Entscheidung des BFH - Haufe.de
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FACHBEITRÄGE Einkommensteuer<br />
» RiaFG Dr. Alexan<strong>de</strong>r Kratzsch, Hannover<br />
BMF regelt Grundsätze für <strong>de</strong>n Investitionsabzugsbetrag<br />
nach § 7g EStG<br />
Die Vorschrift <strong><strong>de</strong>s</strong> § 7g EStG ist zuletzt durch die Än<strong>de</strong>rung im Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher<br />
Regelungen <strong><strong>de</strong>s</strong> Maßnahmenpakts „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ vom 21.12.2008<br />
(BGBl. I S. 2896) für <strong>de</strong>n Zeitraum bis zum 31.12.2010 attraktiver gestaltet wor<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m für Wirtschaftsjahre,<br />
die nach <strong>de</strong>m 31.12.2008 und vor <strong>de</strong>m 01.01.2011 en<strong>de</strong>n, die Größenmerkmale für Bilanzierer von<br />
235.000 EUR auf 335.000 EUR (Betriebsvermögen) und für Überschussrechner von 100.000 EUR auf<br />
200.000 EUR (Gewinn) angehoben wur<strong>de</strong>n. Der BMF hat durch Schreiben vom 08. 05. 2009 Grundsätze<br />
zur Anwendung <strong><strong>de</strong>s</strong> Investitionsabzugsbetrages geregelt. Nachfolgend wer<strong>de</strong>n die wichtigsten Aussagen <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
BMF-Schreibens in einem ersten Überblick dargestellt.<br />
» 1. Grundkonstellation bei § 7g EStG und<br />
Auswirkung <strong><strong>de</strong>s</strong> BilMoG<br />
Der BMF stellt klar, dass die in § 7g Abs. 2 Nr. 1 EStG genannten<br />
Größenmerkmale für im Zeitraum vom 01.01.2009 bis 31.12.2010<br />
en<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wirtschaftsjahre zu beachten ist. Den Investitionsabzugsbetrag<br />
in Anspruch nehmen können<br />
bilanzieren<strong>de</strong> Gewerbetreiben<strong>de</strong>/ Freiberufler, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Wert<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> Betriebsvermögens 235.000 EUR (in 2009 und 2010 en<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Wirtschaftsjahre: 335.000 EUR) nicht übersteigt (§ 7 g Abs. 1<br />
Satz 2 Nr. 1 Buchst. a EStG); bei Gewinnermittlung durch Einnahmen-Überschussrechnung<br />
(§ 4 Abs. 3 EStG) darf <strong>de</strong>r Gewinn<br />
100.000 EUR (2009 und 2010: 200.000 EUR) vor Berücksichtigung<br />
eines Investitionsabzugsbetrages nicht überschreiten.<br />
Bei bilanzieren<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ihren Gewinn nach Durchschnittssätzen<br />
ermitteln<strong>de</strong> Land- und Forstwirten darf <strong>de</strong>r Wirtschaftswert <strong>de</strong>r<br />
selbst bewirtschafteten Flächen nicht mehr als 125.000 EURO, für<br />
in 2009 und 2010 en<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wirtschaftsjahre 175.000 EUR betragen<br />
(§ 7 g Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 Buchst. b EStG).<br />
Für Investitionen bei ab 2010 beginnen<strong>de</strong>n Wirtschaftsjahren ist aus<br />
han<strong>de</strong>lsbilanzieller Sicht das mittlerweile vom Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>tag beschlossene<br />
Bilanzrechtsmo<strong>de</strong>rnisierungsgesetz (BilMoG) zu beachten.<br />
Dieses sieht vor, dass für nach <strong>de</strong>m 31.12.2009 beginnen<strong>de</strong> Wirtschaftsjahre<br />
rein steuerrechtliche Abschreibungen han<strong>de</strong>lsrechtlich<br />
nicht mehr zulässig sind und für steuerliche Zwecke gem. § 5 Abs. 1<br />
Satz 2 EStG-E (Fassung <strong><strong>de</strong>s</strong> BilMoG) die Aufnahme <strong>de</strong>r Wirtschaftsgüter<br />
mit von <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsbilanz abweichen<strong>de</strong>r Bewertung in ein<br />
beson<strong>de</strong>res Verzeichnis erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />
Bei einer Investition während eines noch in 2009 en<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wirtschaftsjahres<br />
stimmt wegen <strong>de</strong>r Geltung <strong>de</strong>r umgekehrten Maßgeblichkeit in<br />
§ 5 Abs. 1 Satz 2 EStG <strong>de</strong>mgegenüber die Han<strong>de</strong>lsbilanz mit <strong>de</strong>r Steuerbilanz<br />
überein, es sei <strong>de</strong>nn, <strong>de</strong>r Steuerpflichtige hat freiwillig bereits<br />
eine frühere Anwendung <strong>de</strong>r Regelungen <strong><strong>de</strong>s</strong> BilMoG gewählt.<br />
Beispiel: Gewerbetreiben<strong>de</strong>r G (Betriebsvermögen am 31.12.2008:<br />
200.000 EUR, 31.12.2009: 250.000 EUR) beabsichtigt in 2008 die<br />
Anschaffung eines ausschließlich betrieblich zu nutzen<strong>de</strong>n PKW<br />
(voraussichtlich AK 100.000 EUR, Nutzungsdauer 6 Jahre). Er schafft<br />
diesen im Januar 2009 tatsächlich an.<br />
Lösung: Ein Investitionsabzugsbetrag ist für 2008 zulässig, da das<br />
Betriebsvermögen am 31.12.2008 nicht höher als 235.000 EUR ist.<br />
Auch eine Son<strong>de</strong>rabschreibung gem. § 7g Abs. 5 EStG ist (im Veranlagungszeitraum<br />
2009) zulässig, da das Betriebsvermögen am<br />
01.01.2009 nicht höher als 335.000 EUR (§ 7g EStG in <strong>de</strong>r Fassung<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> „Konjunkturpaket I“, vgl. § 52 Abs. 23 Satz 5 EStG).<br />
Außerbilanzielle<br />
Gewinnän<strong>de</strong>rungen<br />
voraussichtliche AK 100.000 EUR<br />
x 40 %, § 7g Abs. 1 EstG<br />
Auflösung im Jahr <strong>de</strong>r Investition,<br />
§ 7g Abs. 2 Satz 1 EStG<br />
Bilanzielle<br />
Än<strong>de</strong>rungen<br />
2008<br />
in Euro<br />
40.000 ./.<br />
2009<br />
in Euro<br />
+ 40.000<br />
2009<br />
Han<strong>de</strong>lsbilanz<br />
= Steuerbilanz<br />
Zugang PKW Januar 2009 100.000<br />
gewinnmin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Absetzung von AK,<br />
§ 7g Abs. 2 Satz 2 EStG (Maximalbetrag)<br />
./. 40.000<br />
= AfA-Bemessungsgrundlage,<br />
§ 7g Abs. 2 Satz 2 EStG<br />
= 60.000<br />
<strong>de</strong>gressive AfA 25 % ./. 15.000<br />
Son<strong>de</strong>rabschreibung max. 20 % AK/HK,<br />
§ 7g Abs.5, 6 EStG<br />
./. 12.000<br />
Buchwert 31.12.2009 33.000<br />
Summe Gewinnauswirkung 2009 ./. 27.000<br />
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