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Belu_BAThesis

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Universität Luzern

Florin Belu

agenthafter Akteure wird der sozial konstruierte Konsens gebrochen und die Umsetzung

eigener Interessen, Ideen oder Strategien wird möglich. Durch die Einführung innovativer

Ideen oder Praktiken wird versucht, einen neuen Konsens zu schaffen, in welchem das

eigenen Vorhaben durchgesetzt werden konnte. Die nächste Stufe umfasst die der

Preinstitutionalisierung, wie sie durch Tolbert und Zucker (1996) konzeptualisiert und von

Greenwood et al. (2002) übernommen wurde. Die Phase der Preinstiutionalisierung

bezeichnet das Stadium, in dem eine Organisation eigenständig und unabhängig von ihrem

issue field nach einer akzeptablen Lösung für ein lokalen Konflikt sucht (vgl. Weinbauer-

Heidel 2016). An dieser Stelle beginnt der Prozess der Theorization. Konzeptualisiert durch

Strang und Meyer (1993), handelt es sich dabei um: „[…] the development and specification

of abstract categories and the elaboration of chains of cause and effect“ (Greenwood et al.

2002: 60). Ziel ist dabei einerseits die Spezifizierung des organisationalen Mangels oder

Problems, andererseits die Rechtfertigung und Legitimierung, weshalb eine spezifische

Lösung oder Behandlungsmethode den sinnvollsten und effektivsten Ansatz darstellt. In

anderen Worten, werden im Zuge der Theorization innovative Praktiken simplifiziert und

erläutert, so dass ihre Auswirkungen auf institutionelle und organisationale Strukturen für

andere Akteure nachvollziehbar werden (vgl. Tolbert & Zucker 1996: 183). Sobald die

innovativen Praktiken angenommen wurden, da sie als geeigneter betrachtet werden folgt

darauf die Stufe der Diffussion. „Diffusion only occurs if new ideas are compellingly

presented as more appropriate than existing practices“ (Greenwood et al. 2002: 60). Diffusion

umfasst den Verbreitungsprozess einer Praktik, wodurch ein sozialer Konsens entsteht, sowie

die Sinnhaftigkeit und der Nutzen der Praktik institutionalisiert und normiert werden (vgl.

Suchman 1995). Damit wird die letzte Stufe des institutionellen Wandels eröffnet, die

Reinstitutionalisierung. Diese ist dann abgeschlossen, wenn eine Praktik kulturell-kognitive

Legitimität erreicht hat und die Verwendung unhinterfragt und routiniert erfolgt und daher als

selbstverständlich erachtet wird. Zusammenfassend wird so eine evolutionäre Natur des

institutionellen Wandels postuliert, welcher in Stufen verläuft.

Das dialektische Modell des institutionellen Wandels nach Seo & Creed (2002)

Das Modell des institutionellen Wandels nach Seo und Creed (2002) konzeptualisiert

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