31.05.2021 Aufrufe

SPORTaktiv Outdoorguide 2021

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schön umringt von hohen Bergen, zackig,<br />

zerklüftet und felsig, die Gipfelregion<br />

vom Schnee frisch angezuckert. Da<br />

denke ich an die Dolomiten.“ Das ideale<br />

Bild? „Klischeehaft ein schöner Sonnenaufgang,<br />

der ein paar Wolken anleuchtet<br />

und mit weichem sanften Licht von<br />

vorn in die Szene kommt.“ 5 Uhr früh<br />

in den Dolomiten also vielleicht.<br />

Kritisiert werden die sozialen Medien<br />

gerne für ihre Über-Inszenierung der<br />

Wirklichkeit. Scheichl grübelt. „Es gibt<br />

schon diese unrealistischen Momente.<br />

Letztens beim Sonnenaufgang in Bayern<br />

hat es uns eingeregnet, aber zwei, drei<br />

Minuten lang war im leichten Regen ein<br />

unfassbarer Regenbogen vor dem dunklen<br />

Himmel. Das muss man erst sacken<br />

lassen.“ Beliebt sind Filter, mit denen<br />

Bilder noch dramatischer und künstlerischer<br />

wirken. Verändert das die Natur?<br />

„Ich benutze Filter sehr gezielt und immer<br />

so, dass es natürlich aussieht und<br />

ich das meiste aus dem Bild raushole.<br />

Wenn Schatten oder Farben nicht so satt<br />

sind. Ich verändere das so, wie die Szene<br />

in meiner Erinnerung ausschaut. So<br />

kann ich Stimmung und Emotion nachbessern.“<br />

Falls es „Störfaktoren“ in der<br />

Natur gibt, wird die Software auch eingesetzt.<br />

„Wenn ein Strommast die Szene<br />

stört oder ein Stein in einer schönen<br />

Wiese herumliegt, verwende ich den<br />

Pinsel, damit es clean aussieht. Aber das<br />

kommt selten vor.“ Wenn das „gute<br />

Bild“ die Bergtour dominiert, komme<br />

das Bergerlebnis wohl zu kurz, hört man<br />

oft. Dazu müsse man die Kamera zu<br />

Hause lassen oder wegpacken. „Ich hab<br />

sie immer mit, aber ich versuche, magische<br />

Momente auch so für mich zu genießen.<br />

Ich kann das gut trennen.“<br />

INSTA UND<br />

TOURISMUS<br />

Auch der heimische Tourismus<br />

setzt in der Werbung auf Instagram.<br />

Das generiert mitunter<br />

amüsante Hashtags wie #seewinkelsafari,<br />

#styrianbackhendl,<br />

#visitbregenzerwald und verschafft<br />

auch der Österreich-Werbung<br />

einen Account (@visitaustria)<br />

mit 462.000 Followern und<br />

den Keywords #feelaustria und<br />

#visitaustria<br />

FEEDBACK<br />

Schick uns deine<br />

Meinung oder dein<br />

Regenbogenbild. Was<br />

ist für dich „Content“?<br />

Auf Instagram sind Menschen wie<br />

Scheichl für die Bilder aus der Bergwelt<br />

zuständig. 89,6 Millionen Beiträge gibt<br />

es weltweit mit #mountains, rund 30<br />

Millionen zu #outdoor und 21,3 Millionen<br />

zu #austria. Im Idealfall werden viele<br />

der Instagram-Generation von Influencern<br />

positiv beeinflusst, vom Display<br />

wegzukommen, sich Wanderschuhe zu<br />

besorgen und sich die Berge einmal unverpixelt<br />

und „in echt“ anzuschauen. So<br />

wie die Enrico-Generation Jahrzehnte<br />

davor. Hium-Hiuuum.

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