Belu_BAThesis
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Universität Luzern
Florin Belu
and regularize behavior [...]" (Scott 2001: 51). Im Zentrum stehen dabei Regelsetzungen,
Überwachungs- und Kontrollinstanzen sowie verfügbare Sanktionsmöglichkeiten bei
unerwünschten Handlungen oder Fehlverhalten. Dieser Säule liegt somit das Konzept der
Regelkonformität zugrunde. "[...] regulatory processes involve the capacity to establish rules,
inspect others´ conformity to them, and, as necessary, manipulate sanction – rewards or
punishments – in an attempt to influence future behavior" (Scott 2001: 52). Das
Vorhandensein von Sanktionsmöglichkeiten hinsichtlich unerwünschten Verhaltens und
Handelns zeigt, dass Konfliktpotentiale durchaus wahrgenommen werden, d.h. dass ein
institutionelles Konfliktverständnis vorhanden ist, welches mögliche Konflikthaftigkeiten
antizipiert und die Sanktionsmöglichkeiten als Regulierungsmechanismus instrumentalisiert,
um so die Konformität von Akteuren mit institutionalisierten Regeln und Vorgaben zu
gewährleisten. In diesem Sinne lassen sich also aus konflikttheoretischer Deutungsweise
Sanktionsmöglichkeiten als institutionelle Regulierungsmechanismen auftretender Konflikte
konzeptualisieren. Diese können im Fall eines Konflikts die jeweiligen Konfliktparteien bei
der Austragung eines institutionalisierten Konflikts zu einer Einhaltung der strukturellen und
institutionellen Anforderungen bewegen. Während diese Sanktionsmöglichkeiten als
Regulierungsmechanismen aus konflikttheoretischer Sichtweise gedeutet werden können,
gibt es andererseits jedoch auch die Möglichkeit der positiven Verstärkung erwünschten
Verhaltens durch Belohnung, was einer konsenstheoretischen Sichtweise entsprechen würde.
Unter Anwendung der regulativen Instrumente von Belohnung oder Sanktion können
interessengeleitete Akteure ihre Macht auch als Mechanismus zur Durchsetzung ihrer
Bedürfnisse und Strategien anwenden: „[...] powerful actors may sometimes impose their will
on others“ (Scott 2001: 53). Akteure können dies tun aufgrund von Machtasymmetrien,
welche sich im Laufe der Zeit bei kontinuierlich gegebener Legitimität und Zugang zu
materiellen Ressourcen zu einem normativen Gerüst formen, „[...] in which coercive power is
legitimated [...]“ (Scott 2001: 53) das sich damit als Autorität manifestiert. Folglich wird die
Anwendung von Macht nicht mehr hinterfragt und Vorgaben werden blind ausgeführt.
Aus handlungstheoretischer Sicht wird so ein Akteursbewusstein geweckt, dass der
Akteur verwendet, um die zu Verfügung stehenden Regulierungsmechanismen von
institutionellen Strukturen zu beeinflussen oder zu umgehen, und damit selbst regulative
Systeme hervorzubringen (vgl. Scott 2001). Die interessengeleiteten Akteure konfrontieren
sich dabei gegenseitig mit alternativen innovativen Praktiken und Strategien; welche sie so
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