbau komplett<br />

abgerissen, noch dogmatisch bis ins kleinste Detail<br />

rekonstruiert werden, um dessen alternde Schönheit<br />

zu bewahren. Auf diese Weise ist es sogar möglich,<br />

mit Hilfe moderner Materialien nachhaltig und wirtschaftlich<br />

zu bauen und so qualitativen Wohnraum<br />

mit Zukunftsnutzen zu schaffen. Dieser Gestaltungswille<br />

hört bei den Architekten aber nicht an<br />

der Haustür auf. So wurde der zum Haus gehörende<br />

weitläufige Garten ebenso feinfühlig und zurückhaltend<br />

gestaltet wie die Innenräume. So wie Innen- und<br />

Außenraum ineinanderfließen, so bilden Garten- und<br />

Naturlandschaft eine fließende Einheit. Kein Zaun,<br />

keine Markierung, keine physische Grenze lässt das<br />

schweifende Auge erkennen, wo der Grund aufhört<br />

und die freie Natur beginnt. Erst bei näherer Betrachtung<br />

zeugen Fragmente niedriger Mauern von dem<br />

Versuch, Privat- und Allgemeingrund abzutrennen. Es<br />

scheint fast so, als seien die Obstbäume, Wiesen und<br />

Weißdornbüsche von der Natur nur geliehen, der Garten<br />

wird zum verbindenden Element zwischen dem<br />

Haus, der Aussicht und der umgebenden Landschaft.<br />

Man stellt sich das Leben in diesem Haus fröhlich,<br />

frei und unbeschwert vor. Bewohner und Gäste treffen<br />

sich in dem großzügigen und überhöhten Wohnbereich<br />

zum Essen, Feiern und gemütlichen Beisammensein.<br />

Im Winter spendet der Ofen behagliche<br />

Wärme, im Sommer weht bei geöffneten Fenstern<br />

eine leichte Brise durch den Raum. Die Küche dient<br />

– als Teil des Raums – gleichzeitig als Treffpunkt für<br />

Kommunikation und Austausch, hier wird Genuss<br />

zelebriert, frisch vom Garten auf den Tisch. Trotz<br />

dieser romantischen Anmutung muss dabei niemand<br />

auf die modernen Annehmlichkeiten unserer Zeit verzichten.<br />

Die Zimmer verfügen alle über ein eigenes<br />

Bad und sind stille Rückzugsorte für die Bewohner:<br />

Beim Blick auf die Weite der Landschaft, nur gerahmt<br />

durch das massive Ziegelmauerwerk, dürfen die Gedanken<br />

schweifen … und sich wieder sammeln beim<br />

gemeinsamen Essen an dem großen Tisch im Freien,<br />

mitten auf der Wiese, mitten in der Landschaft.<br />

Besonders stimmungsvoll zeigt sich die “Ruine” dann,<br />

wenn es dunkel wird und das neue Haus in warmem<br />

Lichtschein verschwommen durch die Öffnungen<br />

nach außen strahlt. Das ist vielleicht der Moment, an<br />

dem Alt und Neu untrennbar verbunden scheinen und<br />

nicht mehr auszumachen ist, was zuerst da war. •


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

36<br />

Wohnen<br />

Das lichtdurchflutete Bad ist schlicht<br />

gehalten und bietet – je nach Wunsch<br />

– Ausblick auf die nachbarschaftliche<br />

Umgebung. Textile Raffstores garantieren<br />

Privatsphäre, natürliche Materialien und<br />

runde Formen sorgen für Wohlbehagen.


UT=PT<br />

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37<br />

ORA<br />

© ORA 2020 © ORA 2020<br />

DG<br />

© ORA 2020<br />

© ORA 2020<br />

© ORA 2020<br />

OG<br />

© ORA 2020<br />

© ORA 2020<br />

© ORA 2020<br />

EG<br />

© ORA 2020<br />

House inside a Ruin<br />

Jevíčko, Zadní Arnoštov, Tschechien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Bebaute Fläche: 249.7 m 2<br />

Nutzfläche: 248.4 m 2<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit: 2018-2020<br />

Fertigstellung: 2020<br />

Privat<br />

ORA<br />

Jan Hora, Barbora Hora, Jan Veisser<br />

Statika 3 Structure s.r.o., Patrik Štancl,<br />

Lukáš Záruba, Pavel Tesař<br />

Štěpánka Černá<br />

“Unser Büro liegt in einer kleinen Stadt in der tschechisch-mährischen<br />

Peripherie. In diesem Wirkungsfeld<br />

befinden sich auch die meisten unserer Projekte.<br />

Wir versuchen immer, so wenig wie möglich in bestehende<br />

Strukturen einzugreifen, arbeiten am liebsten<br />

kontextbezogen und suchen nach Wegen, das Neue<br />

mit dem Alten in Einklang zu bringen, um die Fragmente<br />

der Erinnerung an den Orten zu bewahren. Wir<br />

gestalten aber auch Neues, denn wir sehen gerne,<br />

wie Dinge entstehen. Wir stehen für eine ursprüngliche,<br />

regionale Architektursprache.”<br />

ORA


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

38<br />

Wohnen<br />

Harmonie im<br />

Gegensätzlichen<br />

Art Villa / Bahia Ballena, Playa Hermosa, Costa Rica / Formafatal<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: BoysPlayNice<br />

Das interdisziplinär arbeitende tschechische Kreativ-Team<br />

von Formafatal durfte in der wilden Naturlandschaft Costa<br />

Ricas ein Ensemble von drei Atelier-Villen sowie einem<br />

multifunktionalen Pavillon konzipieren. Im Mittelpunkt<br />

steht die in Beton gegossene Art Villa, ein gleichermaßen<br />

üppig wie puristisch gestaltetes Gebäude, das die Bewohner<br />

dazu einladen soll, ihre Herzen der Schönheit der<br />

wilden, tropischen Naturlandschaft zu öffnen.


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39<br />

Formafatal


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

40<br />

Wohnen<br />

Mitten im dichten Dschungel Costa Ricas und mit<br />

atemberaubendem Blick auf die unendliche Weite des<br />

Pazifischen Ozeans befindet sich das Art Villas Resort,<br />

das drei konzeptionell einzigartige Villen sowie<br />

einen multifunktionalen tropischen Pavillon umfasst.<br />

Laut den Inhabern inspiriert von der rauen Schönheit<br />

und wilden Natürlichkeit vor Ort, bieten die Luxusvillen<br />

ihren betuchten Gästen Komfort und Design,<br />

vermeintlich fernab jeglicher Zivilisation. Zumindest<br />

darf man sich diesem Gefühl hier getrost hingeben,<br />

auch wenn das bunte Leben mit der Hauptstadt Puntarenas<br />

des gleichnamigen, touristisch geprägten<br />

Bezirks freilich quasi um die Ecke liegt.<br />

Bettenburgen sucht man hier dennoch vergeblich.<br />

Wegen seiner Fortschrittlichkeit wird das lateinamerikanische<br />

Land mit einem Augenzwinkern auch als<br />

die „Schweiz Mittelamerikas“ bezeichnet. Costa Rica<br />

(spanisch für „reiche Küste“) setzt zudem auf einen<br />

nachhaltigen Ökotourismus, der sich naturnah (rund<br />

27 Prozent der Landfläche stehen unter Naturschutz)<br />

und unkompliziert präsentiert. Der Tourismus boomt<br />

und mit ihm sind in letzter Zeit einige aufsehenerregende<br />

touristische Bauprojekte entstanden. Eines<br />

davon ist die Art Villa, architektonisch konzeptioniert<br />

von Refuel Works und inhaltlich ausgestaltet von<br />

Formafatal, einem interdisziplinär arbeitenden, renommierten<br />

Designteam aus Tschechien.<br />

Das Art Villas Resort lebt von seiner Vielfalt – kein<br />

Wunder, denn drei unterschiedliche Architekten haben<br />

die drei sehr verschiedenen Villen gestaltet: Da<br />

gibt es die tropisch angehauchte und minimalistisch<br />

gehaltene Atelier-Villa, die aus fünf eiförmigen Kokons<br />

bestehende Coco Villa und schließlich die Art Villa,<br />

deren konstruktives und materielles Thema der Beton<br />

darstellt. Formafatal durften aber nicht nur letztgenannte<br />

Villa maßgeblich gestalten, denn letztlich<br />

stand der gesamte Komplex in seiner künstlerischen<br />

Umsetzung unter der Leitung von Dagmar Štěpánová.<br />

“Die Art Villa liegt versteckt inmitten der Dschungelhügel<br />

von Costa Rica. Wir wollten ein solides Haus<br />

schaffen, das sozusagen nackt in der üppigen Vegetation<br />

steht und viele Jahre überdauern wird, modern<br />

und gleichzeitig zeitlos, minimalistisch und trotzdem<br />

opulent, tropisch, aber robust”, legt Dagmar Štěpánová<br />

von Formafatal ihr Entwurfskonzept dar. Von<br />

Anfang an setzten die Architekten auf das Spiel der<br />

Kontraste - ganz im Sinne des Investors, der einen Ort<br />

schaffen wollte, an dem die Besucher mit der umgebenden<br />

Natur verschmelzen, ihren Geist klären und<br />

gleichzeitig Luxus und Abenteuer erleben können. u<br />

Im Inneren der Art Villa bilden ausgewählte Möbelstücke<br />

und ein bunter Materialmix den perfekten<br />

Gegenpol zu den rohen Betonflächen. In Kombination<br />

mit wilden Grünpflanzen und dem direkten Bezug zum<br />

Außenraum entsteht so eine einladende Wohnwelt.


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41<br />

Formafatal


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

42<br />

Wohnen<br />

Das Spiel aus Licht und<br />

Schatten, Wasserflächen,<br />

Pflanzen, Materialien und<br />

Farbnuancen macht die<br />

Art Villa zu einem einzigartigen<br />

Ort für Liebhaber<br />

von Kunst und Natur.<br />

Auf dem zwei Hektar umfassenden naturbelassenen<br />

Gelände sollte ein Rückzugsort entstehen, der die<br />

Herzen seiner Besucher berührt und tief in ihr Inneres<br />

dringt. Um dem Projekt seinen einzigartigen Charakter<br />

und eine eigene, unverwechselbare Identität zu<br />

verleihen, holte der Bauherr daher – noch während<br />

Refuel Works mit der Umsetzung der ersten Villa beschäftigt<br />

waren – Formafatal zum Zwecke der künstlerischen<br />

Oberleitung ins Boot. Das Kreativ-Team bestehend<br />

aus Architekten, Designern und Szenografen<br />

ließ sich in der Folge nur allzu gerne von der Atmosphäre<br />

und der Farbenpracht Mittel- und Südamerikas<br />

begeistern: “Inspiriert von den Symbolen, die wir<br />

ausgewählt, durcheinandergemischt, weiterentwickelt<br />

und neu zusammengesetzt haben, hat sich vor<br />

unseren Augen das Bild der idealen Villa geformt.”


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43<br />

Formafatal<br />

Minimalistisch und etwas archaisch anmutend, ist die<br />

zweistöckige Villa auf einem 25.000 m 2 umfassenden<br />

Grundstück situiert. Die Grundfläche umfasst stolze<br />

570 m 2 , wirkt dank ihrer Hanglage aber dennoch<br />

zurückhaltend und keinesfalls opulent. Neben dem<br />

großzügigen Gemeinschaftsbereich mit Foyer, Lounge,<br />

Wohnküche sowie überdachter Terrasse und Pool<br />

verfügt die Villa über insgesamt fünf Schlafzimmer,<br />

jeweils mit eigenem Bad. Das “Untergeschoss” bietet<br />

ein Spielzimmer für die Kinder, einen Fitnessraum, einen<br />

Tanzsaal, einen begehbaren Kleiderschrank, eine<br />

Waschküche und Hauswirtschaftsräume. Die Architektursprache<br />

bedient sich einfacher, klarer Formen.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Opulenz der<br />

Natur, der Ausblick, die Verbindung zur Umgebung.<br />

Refuel Works lassen die Strukturen trotz der Massivität<br />

des Betons elegant und leicht erscheinen, nichts<br />

wirkt gewollt, die Hülle wird zum Statisten der Szene<br />

und behauptet sich gleichzeitig selbstbewusst inmitten<br />

dieses grünen Blättermeers. Kleine Details, wie<br />

die mit einem dreidimensionalen Muster versehene,<br />

durchgehende Betonscheibe tragen das verspielte<br />

Interieurdesign auch nach außen. Spätestens bei<br />

diesem Anblick wird dem Betrachter klar, diese Villa<br />

hat mehr zu bieten hat, als die in Europa so beliebte<br />

aalglatte Interpretation von Sichtbeton.<br />

Bei der Gestaltung der Innenräume haben sich die<br />

Designer aber nicht nur vom umliegenden wilden<br />

Dschungel inspirieren lassen, sondern auch von der<br />

Arbeit des brasilianischen Architekten Paulo Mendez<br />

da Rocha: “Die Betonwände wurden bewusst roh belassen<br />

und ergänzen so die einzelnen Komponenten<br />

der Innenraumgestaltung. Ausgesuchte Materialien,<br />

die Wasser- und Grünflächen – das alles schafft in<br />

Kombination ein ungewöhnliches Ambiente, gleichsam<br />

roh wie luxuriös.” Wieder betont Štěpánová die<br />

Gegensätzlichkeiten, die den Entwurfsgedanken im<br />

Kern widerspiegeln. Eben das Schroffe lässt das Zarte<br />

in seiner Schlichtheit umso eindrucksvoller wirken. u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

44<br />

Wohnen<br />

Der Materialmix der Widersprüchlichkeiten funktioniert<br />

gerade deshalb so gut, weil es keinerlei Zufälligkeiten<br />

gibt – Farbwelt, Formenwahl und Oberflächen<br />

sind bis ins kleinste Detail durchkomponiert und aufeinander<br />

abgestimmt. Die Böden der Schlafzimmer<br />

und Badezimmer sind mit Zementfliesen belegt, deren<br />

sich ständig ändernden Muster und Farbnuancen<br />

eine Momentaufnahme der schwer zu greifenden und<br />

einzigartigen Naturlandschaft bedeuten. Schritt für<br />

Schritt verändert sich die Wahrnehmung, Innen und<br />

Außen verschmelzen unmerklich und den Gästen offenbart<br />

sich eine stets im Wandel begriffene tropische<br />

Traumwelt. Ein weiteres Highlight des Innenraums<br />

stellt das handgemalte Aquarell-Dschungelmotiv auf<br />

der Küchenrückwand dar. Die Fliesen dienen den Gestaltern<br />

als metaphorischer Spiegel, der das Leben<br />

hinter der Wand zeigen soll – die Wand wird so zum<br />

imaginären Fenster, das einen ganz anderen Blick auf<br />

die umgebende Naturlandschaft offenbart.<br />

Alle Atelier-Villen sind größtenteils mit Möbeln ausgestattet,<br />

die von lokalen Handwerkern entworfen und<br />

nach Maß gefertigt wurden. Diese Einzelstücke harmonieren<br />

wiederum mit den ausgesuchten (Vintage)<br />

Objekten – allesamt Entwürfe von südamerikanischen<br />

Designern und Architekten. Die dominierenden Materialien<br />

Teakholz, Metall und Leinen lassen das Innere<br />

der Art Villa in Kombination mit den Pastelltönen der<br />

maßgefertigten Möbelstücke und der hellen, weichen<br />

Farbpalette des monolithisch gestalteten Interieurs<br />

aus Rohbeton trotz der unbehandelten Oberflächen<br />

einladend und gemütlich wirken.<br />

Selbst bei der Gestaltung der Außenräume hatten<br />

Formafatal ihre Finger mit im Spiel. Das vom Atelier<br />

Flera umgesetzte Vegetationskonzept ist sehr spezifisch,<br />

da sich das Grundstück an einem sehr steilen<br />

Hang befindet. Um Fläche zu gewinnen und das<br />

Grundstück offener zu gestalten, wurde das Gelände<br />

terrassiert. Eine farbenfroh gestaltete Installation ist<br />

Blickfang für Groß und Klein. Bei der Pflanzenauswahl<br />

setzten die Landschaftsplaner auf lokale, nicht<br />

invasive sowie essbare Pflanzen aus der Region.<br />

Das so entstandene “künstliche” Grün verschwimmt<br />

scheinbar mit dem Gebäude und verbindet dieses<br />

wiederum mit der umgebenden wilden Natur.<br />

Das nackte Bauwerk kleidet sich metaphorisch in ein<br />

grünes Dschungelgewand – für die Bewohner verschmelzen<br />

Architektur und Landschaft auf der Gefühlsebene,<br />

obwohl sie physisch klar getrennt wahrnehmbar<br />

bleiben. Die Opulenz des Interieurs spiegelt<br />

wiederum die Fülle und Vielfalt der tropischen Landschaft<br />

wider – gleichsam der Natur farbenfroh und<br />

authentisch in Materialien und Oberflächen. Die Gegensätze<br />

sind dabei so perfekt ausbalanciert, dass<br />

letztlich ein durch und durch harmonisches Gesamtbild<br />

entsteht.<br />


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45<br />

Formafatal<br />

Art Villa<br />

Bahia Ballena, Playa Hermosa, Costa Rica<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Filip Žák<br />

Formafatal [interior design]<br />

Refuel Works [architectural concept of Art Villa]<br />

Dagmar Štěpánová [Formafatal]<br />

Jan Skoupý, Zbyněk Ryška [Refuel works]<br />

Grundstücksfläche: 25.000 m 2<br />

Bebaute Fläche: 618 m 2<br />

Nutzfläche: 570 m 2<br />

Planungsbeginn: 2016<br />

Bauzeit: 2016-2019<br />

Fertigstellung: 12/2019<br />

www.formafatal.cz<br />

www.refuelworks.com<br />

“Wir entwerfen öffentliche Räume,<br />

in denen sich die Menschen<br />

wie zu Hause fühlen können,<br />

und Häuser, die ganz auf die<br />

Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten<br />

sind. Unsere Herangehensweise<br />

an jedes einzelne<br />

Projekt erfolgt individuell und<br />

mit einem starken Fokus auf<br />

die spezifisch menschlichen Bedürfnisse. Der Entwurfsgedanke<br />

eines jeden Projekts basiert auf dem gegenseitigen<br />

Verständnis, einem hohen Maß an Begeisterung, zwangloser<br />

Zusammenarbeit und einmaligen, konzeptionellen Lösungsansätzen.<br />

Wir lösen Projekte gesamtheitlich vom kreativen<br />

Konzept bis zur Realisierung - und mit viel Liebe zum Detail.”<br />

Dagmar Štěpánová, Formafatal


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

46<br />

Wohnen<br />

Wohnen, wie und<br />

wo es dir gefällt<br />

Cabin ANNA / Niederlande / Caspar Schols<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Tõnu Tunnel & Jorrit ‘t Hoen<br />

Hinter Cabin ANNA von Caspar Schols versteckt sich<br />

ein Mini-Haus, das sich flexibel an verschiedenste<br />

Setups anpasst. Mit seiner einfachen, aber robusten<br />

Konstruktionsweise kann es an fast jedem Ort und in<br />

unterschiedlichen Ausführungen installiert werden.<br />

Egal ob kleine Familie oder alleinlebender Künstler<br />

– das Häuschen wird zum kreativen Studio, privaten<br />

Rückzugsort oder lebendigen Zuhause.


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47<br />

Caspar Schols<br />

Eine schnelllebige Welt verlangt auch nach innovativem,<br />

individuellem Wohnraum. Die Zeiten von<br />

0815-Reihenhäusern und unpersönlichen Wohnkomplexen<br />

sind vorbei. Neue Jobs, Arbeitsnomaden und<br />

vielfältige Familienmodelle brauchen auch neue Formen<br />

des Wohnens, die sich an diese Anforderungen<br />

anpassen. Das erkannte auch der niederländische<br />

Architekt Caspar Schols und verpackte seine Vorstellungen<br />

in ein kleines Haus mit dem Namen ANNA.<br />

Die erste Inspiration für die Cabin mit dem Namen<br />

ANNA stammte von Caspar Schols‘ Mutter. Diese<br />

wünschte sich ein multifunktionales Gartenhäuschen,<br />

das sie der Natur näherbringen sollte. So entstand<br />

der erste Entwurf für das Mini-Haus. Erst danach<br />

begann Caspar im Zuge eines Stipendiums an<br />

der renommierten Architectural Association in London<br />

sein Architekturstudium. Dort überarbeitete er<br />

seine Ausgangsidee und entwickelte, mit der Unterstützung<br />

von Investoren, ANNA. Im Mittelpunkt des<br />

Planungsprozesses stand die Vision, das Häuschen<br />

so zu bauen, dass es reproduzierbar, einfach und für<br />

jedermann erschwinglich ist. Außerdem sollte es einzigartig<br />

und individuell anpassbar sein.<br />

Das Endergebnis dieses Prozesses ist ANNA – ein<br />

flexibles Häuschen mit ca. 53 m 2 , das überall auf<br />

der Welt auf- und auch wieder abgebaut werden<br />

kann. Sein Grundkonzept beruht auf einer simplen<br />

Plattform und einer zweiteiligen Außenhülle, deren<br />

archetypische Form an eine Strichzeichnung aus<br />

Kinderhand erinnert. Es setzt sich aus einer rechteckigen<br />

Grundplatte zusammen, auf der sich zwei<br />

übereinanderliegende Wand-Dach-Elemente befinden.<br />

Sie sind beide auf Schienen geführt und lassen<br />

sich beliebig von nur einer Person verschieben. Die<br />

innere Schicht besteht bis auf eine Unterkonstruktion<br />

aus Holzrahmen komplett aus Glas. Ein zweiter,<br />

undurchsichtiger Layer mit Wänden aus Holz und in<br />

Metall gedeckten Dachflächen bildet den äußeren<br />

Abschluss. Durch den smarten Schiebemechanismus<br />

kann das Haus wahlweise mittig oder seitlich,<br />

entweder zur Gänze oder lediglich teilweise, zur Umgebung<br />

hin geöffnet werden.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

48<br />

Wohnen<br />

Wohnen in und im Einklang<br />

mit der Natur. Geschlossen,<br />

halboffen oder<br />

offen – ANNA verwandelt<br />

sich dank ihres raffinierten<br />

Schiebemechanismus<br />

im Handumdrehen vom<br />

geschützten Zufluchtsort<br />

zur offenen Plattform und<br />

passt sich flexibel an ihre<br />

Bewohner an.<br />

Auf Basis dieser Konstruktion entwickelte der Planer<br />

mit ANNA Stay und ANNA Meet schließlich<br />

zwei prototypische Setups, die sich jeweils an verschiedene<br />

Nutzer richten. ANNA Stays Außenhülle<br />

ist länger. Sie überspannt mehr geschlossenen<br />

Raum und sorgt so auch für mehr Privatsphäre. Bei<br />

dieser Variante gibt es einen Fixteil, der sich nicht<br />

verschieben lässt. In ihm ist ein kompakter, zellenartiger<br />

Einbau untergebracht, der alles beinhaltet, was<br />

man zum Leben braucht. Neben einem integrierten<br />

Badezimmer ist hier Platz für eine kleine Küchenzeile.<br />

Über dem Kochbereich rundet ein Schlafbereich<br />

unter dem Dach das vorgeplante Raumprogramm ab<br />

– die übrigen Funktionen können die Bewohner nach<br />

Lust und Laune individuell anordnen. Die Stay-Variante<br />

eignet sich für bis zu vier Personen. ANNA<br />

Meet hingegen ist offen und unbespielt gestaltet.<br />

Sie besitzt dieselbe verschiebbare Außenhülle und<br />

verwandelt sich je nach Nutzung sowohl in eine Aussichtsplattform<br />

als auch in einen multifunktionalen<br />

Raum für Besprechungen, Dinner im Grünen, Yoga<br />

oder Bildungszwecke.<br />

Sämtliche konstruktiven Bauteile des flexiblen<br />

Mini-Häuschens werden aus nachhaltigem Lärchenholz<br />

gefertigt. Dem Innenraum verleiht helles<br />

Birkenschichtholz eine hochwertige und zugleich<br />

freundliche Optik. Auch bei der Dämmung kommt<br />

der Naturwerkstoff in Form von Spänen zum Einsatz.<br />

Zukünftige Eigentümer haben die Wahl zwischen einem<br />

Holzofen und elektrischer Heizung. Die Glashaut<br />

lässt reichlich Tageslicht ins Innere von ANNA.<br />

Zudem gibt es an der Außenhülle lange Fensterbänder.<br />

Sie ermöglichen nicht nur weite Ausblicke in<br />

die Umgebung, sondern sind außerdem so positioniert,<br />

dass sie in den heißen Sommermonaten vom<br />

Dachüberstand vor direkter Sonneneinstrahlung<br />

geschützt werden.<br />

u


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49<br />

Caspar Schols


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

50<br />

Wohnen<br />

Alles Holz – das Naturmaterial<br />

fungiert nicht<br />

nur als konstruktives<br />

Element, sondern kleidet<br />

auch die Oberflächen im<br />

Innenraum. Im fixen Teil<br />

des Häuschens befinden<br />

sich ein Schlafbereich unter<br />

dem Dach sowie eine<br />

kleine Küche und ein Bad.<br />

ANNA kann, abhängig vom finalen Standort, fertig<br />

zusammengebaut oder zerlegt in ihre Einzelteile geliefert<br />

werden. Die nicht montierte Variante zeichnet<br />

sich durch ihre kompakte Größe und ihr geringes Gewicht<br />

aus, die einen besonders einfachen Transport<br />

möglich machen. Neben einer Unterkonstruktion<br />

aus Stahl umfasst das Häuschen selbst nicht mehr<br />

als 26 Teile mit jeweils maximal 500 kg. Die gesamte<br />

Cabin lässt sich in nur fünf Tagen von drei Personen<br />

aufbauen und ist vollständig rückbaubar. Mit<br />

diesen Qualitäten verkörpert sie für den Architekten<br />

alle Grundanforderungen, die er an einen modernen<br />

Wohnraum hat. Neben ihrer optischen Gestaltung<br />

zeigt sich die ANNA Cabin auch in preislicher Hinsicht<br />

auf ein Minimum beschränkt – die einfachste<br />

Ausführung ist bereits ab € 87.000 erhältlich.<br />

Die Natur und alle ihre Elemente stellten für Caspar<br />

Schols essentielle Faktoren in der Entwicklung von<br />

ANNA dar. Als unabhängiger Organismus sollte das<br />

Mini-Haus Teil eines größeren Ökosystems werden<br />

– egal wo. Mit seiner flexiblen Konstruktion fügt es<br />

sich deshalb nicht nur harmonisch in jede Umgebung<br />

ein, sondern spiegelt diese auch wider. Je nach Bedarf<br />

wird die Cabin zum geschützten Unterschlupf<br />

oder zum grenzenlosen Außenraum. Bei schlechter<br />

Witterung fungiert sie als Abgrenzung, bei strahlendem<br />

Sonnenschein hingegen scheinen Natur und<br />

Wohnraum fließend ineinander überzugehen. Die<br />

Bewohner können sich bei einem entspannten Glas<br />

Wein die sanfte Brise um die Nase wehen lassen und<br />

im nächsten Moment dem auf das Dach prasselnden<br />

Regen lauschen. Mit diesem dynamischen Konzept<br />

macht ANNA Lust auf neue Arten von Wohnen und<br />

zeigt, wie dies – reduziert auf das Wesentliche – aussehen<br />

kann.<br />


Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols<br />

Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols<br />

Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols<br />

Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols<br />

Cabin ANNA © is a registered design by Caspar Schols<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

Caspar Schols<br />

Cabin ANNA<br />

Niederlande<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Bebaute Fläche:<br />

Nutzfläche:<br />

Bauzeit:<br />

Baukosten:<br />

Privat<br />

Caspar Schols<br />

Ulehake<br />

55,4 m 2 (ANNA Stay)<br />

47 m 2 (ANNA Stay)<br />

5 Tage (3 Personen)<br />

€ 87.000 exkl. MwSt.<br />

“Dynamisches Design im Einklang mit<br />

der Natur. Wir entwerfen mit der Natur<br />

als Ausgangspunkt. Wir beschränken<br />

uns nur auf ein Minimum, das nötig ist,<br />

um uns sicher und wohl zu fühlen. Um<br />

in der Natur zu Hause zu sein. Alles darüber<br />

hinaus ist störend.“<br />

www.cabin-anna.com<br />

Caspar Schols


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

52<br />

Wohnen<br />

Kleine Lücke,<br />

großes Potenzial<br />

Stadthaus Köln / Köln / rethmeierschlaich architekten<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Lisa Beller<br />

Wohnen, Arbeiten und mehr, privat und städtisch<br />

zugleich – das waren die Wünsche der Bauherren an<br />

ihr Eigenheim. Um das in der deutschen Großstadt<br />

zu finden, machten sie sich kurzerhand selbst auf die<br />

Suche und stießen auf ein baufälliges Haus. In einem<br />

für die Stadt typischen Viertel im Kölner Südwesten<br />

gelegen, brachte es gleich mehrere Herausforderungen<br />

mit sich: wenig Platz und geringes Budget. Die<br />

Architekten ließen sich davon nicht entmutigen und<br />

machten aus der Not eine Tugend. Sie nutzten die<br />

Rahmenbedingungen perfekt aus und schafften ein<br />

wahres Raumwunder.<br />

Vom Bestandsgebäude durfte lediglich der Keller<br />

bleiben. Dieser wurde aus Kostengründen erhalten.<br />

Darüber ergab sich eine sehr schmale, lang gezogene<br />

Baulücke. Von den 98 m 2 des Grundstücks, sind<br />

40 Gartenfläche. Außerdem schrieb das Bauamt vor,<br />

dass das Haus die beiden Nachbarbauten, von denen<br />

es eingefasst wird, weder überragen noch niedriger<br />

als sie sein darf. Aus all diesen Vorgaben entwickelten<br />

die Architekten ein Konzept, das nicht nur sämtliche<br />

Besonderheiten, sondern auch den begrenzten<br />

Budgetrahmen berücksichtigte.<br />

Für ein Paar konzipierte das Büro rethmeierschlaich architekten in Kooperation<br />

mit Stefan Nix-Pauleit ein maßgeschneidertes Stadthaus in Köln. Das<br />

Planerteam verwandelte einen heruntergekommenen, konventionellen Bau<br />

in ein Schmuckstück, das sich perfekt in die Umgebung einfügt und doch<br />

sofort auffällt. Auf raffinierte und gleichzeitig unaufgeregte Art und Weise<br />

entstand auf minimaler Fläche ein maximaler Wohn(t)raum.<br />

Schon von außen erkennt man nun, dass sich in dem<br />

kleinen Stadthaus einiges getan hat. Während die<br />

Straßenansicht im unteren Bereich mintgrün verpackt<br />

wurde und in ihrer Gestaltung fast an eine Art<br />

Schaufenster erinnert, ist die darüberliegende Putzfassade<br />

in schlichtem Grau gehalten. Die zum Garten<br />

orientierte Gebäudeseite prägen raumhohe Fenster<br />

in den Obergeschossen und große Schiebetüren im<br />

Erdgeschoss. Sonnengelbe Sonnenschutzelemente<br />

sorgen für einen freundlichen Farbtupfer. Sämtliche<br />

Verglasungen werden von Rahmen im selben Grünton<br />

wie im Eingangsbereich eingefasst und runden<br />

die Außenhülle stimmig ab.<br />

u


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53<br />

rethmeierschlaich architekten


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

54<br />

Wohnen<br />

Im Inneren teilte das Duo rethmeierschlaich, Nix-Pauleit<br />

den begrenzten Platz in vier Etagen auf – genauer<br />

gesagt in drei komplette Stockwerke und ein<br />

Dachgeschoss. Durch den erhaltenen Keller liegt das<br />

Eingangsniveau des Stadthauses um 65 cm über<br />

dem des angrenzenden Gehwegs. Beim Betreten<br />

des Hauses gelangt man zuerst in eine kleine Garderobe.<br />

Rechter Hand befinden sich hier raumhohe<br />

Einbauten aus graubraunem Holz. Diese beinhalten<br />

ein Gäste-WC, bieten reichlich Stauraum und gehen<br />

nahtlos in den anschließenden Treppenkörper über.<br />

Ein zentrales Esszimmer verbindet die übrigen Bereiche.<br />

Es lädt mit einem langen Tisch zum An- und<br />

Zusammenkommen sowie zum Essen und Leben ein.<br />

Mit seiner großzügigen Raumhöhe von 3,5 m ist es<br />

zudem einen Meter höher als das restliche Level.<br />

Die helle und freundliche Gestaltung der Räume<br />

sorgt in Kombination mit vereinzelten, dunklen<br />

Akzenten dafür, dass sich das Stadthaus trotz<br />

seiner schmalen Grundrissbreite geräumiger<br />

anfühlt als es tatsächlich ist.<br />

Links neben dem Entree schließt die zur Straße<br />

gewandte Küche an. Die Möbel sind, wie der Unterbau<br />

der Stiege, ebenfalls in dunklem Holz gefertigt.<br />

Auch sonst findet man hier viele dunkle Akzente: In<br />

Kombination mit einer schwarzen Wand, schwarzen<br />

LED-Lichtleisten und der Sichtbetondecke versprüht<br />

der kleine Raum eine edle, fast mystische Atmosphäre.<br />

Die raumhoch verglaste Fensterfront lässt bei<br />

schönem Wetter ein wenig Leben der ruhigen Straße<br />

nach drinnen. Zum Garten hin öffnet sich das Erdgeschoss<br />

in Form eines einstöckigen Anbaus, dem Gartenzimmer.<br />

Mit ihm ergänzten die Architekten das<br />

kleine Stadthaus um eine Art Veranda. Durchgänge,<br />

die wie Arkaden wirken, sowie flache Oberlichter<br />

trennen die Erweiterung optisch vom Essbereich ab.<br />

Sitznischen zu beiden Seiten bieten hier Platz zum<br />

Lesen oder Hinausschauen. Ein besonderes Highlight,<br />

das zum Zeitpunkt des Fototermins noch nicht<br />

umgesetzt worden war, komplettiert inzwischen den<br />

Garten: eine Sommerküche. Sie wurde an der rückwärtigen<br />

Wand eingebaut und bietet dem Bauherrenpaar<br />

in den warmen Monaten zusätzlichen Raum zur<br />

persönlichen Entfaltung.<br />

u


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55<br />

rethmeierschlaich architekten


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

56<br />

Wohnen<br />

Sämtliche Funktionen<br />

verteilen sich durch<br />

geschickte Stapelung auf<br />

die einzelnen Stockwerke.<br />

So findet alles, was zum<br />

Wohnen, Kochen, Arbeiten<br />

und Leben notwendig<br />

ist, nebeneinander Platz.<br />

Auch im ersten Stockwerk wechseln sich unterschiedliche<br />

Höhen und langgezogene Bereiche ab<br />

und ergeben ein spannendes Raumgefühl. Man gelangt<br />

hier zuerst in ein kleines Wohnzimmer. Fünf<br />

Stufen führen vorbei an der Bibliothek in das anschließende<br />

Büro. Versteckt hinter der Bücherwand,<br />

bietet es einen ungestörten Arbeitsplatz mit Blick<br />

in den Garten. Über Eck führt die Treppe weiter ins<br />

zweite Obergeschoss. Dieses teilt sich in ein großes<br />

Schlafzimmer und die zur Straße gewandte Gebäudehälfte<br />

mit Ankleide- und Badezimmer auf. Ein flexibel<br />

bespielbares Studio, welches auch als zusätzlicher<br />

Gästeschlafbereich dient, sowie ein weiteres<br />

Bad unter dem Dach vervollständigen das Raumprogramm<br />

des kompakten Stadthauses und nutzen die<br />

begrenzte Fläche bestmöglich aus.<br />

Das reduzierte aber raffinierte Design der Ansichten<br />

setzt sich auch in den Innenräumen fort. Der charakteristische,<br />

mintgrüne Farbton hält in den Badezimmern<br />

in Form von Fliesen Einzug. Neben Einbauten<br />

ziert das dunkle Holz auch sämtliche Fensterrahmen<br />

und die Böden in den oberen Niveaus. Im Erdgeschoss<br />

gibt es dagegen einen funktionalen, grauen Bodenbelag.<br />

Die weißen Wände werden von vereinzelten Textilakzenten<br />

ergänzt. An den rohen Sichtbetondecken<br />

zeichnet sich die Struktur der Schalung klar ab. Sie<br />

verleihen der Materialpalette den letzten Feinschliff.<br />

Nicht groß, aber großzügig – dies war einer der Leitgedanken,<br />

rund um den rethmeierschlaich architekten<br />

und Stefan Nix-Pauleit das Mini-Haus entwickelten<br />

und der in allen Geschossen spürbar wird. Das Spiel<br />

von Höhe, Tiefe und Breite erwies sich als perfektes<br />

Werkzeug, um das Motto baulich umzusetzen. Auf den<br />

unterschiedlichen Etagen erscheint der Wohnraum<br />

mit seinen 140 m 2 dank dem bunten Mix an Funktionen<br />

und Materialien vielfältiger als so manche anderen<br />

Projekte mit größerer Nutzfläche.<br />


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57<br />

rethmeierschlaich architekten<br />

EG OG1 OG2 DG<br />

Stadthaus Köln<br />

Köln, Deutschland<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Privat<br />

rethmeierschlaich architekten mit Stefan Nix-Pauleit<br />

Christoph Schlaich, Andre Rethmeier, Martin Stöcker,<br />

Stefan Nix-Pauleit, Johannes Müller<br />

Stracke Ingenieurgesellschaft<br />

Grundstücksfläche: 98 m 2<br />

Bebaute Fläche: 58 m 2<br />

Nutzfläche: 140 m 2<br />

Planungsbeginn: 2017<br />

Bauzeit: 2019-2020<br />

Fertigstellung: 04/2020<br />

Baukosten: 330.000 €<br />

“Wir entwerfen Gebäude, die komplex konzipiert<br />

und einfach konstruiert sind. Wir legen Wert darauf,<br />

dass ein Projekt mit einfachen Mitteln ein Maximum<br />

an Identifikation und Raumerlebnis bietet.<br />

Die Freude am Umgang mit Konventionen und Traditionen<br />

im Wechselspiel mit neuen Planungsideen<br />

und der sinnvollen Anwendung neuer Technologien,<br />

sowie der umsichtige Einsatz vorhandener Ressourcen<br />

bilden den Fokus unserer Arbeit.”<br />

rethmeierschlaich architekten


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58<br />

Wohnen


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59<br />

rundzwei Architekten<br />

Auf den<br />

zweiten Blick<br />

Der Eisberg / Berlin-Tiergarten, Deutschland / rundzwei Architekten<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Gui Rebelo architecture photography<br />

Wenn es sich lohnt,<br />

einen Blick hinter die<br />

Fassade zu werfen: Mit<br />

“Der Eisberg” haben die<br />

Berliner rundzwei Architekten<br />

eine Baulücke mit<br />

einem Wohngebäude in<br />

Niedrigenergiestandard<br />

geschlossen, das neben<br />

puristischer Ästhetik<br />

eine Menge an inneren<br />

Werten vorzuweisen hat.<br />

Vorfertigung, lokale und<br />

nachhaltige Materialien<br />

sowie räumliche Qualität<br />

machen dieses Wohnobjekt<br />

im Herzen Berlins zu<br />

einem echten Hingucker.<br />

Man könnte sagen, ein typischer Berliner: Kantig,<br />

cool und etwas verschlossen – so präsentiert sich<br />

der mehrgeschossige Wohnbau, der von den ortsansässigen<br />

rundzwei Architekten in eine Baulücke im<br />

Stadtteil Tiergarten integriert wurde. Doch oft bewährt<br />

und wie der Projektname “Der Eisberg” ja auch<br />

zu suggerieren scheint – ein zweiter Blick lohnt sich<br />

allemal, denn hinter dieser äußerst schicken Fassade<br />

verbirgt sich viel mehr, als der erste Eindruck zu vermitteln<br />

vermag.<br />

Wie so oft beim innerstädtischen Bauen und Nachverdichten<br />

stand auch am Anfang dieses Projekts<br />

die Baufläche im Mittelpunkt der Betrachtung der<br />

Architekten. Zwischen Arminiusmarkthalle und<br />

Schultheiss Quartier gelegen, befindet sich das<br />

Wohnhaus im Herzen Moabits, einem lebendigen<br />

Stadtviertel Berlins, das auf seine Weise boomt, ohne<br />

dabei (glücklicherweise) jemals wirklich hip zu werden.<br />

Wie in jeder Großstadt ist auch die Baufläche<br />

in den Berliner Kiezen knapp bemessen, die Nachfrage<br />

nach leistbarem Wohnraum hingegen ungebremst<br />

hoch. Der ambitionierte Plan: Auf nur 100 m 2<br />

Grundfläche sollten in der schmalen Baulücke elf<br />

neue Mietwohnungen entstehen.<br />

u


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60<br />

Wohnen<br />

Die luftige Konstruktion<br />

von Balkonen und<br />

Treppenanlage ist ganz<br />

in weiß gehalten, nur<br />

der Treppenhauskern<br />

inklusive Lift leuchtet in<br />

strahlendem Gelb durch<br />

die Gitterstruktur.<br />

Dank der kreativen Annäherung des Architekten-Teams<br />

rund um Marc Dufour-Feronce & Andreas<br />

Reeg konnte die Flächenausnutzung optimal maximiert<br />

werden. Die pragmatische Herangehensweise<br />

erzielte das baurechtlich größtmögliche Gebäudevolumen<br />

– ein Konzept, das auch bei der Gestaltung<br />

der Grundrisse und Fassaden architektonisch konsequent<br />

weiterentwickelt wurde: Straßenseitig vergrößert<br />

ein geschwungener Erker die Wohnungen, hofseitig<br />

wurden der Treppenkern sowie der Fahrstuhl<br />

aus dem Volumen herausgenommen und in den Hof<br />

hinein verschoben.<br />

Entstanden ist ein Niedrigenergiehaus mit neun barrierearmen<br />

Wohneinheiten, die vom Erdgeschoss bis<br />

zum vierten Obergeschoss in Form von Zwei-Zimmer-Mietwohnungen<br />

mit jeweils etwa 55 m 2 Nutzfläche<br />

eingeplant wurden. Nord- und Südfassade sind<br />

durch loftartig ausgebildete Koch-, Ess- und Wohnbereiche<br />

verbunden, was eine Querlüftung ermöglicht<br />

und – für den Berliner Blockwohnungsbau eher<br />

untypisch – Ausblicke in beide Richtungen bietet.<br />

Alle Wohnungen verfügen zudem über direkt an das<br />

Schlafzimmer anschließende Bäder sowie einen separaten<br />

Hauswirtschaftsraum.<br />

Das fünfte und sechste Obergeschoss bildet sozusagen<br />

die Spitze des Eisbergs. Die Besonderheit der<br />

zwei Maisonette-Mietwohnungen mit jeweils 96 m 2<br />

Nutzfläche stellt der zum Hof hin orientierte Koch-,<br />

Ess- und Wohnbereich mit seiner doppelten Raumhöhe<br />

dar. Zusätzlich innerstädtischer Luxus in Altbaulage:<br />

Alle Wohnungen sind über einen Aufzug stufenlos<br />

erreichbar. Schöner Nebeneffekt: maximale Offenheit,<br />

viel Licht und großzügige Balkone.<br />

In der Umsetzung entschieden sich die Planer für<br />

die Holz-Hybrid-Bauweise, die größtenteils auf wiederverwertbaren<br />

Materialien basiert. Auch dank<br />

größtmöglicher Vorfertigung ab Werk konnte der<br />

Bauprozess erheblich beschleunigt werden. Der<br />

Holzskelettbau setzt sich in seinen konstruktiven<br />

Einzelteilen aus tragenden Vollholzdecken, Fassadenelementen<br />

in Holztafelbauweise, Kalksandsteinund<br />

Stahlbetonwänden sowie Stahl- und Holzstützen<br />

zusammen. Durch die statischen Aufbauten der Wände<br />

und Dächer erreicht das Gebäude den Niedrigenergie-Standard<br />

(KfW 55).<br />

Um eine natürliche Klimatisierung zu erreichen und<br />

gleichzeitig späteren Bauschäden mangels fachgerecht<br />

durchgeführter Lüftung vorzubeugen, setzten<br />

die Architekten auf feuchtigkeitsabsorbierende Holzund<br />

Kalkputzoberflächen. Eine Fernwärme-Heizungsanlage<br />

versorgt die Fußbodenheizungen der<br />

Wohneinheiten, der Luftwechsel in den Bädern und<br />

Küchen erfolgt automatisiert durch feuchtegesteuerte<br />

Nachstromöffnungen in den Fenstern. Auf diese<br />

Weise konnte auf eine komplexe Lüftungsanlage mit<br />

Wärmerückgewinnung verzichtet werden.<br />

Neben diesen technischen Finessen sollte das Wohnhaus<br />

allerdings nicht nur substanziell, sondern auch<br />

optisch überzeugen. Und das nicht trotz lokaler und<br />

wiederverwertbarer Materialien, sondern gerade<br />

deswegen. Auf den ersten Blick fällt da die Gestaltung<br />

der Nordfassade (in Richtung Straße) ins Auge.<br />

Rundzwei Architekten wählten als Gestaltungsmittel<br />

gewelltes Aluminiumblech in weißer Farbe. Das verleiht<br />

dem Objekt nicht nur einen edlen, modernen<br />

– und dennoch zeitlosen – Charakter, die Fassadenfront<br />

fügt sich auch zurückhaltend in das bestehende<br />

Altbau-Ensemble ein, ohne die eigene Bauzeit zu<br />

verleugnen. Es entsteht ein spannender Kontrast<br />

zwischen Alt und Neu, der niemals laut schreit oder<br />

sich unangenehm aufdrängt, sondern vielmehr die<br />

Möglichkeiten einer zeitgemäßen Architektursprache<br />

aufzeigt. Das Material ist zudem kostengünstig,<br />

hat einen hohen Recycling-Anteil und kann zu 100<br />

Prozent wiederverwertet werden. Nachhaltiges Denken<br />

und wirtschaftliches Handeln lassen sich auf diese<br />

Weise optimal komplementieren.<br />

u


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61<br />

rundzwei Architekten


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

62<br />

Wohnen<br />

Um ein späteres Recycling zu erleichtern,<br />

wurden – bis auf Estrich und Putzflächen<br />

– alle Baumaterialien nur mechanisch befestigt.<br />

Anstelle der gängigen Absturzsicherungen<br />

aus Glas wurden die Balkonbrüstungen<br />

und Treppenläufe mittels einfacher<br />

Edelstahlnetze gesichert, der Fahrstuhl mit<br />

einer Streckmetallverkleidung versehen<br />

und leuchtend goldgelb lackiert. Während<br />

sich die symmetrisch und streng gerastert<br />

angelegte straßenseitige Fassadenfront<br />

dank perforierter Klappläden im gleichen<br />

Look als eine nahezu homogene, geschlossene<br />

Fläche präsentiert, öffnet sich das<br />

Wohnhaus zur gegenüberliegenden Seite in<br />

Richtung Hof. Eine durchlässige und locker<br />

arrangierte Gerüststruktur trägt und umschließt<br />

den in den Hof geschobenen Treppenkern<br />

mitsamt Fahrstuhl und ermöglicht<br />

die Ausbildung langgestreckter Balkone<br />

vor allen Wohnungen. Die Farbe Weiß bleibt<br />

auch hier dominant, wird aber durch einzelne,<br />

strahlend gelbe Farbakzente ergänzt.<br />

Bodentiefe Fenster holen das Sonnenlicht<br />

in den Wintermonaten tief in den Raum.<br />

Im Sommer hingegen bieten die Balkone<br />

Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung und<br />

Hitzeeintrag. Für einen zusätzlichen Kühlungseffekt<br />

in den Maisonette-Wohnungen<br />

sorgt die extensiv begrünte Dachfläche.<br />

Das Innere des “Eisbergs” ist ebenso puristisch<br />

und ästhetisch feinfühlig gestaltet<br />

wie die Außenhaut. Anstelle aufwändiger<br />

Bodenbeläge verfügen die Wohnungen<br />

über Böden aus Sichtestrich. Die Holzdecken<br />

aus Fichtenholz wurden ebenso roh<br />

und unverkleidet belassen. Lediglich weiß<br />

geölt, bilden sie das Pendant zu den hofseitig<br />

angeordneten bodentiefen Holz-Aluminium-Fenstern<br />

sowie den ebenso in Holz<br />

gerahmten „Sitzfenstern“ in Richtung Straße.<br />

Auch hier zeigt sich – ein zweiter Blick<br />

lohnt, denn gerade die hohe räumliche<br />

Qualität, die Schlichtheit der Materialwahl<br />

und die durchdachte Lenkung von Luft<br />

und Licht machen den “Eisberg” zu einem<br />

warmen und komfortablen Wohndomizil.<br />

Von Kälte ist hier nichts zu spüren. Diesen<br />

Neu-Berliner lohnt es sich eindeutig besser<br />

kennenzulernen!<br />


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63<br />

rundzwei Architekten<br />

Schlafen<br />

Schlafen<br />

Wohnen / Kochen<br />

/ Essen<br />

HWR<br />

Bad<br />

HWR<br />

Bad<br />

Wohnen / Kochen<br />

/ Essen<br />

Balkon<br />

Balkon<br />

OG 1<br />

Abfallraum<br />

Eingang /<br />

Briefkästen<br />

HWR<br />

Bad<br />

Wohnen / Kochen<br />

/ Essen<br />

WM<br />

Schlafen<br />

Terrasse<br />

EG<br />

Der Eisberg<br />

Berlin-Tiergarten, Deutschland<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Grundstücksfläche: 898 m 2<br />

Bebaute Fläche: 566 m 2<br />

Bruttogeschossfläche: 1.740 m 2<br />

Nutzfläche Neu: 717 m 2<br />

Planungsbeginn 08/2016<br />

Bauzeit:<br />

16 Monate<br />

Fertigstellung: 06/2019<br />

Baukosten: 2.1 Mio. €<br />

Privat<br />

rundzwei Architekten BDA , Berlin<br />

Luca Di Carlo, Marc Dufour-Feronce, Johann Göhler,<br />

Miriam Lopez, Andreas Reeg, Mathias Rühl<br />

ifb frohloff staffa kühl ecker<br />

Beratende Ingenieure PartG mbB, Berlin<br />

“Für rundzwei stehen Recherche und Design als<br />

zwei zentrale Parameter für ein fundiert nachhaltiges<br />

und modernes Architekturverständnis,<br />

bei dem Raum, Materialität, Ressourcen, lokale<br />

Geschichte und natürliche Umgebung mit anspruchsvollem<br />

Design verbunden werden.”<br />

rundzwei Architekten Berlin<br />

Marc Dufour-Feronce & Andreas Reeg


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

64<br />

Wohnen<br />

Gesundes Wohnen<br />

am Friedhof<br />

Walden 48 / Berlin / ARGE Scharabi I Raupach<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Jan Bitter<br />

43 Wohnungen, Holzbauweise<br />

und ein nachhaltiges<br />

Energiekonzept – das<br />

alles verbirgt sich hinter<br />

dem Projekt mit dem Titel<br />

Walden 48. Den Wohnbau<br />

in Berlin Friedrichshain<br />

realisierten Scharabi<br />

Architekten in Arbeitsgemeinschaft<br />

mit Anne<br />

Raupach. Gemeinsam mit<br />

den zukünftigen Eigentümern<br />

erarbeiteten sie den<br />

Entwurf für das Gebäude<br />

und schafften ein bunt<br />

durchmischtes, gemeinschaftliches<br />

und gesundes<br />

Wohnerlebnis mitten in<br />

der Stadt.


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65<br />

ARGE Scharabi I Raupach<br />

Das Areal in der deutschen Hauptstadt sicherte sich<br />

die Baugruppe Walden 48 bereits einige Jahre zuvor.<br />

Direkt an der vielbefahrenen Landsberger Allee im<br />

Norden und dem evangelischen Parochialfriedhof<br />

St. Georgen in südlicher Richtung, bot die Lage des<br />

Grundstücks zunächst nicht die einfachsten Umstände<br />

für einen Wohnbau. Eine zur Straße hin orientierte,<br />

historische Mauer sollte bestehen bleiben und<br />

wurde in die Gestaltung des Neubaus miteinbezogen.<br />

Neben den Architekten wirkte auch die Baugemeinschaft,<br />

bestehend aus den späteren Wohnungseignern,<br />

bei der Planung mit. Diese Einzelteile fügten<br />

sich nach und nach zu einem Projekt zusammen. Im<br />

Zuge einer Reihe von demokratischen Abstimmungen<br />

nahm der Wohnbau in einem dynamischen Prozess<br />

immer mehr Form an.<br />

Das Ergebnis ist ein 60 m langer, parallel zur vorbeiführenden<br />

Verkehrsader positionierter Gebäuderiegel.<br />

An der gegenüberliegenden Ansicht läuft das<br />

Volumen zu einem mittigen Knick hin leicht nach<br />

innen zu. Die Gestaltung der beiden Längsfassaden<br />

ist, bedingt durch die Umgebung, sehr unterschiedlich.<br />

Hinter der denkmalgeschützten Backsteinmauer<br />

des Friedhofs versteckt sich entlang der Straße ein<br />

in Holz gekleideter, zweigeschossiger Sockel. Dieser<br />

scheint den Bau optisch in die Höhe zu heben. Vor<br />

die darüberliegende Ansicht legt sich, ebenso wie vor<br />

die westliche Querseite, eine schuppenartige Hülle<br />

aus graugrünen Schieferplatten. Sie wird lediglich<br />

von punktuellen Fensteröffnungen unterbrochen. u


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66<br />

Wohnen<br />

In südlicher Richtung öffnet sich der Bau über die gesamte<br />

Länge in Form von tiefen Loggien zum Friedhofspark<br />

hin. An ihnen lässt sich die Schottenbauweise<br />

klar ablesen. Die Fassade erscheint hier, wie<br />

auch die Erdgeschosszone, in einer naturbelassenen<br />

Lärchenholzschalung. Brüstungen und Sonnenschutzelemente<br />

greifen den schlammgrünen Farbton<br />

der anderen Seite wieder auf und verleihen Walden<br />

48 ein einheitliches, stimmiges Erscheinungsbild.<br />

Ab der Kellerdecke ist der Wohnbau zur Gänze in<br />

Massivholz umgesetzt. Treppenhaus- und die Brandschutzwände<br />

stellen die einzigen Stahlbetonelemente<br />

dar. Die Tragkonstruktion besteht aus massiven<br />

Brettsperrholzschotten sowie Holzbetonverbunddecken,<br />

während die Fassade auf einem Holzrahmensystem<br />

beruht. Um maximalen Lärmschutz zu<br />

gewähren, wurde dieses an der Landsberger Allee<br />

zweischalig ausgeführt und doppelt gedämmt. An<br />

dieser Stelle fungiert das Holz zudem als hinterlüftete<br />

Unterkonstruktion für die Schieferschindel. Der<br />

Naturwerkstoff wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv<br />

auf die Nachhaltigkeit von Walden 48 aus. Er bindet<br />

schädliches CO 2 und ist äußerst energieeffizient.<br />

Mit vorgefertigten Elementen minimiert er außerdem<br />

die Bauzeit um drei Monate und reduziert auch<br />

die Kosten. Eine Erdwärmepumpe komplettiert das<br />

Energiekonzept und senkt das Gebäude dank seines<br />

niedrigen Bedarfs an Primärenergie auf einen KfW<br />

55-Standard.


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67<br />

ARGE Scharabi I Raupach<br />

Die Nutzfläche des Baus umfasst, über sechs Stockwerke<br />

verteilt, fast 5.000 m 2 . Drei Erschließungskerne<br />

führen zu den einzelnen Wohneinheiten. Deckenspannweiten<br />

von 7 m und mehr in Kombination<br />

mit 13 m Raumtiefe machen eine flexible Grundrissgestaltung<br />

möglich. Die Apartments haben eine Größe<br />

zwischen 55 und 165 m 2 und sind an die diversen<br />

Wünsche der Bauherren angepasst. Sie entwickeln<br />

sich jeweils über die gesamte Gebäudebreite und<br />

verfügen alle über einen geschützten, privaten Außenraum.<br />

In den beiden untersten Niveaus gibt es<br />

zum Teil zweigeschossige Maisonetten. Während die<br />

Fenster an der Nordseite mit tiefen Leibungen gemütliche<br />

Sitznischen ausformen, bringen die nach Süden<br />

ausgerichteten, raumhohen Verglasungen reichlich<br />

Tageslicht in die Wohnungen. Bei Letzteren konnten<br />

sich die Bewohner ebenfalls an der Planung beteiligen<br />

– sowohl Anordnung als auch Breite der Elemente war<br />

ganz ihnen überlassen. Der Ausblick ins Grüne und<br />

auf den alten Baumbestand lässt hier fast vergessen,<br />

dass sich der Neubau im Zentrum Berlins befindet<br />

– jedoch nur so lange, bis man am Horizont die Silhouette<br />

des Fernsehturms entdeckt.<br />

u<br />

Die Raumaufteilung der<br />

Wohnungen ist individuell<br />

auf ihre Bewohner<br />

zugeschnitten. Während<br />

Holzoberflächen für<br />

eine warme Atmosphäre<br />

sorgen, gelangt durch<br />

großflächige Fenster viel<br />

Tageslicht in die Innenräume.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Wohnen<br />

Entlang der dem Friedhofspark<br />

zugewandten<br />

Fassade lässt sich die<br />

Schottenbauweise der<br />

Holzkonstruktion klar<br />

erkennen. Tiefe Loggien<br />

erweitern hier die einzelnen<br />

Wohneinheiten um<br />

einen privaten Außenraum<br />

mit Blick ins Grüne<br />

und auf Berlin.<br />

Kommunalflächen im Eingangsniveau, eine Gemeinschaftsterrasse<br />

auf dem Dach sowie eine Fahrradgarage<br />

im Keller runden das Raumprogramm des nachhaltigen<br />

Baus harmonisch ab. Besonders beim Design<br />

der Innenräume fällt der innovative Umgang mit dem<br />

Naturwerkstoff auf. Anstatt das Holz zur Verbesserung<br />

des Brandschutzes mit Gips zu verkleiden,<br />

wurde es auf Abbrand bemessen und übernimmt<br />

nicht nur konstruktive, sondern auch gestalterische<br />

Eigenschaften. Neben sichtbaren Zwischendecken<br />

und Böden kommt das natürliche Material bei Einbauten,<br />

Treppenläufen und Co. zum Einsatz. Es verleiht<br />

den Wohnräumen ein gesundes Raumklima und<br />

einen warmen, angenehmen Charakter. Die übrigen<br />

Oberflächen sind hell und dezent gehalten. Im Erdgeschoss<br />

sorgen bunte Farbakzente für einen freundlichen<br />

Empfang.<br />

Das Projekt macht vor, wie urbaner Wohnraum in<br />

Zukunft aussehen kann. Der Holzbau wird zum Vorzeigeobjekt<br />

für energieeffiziente Planung und zeigt,<br />

dass sich das Naturmaterial auch für große Wohnbauten<br />

bestens eignet. Das bemerkte auch die Jury des<br />

Deutschen Nachhaltigkeitspreises für Architektur.<br />

Mit seiner innovativ-nachhaltigen Gestaltung schaffte<br />

es Walden 48 unter die drei Finalisten. Außerdem<br />

demonstriert der Neubau am Friedhof, wie eine gelungene<br />

Zusammenarbeit zwischen Architekten und<br />

einer Baugemeinschaft funktionieren kann. Durch<br />

die Abstimmung mit den Eigentümern entsprechen<br />

die Wohneinheiten genau deren Anforderungen und<br />

ermöglichen ein Programm voller Diversität. Von<br />

der Wahl der Materialien bis hin zu den Grundrissen<br />

konnte die ARGE Scharabi I Raupach alle Parteien<br />

zufriedenstellen und sämtliche Wünsche in eine qualitative<br />

Architektur übersetzen.<br />


15,10 %<br />

15,10 %<br />

K<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

69<br />

ARGE Scharabi I Raupach<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

10<br />

A<br />

A<br />

A1<br />

A1<br />

B<br />

B<br />

C<br />

D<br />

OG 3<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

10<br />

A<br />

A<br />

A1<br />

A1<br />

B<br />

B<br />

EG<br />

C<br />

D<br />

Walden 48<br />

Berlin-Friedrichshain<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Holzbau:<br />

Brandschutz:<br />

Freianlagen:<br />

Bauphysik:<br />

Schallschutz:<br />

Baugemeinschaft Walden 48 GbR<br />

Scharabi Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit Anne Raupach<br />

Friederike Maurer, Frank Schönfeld, Francisco Torres Rojas<br />

ifb frohloff staffa kühl ecker<br />

Rubner Holzbau<br />

Eberl-Pacan Architekten + Ingenieure Brandschutz<br />

Mania Lohrengel Landschafts<strong>architektur</strong><br />

Dipl.-Ing. Architekt Ingo Andernach<br />

ALB Akustiklabor Berlin<br />

Grundstücksfläche: 2.100 m 2<br />

Bebaute Fläche: 840 m 2<br />

Nutzfläche: 4.800 m 2<br />

Planungsbeginn: 2012<br />

Bauzeit: 2018-2020<br />

Fertigstellung: 2020


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

70<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

‚Ghosthouse‘<br />

zum Einkaufen<br />

Die Arbeiten des japanischen Studios Curiosity waren immer schon von klaren,<br />

modernen, gefälligen, oft symmetrischen Designs geprägt. Nun haben<br />

sie für das chinesische Label Hipanda in Tokyo einen neuen Flagship-Store<br />

eingerichtet, eröffnet und dabei jedoch wieder einen völlig neuen Weg beschritten.<br />

Eigentlich passierte das schon im Jahr 2019 und das ist deshalb<br />

interessant, weil sie damit den momentanen Trend zum kontaktfreien Onlineshoppen<br />

(aufgrund der Coronapandemie) vorweggenommen haben: Der<br />

Shop beruht nämlich auf dem Prinzip und der Technologie der Augmented<br />

Reality (AR) und Augmented Experience (AE).<br />

Fotos: Satoshi Shigeta<br />

Es ist der erste Shop des Labels in Japan und bietet<br />

eine Reise in eine futuristische Welt, einen Raum, in dem<br />

digitale und analoge Erlebnisse zu einer immersiven Erfahrung<br />

verschmelzen. AR und AE werden mit einer ikonischen<br />

und aufregenden Innen<strong>architektur</strong> kombiniert.<br />

Das Erlebnis beginnt schon an der Außenseite, wo das<br />

Logo durch visuelle und 3D-Effekte und Animationen<br />

sozusagen „herausspringt“. Besucher können ihr eigenes<br />

Tablet oder Handy benutzen. Beim Eingang, nach<br />

dem Scannen eines QR-Codes, lädt sich automatisch die<br />

Hipanda Now App auf das Gerät, diese erweckt dann das<br />

gigantische Panda Logo auf der Fassade beim Eingang<br />

zum Leben. Diese explodiert (virtuell am Tablet) in einem<br />

Regen von monochromatischen Confettis. Im Inneren<br />

sucht man in einer Reihe von Sequenzen den ‚Geist‘ des<br />

Hauses (einen kleinen Panda), dieser ist unsichtbar oder<br />

nur angedeutet und kann durch verschiedene Erfahrungen<br />

und Interaktionen, digital und analog entdeckt werden.<br />

Das Projekt wurde durch den Wunsch inspiriert, wie<br />

eine Technologie den Einkaufseffekt verstärken kann<br />

und mehrere Individuen im selben Retailspace unzählige<br />

unterschiedliche Erfahrungen machen können.


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71<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Die digitale Welt bietet eine grenzenlose Anzahl von<br />

Informationen, aber die reale Welt muss doch noch auf<br />

die Sinne des Menschen eingehen und Rücksicht nehmen.<br />

Die Herausforderung für die Designer war es, ganz<br />

normale „Streetfashion“ des Labels in neue Territorien<br />

einzuführen, die Grenzen von Kultur, Alter, Geschlecht in<br />

einen experimentellen Raum – der allen zugänglich und<br />

inspirierend ist – zu transferieren und so neue Erwartungen<br />

und Erlebnisse in den Retailbereich einzuführen.<br />

Im Hauptbereich ist ein ständiges Spiel von Licht zu erleben,<br />

im Galeriebereich werden Produkte durch AR in<br />

einer ständigen Bewegung präsentiert. Die Gestaltung<br />

der Displays wechselt kontinuierlich und so wird die<br />

Aufmerksamkeit auf die Kollektion gelenkt. Die Wände<br />

des Raumes sind zur Hälfte mit Spiegeln verkleidet<br />

und verwischen so noch weiter die Unterschiede zwischen<br />

Virtuellem und Realem. Eine einzigartige Beleuchtung<br />

kreiert einen schattenfreien Innenbereich wie<br />

in einem artifiziellen Rendering. Die Farben sind strikt<br />

schwarzweiß gehalten und so verschmelzen die beiden<br />

Welten zu einem verwirrenden Experiment, das in einer<br />

gefrorenen Wand (wie ein Kühlschrank) mit kleinen Mini-Panda-Skulpturen<br />

endet. Ein sicherlich einzigartiges<br />

und unvergessliches Einkaufserlebnis, welches individuell<br />

personalisiert wird.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

72<br />

RETAIL<strong>architektur</strong>


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Stufen<br />

für Schuhe<br />

| BA12-17G |<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Das Gebäude der Zukunft<br />

kann auch so aussehen<br />

Ideal für Modernisierungen: Die offene,<br />

PC-basierte Gebäudeautomation<br />

von Beckhoff<br />

Inspiriert vom Firmenlogo und im Sinne des Corporate<br />

Designs gestaltete das spanische Interior-Designbüro<br />

Studio Animal in Malaga einen Shop zur Präsentation<br />

von Schuhen und Taschen.<br />

Fotos: José Hevia<br />

Wandverkleidungen sind das wesentliche Gestaltungselement<br />

des Verkaufsraumes. In Stufen gefaltete Stahlbleche schmiegen<br />

sich an beide Längswände des Raumes an und formen<br />

dessen Volumen. Die Abtreppungen verlaufen auf beiden Seiten<br />

in die entgegengesetzte Richtung. Dieses Konzept prägt<br />

den Charakter des Raums, wird durch die mit einem Spiegel<br />

verkleidete Decke verstärkt und macht das Betreten zu einem<br />

Erlebnis. Die maisgelbe Farbe, in die der gesamte Raum gehüllt<br />

ist, lässt ihn endgültig zu einer begehbaren Skulptur werden,<br />

die ausgehöhlt erscheint.<br />

Das Stufenprofil der Wände wird für die Präsentation der Objekte<br />

genutzt. Zusätzlich sind im Verkaufsraum noch einige<br />

niedrige Tische mit ovaler Tischplatte und ein Kassentresen<br />

vorhanden, der sich an das Stufenprofil der Wand anschmiegt.<br />

Alles im selben Gelbton gehalten und mit Spiegeln verkleidet,<br />

um sich der Raumskulptur unterzuordnen.<br />

Mit der prägnanten Geometrie und der einprägsamen Farbe<br />

machen Studio Animal den Raum zu einem Erlebnis, bei dem<br />

aber dennoch die präsentierten Waren im Vordergrund stehen<br />

und eindrucksvoll in Szene gesetzt werden.<br />

12. – 16.04.<strong>2021</strong><br />

Wir sind dabei!<br />

www.beckhoff.com/hm-digital<br />

www.beckhoff.com/building<br />

So wird wertvolle Bausubstanz nicht nur erhalten, sondern zukunftsfit<br />

gemacht: Mit der integralen Gebäudeautomation von Beckhoff<br />

implementieren Sie alle Möglichkeiten der Kommunikations- und<br />

Steuerungstechnik – angepasst an die individuellen Bedürfnisse der<br />

Immobilie. Alle Gewerke werden von einer einheitlichen Hard- und<br />

Softwareplattform gesteuert: Ganz gleich, ob es um die nutzungsgerechte<br />

Beleuchtung, die komfortable Raumautomation oder<br />

die hocheffiziente HLK-Regelung geht. Für alle Gewerke stehen<br />

vordefinierte Softwarebausteine zur Verfügung, die das Engineering<br />

enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen oder -änderungen sind<br />

jederzeit möglich. Das Ergebnis: Durch die optimale Abstimmung aller<br />

Gewerke werden die Energieeinsparpotenziale voll ausgeschöpft und<br />

die Effizienz der Bewirtschaftung deutlich erhöht.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

74<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Einkaufen im<br />

Vogelnest<br />

Schon 2019 haben die VTN architects den Trend zu nonfunktionalen, aber<br />

100% nachhaltigen Gestaltungen in dem UNIQLO Flagship-Store in Ho Chi<br />

Minh City, Vietnam umgesetzt. Das „Bird Nest“ ist eine Kunstinstallation<br />

aus Bambus, die sich vom Erdgeschoss bis in den zweiten Stock erstreckt,<br />

umgeben von verschiedensten Shopbereichen.<br />

Fotos: Hiroyuki Oki/deconphotostudio<br />

Sie durchdringt den Raum, der für die Erschließung<br />

durch große Rolltreppen gebildet wird. Diese Installation<br />

zeigt eine freundliche, warme Atmosphäre, welche<br />

die Besucher in den Retailbereichen willkommen<br />

heißt. Unter der Bambuskonstruktion ist auch ein<br />

Aufenthalts- und Ruhebereich für Kunden.<br />

Das Prinzip haben die Architekten von einem Vogelnest<br />

abgeleitet, um den Eindruck von Schutz und Gedeihen<br />

zu erwecken. Das Kunstwerk stimmt natürlich<br />

auch mit der Philosophie der Marke – Komfort und<br />

Nachhaltigkeit – überein. Und auch mit der Gesamtphilosophie<br />

von VTN, die schon bei der letzten Architekturbiennale<br />

in Venedig im Arsenale eine ähnliche,<br />

aufsehenerregende Aufenthaltsplattform aus Bambusgeflecht<br />

geschaffen hatten. Sanfte, geschwungene<br />

parabolische Oberflächen leiten die Blicke der Besucher<br />

zu den Shoppingflächen, gleichzeitig können<br />

sie aber auch – bei der Fahrt auf der Rolltreppe – das<br />

Kunstwerk erkunden. Die Flächen entstehen durch<br />

um Stahlstäbe gewundene Bambusstreifen, die elliptisch<br />

geformten Stahlrohre wiederum verankern sich<br />

an der Tragkonstruktion, den Pfeilern des Treppenhauses.<br />

Innerhalb von zehn Tagen haben traditionelle<br />

Bambusflechter händisch die Streifen auf die Stahlrahmen<br />

geflochten. So schafft dieses künstlerische<br />

Display auch eine Verbindung zwischen dem modernen<br />

Leben, dem Einkaufen und der traditionellen<br />

viet namesischen Kultur.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

Design auf ganzer Linie.<br />

Mit LVT Räume gestalten.<br />

www.project-floors.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

76<br />

RETAIL<strong>architektur</strong>


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Back to<br />

the roots<br />

77<br />

w<br />

RETAIL<strong>architektur</strong><br />

ABSOLUT STILSICHER<br />

UND BRANDSCHUTZ-<br />

ZERTIFIZIERT<br />

Twinson Terrassendielen –<br />

perfekt für Dachterrassen<br />

und Balkone<br />

Benannt nach einem Webstuhl steht „The Loom“ in Bukarest für die reiche<br />

Handwerkstradition der Roma. Stardust Architects verwandelten den<br />

Schauraum der Mesteshukar Butiq für handwerkliche Erzeugnisse auch in<br />

einen Werkraum, der nicht nur die Endprodukte zur Schau stellt, sondern<br />

auch die dahinterstehenden Produktionsprozesse vermittelt.<br />

Fotos: Vlad Albu<br />

Handwerkliche Produkte erzählen Geschichten<br />

und stehen in einer Tradition,<br />

deren Wissen oft über Generationen weitergegeben<br />

wird. Durch die Möglichkeit,<br />

maschinell in Massen zu produzieren, ist<br />

viel Wissen über Herstellung und Produktion<br />

verloren gegangen und wird weiter verloren<br />

gehen. Gegen diesen Verlust positioniert<br />

sich The Loom ganz klar und möchte<br />

das wertvolle Wissen über handwerkliche<br />

Produktionstätigkeit weitergeben.<br />

Von dieser Idee geleitet, nimmt eine<br />

Werkbank die zentrale Position im Raum<br />

ein. Rundherum laden einige dreibeinige<br />

Holzschemel zum Sitzen und Werken ein.<br />

Getragen wird die Holzplatte der Werkbank<br />

von einem Konstruktionssystem aus<br />

dickeren und dünneren Rundstäben, die<br />

ineinander gesteckt werden können. Aus<br />

diesen Stäben entsteht eine Struktur, die<br />

sich über den gesamten Raum erstreckt<br />

und als Präsentationsmöbel für die unterschiedlichen<br />

Gegenstände genutzt<br />

werden kann. Einmal wird die Struktur<br />

genutzt, um Hängendes zu präsentieren,<br />

an anderer Stelle durch das Auflegen einer<br />

Holzplatte für Liegendes. Kreativ kann<br />

das simple Stecksystem aus Horizontalen<br />

und Vertikalen interpretiert werden, um<br />

die Gegenstände optimal zu präsentieren.<br />

Handwerkliches Können wird also auch<br />

durch die Shop-Gestaltung vermittelt,<br />

die ebenso wie die kunsthandwerklichen<br />

Gegenstände als Inspiration für weitere<br />

Werkstücke dienen können. Auch bietet<br />

es für die im Werkraum stattfindenden<br />

Workshops einen passenden Hintergrund.<br />

The Loom ist ein Raum der Vergangenheit<br />

und auch der Zukunft, der das Kunsthandwerk<br />

hochhält und einen Raum für<br />

sein weiteres Bestehen bietet. Stardust<br />

Architects verwandelten ihn in ein Erlebnis,<br />

das die Möglichkeit bietet, Vergessenes<br />

zu entdecken und Neues zu erfahren<br />

– mit dem Hintergedanken, dass jeder ein<br />

Kunsthandwerker sein kann.<br />

deceuninck.de/terrassen<br />

Deceuninck ist die cleverste Wahl,<br />

wenn es die inno vativsten Fenster- &<br />

Türlösungen oder Terrassen systeme sein<br />

sollen: Umweltfreundliche Produkte,<br />

die den Komfort in Gebäuden deutlich<br />

erhöhen, entwickelt als Lösungen für<br />

eine bessere Welt.<br />

Eine von vielen cleveren<br />

Lösungen – langlebige<br />

Twinson Terrassen-Systeme:<br />

• klassifiziert als „harte<br />

Bedachung” B roof<br />

(t1) für<br />

Dachterrassen gemäß<br />

Anforderungen der Musterbauordnung<br />

MBO §32<br />

• extrem belastbar und unempfindlich –<br />

in jeglicher Hinsicht<br />

• wahlweise mit gebürsteter Oberfläche<br />

oder fleckenunempfindlicher<br />

PVC- Beschichtung<br />

• höchster Qualitätsstandard durch<br />

patentiertes WPC-Material<br />

• mit Ökokern ausgestattet und zu<br />

100 % recycelbar<br />

• bis zu 10 natürliche Farben<br />

Deceuninck Germany GmbH


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

78<br />

Licht<br />

Office Lofts<br />

in der Fabricatur<br />

Der moderne Büroalltag ist abwechslungsreich und flexibel. Wie etwa im ehemaligen<br />

Werkstatthof einer Möbelfabrik im 3. Wiener Gemeindebezirk, wo die A.C.C. Architekten<br />

zeitgemäße Office Lofts gestalteten, dabei aber den alten Fabrikscharakter<br />

erhalten haben. Ihrem Designkonzept entsprechend fiel die Gestaltung der Büroräume<br />

und die Wahl der Materialien aus: Auf das Wesentliche reduziert, klar und<br />

designbewusst. Und auch das Beleuchtungskonzept, ein wesentlicher Bestandteil<br />

des Designs, folgt diesen Grundsätzen kompromisslos.<br />

Fotos: Martin Zorn Photograpy<br />

Der Lichtplaner Alexander Magyar entschied sich<br />

bei der Umsetzung für das modulare System INK von<br />

Linea Light, das ein flexibles Reagieren auf wechselnde<br />

Herausforderungen ermöglicht. Mit einer Spanngurt<br />

ähnlichen Technik wurde dafür quer durch die Räumlichkeit<br />

ein Raster geschaffen, wobei die blendfreie<br />

Grundbeleuchtung für die Allgemeinflächen mit indirekten<br />

LED-Lichtlinien erzeugt wird. Die Nutzer werden<br />

dadurch in ihrer optischen Wahrnehmung nicht beeinträchtigt<br />

und auch die Konzentration bleibt aufrecht.<br />

Die erhöhte und von der Norm geforderte Beleuchtungsstärke<br />

auf den Arbeitsplätzen wird mit punktuell<br />

in das System geklemmten Lichtlinien blendfrei geschaffen<br />

und mit Design-Klassikern als Tischleuchte<br />

ergänzt. Für die Beleuchtungskörper wurde ein hoher<br />

Farbwiedergabeindex von CRI92 und eine Farbtemperatur<br />

von 3000K gewählt. Für den Lichtplaner zeichnet<br />

sich diese Kombination nicht nur durch exzellente<br />

Lichtverhältnisse, sondern auch durch ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

aus.<br />

In die Räumlichkeit führt ein optisches Leitsystem in<br />

Form einer Lichtlinie, die mit alten Hallenleuchten, abgehängt<br />

auf Ketten, realisiert wurde. Um die Normwerte<br />

für die Entblendung einhalten zu können, wurden diese<br />

Leuchten mit einer speziellen Folie ausgelegt. Auf diese<br />

Weise wird spielerisch wird die Geometrie des Bestandes<br />

umhüllt, durchquert und begleitet.


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79<br />

Licht<br />

Mit dem Lichtsystem „alphabet of light“ mit einem<br />

Durchmesser von 5 cm – von Artemide design by BIG<br />

Barke Ingels – werden die Nutzer und Besucher intuitiv<br />

beim Eingang abgeholt und in die Büroräumlichkeit<br />

geführt. Die Vorteile des Systems sind die einfachen<br />

mechanischen Verbindungen und die damit möglichen,<br />

langen Leitungslängen. Im konkreten Fall wurden hier<br />

zusätzlich Löcher in Betonwände gebohrt, um ein weitläufiges,<br />

durchgängiges Erscheinungsbild zu erzielen.<br />

Und für das Stiegenhaus entwickelte die Lichtplanung<br />

aus einer Standardleuchte ein zum alten Fabrikscharakter<br />

passendes Sondermodell: Die Wandleuchte „Bullauge“<br />

wurde speziell für diese Anwendung mit hohem<br />

Farbwiedergabewert und in verschiedenen Größen vom<br />

Produzenten gefertigt.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

80<br />

Licht<br />

Stufenplan<br />

ACDF Architecture hat in Montreal den dritten Abschnitt des Büroumbaus für das<br />

Unternehmen Lightspeed realisiert. Das Projekt, das die Platzverhältnisse für die<br />

rund 640 Mitarbeiter maximieren soll, befindet sich im historischen Gare Viger<br />

Gebäude. Im bisher letzten Ausbauschritt erfolgte die Transformation eines rund<br />

930 m 2 großen Stauraums im 5. Obergeschoss in ein funktionales Netzwerk aus<br />

Schulungs-, Tagungs- und Arbeitsbereiche.<br />

Fotos: Maxime Brouillet<br />

Aufgrund des begrenzten Eintrags an natürlichem<br />

Licht im Dachgeschoss legten die Architekten dabei<br />

besonderes Augenmerk auf die Ausarbeitung und<br />

Umsetzung einer Beleuchtungsstrategie: Kontraste in<br />

Licht und Farbe erzeugen Stimmung und heben räumliche<br />

Übergänge hervor. Beim Verlassen der Aufzüge<br />

im 5. Stock empfängt eine dunkle Umgebung und ein<br />

Spiel von Transparenz und Reflektion. Der schwarze<br />

Hintergrund kontrastiert mit glänzendem Metall und<br />

die optische Trennung von Eingangs- und Aufenthaltsbereichen<br />

wird durch Farbgebung und Materialität<br />

akzentuiert. So sorgen als Gegenpart zur dunklen<br />

„Aufzugshöhle“ hellweiße Erschließungsgänge<br />

für Kontraste und etwa freiliegende Ziegelwände und<br />

Holzbalken in den Tagungsräumen für Wohnambiente.<br />

Und auch mit dem nächsten Schritt der Unternehmenserweiterung<br />

von Lightspeed beschäftigen sich die<br />

ACDF Architekten bereits: Geplant wird eine Erweiterung<br />

der Bürofläche um rund 2.300 m 2 – aufgrund der<br />

COVID-Realität sind die Planer vom Auftraggeber dabei<br />

zusätzlich gefordert, drei Konzepte für einfache und<br />

flexible Möglichkeiten für soziale Trennmaßnahmen am<br />

Arbeitsplatz zu erarbeiten.


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81<br />

Licht<br />

Innovative und hochflexible Aluminiumprofilsysteme<br />

mit unendlichen Möglichkeiten.<br />

Sie haben schon etwas ganz spezielles im Kopf? Wir freuen uns<br />

mehr über ihr Vorhaben zu erfahren und stehen Ihnen gerne<br />

beratend zur Seite. Sprechen Sie uns an!<br />

Dome<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle 3,1 Stand E71<br />

FLAKE ist eine trapezförmige, zierliche direkt-/indirektstrahlende Büroleuchte. Die Formsprache des Leuchtengehäuse<br />

verbindet sich nicht direkt mit der rechtwinkligen Prismenwanne. Der dadurch entstehende Lichtraum verleiht FLAKE eine<br />

FORM FOLGT ARCHITEKTUR - LICHT FOLGT FORM<br />

schwebende Leichtigkeit. Auch als HUMAN CENTRIC LIGHTING / TUNEABLE-WHITE - Ausführung erhältlich.<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

82<br />

Produkt News<br />

Smartes Wohnen zum Angreifen<br />

Die Zukunft des Wohnens ist smart. Im Idealfall wird intelligente Gebäudetechnik<br />

bereits in die Planungsphase einbezogen. Am besten gelingt das mit umfassender<br />

kompetenter Beratung im Vorfeld sowie während der Planungs- und später der<br />

Bauphase. Genau das bietet Siblik Elektrik mit dem ersten SmartHome-Flagshipstore<br />

im Grazer Center West.<br />

Neben Endkunden und Professionisten aus den Bereichen<br />

Elektrotechnik und Heiztechnik sind auch<br />

Architekten, Bauträger, Sanierer und Großhändler<br />

eingeladen, sich vor Ort rund ums smarte Wohnen zu<br />

informieren und sich von den Vorteilen intelligenter<br />

Gebäudetechnik zu überzeugen.<br />

Auf 130 m 2 wird in Graz gezeigt, was ein smartes<br />

Zuhause kann. Egal, ob Zutrittssysteme, intelligente<br />

Beschattungsregelungen, erneuerbare Energien<br />

oder Lösungen für altersgerechtes Wohnen: Es gibt<br />

praktisch nichts, das sich nicht umsetzen lässt. In<br />

der Modellwohnung finden sich aktuellste technologische<br />

Möglichkeiten für zukunftssicheres, komfortables<br />

Wohnen.<br />

Langfristig zahlt es sich aus, bei Neubau oder Sanierung<br />

intelligente Technik zu integrieren: Ein Siblik<br />

SmartHome lässt sich mühelos an veränderte Bedürfnisse<br />

anpassen. Ist erst einmal eine Basis-Ausstattung<br />

vorhanden, kann das SmartHome im Lauf<br />

der Zeit modulartig und mit nur geringen Zusatzkosten<br />

erweitert werden. Und da Siblik bei seiner<br />

SmartHome-Lösung auf das KNX-Bussystem setzt,<br />

das international von über 500 Herstellern verwendet<br />

wird, sind hohe Flexibilität und Zukunftssicherheit<br />

garantiert.<br />

Siblik SmartHome<br />

T 0800 20 16 44<br />

smarthome@siblik.com<br />

smarthome.siblik.com


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83<br />

Produkt News<br />

Fotos: Zumtobel, Faruk Pinjo<br />

Erleuchteter Campus<br />

Insgesamt vier Bauprojekte umfasst die Weiterentwicklung des Campus der<br />

Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz. Nach dem bereits eröffneten LIT Open<br />

Innovation Center und der Panoramaplattform Somnium wurde nun das neue Willkommenszentrum<br />

und die spektakulär umgebaute Bibliothek in Betrieb genommen.<br />

Als Preisträger des Wettbewerbs zeichnet das Linzer Architekturbüro RIEPL<br />

RIEPL ARCHITEKTEN für das Projekt verantwortlich und die nun fertiggestellten<br />

Teile Kepler Hall und das JKU Learning Center komplettieren das Raumangebot.<br />

Zumtobel hat dafür in enger Zusammenarbeit mit den Architekten ganz individuelle<br />

Lichtlösungen erarbeitet.<br />

Die Kepler Hall mit rund 3.000 m 2 Gesamtfläche dient<br />

als neues Willkommenszentrum der Universität. Das<br />

Gebäude ist als Aula und Eventcenter konzipiert und<br />

beherbergt eine Sport- und Mehrzweckhalle. Eine<br />

besondere Herausforderung für die Beleuchtung<br />

stellten die Raumhöhe von circa 14 Metern und die<br />

kaum vorhandenen Reflexionswerte für die vorgegebene<br />

Beleuchtungsstärke von 500 Lux dar. Zumtobel<br />

entwickelte dafür eine breitstrahlende, leistungsstarke<br />

Lichtlinie auf Basis der Leuchte SLOTLIGHT<br />

mit hohen Lichtströmen zwischen 14.600 und 18.300<br />

Lumen. Die schwarzen, ballwurfsicheren Lichtlinien<br />

sind dimmbar und in den architektonisch vorgegebenen<br />

Tragwerksraster eingefügt.<br />

Das neue Learning Center basiert auf dem Bibliotheksgebäude<br />

aus den 1980er Jahren, das mit einer<br />

23 Meter in den Vorplatz auskragenden Aufstockung<br />

versehen wurde. Durch die Erweiterung entstanden<br />

im Inneren neue Recherchezonen, attraktive Lernorte,<br />

locker gestaltete Lounge-Zonen und verschiedene<br />

Kommunikationsbereiche. Zumtobel lieferte<br />

für diesen Bereich eine passgenaue Lichtlösung mit<br />

MIREL Lichtbändern auf TECTON-Tragschienen. Die<br />

schlanken, durchgängigen Lichtbänder mit einem<br />

hohen Lichtstrom (3.700 lm) und guter Entblendung<br />

(UGR < 19) bilden eine Lichtlinie und bieten ideale<br />

Lichtverhältnisse für unterschiedliche Sehaufgaben<br />

in der Bibliothek.<br />

Spektakulär ist außerdem die Inszenierung der Stahlfassade<br />

des Neubaus mit der Thorn-Leuchte NIGHT-<br />

SIGHT. Unterschiedliche Lichtverteilungen sorgen<br />

dafür, dass die Fassade und der Vorplatz gleichmäßig<br />

und wirkungsvoll ausgeleuchtet werden.<br />

Zumtobel<br />

Lighting GmbH<br />

T +43 (0)5572 390-0<br />

info@zumtobel.info<br />

www.zumtobel.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

84<br />

Produkt News<br />

Nate = Natur + Hightech<br />

Mit modernster Formholztechnologie und Fertigungstechnik bietet der Objekteinrichter<br />

Selmer eine Möbelserie mit wegweisender Material-Synthese: nate<br />

verbindet Eichen- bzw. Buchenholz auf raffinierte Weise mit einer intelligenten<br />

Zargenkonstruktion aus 100 Prozent Recyclingkunststoff. Das Resultat sind 16 bemerkenswert<br />

leichte und doch stabile Elemente, bestehend aus Tischen, Stühlen,<br />

Hockern und Bänken.<br />

Herzstück und Ursprung der innovativen Produktfamilie<br />

ist der moderne, nachhaltige Holzstuhl nate mit<br />

seiner praktischen Funktionalität: Der pflegeleichte<br />

und stapelbare Stuhl, gefertigt aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen und Recyclingmaterial, ist sortenrein<br />

trennbar und lässt sich somit vollständig rezyklieren.<br />

Seine klare Formgebung folgt einer organischen Linienführung:<br />

Die Stuhlbeine aus solidem Massivholz<br />

sind vorne leicht angeschrägt und hinten mit einem<br />

sanften, natürlichen Schwung versehen. Dieser findet<br />

sich auch in den bemerkenswert dünnen, auf 6 mm<br />

gearbeiteten Kontaktflächen an Sitz und Rücken<br />

wieder und stellt den hohen Sitzkomfort sicher. Ausschließlich<br />

die Holzelemente haben Körperkontakt,<br />

während der großzügige Kunststoff-Zargenrahmen<br />

sie trägt.<br />

Die Produkte der nate s Serie (Stühle, -Hocker, -Bänke<br />

und -Tische) verfügen über Rahmen und Gestelle<br />

aus schlankem, ausgelasertem Stahlrohr mit ökologischer<br />

Pulverbeschichtung. Das präzise, puristische<br />

Design verleiht den nate s-Möbeln eine besonders<br />

feinsinnige, zeitlose Anmutung.<br />

Mit der Möbelserie nate bietet der Objekteinrichter<br />

Selmer eine smarte und zukunftsweisende Produktfamilie.<br />

Sie ist nicht nur prädestiniert für den Einsatz<br />

in Gastronomie, Business, Pflege und öffentliche Umgebungen,<br />

ihr dezentes, organisches Design harmoniert<br />

mit jeglicher Architektur.<br />

Selmer GmbH<br />

T +43 (0)6216 <strong>2021</strong>0<br />

info@selmer.at<br />

www.selmer.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

85<br />

Produkt News<br />

Allround-Talent Baffeldecke<br />

Am Ufer des Zürichsees nahe dem Opernhaus steht das Hotel Bellerive au Lac. Erbaut<br />

in den 1920er Jahren wurde es von 2019 bis 2020 umgebaut und soll <strong>2021</strong> als<br />

erstes AMERON Boutique Hotel wieder eröffnet werden. In neuem Glanz erstrahlen<br />

dabei nicht nur die 61 Zimmer und Suiten, sondern auch die Tagungsräume,<br />

das Restaurant und die Bar.<br />

Das Studio Bellerive ist die Verschmelzung des Restaurants<br />

und der Bar. Es ist mit einer Baffeldecke von<br />

Metalit (gehört zur Fural-Firmengruppe) ausgestattet.<br />

Diese ist in RAL 8022 gehalten und passt ideal in das<br />

stilvolle Design. Sie lockert die Deckengestaltung auf,<br />

indem sie eine ästhetisch ansprechende Verbindung<br />

mit den Lüftungseinbauten schafft und die geschickt<br />

zwischen den Baffeln platzierten Leuchten versteckt.<br />

Neben der besonderen Optik verhilft die perforierte<br />

Decke aber auch zu einer angenehmen Raumakustik.<br />

Eine weitere Funktion ist die in die Baffeln integrierte<br />

Kühlung, die ein wohltuendes Raumklima schafft.<br />

Generell sind Baffeln eine gute Wahl für Architekten,<br />

da sie viele Vorteile vereinen. Bei der Gestaltung haben<br />

Planer eine große Auswahl und können sich designtechnisch<br />

entfalten: Angefangen bei der Form<br />

(Länge, Höhe, Breite), über die Zusammenstellung<br />

der einzelnen Baffel-Elemente, bis hin zur Farbe. Zudem<br />

kaschiert sie den Deckenhohlraum und schafft<br />

praktische Lösungen für Einbauten oder Alarmierungseinheiten.<br />

In großen Räumen kann man zudem<br />

die Akustik gezielt durch unterschiedliche Perforationen<br />

in einzelnen Bereichen des Raums steuern. Durch<br />

die Integration einer Kühlung ergibt sich ein weiterer<br />

wesentlicher Vorteil. Im Studio Bellerive sind all diese<br />

Aspekte der Baffeldecke perfekt umgesetzt worden.<br />

Fural Systeme in<br />

Metall GmbH<br />

T +43 (0)7612 74 851-0<br />

fural@fural.at<br />

www.fural.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

Hygiene ist das A und O<br />

Auf den Hügeln von Lüttich errichtete das Architekturbüro<br />

Assar Architects in Zusammenarbeit mit<br />

Artau architectures die „Clinique du MontLégia“,<br />

die mehr als 800 Betten umfasst. Auf Anraten des<br />

Krankenhausarchitekten Alwin Fable vertraute der<br />

Bauherr bei den Armaturen, den Sanitärobjekten aus<br />

Edelstahl und den Haltegriffen für Barrierefreiheit auf<br />

Produkte von DELABIE.<br />

Gesucht waren dabei ästhetische und hygienische<br />

Lösungen für die Patientenzimmer – die Einzelzimmer<br />

und Gemeinschaftsräume – sowie Produkte für<br />

alle medizinischen und technischen Bereiche. Zum<br />

Einsatz kamen bei diesem Projekt neben Haltegriffen,<br />

Klappgriffen und Duscharmaturen auch drei Arten<br />

von Armaturen: Waschtischarmaturen BIOSAFE für<br />

die Zimmer, Selbstschlussarmaturen TEMPOSOFT<br />

mit Betätigungsknopf für die öffentlich zugänglichen<br />

Sanitärräume sowie elektronische Armaturen<br />

TEMPOMATIC MIX 4 und BINOPTIC MIX für die Ausstattung<br />

der OP-Waschrinnen aus Edelstahl, die sich<br />

insbesondere zwischen den Operationssälen befinden.<br />

DELABIE GmbH<br />

T +49 (0)231 496634-0<br />

info@delabie.de<br />

www.delabie.de<br />

86<br />

Produkt News<br />

© Marc Detiffe<br />

Einfache und sichere<br />

Systemlösung<br />

Duschlösungen mit flachen Duschtassen aus emailliertem<br />

Stahl, Mineralguss, Stein oder Verbundwerkstoffen<br />

finden immer mehr Zuspruch in modernen<br />

Bädern. Die Verlegung direkt am Estrich mit einer<br />

Restschwelle von bis zu 2 cm stellt eine gute Alternative<br />

zum barrierefreien Einbau und zu Duschrinnen<br />

und Duschabläufen dar.<br />

Bei der Verwendung von herkömmlichen Ablaufgarnituren<br />

ist bei flachen Duschtassen jedoch die Einbindung<br />

in die Verbundabdichtung problematisch, wodurch es<br />

zu Undichtigkeiten kommen kann. Eine einfache und<br />

sichere Alternative dazu bietet nun HL Hutterer &<br />

Lechner mit dem neuen Komplettablauf HL570 Flex-<br />

Box an, der sich nach der jeweiligen Bauphase in Rohbauset,<br />

Abdichtset und Komplettierungsset gliedert.<br />

Für Passgenauigkeit und damit Dichtheit sorgen dabei<br />

das höhenverstellbare Rohbauteil, welches eine<br />

nachträgliche Höhenanpassung an die Dichtungsebene<br />

ermöglicht, und das Flex-Element, mit dem<br />

eine seitliche Abweichung von bis zu 4 cm (+/- 2 cm<br />

von der Mitte) kompensiert werden kann.<br />

HL Hutterer & Lechner GmbH<br />

T +43 (0)2235 86 291-0<br />

office@hl.at<br />

www.hutterer-lechner.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

87<br />

Produkt News<br />

Einfach, aber mit Stil<br />

Die Ansprüche an eine moderne Badgestaltung steigen, dementsprechend sind hochwertige<br />

wie designstarke Ausstattungen gefragt – am Ende ist die Entscheidung jedoch<br />

häufig eine Frage des Budgets. Hier setzt GROHE mit seiner Baulines Kollektion an und<br />

bietet ein hochqualitatives und attraktives Komplettangebot für preisbewusste Kunden.<br />

Dank des neu aufgelegten Designs der Badarmaturen profitiert der Kunde von einer<br />

verbesserten Komfortzone: Der verlängerte Winkel mit einem konisch zulaufenden Auslauf<br />

schafft einen optimalen Wasserfluss und verhindert so Wasserspritzer beim Händewaschen.<br />

Durch die nahtlos geschlossene Oberfläche der Armatur können zudem keine<br />

Verunreinigungen eindringen und durch die innere Wasserführung besteht kein Kontakt<br />

zwischen heißem Wasser und der Oberfläche, wodurch Verbrühungen an heißen Oberflächen<br />

ausgeschlossen sind. Abgerundet werden die Vorteile durch GROHE EcoJoy:<br />

Die innovative Technologie reduziert den Wasserverbrauch mithilfe eines Durchflussbegrenzers<br />

von zehn Litern pro Minute auf knapp über fünf Liter. Damit werden Baulines<br />

Armaturen dem gestiegenen Bedürfnis nach nachhaltigen Sanitärlösungen ganz ohne<br />

Komfortverlust gerecht.<br />

GROHE Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 680 60<br />

info-at@grohe.com<br />

www.grohe.at<br />

Individuelle<br />

Dampfbäder auf Maß,<br />

auch mit Infrarot<br />

Duschen & Dampfbaden bei optimaler<br />

Raumaus nutz ung – unsere Dampfbäder<br />

passen dank vielfältiger Gestaltungs möglichkei<br />

ten in nahe zu jedes Bad. Infrarot<br />

vereint die entspannende Wirkung von<br />

Was ser dampf mit heilsamer Tiefenwärme.<br />

+ Wannen, Whirlpools, Waschtische, Möbel +<br />

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SEIT<br />

1963


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

88<br />

Produkt News<br />

Massivholz im Bad<br />

Das luxuriöse Badeinrichtungskonzept EDITION LIGNATUR mit Möbeln aus Naturholz<br />

ist das Ergebnis der langjährigen Badkompetenz von KEUCO und der traditionellen<br />

Holzverarbeitungskunst von TEAM 7. Jedes Badmöbel dieser Edition,<br />

entworfen vom Designbüro Tesseraux + Partner, Potsdam, ist ein Unikat und wird<br />

individuell für jede Bestellung von Hand gefertigt.<br />

An hochwertigen Naturhölzern sind Eiche, Eiche Venedig<br />

– hergestellt aus ehemaligen Eichenpfählen<br />

der Lagunenstadt mit natürlichen Verzierungen des<br />

Schiffsbohrwurms – edler Nussbaum sowie eine helle<br />

Wildeiche mit dunklen Astlöchern, deren charakteristische<br />

Oberfläche durch die Behandlung mit natürlichem<br />

Weißöl eine besondere Optik bietet, erhältlich.<br />

Im Bereich der Waschtische, Armaturen und Spiegelschränke<br />

eröffnet das Sortiment der EDITION<br />

LIGNATUR ebenfalls vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für exklusive Bäder mit hochwertigem Massivholz.<br />

Einzel- oder Doppel-Waschtischlösungen,<br />

eingelassene oder aufgesetzte Waschtische, Sideboards,<br />

Hoch- und Mittelschränke sowie Sitzbänke<br />

stehen zur Wahl. Die Unterbauten für runde Waschtische<br />

sowie Sideboards und Mittelschränke sind optional<br />

mit Keramik- oder Glasabdeckplatten erhältlich.<br />

Zu den Unterschränken aus edlen Hölzern können<br />

Waschtische aus Varicor oder Keramik kombiniert<br />

werden. Runde Keramik-Aufsatzwaschtische in Weiß<br />

oder Schiefergrau ergänzen das Sortiment. Außerdem<br />

bietet KEUCO praktische Standaccessoires,<br />

passend in Design und Holzart, die flexibel im Bad<br />

positioniert werden können. Die Standaccessoires<br />

für Waschtisch und WC nehmen ebenfalls die Holzvarianten<br />

der Möbel auf.<br />

Ein Bad der exklusiven EDITION LIGNATUR ist in jeder<br />

Holzart stets einzigartig. Es ist das Ergebnis aus<br />

traditioneller Handwerkskunst und wird auftragsbezogen<br />

für Liebhaber des Besonderen gefertigt.<br />

KEUCO GmbH<br />

T +43 (0)662 45 40 56-0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com<br />

www.edition-lignatur.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Alles andere als Standard<br />

The Standard Hotels sind eine Gruppe kultiger Boutique-Hotels<br />

in Los Angeles, New York City, Miami Beach,<br />

auf den Malediven – und seit kurzem in London,<br />

im ehemaligen Camden Town Hall Annex. Das Gebäude<br />

aus dem Jahr 1974 im brutalistischen Stil wurde<br />

liebevoll restauriert und bildet nun die perfekte Bühne<br />

für das Fünf-Sterne-Hotel mit über 266 Zimmern.<br />

In den Badezimmern setzt das Londoner Hotel auf die<br />

Badmarke Bette, die Duschwannen und Duschflächen<br />

aus glasiertem Titan-Stahl in einer Vielzahl verschiedener<br />

Größen und Formen, alle mit rutschhemmendem<br />

Antirutsch Pro ausgestattet, lieferte. Eingesetzt<br />

wurden bei diesem Projekt auch freistehende, 180 x<br />

80 cm große BetteLux Oval Silhouette Badewannen,<br />

halbeingelassene BetteLux Oval Highline Badewannen<br />

sowie BetteForm Einbauwannen im Format 150 x<br />

70 cm. Auch hier profitiert das Hotel von den Vorteilen<br />

des glasierten Titan-Stahls und der 30 Jahre Garantie<br />

des Herstellers auf das Material.<br />

Bette GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0)5250 511-0<br />

projekte@bette.de<br />

www.my-bette.com<br />

© timcharlesphoto<br />

89<br />

Produkt News<br />

MASSARBEIT<br />

IN SERIE.<br />

IN 9 TAGEN<br />

GELIEFERT.<br />

Besuchen Sie uns:<br />

22.– 26.3.<strong>2021</strong><br />

www.ish.messefrankfurt.com<br />

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Acht hochwertig gefertigte Badmöbel-Programme aus Österreich. Mehrfach mit internationalen<br />

Designpreisen ausgezeichnet. Funktional bis ins kleinste Detail durchdacht, maßvariabel für individuelle<br />

Grundrisse, flexibel in den Ausstattungskomponenten, High-Tech und Handarbeit ... und ein<br />

Partnersystem, das den Sanitärhandel erfolgreich mit einzigartigen Serviceleistungen unterstützt!<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

90<br />

Produkt News<br />

Vielfältiges Badmöbel-Maßprogramm<br />

Seit vielen Jahren sorgt die österreichische Badmöbelmanufaktur Conform mit<br />

der Maßserie Riva für Flexibilität und Funktionalität in ihrer schönsten Form.<br />

Der erfolgreiche Evergreen der Bad<strong>architektur</strong> ist eine überaus variantenreiche,<br />

industriell gefertigte Waschplatzlösung mit den Features eines Maßmöbels und<br />

passt so in private Lebensräume genauso wie in den Hotel- und Objektbereich.<br />

Flexibel planbar in einer Breite von 60 cm bis 260<br />

cm und frei kombinierbar mit einer großen Palette<br />

an Mineralguss-Waschtischen sowie jeder beliebigen<br />

Aufsatz-Keramik ist Riva ein universell einsetzbares<br />

Programm mit vielen Extras und einem großen<br />

Modellangebot.<br />

Die Modell-Palette reicht von leichten, eleganten Möbeln<br />

mit weißen Aufsatzbecken, über vielfältige Dekor-Lösungen<br />

– beispielsweise in den Farben Weiß<br />

Glanz, Eiche Montese, Fichte Antik und Flexstone<br />

– bis hin zu kraftvollen, archetypischen Formen mit<br />

handgefertigten Becken-Skulpturen aus Lavastein.<br />

Im aktuellen Neuheiten-Programm wurden die vielfältigen<br />

Möbelelemente zusätzlich mit neuen Konsolenlösungen<br />

in unterschiedlicher Formgebung und in<br />

verschiedenen Dimensionen ergänzt. Neue Ideen für<br />

Ästhetik und Komfort auf hohem Niveau zeigen aber<br />

auch die Neuheiten in den Frontoptiken Toreno Eiche<br />

und Betuna. Zudem glänzt der Longseller nun auch<br />

mit der neuen Aufsatzkeramik aus der Serie Quadro<br />

sowie vielfältigen neuen Arrangements und Kombinationsmöglichkeiten<br />

aus bestehenden Elementen.<br />

In Summe ist Riva ist ein charaktervolles Badmöbelprogramm,<br />

das Maß an persönlichen Bedürfnissen<br />

und dem Wunsch nach Individualität nimmt und daraus<br />

ein Bad formt.<br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at<br />

www.conform-partnersystem.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Garantiert<br />

spannungsfrei.<br />

Infrarot für alle<br />

Wohltuende Infrarotwärme bietet das neue Infrarotpaneel Malaga<br />

von Repabad, das wie ein Bilderrahmen an der Wand befestigt wird.<br />

Das kompakte Glaspaneel schmiegt sich platzsparend an die Wand<br />

an und ist in den Farben Dark Black, Obscure, Snow, Pearl und Coffee<br />

erhältlich. Auf Wunsch können damit auch persönliche Farbakzente<br />

gesetzt werden – dabei sind alle RAL-Töne möglich.<br />

Das Glas hat eine Gesamtlänge von 109,5 cm und eine Breite von 36,5<br />

cm, wobei das Gehäuse in Aluoptik etwas zurückversetzt (106,5 x<br />

33,5 cm) ist und durch den Versatz optische Leichtigkeit verleiht. Das<br />

Paneel selbst misst eine Tiefe von 10 cm, inklusive Rückenlehnen und<br />

höhenverstellbarer Kopfstütze beträgt der Abstand zur Wand 21 cm.<br />

Für den richtigen Abstand zwischen Infrarotstrahler und Rücken<br />

sorgen die weichen anschmiegsamen Lehnen. Die Stärke der Infrarotfunktion<br />

lässt sich über das direkt in die Glasfläche eingelassene<br />

Bedienfeld regeln.<br />

Malaga kann in allen Räumen außerhalb von Nassbereichen wie z.B.<br />

im Schlafzimmer, Wohnzimmer, Arbeitszimmer, Gästezimmer etc.<br />

angebracht werden. Für Infrarotanwendungen in Nassräumen bietet<br />

Repabad mit den Infrarotpaneelen Bilbao, Palma und Lissabon<br />

Lösungen an, die wasserdicht und speziell für Nassräume wie Bad,<br />

Dusche oder Dampfbad konzipiert sind.<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com<br />

Günther Zellhofer<br />

Bauleitung BTS - Trendfloor,<br />

Wien<br />

Ein schöner Bodenbelag steht<br />

und fällt mit der Qualität des<br />

Unterbodens. Rasch muss es<br />

immer gehen, da ist eine schnelle<br />

Belegreife auch bei Schichtdicken<br />

bis 35 mm ein echter Vorteil. Und<br />

spannungsfrei sollte der Untergrund<br />

sein, mein Alltag ist spannend<br />

genug. Da kommt für mich nur<br />

eine Nivelliermasse in Frage, die<br />

MUREXIN CA 60. Die hält.<br />

Murexin. Das hält.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

92<br />

Produkt News<br />

Wien, Moskau, Madrid, Miami<br />

und nun Berlin<br />

Mit dem Konzept der „LAUFEN spaces“ verfolgt LAUFEN eine neue Art der<br />

Präsentation und Begegnung zum Thema Badezimmer. Wie bereits in anderen<br />

Metropolen erfolgreich realisiert, wurde das Konzept kürzlich auch in Deutschland<br />

umgesetzt. Der LAUFEN space in Berlin-Charlottenburg, in unmittelbarer Nähe<br />

zum Kurfürstendamm, zeigt eine kuratierte Edition von Produkten und lädt spielerisch<br />

dazu ein, Badkeramik und die Wechselwirkungen mit anderen kreativen<br />

Ausdrucksformen zu erleben.<br />

Aus einem ehemaligen Antiquitätengeschäft mit<br />

Gründerzeitflair ist dort ein interdisziplinärer Raum<br />

entstanden, welcher die anderen LAUFEN spaces in<br />

Wien, Madrid, Moskau und Miami mit der deutschen<br />

Hauptstadt verbindet: Zwei prominente Schaufenster<br />

an der lebhaften Kantstraße, um die Ecke die legendäre<br />

Paris Bar und am Carré der angesagten Fusion-Küchen<br />

- dies war die Ausgangslage, aus welcher der<br />

Designer Konstantin Grcic eine Szenografie geschaffen<br />

hat, die mit irritierenden visuellen Widersprüchen<br />

die ausgestellten Objekte unerwartet inszeniert: Im<br />

Mittelpunkt steht das zur Skulptur bestimmte Produkt<br />

– aber der eigentliche Raum, der space, wird im<br />

neuen Ausstellungskonzept zu einem Ort für Veranstaltungen,<br />

Talks und Videoinstallationen.<br />

“Für mich ist der LAUFEN space Berlin wie ein Brief<br />

aus der Zukunft. Er erzählt, archiviert die Formen und<br />

vernetzt sich mit den anderen existierenden LAUFEN<br />

spaces zu einem lebendigen Organismus in der digitalen<br />

Welt. Er hat aber über die einzelnen Orte eine<br />

haptische Rückbindung. Der Showroom wird zum Archiv,<br />

Labor, Studio u.s.w.,” erklärt Roger Furrer, Marketing<br />

Director LAUFEN BATHROOMS.<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


U<br />

L<br />

A<br />

E<br />

I<br />

C<br />

H<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Modulares Möbelkonzept<br />

Ab April <strong>2021</strong> erweitert Geberit die Komplettbadserie<br />

Geberit iCon und präsentiert neue Waschtische,<br />

Möbel und Oberflächen sowie ein weiterentwickeltes<br />

WC. Die Badserie ist als modulares System konzipiert<br />

und bietet sowohl für kleine als auch für große Bäder<br />

noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Bei der aktuellen<br />

Überarbeitung wurde besonderes Augenmerk<br />

auf den modularen Aufbau und die Flexibilität bei<br />

der Produktauswahl gelegt: Verschiedene Waschtischmöbel,<br />

Seitenschränke und offene Regale sowie<br />

Metallablagen lassen sich passgenau in unterschiedlichen<br />

Kombinationen zusammenstellen. Neben den<br />

bestehenden Farben Weiß hochglänzend und Weiß<br />

matt sowie Lava matt stehen bei den Oberflächen zusätzlich<br />

Sand-grau hochglänzend, Eiche sowie Nussbaum<br />

Hickory zur Wahl. Erweitert wird auch das bestehende<br />

WC-Sortiment durch ein wandhängendes<br />

WC in moderner, runder Optik mit nahezu verdecktem<br />

Siphon. Ausgestattet mit einem neu entwickelten<br />

Spülverteiler wurde das WC strömungstechnisch<br />

optimiert. Das sorgt für eine effiziente und saubere<br />

Ausspülung und die Spülhydraulik ist noch präziser<br />

und kraftvoller.<br />

93<br />

Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />

T +43 (0)2742 401 0<br />

sales.at@geberit.com<br />

www.geberit.at/<strong>architektur</strong><br />

Produkt News<br />

HL570 FlexBox Installationsset<br />

T<br />

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HL HUTTERER & LECHNER GMBH<br />

E I N F A C H & S I C H E R<br />

←<br />

←<br />

Komplettablauf, nach der jeweiligen<br />

Bauphase gegliedert in Rohbauset,<br />

Abdichtset und Komplettierungsset.<br />

Einfache Montage durch höhenverstellbaren<br />

Rohbauteil, nachträgliche<br />

Höhenanpassung an die<br />

Abdichtungsebene.<br />

Das Flex-Element (blau) ermöglicht,<br />

dass seitliche Abweichungen<br />

von bis zu 4cm (plus/minus 2cm<br />

von der Mitte) zwischen Rohbauteil<br />

und Duschtasse problemlos aufgenommen<br />

werden können.<br />

Sicherer Zugang zum Ablaufrohr<br />

durch herausnehmbaren Siphoneinsatz.<br />

Nachträgliche Kontrollmöglichkeit<br />

von Feuchtigkeitsbildung unterhalb<br />

der Duschtasse.<br />

Das Flex-Element gewährleistet<br />

einerseits den dichten Anschluss<br />

an das Rohbauteil durch Mehrfach-Lippendichtung<br />

u. runde Bauweise,<br />

andererseits die sichere Einbindung<br />

in die Verbundabdichtung.<br />

Einbauhöhe: 80 bis 250 mm<br />

Ablaufleistungen: 0.5 l/s<br />

Abdeckung Abmessung: Ø 113mm<br />

www.hl.at www.hlhaus.at www.schönerduschen.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

94<br />

Produkt News<br />

© iStock.com/ SangHyunPaek © iStock.com/Artjafara<br />

++<br />

Urbanes Design<br />

mit zeitlosem Look<br />

Der neue Kautschuk-Belag norament castello unterstützt mit seiner Optik moderne<br />

Architekturkonzepte. Die leicht marmorierten Fliesen mit der neuen Two-Tone-Oberfläche<br />

treffen durch ihre zurückhaltende Ausstrahlung den Zeitgeist und<br />

fügen sich perfekt in jedes Ambiente ein – sie passen zum klassischen Einrichtungsstil<br />

ebenso gut wie zum angesagten Industrial Style. Das ursprüngliche, an<br />

Beton und Kalkstein angelehnte Design vermittelt Ruhe und verleiht dem Ambiente<br />

eine puristisch-minimalistische Ausstrahlung.<br />

Die Farbpalette von norament castello umfasst acht<br />

warme Grau- und Beigetöne. Die Grautöne erscheinen<br />

edel wie unaufdringlich-elegant – sie treten in<br />

den Hintergrund und bringen so andere Farben zur<br />

Geltung. Die Erd- und Beigetöne verleihen Räumen<br />

eine behagliche, wohnliche Ausstrahlung und schaffen<br />

damit eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Als<br />

neutrale Basis können sie gut mit kräftigen Farben<br />

akzentuiert werden.<br />

Ästhetisch und komfortabel –<br />

für ein repräsentatives Ambiente<br />

„norament castello bietet eine Synthese aus inspirierender,<br />

zeitloser Ästhetik und einzigartiger Funktionalität“,<br />

so Bettina Haffelder, Vice President nora<br />

DACH. Durch seine dezente Anmutung passt der 3,5<br />

Millimeter dicke Kautschukboden zu jedem Einrichtungsstil<br />

und lässt sich gut kombinieren – für nahezu<br />

unbegrenzte gestalterische Vielfalt. Dabei sind die<br />

hochwertigen Quadratmeter-Fliesen ebenso robust<br />

wie langlebig und bieten alle Vorteile eines elastischen<br />

Belags, wie hervorragende Ergonomie- und<br />

Akustikeigenschaften. Mit ihrer hohen Trittschalldämmung<br />

von 10 dB vermindern sie die Geräuschkulisse<br />

und sorgen so auch in viel frequentierten<br />

Gebäuden für eine angenehm ruhige Atmosphäre.<br />

Damit eignet sich der neue Belag perfekt für repräsentative<br />

Räume wie Foyers und Eingangsbereiche.<br />

nora flooring<br />

systems GesmbH<br />

+43 (0)7242 74 001-0<br />

info-at@nora.com<br />

www.nora.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Lösungen zwischen<br />

Tür und Zarge<br />

Die Ansprüche steigen<br />

Widerstandsfähigkeit, robuste Oberflächen, guter Schallschutz und Wirtschaftlichkeit<br />

– das sind die Anforderungen an Produkte im modernen Wohnbau. Alle diese Eigenschaften<br />

in nur einem Produkt vereint die RIGIPS Habito Platte, die über eine besonders<br />

robuste Oberfläche verfügt und deutlich widerstandsfähiger als herkömmliche Innenwand-Oberflächen<br />

ist. Sie steckt beispielsweise Schläge und Stöße locker weg. Ein<br />

Aspekt, der sich auch bei der Einbruchsicherheit bezahlt macht. RIGIPS Habito erreicht<br />

bei einer doppelten Beplankung die Widerstandsklasse RC2 nach ÖNORM EN 1627.<br />

Dank der massiven Eigenschaften müssen Rigips Habito-Wände nicht immer doppelt<br />

beplankt werden. Das bringt mehr Raum – bei 20 Laufmeter Wand einen halben<br />

Quadratmeter und bis zu 44% niedrigere Investitionskosten. Zudem können die damit<br />

erstellten Wände mit doppelt so hohen Konsolenlasten beansprucht werden wie herkömmliche<br />

Trockenbausysteme. An einer einfach beplankten Wand können ganz ohne<br />

Dübel bis zu 80 kg pro Laufmeter montiert werden.<br />

Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

rigips.austria@saint-gobain.com<br />

www.rigips.com<br />

Ihr Kontakt<br />

Alexander Moser<br />

+43 664 / 167 2514<br />

RIGIPS Habito wurde in den Luxuswohnungen der<br />

prestigeträchtigen Wiener Cotton Residence verbaut.<br />

www.simonswerk.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

96<br />

Produkt News<br />

Eiche Griseo Eiche Marrone Eiche Soren<br />

Erweiterte Gestaltungsfreiheit<br />

Die Admonter Holzindustrie AG präsentiert Neuheiten im Produktbereich<br />

und neue Visualisierungskonzepte auf digitaler Basis. So gibt es <strong>2021</strong><br />

drei neue Farben im Eichenbodensortiment, eine neue Holzart bei den<br />

Laubholzböden und zwei neue, interessante Produkte für die Wand- und<br />

Möbelgestaltung.<br />

Die Eichenböden „Soren“, „Griseo“ und „Marrone“<br />

erweitern das vielfältige Parkettsortiment mit zwei<br />

Grautönen und einem dunklen Braunton. Für eine besondere<br />

Anmutung sorgt der neue Kerneschenboden<br />

in Rohholzoptik bei den Laubhölzern mit seiner einzigartigen<br />

Maserung.<br />

Die neue Fichte Grid schwarz im Wandelemente Programm<br />

GALLERIA überzeugt mit ihrem speziell verkohlten<br />

Look – ein Trend, den man schon aus Japan kennt.<br />

Die neue Möbelplatte in Eiche wurde speziell für den<br />

Einsatz in hochwertigen Echtholzmöbeln entwickelt.<br />

Ihre kreuzverleimte Mittellage in Sichtqualität macht<br />

somit den Anleimer überflüssig und ermöglicht ein<br />

verzugsfreies, stabiles Verhalten, ein einwandfreies<br />

und schnelles Verarbeiten und eine schöne Optik<br />

ohne einen zusätzlichen Arbeitsschritt.<br />

Und mit der neuen kostenlosen App „Admonter<br />

Wohnwelten“ können nun sehr einfach eine Vielzahl<br />

der Admonter Naturholzböden virtuell verlegt<br />

werden. Nach dem Upload eines Bildes kann damit<br />

bereits vor der Besichtigung eines Admonter Schauraums<br />

eine gute Vorauswahl des Traumbodens<br />

getroffen werden. Infos zur App sowie zur Desktop-Version<br />

der „Admonter Wohnwelten“ sind auf der<br />

Website www.admonter.com zu finden.<br />

Admonter Holzindustrie AG<br />

T + 43 (0)3613 3350-0<br />

info@admonter.at<br />

www.admonter.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

97<br />

Produkt News<br />

Zelle für das Büro<br />

Durch das Vermeiden von sozialen Kontakten und Home-Office-Konzepten<br />

sind Videokonferenzen heute zu einem wesentlichen<br />

Bestandteil im Geschäftsleben geworden. Offene<br />

Büros verfügen aber in der Regel nicht über eine ausreichende<br />

Anzahl an Konferenzräumen und Ruhezonen, was die Videokonferenzfähigkeit<br />

einschränkt. Abhilfe verspricht die „Telefonzelle<br />

Framery One“, ein Ein-Personen-Arbeitsplatz, der für<br />

die Aufstellung in Büroräumen und für störungsfreie Meetings<br />

und virtuelle Konferenzanrufe entwickelt wurde. Ausgestattet<br />

mit neuester Kommunikationstechnik und regelbarem Luftstrom<br />

und Beleuchtung lassen sich sowohl Sitz als auch Tisch<br />

ergonomisch für längere Meetings einstellen. Erhältlich ist das<br />

Produkt, das auch über Räder verfügt, in acht zeitlosen Farben.<br />

Für den Innenraum stehen angepasste Teppiche, Sitze<br />

und Tische zur Verfügung.<br />

www.frameryacoustics.com<br />

ENTDECKEN SIE<br />

TWILIGHT:<br />

PVC FREIES GEWEBE<br />

FÜR DEN SICHT- &<br />

BLENDSCHUTZ.<br />

Twilight-Gewebe als textiler Sonnenschutz vermeiden<br />

Blendung und lassen dennoch Tageslicht<br />

in die Räume. Sie bieten eine flexible Beschattung<br />

und sorgen dafür, dass das Licht im Raum<br />

zum gesamten Wohlbefinden beiträgt.<br />

• 100 % PVC-frei<br />

• Schwer entflammbar<br />

• Textiler Charakter<br />

• Geruchsneutral<br />

• Innen und außen einsetzbar<br />

• Idealer sommerlicher Wärmeschutz<br />

• Optimaler Blendschutz<br />

bei guter Durchsicht nach Außen<br />

www.sattler-twilight.com<br />

SATTLER SUN-TEX


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

98<br />

Produkt News<br />

Harter Kern<br />

Basierend auf der steigenden Nachfrage nach Rigid Core Belägen hat PROJECT<br />

FLOORS die technisch ausgereifte SPC-CORE COLLECTION entwickelt. Der wesentlichste<br />

Vorteil der Neuerung ist, dass diese Beläge auf fast jedem Untergrund<br />

verlegt werden können, da ihr harter Kern ein Durchdrücken von leichten Unebenheiten<br />

verhindert.<br />

Zudem sind die Planken und Fliesen extrem formstabil<br />

und können so auch direkt auf vorhandenen Keramikoder<br />

Steinfliesen oder anderen Hartbelägen verlegt<br />

werden, was eine Renovierung deutlich sauberer und<br />

einfacher macht. Die integrierte Unterlage ersetzt<br />

einen Arbeitsschritt und sorgt mit einer deutlichen<br />

Trittschallverbesserung von 20 dB für eine gute Raumakustik<br />

und bietet zudem zusätzliche Fußwärme.<br />

Die neue Kollektion enthält 17 Dekore, 13 davon haben<br />

sich schon in der CLICK COLLECTION bewährt,<br />

sowie vier Fliesen in Steinoptik und 13 Holzdekore,<br />

teilweise auch mit synchrongeprägter Oberfläche.<br />

Wie alle Bodenbeläge von PROJECT FLOORS ist<br />

auch die SPC-CORE COLLECTION geprüft und gemäß<br />

INDOOR AIR COMFORT GOLD zertifiziert. Sie<br />

weist damit keine Emissionen von flüchtigen Stoffen<br />

in die Raumluft auf und ermöglicht insbesondere<br />

im privaten Wohnbereich eine unkomplizierte und<br />

wohngesunde Raumgestaltung.<br />

PROJECT FLOORS GmbH<br />

T +49 (0)2233 9687-0<br />

info@project-floors.com<br />

www.project-floors.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Neue Wohnqualität<br />

99<br />

Produkt News<br />

Mit stoneCARPET bietet ARDEX unendliche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Naturstein in Perfektion. Einmalig sind nicht nur die Festigkeit und<br />

Widerstandsfähigkeit der Produktneuheit, auch durch die patentierte Einfärbetechnik<br />

hebt sich die Produktreihe vom Markt ab. Rundkiesel aus<br />

traditionellem Flussquarz oder moderner Premium-Marmor bilden die<br />

Basis dieses einzigartigen Naturproduktes und die Farbpalette eröffnet<br />

unzählige Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Allen ARDEX stoneCARPET-Varianten gemeinsam ist, dass sie als hochwertige<br />

Lösung den Stil von Moderne oder Tradition mit höchstem Komfort<br />

vereinen: Im Außenbereich auf Terrassen, Poolumrandungen oder auf<br />

Wegen, oder im Wohnbereich, erschließen sich damit für Architekten neue<br />

Gestaltungsmöglichkeiten. Und auch im Duschbereich oder in Feuchträumen<br />

lässt sich die Innovation für Wand- und Bodenflächen einsetzen.<br />

Somit stellt ARDEX stoneCARPET die perfekte Ergänzung zu dem kreativen<br />

panDOMO®-System zur grenzenlosen Oberflächengestaltung auf<br />

Wand, Boden und Decke dar.<br />

ARDEX Baustoff GmbH<br />

T +43 (0)2754 7021-0<br />

marketing@ardex.at<br />

www.ardex.at<br />

www.stone-carpet.at<br />

Design<br />

Neuheit<br />

Viel. Falt.<br />

Groß in Form.<br />

markilux pergola stretch<br />

markilux Designmarkisen. Die Beste unter der Sonne. markilux.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

100<br />

Produkt News<br />

Sicherheit, Ästhetik und Komfort<br />

Für die immer höher werdenden Anforderungen an Holzhaustüren bietet<br />

SIMONSWERK die innovativen, ästhetischen und sicheren Bandsysteme<br />

der Marken BAKA, TECTUS und VARIANT.<br />

Mit einem Belastungswert von bis zu 160 kg bietet<br />

das bewährte und speziell für gefälzte Holzhaustüren<br />

entwickelte Bandsystem BAKA Protect 4000 maximale<br />

Sicherheit gegen Einbruch und Witterungseinflüsse<br />

und eine Ästhetik, die höchsten Ansprüchen<br />

gerecht wird.<br />

Das Bandsystem TECTUS ist perfekt darauf abgestimmt,<br />

gefälzte und ungefälzte Holzhaustüren mit<br />

nicht sichtbaren Bändern ästhetisch und sicher in<br />

minimalistischen Eingangskonzepten zu integrieren.<br />

Für nach außen aufgehende Holz-/Aluminiumtüren<br />

hat SIMONSWERK das Bandsystem VARIANT VX<br />

7729/160-4 HA MSTS entwickelt. Mit einer Materialstärke<br />

von 4 mm garantiert es eine Belastbarkeit bis<br />

160 kg – ausgehend vom Referenzwert 1.000 x 2.000<br />

mm. VARIANT VX 7939/160 FD 18/5 ist bestens geeignet<br />

für den Einsatz an gefälzten Objektholzhaustüren<br />

bis 200 kg. Die Ausführung ermöglicht einen<br />

Überschlag von 18 mm mit 5 mm Falzluft, eine spezielle<br />

Nut nimmt die durchgehende Flügeldichtung<br />

auf, optimiert damit den Wärmedämmwert und verhindert<br />

jegliche Zugluft.<br />

Die Modellvarianten TECTUS Energy ermöglichen<br />

den Einsatz von elektronischen Sicherheits- und<br />

Komfortkomponenten in Holzhaustüren ohne eine<br />

sichtbare Kabeltechnik. Durch die integrierte Energieübertragung<br />

werden die Tür- und Zargengeometrie<br />

in keiner Weise geschwächt und die permanente<br />

Energieversorgung von elektronischen Komponenten<br />

ist gewährleistet. Das Kabel ist quetschungssicher<br />

und fest im Bandgehäuse integriert.<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

Fotos: ZROBYM<br />

Wie am Jahrmarkt, nur eleganter!<br />

Dass man Verkaufsstände transportieren kann, weiß<br />

jeder, der schon einmal einen Jahrmarkt besucht hat.<br />

Die mobilen Shops, die eine Firma in Weißrussland zur<br />

Vermarktung ihrer Produkte entworfen hat, sind jedoch<br />

eine echte, ästhetische Weiterentwicklung des simplen<br />

Verkaufscontainers. Das Team der ZROBYM architects<br />

wählte eine einfache, rechteckige Form. Der Köper lässt<br />

sich leicht transportieren und mit einem Kran an jeder<br />

beliebigen, möglichst stark frequentierten Stelle absetzen.<br />

Man hat für die Konstruktion umweltfreundliche<br />

Materialien (Sperrholz) benutzt und die 12 Stück Türen<br />

an der Außenseite schaffen einen lichtdurchfluteten<br />

Verkaufsraum. An den Außenkanten der Türblätter sorgen<br />

LED-Streifen für einen optischen Effekt.<br />

www. zrobym.by<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

Für den Klimaschutz<br />

in Österreich:<br />

CO 2<br />

-Emissionen lassen<br />

sich eindämmen.<br />

Dank der hervorragenden<br />

Dämmwirkung der Austrotherm<br />

Dämmstoffe lassen sich nicht<br />

nur die CO 2<br />

- Emissionen deutlich<br />

reduzieren, sondern auch die Heizund<br />

Kühlenergiekosten. Nur einer<br />

von vielen Beiträgen, den wir bei<br />

Austrotherm für den Klimaschutz in<br />

Österreich leisten. Heute und<br />

auch morgen.<br />

austrotherm.com<br />

Gutes Klima. Gutes Leben.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

102<br />

Produkt News<br />

Neue Produkte – Neue Plattform<br />

AluKönigStahl präsentiert die neuesten Produktentwicklungen und Service-Highlights<br />

seiner Systempartner Schüco und Jansen auf i.NNOVATIONNOW, einer<br />

neuen Online-Plattform.<br />

Die Neuheiten von Schüco sind dabei rund um die<br />

Schwerpunkte HEALTH, SMART und SECURITY zusammengefasst.<br />

Gesundes Bauen gewinnt stetig an<br />

Bedeutung und reicht von natürlicher Lüftung mit<br />

Schallschutz und Wärmerückgewinnung über antimikrobielle<br />

Griffe und Oberflächen, Barrierefreiheit für<br />

Fenster, Türen und Schiebetüren bis hin zu vollintegrierten<br />

Sonnenschutz-Lösungen. Smartes, intelligentes<br />

Bauen wieder beschäftigt sich mit Themen wie<br />

schnellere und effizientere Fertigung, textile Fassaden,<br />

oder integrierte und aufgesetzte Antriebe. Unter<br />

Security fällt das Grundbedürfnis nach Sicherheit,<br />

wie Einbruchschutz, Sabotage, Brand oder Spionage.<br />

Die Produktschwerpunkte von Jansen auf der Online-Plattform<br />

stehen ganz im Zeichen von Design<br />

und Sicherheit. Mit dem mehrfach ausgezeichneten<br />

System Janisol Arte wird Architekten und Planern<br />

nicht nur eine attraktive Alternative für die Sanierung<br />

von Industrie- und Loftverglasungen geboten,<br />

sondern auch im privaten Wohnungsbau moderne,<br />

innovative Lösungen ermöglicht. Die auf das Äußerste<br />

reduzierten Ansichtsbreiten gewährleisten ein einzigartiges<br />

Design.<br />

„Die aktuelle Situation und der Wegfall wichtiger<br />

Branchenevents stellen auch uns vor neue Herausforderungen.<br />

Wir haben bewusst ein neues, digitales<br />

Format gewählt, denn wir wollen damit ein wichtiger<br />

und vor allem innovativer Wegbegleiter für unsere<br />

Partner sein und die wichtigsten Trends sowie Produkt-News<br />

aus dem Hause AluKönigStahl auf den<br />

Punkt bringen“, erläuterte Philip König, AluKönig-<br />

Stahl CEO, die neue Plattform.<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />

T +43 (0)1 98130-0<br />

office@alukoenigstahl.com<br />

www.alukoenigstahl-inow.com/at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

Starkes Duo<br />

Fenstermarkisen sind die ideale außenliegende Beschattung<br />

großer Flächen. Sie halten die Sonnenstrahlen<br />

bereits außen vom Glas ab und lassen die<br />

Hitze erst gar nicht ans Fenster. So wird der Hitzestau<br />

vermieden und keine Wärme in den Raum hineintransportiert.<br />

Besonders empfiehlt sich hier der<br />

ZIP-SOLIDSCREEN von VALETTA. <strong>2021</strong> gibt es dieses<br />

designorientierte Produkt als Doppellösung: Die<br />

senkrechte Fenstermarkise wird mit einem separat<br />

bedienbaren Insektenschutz kombiniert! So ist man<br />

untertags vor der Sonneneinstrahlung und abends<br />

vor unerwünschten Plagegeistern gut geschützt. Das<br />

Herausragende an diesem System ist seine Vielfältigkeit:<br />

als Auf- oder Unterputz-Variante, mit oder ohne<br />

Dämmung, mit der Möglichkeit auf eine distanzierte<br />

Ausführung. Hier greift der österreichische Sonnenschutzprofi<br />

auf seine jahrelange Expertise in der<br />

Entwicklung von Sonnenschutzlösungen zurück, um<br />

allen Anforderungen seiner Kunden und des Marktes<br />

gerecht zu werden. Die neuen ZIP-Fenstermarkisen<br />

haben standardmäßig eine Vorbereitung für den Insektenschutz<br />

integriert, sodass jederzeit auch später<br />

nachgerüstet werden kann!<br />

Das System ist besonders regen- und windbeständig:<br />

Der Behang ist nicht nur im Bereich der Welle<br />

und des Fallstabs fixiert, sondern über die gesamte<br />

Führungsschienenlänge. Zusätzlich wird es zur möglichst<br />

komfortablen Nutzung mit einem Funkmotor<br />

ausgestattet. Der ZIP und die Kunststofflaufnut gewährleisten<br />

eine sichere Führung und optimale Spannung<br />

des Tuchs. Eine Spezial-Tuchwelle mit versenktem<br />

Tuchschlitz für Schnellwechselkeder sorgt für<br />

eine saubere Tuchwickelung ohne Druckstellen und<br />

einen einfachen Wechsel des Behangs. Dieser ist zudem<br />

durch eine Kassette vor Nässe und Verschmutzung<br />

sicher geschützt.<br />

VALETTA Sonnenschutztechnik<br />

GmbH<br />

T +43 (0)732 38 80-0<br />

office@valetta.at<br />

www.valetta.at<br />

+<br />

Hart – härter –<br />

HABITO<br />

Die unbesiegbare Nr. 1 von Rigips<br />

ROBUSTE OBERFLÄCHE<br />

Widerstandsfähig bei<br />

einwandfreier Ästhetik!<br />

SICHER IM SYSTEM<br />

Sichere, geprüfte Alternative<br />

zu Hybridkonstruktionen!<br />

SCHALLSCHUTZ<br />

Besserer Schallschutz als<br />

Standardkonstruktionen!<br />

WIRTSCHAFTLICH<br />

Nutzflächengewinn und<br />

geringere Investitionskosten!<br />

EINBRUCHSCHUTZ<br />

Extern geprüft ohne<br />

Stahlblecheinlage!<br />

GESTALTUNGSFREIHEIT<br />

Hohe Lasten ohne Dübel an jeder<br />

beliebigen Stelle der Wand!


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

104<br />

Produkt News<br />

Außergewöhnliches Terrassenwohnhaus<br />

In Amsterdam haben Dok Architekten mit „The George“ einen Wohnkomplex<br />

mit 47 Apartments realisiert. Positioniert in Zuidad, einem beliebten<br />

Wohngebiet, unterstützt das Projekt das Zusammenwachsen zu einem Arbeits-,<br />

Einkaufs- und Wohnviertel: Hier wird einer umweltbewussten Stadtplanung<br />

und einer Architektur, die sich an den Bedürfnissen der Bewohner<br />

orientiert, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Und diese Anforderungen<br />

werden von The George, neben den Ansprüchen an energieeffizientes<br />

und ressourcenschonendes Bauen, auf vielfältige Weise erfüllt.<br />

So bieten sämtliche Wohnungen durch Glas-Faltwände<br />

mehr Raum, mehr Helligkeit und mehr Transparenz.<br />

Die beweglichen, größtmöglichen Gebäudeöffnungen<br />

lassen den Innen- und Außenbereich<br />

miteinander verschmelzen. Zum Einsatz kam dafür<br />

das System Highline von Solarlux, des Spezialisten<br />

für größtmögliche, bewegliche Gebäudeöffnungen.<br />

Das für sein Design und die patentierte Technik vielfach<br />

ausgezeichnete System konnte entsprechend<br />

der verschiedenen Grundrisse der Apartments in unterschiedlichen<br />

Ausführungen integriert werden. Gemeinsam<br />

ist jedoch allen Glas-Faltwänden die Möglichkeit<br />

zur schwellenlosen Öffnung über die gesamte<br />

Breite von Balkon oder Terrasse. Auch geschlossen<br />

ermöglicht es dank schlanker Ansichtsbreiten von 99<br />

mm im Flügelstoß höchste Transparenz.<br />

SOLARLUX AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)512 209 023<br />

info@solarlux.at<br />

www.solarlux.at<br />

Fotos: Constantin Meyer für Solarlux GmbH<br />

Insgesamt 47 wärmegedämmte Anlagen mit einer<br />

Breite von bis zu 7,50 Metern und einer Höhe von<br />

2,70 Metern, bei einer Flügelbreite von ca. 0,90 Metern,<br />

wurden im Wohnkomplex verbaut.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

105<br />

Systeme in Metall<br />

Produkt News<br />

fural.com<br />

WIR SIND<br />

BAFFELDECKEN<br />

fural.com<br />

Inspiration für Farbund<br />

Materialauswahl<br />

Renson deckt mit seinem unendlich personalisierbaren Outdoor-Living-Programm<br />

die Bedürfnisse nach funktionaler<br />

und ästhetischer Außen<strong>architektur</strong> ab, die die Grenzen zwischen<br />

Innen und Außen verwischt. Wie etwa mit sechs Designstilen<br />

für Renson Camargue, bei denen Materialien und<br />

Farben perfekt aufeinander abgestimmt sind. Jeder dieser<br />

Stile passt perfekt zu den Trends von heute und morgen, die<br />

das Unternehmen gemeinsam mit der renommierten Trendagentur<br />

Francq Colors ermittelt hat. Jeder Designstil besteht<br />

aus einer Kombination mehrerer Elemente und beginnt mit<br />

der Lackfarbe für die Struktur einer Terrassenüberdachung.<br />

Aber auch ein integriertes Fixscreen-Tuch oder Loggia-Schiebeläden<br />

können in Art, Material und Farbe aufeinander abgestimmt<br />

werden. Außerdem wurden optionale Außenvorhänge<br />

entwickelt, die farblich und optisch perfekt zu jedem Designstil<br />

passen.<br />

RENSON Headquarters<br />

T +32(0) 56 62 71 11<br />

www.renson-outdoor.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

106<br />

Produkt News<br />

Schieben statt Kippen<br />

Großzügige Verglasungen und maximale Transparenz liegen bei Büro- bzw.<br />

Wohnhochhäusern, Shops und Ladenzeilen oder architektonisch ansprechenden<br />

Privatgebäuden weiter voll im Trend. Vor diesem Hintergrund setzen Planer und<br />

Bauherren immer häufiger auf die flexiblen Schiebesysteme von WICONA, die neben<br />

ästhetischen Vorteilen und effizienter Raumnutzung auch maximale Performance in<br />

puncto Windstabilität, Schlagregendichtheit und Schallschutz aufweisen. Unter den<br />

innovativen Produktlösungen des Aluminiumsystemhauses findet sich zudem für<br />

jede bauliche Anforderung eine optimale Konstruktion.<br />

Speziell für Büro- und Wohnhochhäuser konzipiert<br />

wurde etwa das großzügig ausgelegte Versatz-Schiebetürensystem<br />

WICSLIDE 150 PS (Performance<br />

Slider). Die innovative Hybridlösung verbindet die<br />

vorteilhaften Eigenschaften einer Schiebetür und<br />

eines Fensters. Das System bringt dank sehr schlanker<br />

Profile viel Tageslicht ins Innere und sorgt zudem<br />

für eine optimale Nutzung sowie eine optische<br />

Vergrößerung des Raumes – für einen fließenden<br />

Übergang in Richtung Terrasse oder Balkon und ein<br />

Maximum an Wohnkomfort. Ein weiteres Plus ist die<br />

leichtgängige und platzsparende Bedienung: der<br />

Flügel macht zuerst einen 6 Millimeter-Versatz nach<br />

innen, dann läuft er parallel zum Festfeld, ohne Kontakt<br />

mit den Dichtungen. Die umlaufende Dichtung<br />

und das patentierte Mitteldichtungssystem sorgen<br />

für eine hervorragende Schlagregendichtheit (Klasse<br />

E1200) – diese ist bis zu vier Mal höher als bei üblichen<br />

Schiebetüren. Mit dem Griff in 90°-Stellung ist<br />

der noch verriegelte Flügel in Lüftungsposition und<br />

ermöglicht so eine Mikro-Lüftung nach Klasse A1.<br />

Nicht zuletzt überzeugt das Hybridsystem auch in<br />

puncto Schallschutz mit einem einen Rw-Wert von 45<br />

dB sowie die sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegen<br />

Windlasten (Klasse 3).<br />

Gefertigt werden die Profile aus der nachhaltigen<br />

Aluminiumlegierung Hydro CIRCAL 75. Diese verfügt<br />

über einen marktweit einzigartigen End-of-Life Aluminium-Anteil<br />

von mindestens 75 Prozent.<br />

Hydro Building Systems Austria GmbH<br />

T +43 (0)6212 20000<br />

info@wicona.at<br />

www.wicona.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

107<br />

Produkt News<br />

Fotos: Austrotherm<br />

Exklusiv und elegant<br />

Am nördlichen Stadtrand von Graz gestaltete Architekt Gerald Prenner für das<br />

Oberwarter Bauunternehmen Schwartz Bau eine Wohnhausanlage, die nicht nur<br />

wegen ihrer gehobenen Ausstattung lockt. Gelegen im Bezirk Andritz verspricht<br />

das Projekt Wohnen mit hohem Wohlfühlfaktor im Grünen. Unter dem Slogan „Natur<br />

trifft Architektur“ entstand so das Eigenprojekt des Bauunternehmens.<br />

Entstanden sind drei zweigeschoßige, villenartige<br />

Wohnhäuser, die sich unaufgeregt in den Geländeverlauf<br />

einfügen. Mit einer Gesamtwohnnutzfläche<br />

von über 1.000 Quadratmeter umfasst jedes Gebäude<br />

vier Wohneinheiten, deren Grundrisse nach<br />

Südwesten ausgerichtet sind. Großzügige Glasflächen<br />

holen den attraktiven Außenraum ins Innere,<br />

weitläufige Terrassen bieten den Blick ins Grüne.<br />

Neben der Massivbauweise punktet das Projekt<br />

durch die energieeffiziente Beheizung mittels Luftwärmepumpe,<br />

Holzfenster, Geländer nur aus Glas<br />

und eine Fassade, die der zeitgenössischen Architektur<br />

eine einzigartige Optik verleiht.<br />

„Wir wollten für die Fassade eine elegante Struktur,<br />

die sich trotzdem nicht in den Vordergrund spielt“,<br />

erklärt Christian Jandrisevits, Geschäftsführer von<br />

Schwartz Bau. Die Wahl fiel auf eine Kammfassade,<br />

die mit Austrotherm Fassadenprofilen gestaltet wurde.<br />

Diese Fassadenprofile wurden den Wünschen des<br />

Architekten und des Bauherrn entsprechend perfekt<br />

in einer Kammoptik angepasst und bilden dezent<br />

strukturierte, dunkle Flächen, die zu den in Weiß gehaltenen,<br />

glatt verputzten Fassadenteilen in einem<br />

interessanten Kontrast stehen, ohne sich optisch<br />

vorzudrängeln.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

robert.huber@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at/fassadenprofile


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

108<br />

Produkt News<br />

Dynamisch rissüberbrückend saniert<br />

Im Salzburger Stadtteil Taxham befindet sich mit dem Europark das größte Einkaufszentrum<br />

Westösterreichs. Verkehrsgünstig gelegen, bietet es 4.200 kostenfreie Stellplätze,<br />

die sich auf eine Tiefgarage und ein Parkdeck verteilen. Zu erreichen sind diese über eine<br />

Rampenspirale, auf der die vielen ein- und ausfahrenden Pkw große Scher- und Schubkräfte<br />

verursachen. Zusammen mit der chemischen Belastung durch Tausalze, Öle und Kraftstoffe<br />

hatte dies zu einer starken Abnutzung der Bestandsbeschichtung geführt. Dadurch war die<br />

Dichtigkeit nicht mehr gegeben und der Weg in die Konstruktion frei für Feuchtigkeit.<br />

Die mit der Sanierung der Rampenoberfläche beauftragte<br />

Firma Bauschutz aus Wels zog bei der Lösungsfindung<br />

die Flüssigkunststoff-Experten von<br />

Triflex bei. Gemeinsam entschied man sich für den<br />

Einsatz des Topdeck-Abdichtungssystems Triflex<br />

ProPark in der Variante 2. Dieses entspricht einem<br />

Oberflächenschutz der Klasse 10 und einer erhöhten<br />

dynamische nRissüberbrückung: Das integrierte<br />

Spezialvlies bleibt elastisch, sodass Bauwerksbewegungen<br />

schadlos aufgenommen werden. Zudem ist<br />

der schub- und scherfeste Aufbau widerstandsfähig<br />

gegenüber mechanischen und chemischen Einflüssen.<br />

Zu den weiteren Vorteilen des Systems auf<br />

PMMA-Basis zählt die zügige Durchhärtung, wodurch<br />

lange Sperrzeiten vermieden werden können. Da der<br />

Instandsetzungszeitraum im Europark in die Monate<br />

März und April fiel, war auch die Verarbeitbarkeit des<br />

Materials bei niedrigen Temperaturen entscheidend.<br />

Im Zuge der Sanierung wurde die Bestandsbeschichtung<br />

dann bis auf den tragfähigen Betonuntergrund<br />

abgeschliffen, dieser grundiert und punktuelle Ausbesserungen<br />

mit dem Reparaturmörtel Triflex Cryl<br />

RS 240 vorgenommen. Für die Abdichtung kam das<br />

systemintegrierte Triflex ProDetail zum Einsatz, das,<br />

ebenso wie Triflex ProPark, welches anschließend in<br />

der Fläche appliziert wurde, über eine Vlieseinlage<br />

verfügt. Diese wird in zwei Schichten des flüssigen<br />

Harzes eingebettet. Dann folgten Versiegelung und<br />

Beschichtung, beides jeweils im Farbton Steingrau.<br />

Die eingesetzte rutschsichere Beschichtung Triflex<br />

Cryl M 264 gewährt Verkehrsteilnehmern nicht nur<br />

größtmögliche Sicherheit, sondern bietet stark beanspruchten<br />

Flächen mit einem SRT-Wert von 59 nach<br />

acht Millionen Radüberrollungen ein Extra an Qualität.<br />

Triflex GesmbH<br />

T+43 (0)7667 21505<br />

info@triflex.at<br />

www.triflex.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Keine Chance für<br />

Feuchteschäden<br />

Flachdächer gehören zu den stark belasteten Bauteilen<br />

im Hochbau und sind sehr anfällig für Feuchteschäden<br />

und folgend für kostspielige Sanierungen. Mit der<br />

Innovation steinodur® WDO-E plus bietet der Dämmstoff-Spezialist<br />

Steinbacher nun die perfekte Lösung<br />

für den Warmdach-Neubau: Die einseitig strukturierte<br />

Dämmplatte schützt optimal vor Feuchtigkeit und<br />

ermöglicht im Falle eines Wassereintritts eine rasche,<br />

günstige Trocknung. In Verbindung mit einem Feuchtemonitoring-System<br />

können Wassereintritte früh erkannt,<br />

schnell lokalisiert und sofort behoben werden. Somit ist<br />

sicherer Schutz vor Langzeitschäden wie z.B. Schimmel<br />

geboten. So bietet die smarte Dämmplatte für Bauherren<br />

mehr Sicherheit und Sorgenfreiheit mit ihrem Flachdach<br />

– und minimiert zudem das Risiko für Verarbeiter.<br />

Steinbacher Dämmstoff GmbH<br />

T +43 (0)5352 700-0<br />

office@steinbacher.at<br />

www.steinbacher.at/wdo-e<br />

109<br />

Produkt News


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

110<br />

edv<br />

Video-Konferenzsysteme<br />

Guter Draht zu Projektpartnern<br />

Pandemiebedingte Kontaktbeschränkungen machen neue Kommunikationsformen<br />

notwendig. Video-Konferenzsysteme ermöglichen einen<br />

kontaktfreien multimedialen Austausch mit Planern, Handwerkern und<br />

Bauherrn. Was sollte man beachten?<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Corona hat den direkten Kontakt zu Projektpartnern<br />

aufgrund strenger Kontaktbeschränkungen<br />

zeitweise komplett unterbrochen.<br />

Da der Pandemieverlauf weiterhin<br />

unsicher ist, das Homeoffice moderne Kommunikationswerkzeuge<br />

voraussetzt (<strong>architektur</strong><br />

7/20: Telearbeit: My home is my<br />

office) und strenge Kontakt- oder Reisebeschränkungen<br />

für laufende Projekte schnell<br />

kritisch werden können, nutzen Planer zunehmend<br />

alternative Kommunikationswege,<br />

wie Webmeetings oder Videokonferenzen.<br />

Aber lassen sich damit die vielfältigen<br />

planenden Tätigkeiten erledigen, wenn der<br />

persönliche Kontakt fehlt? Welche Vor- und<br />

Nachteile haben Webmeetings und wo liegen<br />

die Grenzen? Was ist technisch und<br />

rechtlich zu beachten? Das sind Fragen,<br />

die man vorher klären sollte, denn die multimediale<br />

Online-Kommunikation setzt eine<br />

gute Vorbereitung voraus.<br />

Technische Voraussetzungen<br />

Über die wichtigste technische Voraussetzung<br />

für Webmeetings verfügen zwar nicht<br />

alle, aber die meisten Unternehmen oder<br />

Haushalte: eine stabile und ausreichend<br />

schnelle Internetverbindung mit einer Datentransferrate<br />

ab 16 Megabit pro Sekunde<br />

(Mbit/s). Professionelle Systeme brauchen<br />

höhere Bandbreiten (ab 50 Mbit/s). Langsamere<br />

Verbindungen sind mit Bildunterbrechungen<br />

und Qualitätsverlusten verbunden.<br />

Bei mobilen Videoanrufen sollte<br />

man beachten, dass pro Minute – je nach<br />

Videoqualität – zwischen 3 und 20 Megabyte<br />

Daten übertragen werden und damit das<br />

maximale Datenvolumen von Mobilfunkverträgen<br />

schnell sprengen können. Praktisch<br />

immer vorhanden ist ein internetfähiges<br />

Endgerät – ein PC, Notebook/Laptop, Tablet<br />

oder Smartphone samt eingebautem<br />

Video-Konferenzsysteme vereinfachen Projektbesprechungen mit externen Partnern und<br />

ermöglichen das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten. © Microsoft<br />

Lautsprecher, Mikrofon und Webcam. Damit<br />

die Bildqualität stimmt, sollte die eigene Kamera<br />

über eine HD- (1024 × 768 Pixel) oder<br />

Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) verfügen.<br />

Da auch eine schlechte Audioqualität<br />

unprofessionell wirkt, ist ein Headset<br />

oder ein In-Ear-Kopfhörer mit integriertem<br />

Mikrofon empfehlenswert. Damit kann man<br />

die Tonqualität verbessern und störende<br />

Nebengeräusche oder Rückkoppelungen<br />

vermeiden. Werden parallel zum Videochat<br />

Dokumente oder Pläne online besprochen,<br />

sind ein oder besser zwei möglichst großformatige,<br />

hoch auflösende Monitore sinnvoll<br />

(ab 21 Zoll Bildschirmdiagonale, ab 1920<br />

x 1200 Pixel Bildauflösung).<br />

Vorteile und Möglichkeiten<br />

Sind diese technischen Voraussetzungen<br />

erfüllt, muss man nur noch mit dem Gesprächspartner<br />

einen Termin vereinbaren<br />

und ihm einen Einwahl-Link, zum Beispiel<br />

per E-Mail schicken. Klickt er zum vereinbarten<br />

Termin auf den Link, wird der<br />

Video-Chat gestartet. Ist der Gesprächspartner<br />

bereits im Konferenzsystem angemeldet<br />

und kennt man seine Adresse, kann<br />

man ihn auch spontan kontaktieren, sofern<br />

er online ist. Ein Ersatz für das persönliche<br />

Gespräch oder Vor-Ort-Termine sind virtuelle<br />

Treffen im Internet zwar nicht, sie sind<br />

aber eine gute Ergänzung und Alternative,<br />

wenn persönliche Treffen nicht möglich


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

111<br />

edv<br />

sind. Die Kommunikation ist kontaktfrei, bequem,<br />

praktisch kostenfrei, zeit- und kostensparend.<br />

Zwar müssen Webmeetings,<br />

ebenso wie echte Kundentermine, in der<br />

Regel vorher vereinbart werden – Anfahrtszeiten<br />

fallen aber weg. Grundsätzlich lassen<br />

sich alle Tätigkeiten, die keine persönliche<br />

Präsenz voraussetzen, online erledigen. Oft<br />

spielen aber der Augenkontakt, die Mimik,<br />

Gestik, der persönliche Eindruck oder die<br />

Besprechung von Dokumenten eine wichtige<br />

Rolle – insbesondere bei der Klärung<br />

strittiger Fragen oder der Besprechung<br />

komplexer Themen. Vieles lässt sich aus<br />

den nonverbalen Signalen des Gesprächspartners<br />

herauslesen und man kann dessen<br />

Argumente und Aussagen besser einordnen.<br />

Andere Aufgaben lassen sich überhaupt<br />

nicht online erledigen, beispielsweise<br />

Aufmaße, die Baustellenüberwachung oder<br />

Erfassung von Mängeln, Soll/Ist-Abgleiche<br />

oder Abnahmen von Leistungen. Manchmal<br />

erledigt sich aber die Notwendigkeit einer<br />

persönlichen Anwesenheit, wenn man etwa<br />

mit der im mobilen Endgerät integrierten<br />

Kamera dem Gesprächspartner die Situation<br />

vor Ort visuell vermittelt.<br />

Filesharing-Funktionen ermöglichen die gemeinsame Betrachtung<br />

und Besprechung von Dokumenten. © Veeting Rooms<br />

Was sollten Video-Tools können?<br />

Video-Konferenzsysteme müssen unkompliziert<br />

bedienbar und plattformunabhängig<br />

sein, weil die Gesprächspartner häufig<br />

unterschiedliche Betriebssysteme und auch<br />

mobile Geräte mit kleinen Displays nutzen.<br />

Ferner sollte zur Not auch eine Telefoneinwahl<br />

möglich sein. Basis-Funktionen sind<br />

die Video- und Audio-Kommunikation zwischen<br />

zwei oder mehreren Partnern, der<br />

Text-Chat, das Teilen der Bildschirm-Anzeige<br />

(Screen- oder Desktop-Sharing) sowie<br />

von Dateien (File-Sharing). Damit lassen<br />

sich viele Aufgaben bewältigen: Potenziellen<br />

Mietern können Wohnungen vorab per<br />

Video-Chat präsentiert, mit Handwerkern<br />

können Angebote, Pläne und andere Dokumente<br />

besprochen oder Mängelprotokolle<br />

gemeinsam abgearbeitet werden etc.<br />

Praktisch sind dabei Markierungs- und Zeichenwerkzeuge,<br />

um Details der Bildschirmanzeige<br />

oder von Dokumenten hervorzuheben<br />

oder eine Whiteboard-Funktion, die<br />

Teilnehmern das Schreiben und Zeichnen<br />

auf einem digitalen Flipchart ermöglicht.<br />

Für Besprechungen in größerer Runde<br />

oder für virtuelle Besprechungstermine mit<br />

mehreren Partnern ist eine Splitscreen-Darstellung<br />

für die Anzeige aller Teilnehmer<br />

wichtig, ferner die Übertragung der Mausund<br />

Tastaturkontrolle an einzelne Teilnehmer<br />

und der Wechsel der Moderator-Rolle.<br />

Eine Protokoll-Funktion ist praktisch, damit<br />

Besprochenes nicht vergessen wird. Eine<br />

Aufzeichnungs-Funktion ist dann nützlich,<br />

wenn man wichtige Besprechungsdetails<br />

erneut wiedergeben möchte.<br />

u<br />

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Modular. Anpassbar. Perfekt kombiniert.<br />

EINE<br />

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Besprechungswesen | Dokumente<br />

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Rechnungswesen | Bürokosten<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

112<br />

edv<br />

Bei professionellen Videokonferenz-Systemen steht die Kommunikation mehrerer Teilnehmer in hoher Bild- und Tonqualität im Vordergrund.<br />

Deshalb setzen Besprechungsräume professionelle Videokonferenz-Hardware voraus, die sich auf die individuelle Raumakustik anpasst.<br />

© Sharp<br />

Auch das Drumherum sollte stimmen<br />

Bei Webmeetings sollten nicht nur die<br />

Technik, sondern auch das eigene Erscheinungsbild<br />

und das Umfeld stimmen,<br />

denn mit jedem Video-Anruf repräsentiert<br />

man sich und sein Unternehmen. Kleidung,<br />

Sprache und Auftritt sollten einem<br />

persönlichen Vor-Ort-Termin entsprechen.<br />

Bei Online-Meetings ist der Augenkontakt<br />

besonders wichtig. Es ist zwar sehr gewöhnungsbedürftig<br />

– dennoch sollte man<br />

darauf achten, dass man nicht nur auf den<br />

Bildschirm, sondern möglichst auch hin und<br />

wieder in die Kamera blickt, also sein Gegenüber<br />

direkt anschaut. Dabei sollte sich<br />

die Kamera auf Augenhöhe befinden, weil<br />

diese Perspektive vorteilhafter ist als beispielsweise<br />

von unten. Mobile Endgeräte<br />

sollten deshalb etwas erhöht platziert werden,<br />

beispielsweise mithilfe einer höhenverstellbaren<br />

Docking-Station für Laptops<br />

oder eines speziellen Tablet- oder Smartphone-Stativs.<br />

Achten sollte man auch auf<br />

das richtige Tages- oder Kunstlicht, das von<br />

seitlich vorne kommen sollte, damit das Gesicht<br />

und dessen Mimik gut erkennbar sind.<br />

Bei Kunstlicht sollte man auf die richtige<br />

Farbtemperatur achten, um einen unvorteilhaften<br />

Blau- oder Gelbstich zu vermeiden.<br />

Der Raum und dessen Hintergrund sollten<br />

optisch wie akustisch ruhig und aufgeräumt<br />

sein. Einige Videokommunikations-Tools<br />

verfügen auch über Funktionen, die den<br />

Hintergrund unscharf machen oder einen<br />

Hintergrund nach Wahl einblenden.<br />

Was sollte man rechtlich beachten?<br />

Videokonferenzen bergen in Bezug auf den<br />

Datenschutz und die Datensicherheit Risiken.<br />

Insbesondere Lösungen von Anbietern<br />

mit Firmensitz außerhalb der EU stehen im<br />

Verdacht, mit den übertragenen Daten nicht<br />

konform zur Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO) umzugehen. Zwar werden<br />

die Übertragungsdaten meist verschlüsselt,<br />

Nutzerdaten allerdings häufig auf außereu-<br />

ropäischen Servern mit laxeren Sicherheitsstandards<br />

gespeichert. Dann besteht die<br />

Möglichkeit, dass Anmelde-, Video- und Audiodaten<br />

missbräuchlich verwendet werden.<br />

Deshalb sollte man Anbieter mit Sitz in der<br />

EU bevorzugen und mit diesem einen so genannten<br />

Auftragsverarbeitungsvertrag abschließen.<br />

Darin verpflichtet er sich zu einem<br />

DSGVO-konformen Umgang mit den Daten.<br />

Darüber hinaus ist – sofern vorhanden –<br />

stets die Business-Version einer Software<br />

zu bevorzugen, weil sie meist höhere Sicherheitsstandards<br />

bietet. Beim Screen- und<br />

File-Sharing sollte man darauf achten, dass<br />

nur für das Webmeeting relevante Informationen<br />

zu sehen sind. Dazu gehört auch, vor<br />

dem Meeting alle Push-Nachrichten zu deaktivieren,<br />

überflüssige Programm-Fenster<br />

zu schließen und das Handy oder Smartphone<br />

stumm zu schalten, um Störungen zu vermeiden.<br />

Sollen Video-Chats mitgeschnitten<br />

werden, muss im Voraus das Einverständnis<br />

aller Beteiligten eingeholt werden.


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113<br />

edv<br />

Welche Lösungen gibt es?<br />

Eine Video-Kommunikation per Internet<br />

ermöglichen zahlreiche Programme aus<br />

unterschiedlichen Software-Kategorien,<br />

die sich in ihren Funktionen überschneiden<br />

(siehe Anbieterübersicht). Bei Videokonferenz-Systemen<br />

stehen die VoIP-Telefonie<br />

und die Übertragung von Live-Videostreams<br />

von zwei oder mehreren Teilnehmern im<br />

Vordergrund. Webmeeting- und Kollaborations-Software<br />

ermöglicht darüber hinaus<br />

Gruppen-Chats, das Teilen von Bildschirminhalten,<br />

den Datenaustausch, das gemeinsame<br />

Arbeiten an Dokumenten etc. Auch<br />

Desktop-Sharing-Software, ursprünglich für<br />

den Software-Support entwickelt, ermöglicht<br />

neben dem Teilen von Bildschirminhalten<br />

und dem Fernzugriff auf Programme<br />

auch einen audiovisuellen Austausch mit<br />

Partnern. Webinar-Systeme werden vorrangig<br />

für Online-Seminare oder Schulungen<br />

eingesetzt, ermöglichen aber ebenfalls eine<br />

Video-Kommunikation mit einem oder meh-<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Bei Webinar- und Schulungssystemen steht der Vortragende und die multimediale Vermittlung<br />

von Schulungsinhalten mit den entsprechenden Funktionen im Fokus. © Cisco<br />

• Wichtig ist eine stabile und schnelle Internetverbindung ab 16 Mbit/s bzw. ab 50 Mbit/s<br />

für professionelle Videokonferenz-Systeme.<br />

• Bild- und Tonqualitäten lassen sich durch extern anschließbare Videokonferenz-Kameras<br />

und -Mikrofone oder Headsets steigern.<br />

• Die Wahl der Software hängt vom erforderlichen Funktionsumfang ab (Kommunikation,<br />

Kollaboration, Desktop-Sharing, Webinare etc.).<br />

• Besprechungsräume setzen eine spezielle Videokonferenz-Hardware voraus, die auch<br />

die Raumakustik berücksichtigt.<br />

• In größerer Runde sollten, mit Ausnahme des Moderators, alle Mikrofone ausgeschaltet<br />

sein, um Störgeräusche zu vermeiden.<br />

• Vor dem Meeting alle Push-Nachrichten deaktivieren, überflüssige Fenster schließen<br />

und das Handy oder Smartphone stumm schalten.<br />

• Werden parallel Dokumente oder Pläne online besprochen, sind zwei möglichst großformatige,<br />

hoch auflösende Monitore sinnvoll.<br />

reren Partnern. Auch Instant-Messenger wie<br />

WhatsApp, ICQ und andere bieten teilweise<br />

Video-Chat-Funktionen, ebenso wie einige<br />

Virtuelle Projekträume oder BIM-Server.<br />

Einige Videokonferenz-Programme setzen<br />

die Installation eines lokalen Programmmoduls<br />

voraus, andere laufen vollständig<br />

im Web-Browser und weder der Anrufende<br />

noch der Angerufene müssen ein Programm<br />

installieren. Viele Lösungen sind in der Basisversion<br />

kostenlos, allerdings bei begrenzter<br />

Teilnehmerzahl oder Übertragungsdauer<br />

etc. Die Kosten der Vollversion liegen, je<br />

nach Preismodell, zwischen 10 und 25 Euro<br />

pro Moderator und Monat und bis zu 100<br />

Teilnehmern. Mehr Teilnehmer und diverse<br />

Zusatzleistungen (mehr Cloudspeicher,<br />

individuelle Anpassung etc.) kosten extra.<br />

Nehmen mehrere Personen in einem Raum<br />

an einer Besprechung teil, muss neben der<br />

Vielzahl an Teilnehmern auch die individuelle<br />

Raumakustik berücksichtigt werden.<br />

Dann ist eine technisch aufwändigere Videokonferenz-Hardware<br />

notwendig. Diese<br />

besteht aus speziellen Monitoren, Kameras<br />

und Audiosystemen und ermöglicht sehr<br />

gute Bild- und Tonqualitäten.<br />

u


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114<br />

edv<br />

Fazit: Ein ergänzendes<br />

Kommunikationswerkzeug<br />

Natürlich ist ein Telefonanruf schneller und einfacher,<br />

weil er keine Vorbereitung erfordert. Video-Meetings<br />

sind aber eine sinnvolle Ergänzung, denn sie ermöglichen<br />

auch eine visuelle Kommunikation oder die gemeinsame<br />

Besprechung von Dokumentinhalten. Außerdem<br />

sparen Sie Reisekosten, CO 2 und Zeit – und<br />

bieten damit auch außerhalb pandemiebedingter<br />

Reise- und Kontaktbeschränkungen Vorteile. Nicht<br />

zuletzt sind Webmeetings inzwischen Teil einer modernen,<br />

zeitgemäßen Unternehmens- und Kommunikationskultur.<br />

Ein Ersatz für persönliche Begegnungen<br />

und Besprechungen unter vier Augen sind<br />

sie freilich nicht. Objekte können nicht begutachtet,<br />

haptisch erfahren und beurteilt, Wohnungen nicht<br />

mit allen Sinnen inspiziert werden und anderes mehr.<br />

Außerdem sind nicht alle Kommunikationspartner<br />

technisch ausreichend gerüstet, manche scheuen<br />

visuelle Medien und längst nicht alle verfügen über<br />

Hochgeschwindigkeits-Datennetze für Video-Chats<br />

ohne lästige Übertragungsstörungen. Als ein ergänzendes<br />

Kommunikationsmedium werden sich<br />

Video-Meetings deshalb nur durchsetzen, wenn die<br />

technischen Voraussetzungen stimmen. •<br />

Produkte und Anbieter*<br />

Video-Conferencing: Adobe Connect (www.adobe.com),<br />

Alfaview (www.alfaview.com), Cisco Webex (www.cisco.com),<br />

Facetime (www.apple.com), Google Hangouts/Meet (www.google.com),<br />

GoToMeeting (www.gotomeeting.com), Meetgreen (www.meetgreen.com),<br />

Meetyou (www.meetyou.com), Skype (www.skype.com),<br />

Spreed (www.spreed.com), Veeting (www.veeeting.com),<br />

Zoom (www.zoom.com)<br />

Kolaboration: Eyeson (www.eyeson.com), Slack (www.slack.com),<br />

Smartsheet (https://de.smartsheet.com), Teams (www.microsoft.com),<br />

Teamwork (www.teamwork.com), Watson Works (www.ibm.com),<br />

Wire (www.wire.com)<br />

Desktop-Sharing: BeamYourScreen (www.beamyourscreen.com),<br />

Deskshare (www.deskshare.net), Fastviewer (www. fastviewer.com),<br />

Pcvisit (www.pcvisit.de), Teamviewer (www.teamviewer.com)<br />

Instant-Messaging: ICQ (www.icq.com), Signal (www.signal.org),<br />

SilentPhone (/www.silentcircle.com), Telegram (www.telegram.org),<br />

Threema (www.threema.ch), WhatsApp (www.whatsapp.com)<br />

Webinare: BigBlueButton (https://bigbluebutton.org),<br />

ClickMeeting (www.clickmeeting.com), EasyWebinar (www.easywebinar.com),<br />

Edudip (www.edudip.com), Mikogo (www.mikogo.com),<br />

Webinaris (www.webinaris.com), WebinarJam (www.webinarjam.com)<br />

Videokonferenz-Hardware: Avaya (www.avaya.com), Cisco (www.cisco.com),<br />

Crestron Electronics (www.crestron.com), Hewlett-Packard (www8.hp.com),<br />

Jabra (www.jabra.com), Lenovo (www.lenovo.com), Logitec (www.logitec.com),<br />

Placetel (www.placetel.de), Poly (www.poly.com), Sharp (www.sharp.de)<br />

* Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Wichtige Neuheiten<br />

und tolle Features<br />

Das ABK-Jahresrelease <strong>2021</strong> ist veröffentlicht und in<br />

Form der Version ABK8-V8.2a erhältlich. Zahlreiche<br />

Wünsche der Anwender wurden im Jahresrelease<br />

<strong>2021</strong> realisiert, um bewährte Prozesse zu vereinfachen<br />

und aktuellen Anforderungen aus der Praxis gerecht<br />

zu werden. Unter anderem können Anwender<br />

ab sofort gemäß den Anforderungen der ÖNORM B<br />

2061:2020 kalkulieren. Alle Kalkulationsblätter wurden<br />

nach den Vorgaben der neuen Norm umgesetzt<br />

und werden im neuen Release unterstützt. Die Kalkulation<br />

mehrerer Gesamtzuschläge nach Formblatt<br />

K2 ist ebenso möglich. Die AVA-Analysen wurden<br />

weitreichend erweitert. So ist es ab sofort möglich,<br />

Preisspiegel mit Einbeziehung der Bestbieterpunkte<br />

über mehrere Leistungsverzeichnisse hinweg und<br />

mitsamt allen Angeboten zu erstellen. Bei Bedarf<br />

kann auch eine Bieterreihung mit Berücksichtigung<br />

einer maximalen Anzahl von Aufträgen je Bieter über<br />

mehrere Leistungsverzeichnisse vorgenommen werden.<br />

Auch die Darstellung von BIM-Objekten wurde<br />

überarbeitet und übersichtlicher gestaltet. Der ABK-<br />

BIM-Viewer zur grafischen Darstellung des Gebäudemodells<br />

kann erstmalig auch aus dem „Kostenplan“<br />

heraus aufgerufen werden.<br />

ib-data GmbH<br />

T +43 (0)1 492 5570-0<br />

abkinfo@abk.at<br />

www.abk.at


WIR GEBEN KINDERN<br />

WIEDER EIN ZUHAUSE<br />

SPENDEN<br />

unter<br />

projuventute.at<br />

DANKE! DANKE!


NATE<br />

Zurückhaltung<br />

mit Haltung.<br />

www.selmer.at<br />

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