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Die Benediktinerabtei Laach - Germania Sacra Online

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18 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

Höherlegung des Fußbodens um 1695 (Volk, <strong>Laach</strong>er Chronik S. 53 und<br />

Hs 69 S. 131) wurde nach 1220 der Baubestand kaum noch verändert.<br />

Hierdurch blieb die wuchtige Strenge der Hochromanik unverfälscht<br />

erhalten, die zu Maria <strong>Laach</strong> durch die Ausrichtung des Baus auf die<br />

Mittelachse und durch die einfache Gliederung der Joch- und Mittelschiffwände<br />

noch besonders betont wird.<br />

Mangels schriftlicher Quellen (zum Bau allgemein zuerst Machhausen<br />

um 1563, wohl unter Benutzung einer älteren Quelle, in Hs 64 fo1. 70v,<br />

nach ihm Redinghoven, HStA Düsseld. Hs B XI, 2 fo1. 497v und Schoeffer<br />

in Hs 65 fo1. 46v) vermag die Deduktion der Baugeschichte aus dem<br />

Baubestand allein freilich nicht alle Fragen befriedigend zu lösen. So muß<br />

offenbleiben, ob die ursprüngliche Konzeption bereits ein gewölbtes Mittelschiff<br />

vorsah oder zunächst mit einer flachen Balkendecke abschloß und<br />

ebenso auch der Baustand des Altarraums und seiner Apsis-Außengliederung<br />

bei der Weihe des Münsters 1156 (Hs 9 fo1. 170v sowie eine zweifellos<br />

spätere, heute nicht mehr nachzuweisende Inschrift bei Wegeler S. 15, die<br />

mit der in Hs 64 fo1. 72 überlieferten Weiheinschrift im Münster identisch<br />

ist). Daneben bleiben in sämtlichen Untersuchungen die Konsequenzen<br />

für die Baugeschichte unberücksichtigt, die sich vor dem Durchstich des<br />

Fulbert-Stollens 1) aus der Gefährdung der Fundamente durch den Wasserstand<br />

des Sees während der Schneeschmelze ergaben (Einzelheiten<br />

hierzu in § 30,1: <strong>Laach</strong> 1. Der <strong>Laach</strong>er See). <strong>Die</strong> Anlegung dieses Stollens<br />

muß im übrigen auch die Baufortschritte am Münster für einige Zeit<br />

wesentlich beeinträchtigt haben. Über diese teilweise auch im 20. Jahrhundert<br />

konstatierten Wasserschäden berichten unter Berufung auf das<br />

Granarium Tilmanns (versch. Hs 38) und auf andere ältere Überlieferungen<br />

Schoeffer (Hs 65 fo1. 55) und Güssenhoven (Hs 68 S. 121). Auch nach der<br />

Fertigstellung des Abflußkanals unter Abt Fulbert (1152 - 1177) waren sie<br />

keineswegs endgültig behoben, führten beispielsweise noch 1695 zur Höherlegung<br />

des Fußbodens (Otten, Das Kloster <strong>Laach</strong> S. 31) und scheinen<br />

auch vor der Wiederherstellung des Stollens 1844/45 Schäden im Münster<br />

verursacht zu haben (Eurich, Der Führer am <strong>Laach</strong>er See, Neuwied 1852<br />

S. 32). Ein Teil der Verwitterungs schäden, die als Beleg für das Stocken<br />

des Baues nach 1100 aufgeführt werden, dürften in Wirklichkeit solche<br />

Wasserschäden sein.<br />

Abgesehen hiervon ist zumindest für die ersten drei Baustufen der<br />

Zeitansatz der Periodisierung auch deshalb fragwürdig, weil Schippers ihn<br />

lediglich durch eine willkürliche Interpretation der <strong>Laach</strong>er Frühgeschichte<br />

1) Hierzu Klaus GREWE, Der Fulbert-Stollen am <strong>Laach</strong>er See. Eine Ingenieursleistung<br />

des hohen Mittelalters (ZsArchäolMA 7. 1979 S. 3 - 38).

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