der motor – Ausgabe 3/21 – Kommunikation für die Branche
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Ein Text von Oliver Driesen<br />
Frischzellenkur aus Cottbus: Der Wankel<strong>motor</strong>, vermeintlich ein abgelegter Hut aus den<br />
Fünfzigerjahren, könnte zum nachhaltigen Energielieferanten im Auto von morgen werden<br />
<strong>–</strong> dank Wasserstoff und einem Entwicklerteam in <strong>der</strong> Lausitz.<br />
Es klingt wie das Zusammentreffen von Vergangenheit und<br />
Zukunft: Der Wankel<strong>motor</strong> und <strong>der</strong> Wasserstoff <strong>–</strong> lassen<br />
<strong>die</strong>se beiden sich zu einem bahnbrechenden Energielieferanten<br />
<strong>für</strong> Fahrzeuge und <strong>für</strong> stationäre Stromgeneratoren<br />
ergänzen? Ja, ist Holger Hanisch überzeugt. Der promovierte<br />
Jurist ist Geschäftsführer <strong>der</strong> Cottbusser Wankel Supertec<br />
GmbH. Die Firma wurde 2003 gegründet, also im neuen<br />
Jahrtausend. Dennoch gibt es hier eine „Mitarbeiterkontinuität“,<br />
<strong>die</strong> bis zu Felix Wankel und den unter seiner Leitung<br />
erzielten technologischen Durchbrüchen (Drehkolben<strong>motor</strong><br />
1954, Kreiskolben<strong>motor</strong> 1957) zurückreicht: „Im Hintergrund<br />
wirken bei uns <strong>der</strong> ehemalige Wankel-Chefingenieur Dankwart<br />
Eiermann als Berater und dessen langjähriger Mitarbeiter<br />
Rudolf Klotz“, erklärt Hanisch. An „Stallgeruch“ mangelt<br />
es den Entwicklern in Cottbus also nicht.<br />
Zur Gedächtnisauffrischung: Das Revolutionäre am Wankel<strong>motor</strong><br />
im Automobil war seinerzeit <strong>die</strong> (an<strong>der</strong>s als beim<br />
üblichen Hubkolben<strong>motor</strong>) kreisförmige Abfolge von Einspritzung,<br />
Kompression, Zündung und Ausstoß. Statt sich<br />
heben<strong>der</strong> und senken<strong>der</strong> Kolben in Zylin<strong>der</strong>n, rotierte hier<br />
ein dreiseitig abgerundeter „Läufer“ in einer einzigen Brennkammer<br />
und verdichtete dabei das Treibstoffgemisch, bevor<br />
es <strong>die</strong> Zündkerzen erreichte. Die Vorteile <strong>die</strong>ser Anordnung:<br />
weniger benötigte Bauteile, größere Kompaktheit und geringeres<br />
Gewicht des Motors, dazu höhere Laufruhe. Für<br />
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<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>21</strong>