Belu_BAThesis
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Universität Luzern
Florin Belu
Anhand dieser Übersicht wird nachvollziehbar, in welchen Elementen der organisatorischen
Subsysteme Konfliktpotentiale immanent existieren und zu manifesten Konflikthaftigkeiten
heranwachsen können (vgl. Glasl 2013). So etwa können Konflikte in Hinblick auf die
organisationale „Identität oder Strategie“ (Abb. 3) entstehen. Sollten individuelle Akteure
oder Gruppen von Akteuren mit dem Sinn und Zweck, dem Leitbild oder Grundwerten der
Organisation nicht übereinstimmen, kommt es zu Konflikthaftigkeiten, die Unvereinbarkeiten
zwischen Akteuren und spezifischen Organisationsstrukturen widerspiegeln. Damit entstehen
im kulturellen Subsystem Konflikte in Hinblick auf kulturell-kognitive
Wahrnehmungserwartungen, die in einem potentiellen Konfliktprozess in Frage gestellt und
womöglich angefochten werden. Das soziale Subsystem hingegen ist durch normative
Vorgaben und Wertvorstellungen geprägt, welche die Handlungs- und Verhaltensmuster der
Individuen im Rahmen der Organisationsstrukturen anleiten. Aufgrund unterschiedlicher
individueller Interessen, Strategien und Machtverhältnisse können in diesem Subsystem
Konflikthaftigkeiten mit den normativen Gerüsten der Organisation entstehen, da die
tatsächlichen Handlungs- und Verhaltensweisen interessengeleiteter Akteure von normativen
Vorgaben abweichen können. Im Element „Menschen, Gruppen, Klima“ (Abb. 3) können
somit Konflikte zwischen sozialen Akteuren entstehen, die von ihren normativen
Verhaltensvorgaben abweichen, um ihre eigenen Interessen oder Strategien zu verfolgen. Im
technisch-instrumentellen Subsystem bestehen Potentiale zu Konflikthaftigkeiten zwischen
Akteuren und technischen Regelsetzungen, etwa im Element „Prozesse und Abläufe“ (Abb.
3), welches regulative Vorgaben umfasst, wie spezifische Zielsetzungen angegangen und
erreicht werden sollen. Auch die fehlerhafte Instrumentalisierung „physischer Mittel“ ist
dabei ein weiterer Faktor, der zu Konflikthaftigkeiten führen kann. Da die 7 Wesenselemente
zudem untereinander vernetzt und teilweise interdependent sind, können Konflikte innerhalb
eines Elements auch Auswirkungen auf andere Elemente ausüben.
In diesem Kapitel wurde ein konflikttheoretisches Begriffsinstrumentarium, in
Anlehnung an bereits bestehenden Konfliktmanagementstrategien, festgelegt und erläutert.
Das Begriffsinstrumentarium, welches die Basis der konflikttheoretischen Deutungsweise
ausmacht, verhilft im weiteren Verlauf der Untersuchung zur Beurteilung von institutionellen
Wandlungsprozessen im Rahmen der jüngsten Weiterentwicklungen der
neoinstitutionalistischen Organisationstheorie und leitet weiterführend die spätere Analyse
ausgewählter Kernkonzepte an. Der Zweck dieses Vorgehens zielt darauf ab, Konflikte
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