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Roth Journal_2021_06_01-28.red

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als einer der meistgelesenen deutschsprachigen<br />

Autoren des 20. Jahrhunderts.<br />

Feuchtwanger war enger Freund Berthold<br />

Brechts. Bereits 1933 ging er ins französische<br />

Exil. 1941 emigrierte er in die Vereinigten<br />

Staaten und lebte bis zu seinem<br />

Tod 1958 in Kalifornien. Lion Feuchtwanger<br />

nutzt die historische Figur des Joseph<br />

Süß Oppenheimer als literarische Vorlage<br />

dafür, die Abhängigkeit jüdischen Lebens<br />

von den Mächtigen und die in den 1920er<br />

Jahren typischen judenfeindlichen Klischees<br />

zu thematisieren.<br />

Jud Süß entstand in den Jahren 1921/22<br />

und wurde 1925 veröffentlicht<br />

Die Lesung beschloss Herr Studiendirektor<br />

Hans Heinrich Schneider aus Essays von<br />

Joseph <strong>Roth</strong> „Juden auf Wanderschaft“.<br />

Mit diesen Essays gewährt <strong>Roth</strong> Einblick<br />

in die ostjüdische Kultur und das Leben<br />

in den neuen Heimatorten. Eine liebevolle,<br />

oft auch ironische Zeichnung der<br />

ostjüdischen Kultur, vor allem aber auch<br />

des Elends, das so viele in die Welt hinaustrieb,<br />

und eine fesselnde Beschreibung<br />

der neuen Heimatorte, der Judenviertel in<br />

Wien, Berlin, Paris und New York. In seinem<br />

1927 erschienenen Essay 'Juden auf<br />

Wanderschaft' stellt <strong>Roth</strong>, selbst aus Ostgalizien<br />

stammend, die Frage, für wen das<br />

Buch bestimmt sei. Im Vorwort schreibt<br />

er: "Der Verfasser hegt die törichte Hoffnung,<br />

dass es noch Leser gibt, die Achtung<br />

haben vor Schmerz, menschlicher Größe<br />

und vor dem Schmutz, der überall das<br />

Leid begleitet; Westeuropäer, die auf ihre<br />

sauberen Matratzen nicht stolz sind; die<br />

fühlen, dass sie vom Osten viel zu empfangen<br />

hätten und die vielleicht wissen, dass<br />

aus Galizien, Russland, Litauen, Rumänien<br />

große Menschen und große Ideen kommen;<br />

aber auch (in ihrem Sinne) nützliche,<br />

die das feste Gefüge westlicher Zivilisation<br />

stützen und ausbauen helfen - nicht nur<br />

die Taschendiebe, die das niederträchtigste<br />

Produkt des westlichen Europäertums,<br />

nämlich der Lokalbericht, als 'Gäste aus<br />

dem Osten' bezeichnet.<br />

Obwohl die Bücher verbrannt wurden,<br />

sind und bleiben die Schriften und Gedanken<br />

lebendig. Die Autoren leben durch ihre<br />

Bücher weiter fort. Deshalb ist der 10. Mai<br />

ein wichtiges Datum. Jedes Jahr muss erinnert<br />

und verinnerlicht werden, dass Gedanken<br />

und Wort, dass Presse-, Meinungsund<br />

Redefreiheit unabdingbar mit den<br />

Werten unserer Demokratie verbunden<br />

sind und bleiben müssen. Jeder einzelne<br />

sollte hier dazu beitragen. Darum ist das<br />

Erinnern so wichtig um unsere Zukunft zu<br />

schützen.<br />

Karin Zargaoui<br />

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26 <strong>06</strong> | <strong>2021</strong>

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