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Belu_BAThesis

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Universität Luzern

Florin Belu

Anschlussmöglichkeiten werden offeriert. Schlussendlich sollte dies im Fazit zur

Beantwortung der zentralen Annahme hinleiten, wie plausibel es sich erweist, Konflikte und

deren organisationale und institutionelle Instrumentalisierung als eine mögliche Ursache für

mehrdimensionale Wandlungsprozesse darzubieten.

2. Die Erschließung einer integrativen Konflikttheorie

Im folgenden Kapitel wird, beginnend mit einer kurzen thematischen Einführung in die

Konfliktsoziologie, eine geschichtliche Entwicklungslinie der soziologischen

Konflikttheorien dargeboten und deren sozialwissenschaftliche Relevanz beleuchtet.

Weiterführend wird dann auf eine Wandlungsphase der Konflikttheorien eingegangen, welche

in den Worten Thorsten Bonackers als „Renaissance des Konfliktbegriffs“ beschrieben wird

(vgl. Bonacker 2009: 10). Somit wird die historische Notwendigkeit der Genese einer

„modernen“ Konflikttheorie nachvollziehbar. Anschließend wird auf die integrative

Anwendungsweise von konflikttheoretischen Elementen eingegangen, wie sie innerhalb der

modernen Konfliktsoziologie postuliert wird, wonach eine kontextuelle Verortung von

konflikttheoretischen Konzeptionen unerlässlich ist. Es wird daher zunächst auf die

Vielseitigkeit der Diskussion hinsichtlich einer Sozialtheorie hingewiesen, wobei dargestellt

wird, wie dieser wissenschaftliche Diskurs ein prägende Wirkung auf spätere

Konflikttheorien ausübte. So wird die Entstehung der Konflikttheorie seit Beginn der 1950er

Jahre behandelt, wodurch die Entwicklungslinie sowie Entstehungsbedingungen von

„integrativen“ Konflikttheorien hervorgehoben werden.

Ursprünglich waren die Sozialwissenschaften in zwei Theorieschulen gespalten.

Ausgangspunkt war dabei die Unterscheidung zwischen Theorieansätzen, die entweder

gesellschaftstheoretisch oder sozialtechnisch angelegt waren (vgl. Habermas & Luhmann

1971). Dies spiegelte sich im Streit zwischen einer Konflikttheorie und einer Konsenstheorie

wieder, in welchem es – ähnlich dem Positivismusstreit – darum ging, ob die theoretischen

Fundamente im Rahmen der soziologischen Theoriebildung entweder auf einer

makrosoziologischen oder auf einer mikrosoziologischen Ebene angesiedelt werden sollten

(vgl. Bonacker 2009). Dieser theoretische Differenzierungsversuch hinsichtlich der

Untersuchung von Ursachen und Bedingungen für gesellschaftlichen und sozialen Wandel

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