der motor – Ausgabe 3/21 – Kommunikation für die Branche
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Wer kennt sie nicht, <strong>die</strong> Zweirä<strong>der</strong> von Simson. Spätestens<br />
ab 1990 waren sie in ganz Deutschland auf den<br />
Straßen zu sehen. Mit insgesamt knapp 6 Millionen hergestellten<br />
Krafträ<strong>der</strong>n war Simson <strong>der</strong> größte Zweiradhersteller<br />
Deutschlands und ist es bis heute geblieben.<br />
1856 im thüringischen Suhl gegründet, erlebte das Unternehmen<br />
viele Umbrüche und Umstrukturierungen, <strong>die</strong><br />
bis ins Heute reichen. Aktuell wird, allerdings nicht mehr<br />
unter dem Namen „Simson“, vieles an Ersatzteilen <strong>für</strong> alle<br />
hergestellten Modelle <strong>der</strong> Marke produziert.<br />
Die Krafträ<strong>der</strong> waren wesentlicher Bestandteil des Individualverkehrs<br />
in <strong>der</strong> DDR und Gebrauchsgegenstände,<br />
<strong>die</strong> oft mehr als 10.000 Kilometer pro Jahr zurücklegten,<br />
da <strong>die</strong> Wartezeit auf einen PKW entsprechend lang war.<br />
Viele Simsons haben inzwischen ein langes Leben hinter<br />
sich. Bemerkbar macht sich <strong>die</strong>s vor vor allem durch<br />
vermin<strong>der</strong>te Leistung und einen erhöhten Ölverbrauch.<br />
Die vermeintlich simple Technik ermutigte viele Besitzer,<br />
selbst Hand an <strong>die</strong> Motoren zu legen. Mit dem Ergebnis,<br />
dass viele Simson-Motoren nicht richtig laufen wollten,<br />
dann verkauft o<strong>der</strong> einfach in <strong>der</strong> Garage abgestellt und<br />
vergessen wurden.<br />
Diese sogenannten Scheunen- o<strong>der</strong> Garagenfunde sollten<br />
nach jahrelangem Stillstand nicht einfach irgendwie<br />
zum Laufen gebracht werden. Stichwort Standschäden.<br />
Nach so langer Zeit wird sich auf <strong>der</strong> Zylin<strong>der</strong>laufbahn<br />
kein Tropfen Öl mehr befinden, teilweise sind <strong>die</strong> Kolbenringe<br />
auf <strong>der</strong> Wand festgerostet. In den Kurbelwellenlagern<br />
sammelt sich Feuchtigkeit, aber kein Öl mehr,<br />
sie rosten ebenfalls fest. Die Dichtlippen <strong>der</strong> Wellendichtringe<br />
sind ebenfalls auf Grund von Mangel an Gleitmittel<br />
auf dem Wellenstumpf „festgewachsen“.<br />
Man bekommt den Motor auch in <strong>die</strong>sem Zustand zum<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>21</strong><br />
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