Der Augustdorfer: 120 Jahre Bäckerei Gräser
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Indem kommt Yukon von der rückwertigen Hofseite, leicht<br />
humpelnd, angelaufen. Die Autofahrerin sagte: „ich glaube,<br />
das war der Hund“ und ging entspannt zu ihrem Auto zurück.<br />
Für Yukon war dieses Erlebnis eine heilsame Lehre fürs<br />
Leben. Von da an hatte er Respekt vor dem Straßenverkehr.<br />
Dass ein Husky seinen eigenen Kopf hat, sollte man schon<br />
wissen. Was kann man ihm beibringen? Alles andere, außer<br />
Gehorsam. So einige Kommandos hatte er doch verinnerlicht,<br />
die da waren: Warten (an den Straßen) wenn er schon<br />
vorgelaufen war und an einer Gabelung nicht weiter wusste,<br />
hörte er auf links, rechts, geradeaus oder wenn wir es eilig<br />
hatten auf Power. Wenn er mal garnichts verstehen wollte,<br />
konnte ich ihn nur mit einem lauten „Bitte“ zurechtweisen.<br />
Halsband und Leinengeschirr waren beim Ausgang angesagt,<br />
aber außerhalb der dichten Bebauung ging er ohne<br />
Leine.<br />
Bei Fahrten mit unserem Bully war die Platzvergabe eigentlich<br />
geregelt, aber wenn meine Frau nicht schnell genug<br />
auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, war Yukon<br />
schneller, denn er liebte Autofahren, am besten aufrecht<br />
sitzend auf dem Beifahrersitz, um eine gute Übersicht zu<br />
haben. Bei Urlaubsfahrten hatte er aber die ganze hintere<br />
Sitzbank für sich, da konnte er es stundenlang aushalten.<br />
Für Yukon waren Urlaube an der See immer eine Herausforderung.<br />
Beim ersten Strandgang auf der Insel Texel, hatten<br />
ihn es die Möven angetan, wenn die so auf dem Strand<br />
rumhängen, müssen die doch zu kriegen sein, das hatte<br />
zur Folge, dass Yukon erst nach der Jagd, ohne Erfolg, ½<br />
Stunde später ausgepowert, wieder zurückkam. Von solchen<br />
Jagden hat er fortan gelassen. Spannend war die Begegnung<br />
mit dem Haushund im Strand- Paal 21, wo sich beide<br />
Hunde respektvoll auf kurzer Distanz, mitten im Schankraum,<br />
gegenüberlagen.<br />
Bei mehreren Urlauben auf der Insel Römö waren ausgiebige<br />
Touren mit Fahrrädern, aber auch fußläufig angesagt.<br />
Wenn Yukon mal keinen „Bock“ hatte, versteckte er sich<br />
im Gebüsch am Ferienhaus. Bei einer Inselrunde kamen wir<br />
an einem Viehgehege vorbei, ein ungewöhnliches Aufheulen<br />
des Hundes signalisierte uns, dass er wohl mit einem<br />
Elektrozaun Kontakt hatte, er konnte nur mit einer Portion<br />
Streicheleinheiten beruhigt werden. Auf Römö gefiel ihm<br />
der ausgedehnte Strand, dort konnte er richtig Speed machen,<br />
noch besser, wenn unsere Kinder mit ihren Hunden,<br />
Sam oder Micki dabei waren. Ein Abstecher in die bewachsenen<br />
Dünen musste sein, weil dort so viele Kaninchenbauten<br />
wer<br />
waren, die von ihm kontrolliert<br />
den mussten. Bei einem<br />
Abendspaziergang durch<br />
die Ferienhaussiedlung, durchstreife Yukon die Randbereiche<br />
des Weges. An einem Haus lag ein Mann, uns abgewandt,<br />
in einem Klapp- Liegestuhl. Neben Ihm ruhte<br />
ein stattlicher Schäferhund. Da Yukon in seine Nähe kam,<br />
schnellte der Schäferhund hoch, um zu ihm zu gelangen.<br />
Ein Aufschrei und ein hochschnellender Liegestuhlgast fesselte<br />
unsere ganze Aufmerksamkeit, hatte er doch seinen<br />
Schäferhund an dem Liegestuhl angeleint, der nun wohl<br />
meinte, Yukon in die Flucht schlagen zu müssen, welches<br />
ihn mit dem Stuhl hintendran aber nicht gelang, auch hatte<br />
sich Yukon schon aus dem Staube gemacht, so dass der<br />
Liegestuhlgast die Aktion seines Hundes nicht einordnen<br />
konnte. <strong>Der</strong> Schäferhund fing sich eine wortgewaltige Abreibung<br />
von seinem Herrchen ein. Den Liegestuhl wieder in<br />
Betrieb zu nehmen, misslang.<br />
Wir hatten in einiger Entfernung hinter einer kleinen Kieferngruppe<br />
den Vorfall beobachtet. Nach anfänglichem Zaudern<br />
mit Yukon, der aber den Schauplatz schon verlassen<br />
hatte, haben wir ganz herzlich gelacht und das immer wieder...<br />
an den Vorfall denkend.<br />
Yukon war nicht wasserscheu, jede sich ergebende Möglichkeit<br />
wurde zur Abkühlung genutzt. Dass er bei jeder Gelegenheit,<br />
an Klippen und Hafenmolen an die äußerste Kante<br />
ging und auf schmalen Stegen balancierte, nervte meine<br />
Frau ungemein.<br />
Yukon war kein Katzenfreund, aus seiner Sicht müssen die<br />
gejagt werden, bis die sich auf Bäumen in Sicherheit gebracht<br />
hatten. Er konnte viel Zeit damit verbringen, auf ein<br />
Herunterfallen oder Abstieg zu warten, aber so ein Erfolgserlebnis<br />
hatte er nie. Bei einem Streifzug durch das<br />
Hinterland einer Hafenstadt, saß, vor der Tür einer<br />
Schmiede, eine Katze. Als Yukon eine Jagd auf<br />
die Katze ersann und auf sie zulief, wurde die,<br />
zum Erstaunen des Hundes, immer größer,<br />
was Yukon veranlasste, so weiterzulaufen als<br />
hätte er sie gar nicht gesehen.<br />
(Zweiter Teil folgt in der nächsten Ausgabe)<br />
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