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Belu_BAThesis

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Universität Luzern

Florin Belu

unter Kontrolle zu halten und im Falle einer Konfliktgenerierung die Austragung zu steuern.

Institutionen tragen somit in ihrer Struktur Mechanismen in sich, welche die Funktion

besitzen: „[…] to control and constrain behavoir“ (Scott 2001: 50). Die institutionellen

Regulierungsmechanismen selbst vollziehen damit eine Eingrenzung und Kontrolle der

gesellschaftlich angeforderten Handlungs- und Verhaltensmuster von Akteuren, wodurch

weiteres Konfliktpotential durch institutionelle Arrangements entsteht. Andererseits bieten

institutionelle Arrangements dabei auch die Grundlage für Agentschaft (vgl. Garud et al.

2007)

Aus dem Beitrag von Powell und DiMaggio (1997) geht weiterhin hervor, dass

organisationale Strukturen nicht aufgrund von technischen oder materiellen Notwendigkeiten

übernommen, sondern aufgrund von kulturelle Normen, Wertschätzungen und Ritualen

eingesetzt werden. Einer der zentralen Aspekte ist dabei das Konzept der organisationalen

Legitimität. In den bisherigen Untersuchungen in Hinblick auf die Entstehung und den

Umgang mit Legitimität haben sich dabei zwei verschiedene Forschungsstränge

herausgebildet. Diese unterscheiden zwischen strategic legitimacy und institutional

legitimacy (vgl. Suchman 1995: 572).

Der Forschungsstrang, welcher sich mit der strategic legitimacy befasst, untersucht:

„[...] in which [ways] organizations instrumentally manipulate and deploy evocative symbols

in order to garner societal support“ (vgl. Suchman 1995: 572). Im Fokus liegen hier die

Strategien, durch welche Organisationen vordergründig vorgeben, gesellschaftliche

Erwartungen in ihren Strukturen umzusetzen. Im Rahmen der institutional legitimacy wird

der Fokus hingegen auf die Untersuchung der strukturellen Dynamiken eines Feldes gelegt,

welche: „[...] generate cultural pressures that transcend any single organization´s purposive

control“ (Suchman 1995: 572), wobei das Augenmerk auf Gleichgestaltungsprozesse im

Sinne der Isomorphie, sowie dessen Legitimitätsverhältnisse gerichtet wird. Bevor auf diese

Ansätze näher eingegangen wird, soll zunächst der Begriff der Legitimität im

organisationswissenschaftlichen Rahmen erläutert werden.

Legitimität gilt als eine allgemein wahrgenommene Annahme, dass die Verfahren und

Handlungen einer soziale Entität, etwa einer Organisation, im Sinne der Gesellschaft und der

dort vorzufindenden Normen, Werte und Einstellungen als wünschenswert und angemessen

betrachtet werden. Damit wird Legitimität sozial konstruiert und durch soziale Entitäten in

objektiver Weise emittiert (vgl. Suchman 1995). Die organisationale Legitimität wird

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