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Die Benediktinerabtei Laach - Germania Sacra Online

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2 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

und Schoeffer (Hs 65 fol. 42) auch ältere <strong>Laach</strong>er Annalen bezeugt, die<br />

identisch sein dürften mit der von Güssenhoven (Hs 68 S. 231) und Kupp<br />

(Hs 69 S. 59) genannten Chronologia Lacensis (hierzu auch Richter,<br />

Schriftsteller S. 71). Eine in den Kollektaneen Schoeffers ungewöhnliche<br />

Anhäufung regionaler und lokaler Nachrichten aus den Jahren 1301 bis<br />

1304 spricht für die intensive Führung, beziehungsweise Anlegung der<br />

Annalen in diesem Zeitraum, oder aber, daß Schoeffer nur noch ein<br />

Fragment für jene Jahre zur Verfügung stand. Über das Alter und die<br />

Zuverlässigkeit der von Machhausen (Hs 64 fol. 113v-114r) und Schoeffer<br />

(Hs 65 fol. 74v) wiedergegebenen älteren Abtskataloge können infolge<br />

mangelnder Kontrollmöglichkeiten durch andere Quellen nur wenige Anhaltspunkte<br />

gefunden werden (vgl. § 31 Einleitung). Einzelne Unstimmigkeiten<br />

mit urkundlichen Nachrichten legen nahe, daß sie nicht kontinuierlich<br />

geführt wurden.<br />

Ein Blick auf die erhaltenen Materialsammlungen und Exzerpte zeigt,<br />

daß die Kontinuität der <strong>Laach</strong>er Geschichtschreibung schon vor dem 15.<br />

Jahrhundert abgebrochen war und ihre Überlieferungen um 1500 zum<br />

größten Teil nicht mehr zur Verfügung standen. Tilmann kannte um 1500<br />

zwar noch einige, inhaltlich wohl nicht sehr gewichtige Quellen zur<br />

Frühgeschichte der Abtei, die Schoeffer 130 Jahre später bereits vermißte,<br />

etwa den Liber caritatis (versch. Hs 2) oder eine Aufzeichnung über die<br />

Trennung <strong>Laach</strong>s von Afflighem, und ebenso Machhausen um 1560 noch<br />

eine Quelle über die Verlegung des Marktes von <strong>Laach</strong> nach Andernach<br />

1332 (überliefert in Hs 43), die heute nicht mehr nachzuweisen ist. Aber<br />

verglichen mit den Überlieferungsverlusten vor der schriftstellerischen<br />

Tätigkeit Tilmanns und Butzbachs scheint die zwischen 1500 und 1650<br />

aus Nachlässigkeit und aus Unkenntnis eingetretene Vernichtung älterer<br />

Quellen geringfügig. Daher beschränkten sich im 17. und 18. Jahrhundert<br />

die Kenntnis über die ältere Abteigeschichte zwangsläufig auf vereinzelte,<br />

zufällig überlieferte und durch die Tradierungsabfolge in bestimmte Zusammenhänge<br />

eingeordnete Aussagen. <strong>Die</strong>se Traditionsreste differieren<br />

natürlich nur wenig und lassen sich gewöhnlich über die Angaben bei<br />

Tilmann oder Butzbach nicht zurückverfolgen.<br />

Angesichts der stärker auf profane Bereiche beschränkten Aussagemöglichkeiten<br />

des <strong>Laach</strong>er Archivs müßte die Quellenlage zur Klostergeschichte<br />

als schlecht bezeichnet werden, wenn hierzu nicht wenigstens<br />

für einige Zeiträume und zu einzelnen Aspekten der Klostergeschichte<br />

Ersatzüberlieferungen zur Verfügung stünden. Sie finden sich für das 12.<br />

und frühe 13. Jahrhundert zur Personen- und in begrenztem Umfang auch<br />

zur Besitzgeschichte in den Urkunden der Kölner und Trierer Erzbischöfe<br />

und der mit <strong>Laach</strong> in Berührung stehenden Adelsfamilien und Städte sowie

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