Belu_BAThesis
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Universität Luzern
Florin Belu
Prozess des institutionellen Wandels ein, insbesondere auf die Ursachen und Formen von
Wandlungsprozessen, welche aufgrund der ursprünglichen Kritiken in jüngsten Beiträgen
diskutiert werden. Dabei wird untersucht, wie in den modernen Organisationswissenschaften
institutioneller Wandel thematisiert wird, und welche möglichen Wandlungsursachen sowie
-modelle durch die Weiterentwicklungen der neoinstitutionalistischen Ansätze aufgestellt
werden.
Abschließend wird im Zentrum des darauffolgenden Kapitels der Versuch
unternommen mithilfe einer konflikttheoretischen Deutungsweise eine Erklärungsleistung
von Konflikten in die Kernkonzepte der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie zu
integrieren und somit eine Konflikttheorie des Neo-Institutionalismus zu formulieren.
4.1 Die Grundlagen des Neo-Instiutionalismus im Überblick
Die konzeptuellen Begründer der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie, auf welche
in diesem Überblick eingegangen wird, sind die seit Beginn der 70er Jahren mit ihren
richtungsweisenden Beiträgen hervorgetretenen John W. Meyer und Brian Rowan (1977)
sowie Paul J. DiMaggio und Walter W. Powell (1983), welche mit ihren Forschungsarbeiten
und Theorieansätzen die moderne Organisationsforschung ausschlaggebend geprägt haben.
Im weiteren Verlauf wird entsprechenden differenziert zwischen einer
gesellschaftstheoretischen und organisationstheoretischen Variante, um somit die Entstehung
eines neoinstitutionalistischen Organisationsverständnisses nachzuzeichnen, und um
weiterhin die Kernkonzepte der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie
herauszuarbeiten. Es wird dabei insbesondere auf die klassisch-institutionalistischen Ansätze
und die daraus hervorgehenden neoinstitutionalistischen Ansätze im Rahmen der
interdisziplinären Organisationsforschung eingegangen.
Im Gegensatz zu klassisch-institutionalistischen Ansätzen, in welchen Individuen sich
an den Erwartungen und Regeln der Gesellschaft orientieren, bezieht sich das neoinstitutionelle
Organisationsverständnis auf eine Orientierung von Organisationen an den
Ansprüchen einer gesellschaftlichen Umwelt. Durch Institutionalisierung von Erwartungen,
welche in der Umwelt bestehen, formt sich die Organisation in einem kontinuierlichen
Anpassungsprozess um bestimmte Vorgaben und Regeln herum, wodurch diese
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