Belu_BAThesis
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Universität Luzern
Florin Belu
bestehende institutionelle Strukturen fortwährend stabilisieren, müssen sie gegebenenfalls
auch stützend eingreifen, sollten diese institutionelle Strukturen durch oppositionellorientierte
Akteure bedroht werden (vgl. Meyer & Jepperson 2000). Solche
Akteursdynamiken weisen auf konflikttechnische Beziehungszusammenhänge hin, welche in
organisationalen Feldern und in einem institutionellen Kontext Wandlungsprozesse
verursachen und anleiten. Nachfolgend wird daher auf die Konzeptualisierung des
organisationalen Feldes als sogennantes issue field eingegangen, um jene sozialen Räume für
Konfliktbearbeitung zu beschreiben.
4.2.2 Issue fields als Institutionelle Wandlungsräume: Soziale Räume für
Konfliktbearbeitung
Im Beitrag von DiMaggio und Powell (1983) wurde das Konzept des organisationalen Feldes
erstmals aufgeführt. Bereits damals richtete sich Kritik gegen eine mangelnde
Erklärungsleistungen in Hinblick auf institutionelle Wandlungen innerhalb eines Feldes,
sowie in Bezug auf Auswirkungen von Machtasymmetrien, Interessen und Strategien von
Akteuren auf solche Prozesse. Die vermeintlich zunehmende Homogenität innerhalb eines
Feldes verknüpften die Autoren mit Prozessen der Isomorphie, um im Zuge dieser die
Strukturangleichungsprozesse von Organisationen innerhalb des Feldes zu erklären. Unter
anderem diese Annahme und Begründung einer steigenden Homogenität innerhalb
organisationaler Felder wurde jedoch einschlägig kritisiert (vgl. Kondra & Hinings 1998).
Eine Vielzahl konzeptioneller und empirischer Arbeiten, auf die im weiteren eingegangen
wird, wurden daher in den letzten Jahren darauf ausgerichtet, das Konzept des Wandels
innerhalb organisationaler Felder mit hohem Strukturierungsgrad oder aber nichtisomorphem
Wandel präziser beurteilen zu können, sowie dessen Ursachen aufzudecken. Das
Forschungsinteresse ging dahin institutionellen Wandel, Macht und Heterogenität in
organisationalen Feldern mit den Grundannahmen der neoinstitutionalistischen Theorien
theoretisch kompatibel darzustellen (vgl. Walgenbach & Meyer 2008: 72).
Ausgehend von der Darbietung des organisationalen Feldes als „[…] a recognized
area of institutional life […]“ (DiMaggio & Powell 1983: 148) verlagerte sich die
Gewichtung in den weiterentwickelten Konzeptionalisierungen der 90er Jahre von den im
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