Belu_BAThesis
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Universität Luzern
Florin Belu
dies verdeutlicht. Dabei wurde weiterhin ersichtlich, dass institutionelle Wandlungsprozesse
entweder initiiert werden durch bewussten Handlungsweisen, welche darauf ausgerichtet sind
solche institutionelle Konflikthaftigkeiten zu steuern, oder das Resultat von einschneidenden
(revolutionären) Ereignissen, die sowohl exogener als auch endogener Natur sein können.
Zentral ist dabei, dass in den beschriebenen Modellen konflikttechnische Umstände, die von
Akteuren wahrgenommen und behandelt werden, die Ausgangspunkte für
Wandlungsprozesse darstellen.
Nachdem nun der Stellenwert von Konflikten in Bezug zu Prozessen des
institutionellen Wandels erläutert wurde, wird im weiteren Verlauf versucht eine
Konflikttheorie des Neo-Institutionalismus zu formulieren. Mithilfe einer integrativen
Anwendung konflikttheoretischer Konzeptionen auf Scotts (2001) Drei-Säulen-Modell von
Institutionen, zielt dieses Vorhaben darauf ab eine Einsicht in den Zusammenhang zwischen
Konflikten und institutionellen Strukturen zu gewinnen und im Zuge dessen immanente
Konfliktpotentiale sowie konflikttechnische Regulierungsmechanismen von Institutionen zu
beleuchten.
5. Eine Konflikttheorie des Neo-Institutionalismus
Im Anschluss werden nun ausgewählte Kernkonzepte des Neo-Institutionalismus einer
konflikttheoretischen Deutungsweise unterzogen. In Hinblick auf Institutionen und
Legitimitätsverhältnisse gilt es, eine integrative Konflikttheorie zu formulieren, welche einen
Einblick in die Beziehungs- und Wirkungszusammenhänge zwischen Konflikt und
institutionellen Strukturen bietet. Im Fokus steht hierbei der Institutionsbegriff und das Drei-
Säulen-Modell von Scott (2001), sowie die hiermit verbundenen Legitimitätsverhältnisse.
5.1 Konfliktpotential von Institutionen und Legitimitätsverhältnissen
Institutionen werden abhängig von spezifischen wissenschaftlichen Kontexten grundsätzlich
heterogen definiert. Zusammenfassend und gestützt auf die Argumentationsfiguren von
Soziologen wie Jepperson (1991) und Suchman (1995) bündelt Scott (2001) den
Institutionsbegriff durch folgende essentiellen Merkmale:
36