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Die Benediktinerabtei Laach - Germania Sacra Online

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36 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

nen sind, könnten Teile von ihr noch ins 15. oder ins 16. Jahrhundert<br />

zurückreichen. Doch berichten schriftliche Quellen ebensowenig über seine<br />

Erbauung und spätere Nutzung wie über die merkwürdig deplazierte<br />

Kapelle im Obergeschoß des Gebäudevorsprungs zwischen der alten und<br />

der erweiterten Ostfront, die dort im Grundriß nach 1802 vermerkt ist.<br />

Abt Heinrich Artz (1756-1766) war zwar ein eifriger Bauherr auf den<br />

Klosterhöfen (vgl. § 31), im engeren Klosterbereich beschränkte er sich<br />

jedoch auf die Umgestaltung des bereits vorhandenen Baukörpers, wie die<br />

noch vorhandenen Kellerarrechnungen zeigen. Durch den zuerst in Boppard,<br />

dann beim Neubau des Nonnenklosters Marienberg bei Boppard<br />

tätigen Tiroler Baumeister Thomas Neuröhr (zu ihm Best. 708 Nr. 61 a),<br />

der von 1750 bis 1753 bereits den Bau der Ebernacher Propstei geleitet<br />

hatte und 1757/58 auch die Arbeiten an der St. Nikolauskapelle durchführte,<br />

wurde 1754 der Kreuzgang ausgebessert und der Archivraum neu<br />

eingerichtet, 1763 der Westflügel umgebaut, 1766 das Refektorium anscheinend<br />

völlig verändert und 1767 die damals zeitweilig als Speicher<br />

genutzten Räume über der Küche und dem Refektorium erweitert. Wie<br />

der Grundriß nach 1802 erkennen läßt, fiel nun das Hypokaustum weg.<br />

Statt seiner wurde das alte Refektorium beheizbar gemacht und als Winterrefektorium<br />

genutzt, während der bisherige Kapitelsaal nun die Bezeichnung<br />

Sommerrefektorium führte. Ebenso wurde die Küche vergrößert<br />

und verlegt.<br />

Da Neuröhr in den Jahren 1763 bis 1767 große Mengen Baumaterial<br />

für den geplanten Konventsbau bereitstellen ließ, für den er bereits im Januar<br />

1763 (Best. 128 Nr. 1013) einen Grundriß angefertigt hatte, wird er auch<br />

den Bau des neuen Südflügels 1775 noch maßgeblich vorbereitet haben.<br />

Daher ist es nicht erstaunlich, daß der Trierer Hofarchitekt Johann Seiz<br />

1775 bei der Ausführung dieses nach der Statue auf dem Mittelrisalit und<br />

nach dem regierenden Abt Meurer (1766-1801) Josefsbau, nach seiner<br />

Nutzung jedoch Konventsbau genannten Flügels, sich nur 14 Tage zu <strong>Laach</strong><br />

aufzuhalten brauchte (Best. 162 Nr. 1015 S. 69). Über diesen Abschluß der<br />

Bautätigkeit zu <strong>Laach</strong> im 18. Jahrhundert finden sich in den Überlieferungen<br />

der Abtei keine Spuren, da im Januar 1775 die Kellereirechnungen<br />

abbrechen. Gesichert ist die Tätigkeit von Seiz nur durch eine Beschwerde<br />

der Abtei Rommersdorf 1789 über ihren Architekten, in der sie auf die<br />

geringe zeitliche Beanspruchung des <strong>Laach</strong>er Baumeisters bei dem ähnlichen<br />

Bauvorhaben 14 Jahre zuvor verwies 1), sowie durch den Grundriß<br />

für diesen Flügel (Best. 702 Nr. 233), der die Handschrift von Seiz trägt<br />

1) Best. 162 Nr. 1065 S. 69 und Kar! LOHMEYER, Johannes Seiz; in:<br />

HeidelbergkunstgeschAbhh 1. 1914 S. 193-194.

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