der motor – Ausgabe 3/21 – Kommunikation für die Branche
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(z. B. Weizen, Mais usw.), zuckerhaltige Pflanzen (z. B. Zuckerrüben)<br />
und zellulosehaltige Rohstoffe (z. B. Holz).<br />
In Europa ist er Bestandteil <strong>der</strong> Biokraftstoffstrategie, welche<br />
<strong>der</strong> Schonung <strong>der</strong> endlichen fossilen Ressourcen, <strong>der</strong> Reduzierung<br />
<strong>der</strong> Treibhausgasemissionen und <strong>der</strong> Stärkung <strong>der</strong><br />
europäischen Landwirtschaft <strong>die</strong>nen soll. Ethanol hat in Europa<br />
neben <strong>der</strong> klassischen Verwendung in E5 jüngst in neuen<br />
Kraftstoffen <strong>für</strong> Otto<strong>motor</strong>en Einzug gefunden.<br />
Die Verwendung von Ethanol als Biokraftstoff ist in Europa<br />
an Nachhaltigkeitskriterien gebunden, <strong>die</strong> durch ein Zertifizierungssystem<br />
nachgewiesen werden müssen. Einer <strong>der</strong> positiven<br />
Nebeneffekte bei <strong>der</strong> Herstellung von Bio-Ethanol ist,<br />
dass beim Herstellungsprozess neben Ethanol auch pflanzliche<br />
Proteine, <strong>die</strong> als Futtermittel o<strong>der</strong> Lebensmittel Verwendung<br />
finden, hergestellt werden.<br />
Ethanol wirkt sich auf den Dampfdruck, das Siedeverhalten<br />
und <strong>die</strong> Oktanzahl des Mischkraftstoffs aus. Anpassungen<br />
des Basiskraftstoffs zur Erfüllung <strong>der</strong> Qualitätsvorgaben eines<br />
Ottokraftstoffs sind daher notwendig. Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung<br />
ist <strong>die</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Klopffestigkeit und <strong>die</strong> höhere<br />
Verdampfungswärme von Kraftstoffen durch den Einsatz von<br />
Ethanol und <strong>die</strong> daraus resultierenden positiven Auswirkungen<br />
auf <strong>die</strong> Verbrennungseffizienz von Otto<strong>motor</strong>en. Untersuchungen<br />
an Fahrzeugen o<strong>der</strong> Motoren, <strong>die</strong> speziell <strong>für</strong> Kraftstoffe<br />
mit höherem Ethanolgehalt ausgelegt wurden, zeigen<br />
deutliche Verbesserungen <strong>der</strong> energetischen Ausnutzung des<br />
Kraftstoffs und ein Potential zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kohlendioxidemission,<br />
wenn ethanolhaltige Kraftstoffe eingesetzt werden.<br />
Die rein auf einen energieäquivalenten Austausch von<br />
fossilem Kraftstoff durch Ethanol bezogene Betrachtungsweise<br />
ist daher irreführend. Vielmehr kann Ethanol neben dem<br />
energetischen Einsatz in Kraftstoffen einen Beitrag zur energetischen<br />
Effizienzsteigerung von Otto<strong>motor</strong>en leisten. Eff<br />
izienzsteigerung von Otto<strong>motor</strong>en leisten.<br />
Ein Schritt in <strong>die</strong> richtige Richtung<br />
Weltweit sitzen Forscherteams an <strong>der</strong> Entwicklung alternativer<br />
Treibstoffe und erzielen hier auch immer wie<strong>der</strong> neue<br />
Meilensteine. Sei es <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Elektromobilität, des<br />
Wasserstoffantriebs o<strong>der</strong> eine <strong>der</strong> unzähligen Alternativen.<br />
Mit E20 greift man auf eine bereits erforschte und in <strong>der</strong> Entwicklung<br />
sehr weit fortgeschrittene Ressource zurück, welche<br />
sich bereits in <strong>der</strong> Praxis, z. B. in den USA o<strong>der</strong> Brasilien,<br />
beweisen konnte und keiner zwangsläufigen Neuanschaffung<br />
eines Autos bedarf.<br />
Zu den Vorreitern und als Visionär zum Thema E20 zählt <strong>die</strong><br />
Firma CropEnergies in Mannheim. Durch <strong>die</strong> enge Zusammenarbeit<br />
mit namhaften deutschen Autoherstellern konnten<br />
bereits jetzt erste Erfolge erzielt werden und Tests zur Feinabstimmung<br />
laufen auf Hochtouren. So weisen schon jetzt<br />
Aufkleber im Tankdeckel neuerer Modelle bei BMW auf <strong>die</strong><br />
Verträglichkeit von E20 Kraftstoff hin. Weiter laufen <strong>der</strong>zeit<br />
erste Erprobungen von CropEnergies mit größeren Flottenanbietern,<br />
welche schon jetzt Vorteile und positive Eigenschaften<br />
aufzeigen.<br />
Auch <strong>die</strong> TU Wien konnte bei umfangreichen Tests <strong>die</strong> hohe<br />
Leistungskraft, sowie den erheblich gesunkenen CO2-Austoß<br />
dokumentieren.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>21</strong><br />
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