der motor – Ausgabe 3/21 – Kommunikation für die Branche
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Als es <strong>die</strong> ersten Kilometer auf <strong>die</strong><br />
Rennstrecke ging, taten sich neue Handlungsfel<strong>der</strong><br />
auf. Modifikationen an <strong>der</strong><br />
Bremsanlage waren notwendig. Auf<br />
<strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse werden jetzt Brembo<br />
und PFC-Bremsbeläge von NASCAR<br />
gefahren, <strong>die</strong> Hinterachse bekam <strong>die</strong><br />
Bremsanlage vom Audi S8. Diese ist<br />
wassergekühlt, was eine technische<br />
Übernahme aus <strong>der</strong> DTM ist. Auch das<br />
Fahrwerk als solches wurde angepasst.<br />
So flog <strong>der</strong> Stabilisator raus, um <strong>die</strong><br />
Traktion zu verbessern. Der Unterboden<br />
wurde strömungsgünstig optimiert, um<br />
genügend Unterdruck während <strong>der</strong> Fahrt<br />
zu erzeugen. Mit dem Ergebnis, dass<br />
sich <strong>der</strong> TT förmlich an den Asphalt saugt. Modifizierungen<br />
an <strong>der</strong> Pedalerie waren ebenfalls notwendig. Während <strong>der</strong><br />
Fahrt wird <strong>die</strong> Bremse den neuen Gewichtsverhältnissen<br />
angepasst, also <strong>der</strong> Bremsdruck an Vor<strong>der</strong>achse und Hinterachse<br />
individuell angepasst. Das Kraftstoffsystem musste<br />
regelkonform <strong>für</strong> <strong>die</strong> Rennstrecke werden. Zeitweilig tauchte<br />
das Problem auf, dass <strong>die</strong> Intank-Pumpen durch Fliehkräfte<br />
den schwappenden Kraftstoff nicht mehr vorför<strong>der</strong>n konnten,<br />
also wurde <strong>der</strong> För<strong>der</strong>druck deutlich verän<strong>der</strong>t und <strong>der</strong><br />
Tank auf max. 55 Liter Volumen reduziert. Schmierstoffe<br />
sind ebenfalls sehr speziell, einzig das Kühlwasser kommt<br />
ohne Kühlmittel aus. Es wird, sehr nachhaltig, gefiltertes<br />
Regenwasser eingefüllt, so Harry. Manch Politiker wäre, zumindest<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle, begeistert.<br />
Motorsport dominierte. Hier wollte er anknüpfen und <strong>die</strong>ses<br />
erfolgreiche Konzept wie<strong>der</strong> auf <strong>die</strong> Rennstrecke bringen.<br />
Insgesamt entstanden über <strong>die</strong> Jahre drei Fahrzeuge, <strong>die</strong><br />
bis auf <strong>die</strong> Rohkarosse zerlegt wurden. Türen und Anbauteile<br />
sowie Scheiben mussten <strong>für</strong> das Reglement geän<strong>der</strong>t<br />
und durch Plexiglas o<strong>der</strong> Carbon ausgetauscht werden.<br />
Insgesamt stecken über 58.000 Arbeitsstunden in <strong>die</strong>sen<br />
Projekten, <strong>die</strong> Rennwochenenden nicht mitgerechnet. Aber<br />
vom Gefühl her, ist bei <strong>der</strong> Leistung noch nicht das Ende <strong>der</strong><br />
Fahnenstange erreicht. Da geht noch was.<br />
Text und Fotos: Marcus Lange, KFZ-Sachverständiger<br />
Auf <strong>die</strong> Frage, warum es eigentlich ein 5-Zylin<strong>der</strong> und Quattro<br />
sein musste, verweist Harry auf <strong>die</strong> Erfolge in den <strong>für</strong> Audi<br />
glorreichen 80er Jahren, als <strong>die</strong> Marke sogar in den USA den<br />
Der Fahrer kennt sein<br />
Fahrzeug eben am Besten.<br />
Pilot Ludwig F. beim Austausch<br />
des Turbola<strong>der</strong>s<br />
an seinem Wagen.<br />
Abbildung eines<br />
originalen 2.5 TFSI<br />
5 Zylin<strong>der</strong>-Motors<br />
von Audi<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>21</strong><br />
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