der-Bergische-Unternehmer_0621_Nonprint
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Das Leben hat hier ein gemächliches
Tempo, nur die Touristen sind immer
in Eile
Danach kann man per Schnellboot Richtung Vietnam
aufbrechen und sich dann mit Muße auf einem
Longboat durch das Mekong-Delta fahren lassen,
das sich auf über 70.000 Quadratkilometer
erstreckt und in dem es nur wenige feste Straßen
gibt. Hier bewegt man sich überwiegend auf dem
Wasser fort und treibt in den Kanälen, z.B. von Cai
Be, Handel. Auf dem schwimmenden Markt verkaufen
die vietnamesischen Bauern aus dem Umland
ihre Waren direkt vom Boot aus an ihre Kunden.
Diese schwimmenden Märkte sind eine der
größten touristischen Attraktionen im Delta. Besonders
sehenswert ist der Markt von Phung Hiep,
der größte von allen Märkten, der sich an der Kreuzung
von den sieben wichtigsten Kanälen befindet.
Hier ist man mittendrin, im Herzen der Speisekammer
von Vietnam. Viele unterschiedliche Ausflüge
bieten einen Blick in den Alltag der Bewohner, der
Fischer, die Fische an ihren schwimmenden Häusern
züchten, der Dörfer mit ihren Tuchwebereien.
Auf dem schwimmenden Markt Cai Rang sieht
man der Produktion von vietnamesischen Vermicellis
zu, jenen hauchfeinen Nudeln, die Bestandteil
vieler Gerichte sind. Ob man durch die Kanäle
fährt oder sie auf Bambusbrücken überquert, man
erlebt intensiv die fast dschungelartige Atmosphäre
mit all den tierischen Lauten der Vögel, dem intensiven
Grün der Pflanzen, den fremdartigen Gerüchen.
Dem kann sich der Besucher nur schwer entziehen,
man schwebt wie in einem Kokon durch ein
fabelhaftes Stück Leben.
Wie sagte Buddha so treffend: „Verweile nicht in
der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft.
Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment.“
Sicher hat auch hier der allgemeine Fortschritt zu
Veränderungen geführt, die vielleicht mittelfristig
die Lebensumstände der Bewohner verbessert haben.
Aber man darf – wie überall auf der Welt –
das empfindsame Zusammenspiel von Mensch und
Natur nicht aus dem Auge verlieren, denn dann
wäre der Fortschritt oft auch ein Rückschritt. So
sollten wir als Besucher die Besonderheit dieser
Biotope zu schätzen und zu schützen wissen, achtsam
und respektvoll mit den Geschenken der Natur
umgehen. Ein ‚sanfter Tourismus‘ wäre diesen
Ländern wünschenswert.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wie immer
eine Erlebnisreise mit allen Sinnen.
Text und Fotos: Katja Weinheimer
Bauern kommen mit
ihren Produkten bis
an die schwimmenden
Häuser (Foto
oben).
der Bergische Unternehmer 06|21 45