17.05.2021 Aufrufe

Nachhaltigkeitsreporting

Nachhaltigkeitsbericht, erweiterter Lagebericht, Klimareporting, Berichte zu menschenrechtliche Sorgfaltspflichten, Diversitätsbericht, Transparenzbericht, usw. - der Gesetzgeber schärft an allen Ecken nach. Damit kommt einiges in Sachen Nachhaltigkeits-Reporting auf Unternehmen zu. In unserem neuen UmweltDialog Themenheft liefern wir auf 88 Seiten Überblick, Best Practices und Tipps.

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Reporting<br />

Im späten siebzehnten Jahrhundert wurde Sir Henry Furnese<br />

für ein Korrespondentennetzwerk bekannt, das ihm<br />

Nachrichten aus ganz Europa lieferte. Thematisiert man die<br />

Anfänge der Business Intelligence, kommt man wahrscheinlich<br />

nicht drum herum, Furnese und seine Informanten zu erwähnen.<br />

In einer kriegsgeplagten Zeit erlaubte ihm der Zugriff<br />

auf aktuelle politische Informationen, sich zu einem<br />

renommierten Londoner Bankier zu etablieren.<br />

anvisieren. Unternehmen müssen sich<br />

daher bereits im Vorfeld auf die wichtigsten<br />

Themenschwerpunkte und Ansprechpartner<br />

verständigen, die getroffene<br />

Auswahl entscheidet über den<br />

Mehrwert der Analyse.<br />

Die datenanalytische Alternative<br />

Business Intelligence bleibt<br />

auch heute von vitaler Bedeutung,<br />

meint der Begriff doch<br />

den Transfer von Daten in<br />

Wissen, das Geschäftsentscheidungen<br />

positiv beeinflussen kann. Da sich Unternehmensstrategien<br />

zunehmend an<br />

ESG-Kriterien (Environmental, Social<br />

und Governance) orientieren, rücken<br />

neue Arten nichtfinanzieller Business<br />

Intelligence in den Blick. Bei der Steuerung<br />

von Nachhaltigkeitsstrategien<br />

weisen Big Data-Analysen zudem interessante<br />

Lösungsansätze auf.<br />

Wie Datenanalysen Unternehmensstrategie<br />

gestalten<br />

Daten zu ESG-Themen entspringen<br />

unzähligen Quellen: den Nachrichten,<br />

staatlichen Regulierungen, Rankings<br />

und Auszeichnungen, sozialen Medien<br />

und unternehmenseigenen Berichten.<br />

Diese Informationen existieren im Überfluss,<br />

unterliegen konstantem Wandel<br />

und entsprechen keinem einheitlichen<br />

Format, daher lassen sie sich nur schwer<br />

nachvollziehen.<br />

Neue Datenanalysetechnologien stellen<br />

sich diesen Herausforderungen. Bereits<br />

heute können sie ESG-Probleme identifizieren<br />

und Risiken kennzeichnen. Weiterhin<br />

verfügen sie über die Kompetenz,<br />

Nachhaltigkeitsberichterstattungen<br />

diverser Unternehmen miteinander zu<br />

vergleichen, Medienreferenzen zu strategierelevanten<br />

Themen zu observieren<br />

und Nachhaltigkeitsanalysen bei Best<br />

Practices vorzunehmen.<br />

Eine datenanalytische Vorgehensweise<br />

der Business Intelligence legt aber auch<br />

Fallstricke aus. Daten können unzuverlässig<br />

sein und Antworten auf kritische<br />

Fragen verschleiern. Mit der Ergründung<br />

unterschiedlicher Wege versuchen<br />

sich Unternehmen diesen Herausforderungen<br />

zu stellen.<br />

Fall 1: Wesentlichkeitsanalyse<br />

Geht es um die Identifikation essenzieller<br />

Inhalte zur Gestaltung der Nachhaltigkeitsstrategie,<br />

orientieren sich Unternehmen<br />

häufig an einem methodischen<br />

Verfahren der Wesentlichkeitsanalyse.<br />

Herkömmlicherweise interagieren Unternehmensvertreter<br />

dabei mit entscheidenden<br />

Stakeholdern wie Vorstandsmitgliedern,<br />

Führungskräften, Kunden,<br />

Investoren und NGOs. Auf dieser Grundlage<br />

erschließen sie, welches Gewicht<br />

die jeweiligen Interessengruppen verschiedenen,<br />

vordefinierten ESG-Themen<br />

beimessen.<br />

Diese traditionelle Form der Wesentlichkeitsanalyse<br />

stärkt Stakeholder-Beziehungen.<br />

Zeit- und Budgetrestriktionen<br />

machen eine solche Herangehensweise<br />

aber nur begrenzt realisierbar – sie<br />

kann ausschließlich eine limitierte Anzahl<br />

von Themen und Stakeholdern<br />

Die Business-Intelligence-Platform Datamaran<br />

beispielsweise verfolgt einen unterschiedlichen<br />

Ansatz bei der Wesentlichkeitsanalyse.<br />

Sie überprüft diverse,<br />

von Proxys bereitgestellte Quellen, während<br />

sie auf direkten Kontakt zu Stakeholdern<br />

verzichtet. Das System analysiert,<br />

wie diese Quellen ESG-Probleme<br />

adressieren und erstellt auf dieser Basis<br />

maßgeschneiderte Kundenberichte. Verglichen<br />

mit dem traditionellen Ansatz<br />

ist diese Art der Datenerhebung detaillierter<br />

und kontinuierlich aktualisierbar.<br />

Mit Hilfe von Natural Language Processing<br />

(NLP), das Computern die Interpretation<br />

der menschlichen Sprache<br />

ermöglicht, untersucht die Plattform<br />

eine Vielzahl schriftlicher Ressourcen.<br />

„Im Wesentlichen“, sagt Donato Calace,<br />

Director of Innovation bei Datamaran,<br />

„bringen wir Computern das Lesen bei.“<br />

Das Unternehmen füttert seine Datenbanken<br />

mit Unternehmensberichten,<br />

Regulierungsvorschriften und Nachrichtenquellen.<br />

Inhalte aus den sozialen Medien<br />

werden ebenfalls miteinbezogen.<br />

Ausgestattet mit einem Wörterbuch von<br />

über 6.000 Schlüsselbegriffen, untersucht<br />

die Datamaran-Engine diese Quellen<br />

auf relevante Inhalte zu 100 verschiedenen<br />

ESG-Themen. Das System<br />

eruiert den Umfang sowie den Kontext,<br />

in dem sie erwähnt werden.<br />

Des Weiteren ist Datamarans Wesentlichkeitsanalyse<br />

in der Lage, Problemstellungen<br />

jedes Geschäftszweiges zu<br />

erkennen: Sie observiert Komplikationen,<br />

mit denen Wettbewerber, Lieferanten<br />

und Interessenvertreter kon- >><br />

Ausgabe 15 | Mai 2021 | Umweltdialog.de<br />

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