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Die Benediktinerabtei Laach - Germania Sacra Online

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34 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

Kustos und vielleicht auch der Prior in H ä u s ern au ß e rh alb der geschlossenen<br />

Klosteranlage wohnten, die sich an die Klostermauer anlehnten<br />

und einen eigenen Ausgang aus der Klosterumfriedung hatten<br />

(Best. 128 Nr. 1189). Anderen Konventualen, etwa 1441 Heinrich von<br />

Liblar (Best. 128 Nr. 337), wurde das Pfortenhaus im Westflügel des Klostergebäudes,<br />

außerhalb der Klausur, zur Wohnung angeboten. Solche<br />

Wohnungen für Konventsangehörige kannte Butzbach um 1500, von dem<br />

die erste Beschreibung der Klosteranlage rührt (In Hs 47), nicht mehr. Er<br />

selbst bewohnte als Prior 1509 eine Zelle bei der St. Johanneskapelle über<br />

dem Kapitelsaal (Hs 49 fol. 214r). <strong>Die</strong>se Zelle könnte sich an derselben<br />

Stelle befunden haben, an der zuvor der Platz des Priors im früheren<br />

Dormitorium war, das er abends abzuschließen hatte.<br />

Sonst freilich schweigen die Quellen des 16. und des 17. Jahrhunderts<br />

über die eigentlichen Klostergebäude fast gänzlich. Lediglich Machhausen<br />

vermerkte um 1563, daß das Hypokaustum, dessen Beheizung durch<br />

jüngere Konventuale erfolgte (Hs 64 fol. 35r), im Winter auch als Refektorium<br />

diente (Hs 64 fol. 152r). Um 1594 verfügte auch der Kellerar über<br />

einen beheizbaren Raum (Best. 128 Nr. 495). <strong>Die</strong> Wohnung des Abtes<br />

wurde auch um 1600 als selbständiger Gebäudetrakt gekennzeichnet, in<br />

dem das Primizmahl stattfand (Hs 64 fol. 171r) und ebenso 1624 (Best. 128<br />

Nr. 535). Entweder auf die Aufstockung dieses Westflügels, oder aber auf<br />

die Verlängerung des östlichen Flügels durch Abt Johann Schweitzer<br />

(1613-1618) dürfte eine unklare Angabe der Metropolis (Brower/Masen<br />

1 496) Bezug nehmen. Für den Westflügel spricht, daß 1646 die feindlichen<br />

Truppen außer den Wirtschaftsgebäuden nur einen Bau der eigentlichen<br />

Klosteranlage zerstörten, der das neue Gebäude an der Pforte genannt<br />

wurde (Pfarrchronik von Niedermendig, zit. bei Schippers, Maria <strong>Laach</strong><br />

S.58).<br />

Ungewiß ist, zu welchem Zeitpunkt die geschlossene quadratische<br />

Form der ursprünglichen Anlage dadurch aufgegeben wurde, daß in deren<br />

Süden durch die Verlängerung der Ost- und Westflügel neue W ohngebäude<br />

entstanden, die seit der Schaffung eines Südflügeis 1775 durch<br />

Johann Seiz zu einem weiteren Gebäudeviereck mit einem zweiten Innenhof<br />

verbunden waren. Ob;Vohl dieser Wohnkomplex durch den Brand<br />

von 1855 weniger betroffen war, haben bisher infolge seiner starken<br />

Veränderungen im 19. Jahrhundert Feststellungen auf Grund des Baubestandes<br />

allein nur wenig ergeben, so daß diese neueren Bauten in kunsthistorischen<br />

Beschreibungen zumeist kaum berücksichtigt wurden (einzelne<br />

Bemerkungen in: Kunstdenkm. S. 329 - 330). Neben dem Verlust<br />

der Rechnungen, Akten und Pläne über die Klosterbaulichkeiten werden<br />

Aussagen zu ihnen freilich auch durch das Fehlen fast jeglicher Abbildung

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