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Belu_BAThesis

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Universität Luzern

Florin Belu

damit Deinstitutionalisierung und schließlich institutioneller Wandel sich vollziehen kann.

Dies würde Wandlungen evolutionärer Natur anstoßen.

Andererseits kann institutioneller Wandel regulativer Institutionen auch aufgrund von

gesetzlichen Vorgaben entstehen, wobei nicht ein Konflikt zwischen Akteuren, sondern ein

Konflikt zwischen organisationalen Strukturen und gesetzlichen Vorgaben den Grund für

einen Anpassungszwang darstellt. Die Veränderung von Institutionen aufgrund solcher

externer Ereignisse wäre damit revolutionärer Natur.

5.2.2 "The Normative Pillar" – Konflikte mit Verhaltenserwartungen

Aufgrund der wechselseitigen Beziehungen zwischen den Elementen des Drei-Säulen-

Modells ist es nachvollziehbar, dass bei der Etablierung neuer regulativer institutioneller

Strukturen eine vorhandene normative Haltung gegenüber Regelsetzungen hilfreich ist.

Ausschlaggebend für die normative Säule ist dabei die Orientierung der Akteure an

erwünschten Normen und Werten, welche von der Gesellschaft eine hohe Wertschätzungen

erhalten. Dabei liegt die Betonung auf „[...] normative rules that introduce a prescriptive,

evaluative, and obligatory dimension into social life [...] [and] define goals or objectives“

(Scott 2001: 55). Daher sind Normen und Werte einer Gesellschaft essentiell für die

Vermittlung von Verhaltenserwartungen und Zielsetzungen. Normen legen Scott zufolge fest,

welche Zielsetzungen Priorität haben und wie diese Ziele am sinnvollsten verfolgt werden

können. Als Werte hingegen bezeichnet er gesellschaftliche Vorgaben von wünschenswertem

sozialen Handeln und Verhalten, welches in Strukturen standardisiert werden soll. Damit

können Strukturen sich miteinander vergleichen, aneinander orientieren und angleichen.

Diese Verhaltenserwartungen und Zielsetzungen werden durch das akteurstheoretische

Handeln innerhalb dieser Strukturen ausgeführt und dadurch reproduziert und manifestiert

(vgl. Scott 2001: 55ff). Daher tragen Normen und Werte vor allem dazu bei, Stabilität und

Ordnung in Organisationsstrukturen zu gewährleisten „[…] [by] imposing constraints on

social behavior […]“ (Scott 2001: 55) und die Beziehungen zwischen einzelnen

Organisationsmitgliedern zu definieren (Walgenbach & Meyer 2008: 59). Durch die

normativen Elemente einer Institution: „[...] rights as well as responsibilities, privileges as

well as duties, and licenses as well as mandates“ (Scott 2001: 55), werden in

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