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Die Benediktinerabtei Laach - Germania Sacra Online

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32 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

von selbst durch den Abstand zwischen dem südlichen Rundturm der<br />

Westturmgruppe und dem Beginn des südlichen Querhauses als der einen<br />

Seite und der hierauf im rechten Winkel stehenden Verlängerung der<br />

westlichen Querhausbegrenzung als der zweiten Seite des Quadrats. Entgegen<br />

der Ansicht Boglers (vgl. Grundriß bei Kubach/Verbeek S. 753)<br />

bog der Kreuzgang dabei an der Südwestecke des Querhauses nicht<br />

winkelförmig aus, sondern wahrte, wie Schippers dies ursprünglich rekonstruiert<br />

hatte, die quadratische Form (Kubach/Verbeek 4 S. 612). Allerdings<br />

kann im Gegensatz zu Schippers angenommen werden, daß, mit<br />

Ausnahme natürlich der Nordseite, die Kreuzgangflügel nicht Vorbauten<br />

der Abteigebäude waren, sondern in den Untergeschossen der Gebäude<br />

selbst lagen. Dem widerspricht freilich der Bericht der Hauschronik der<br />

Abtei Maria <strong>Laach</strong> (S. 255), anläßlich des Umbaus des Refektoriums. Der<br />

Kreuzgang selbst war als gewölbter Pfeilerdurchgang gestaltet, dessen<br />

Schildbögen und Kämpfer zum Teil rekonstruiert sind. Veränderungen<br />

erfuhr er seit dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts durch die Gräber<br />

der Äbte und einzelner Mönche (so 1556 Valerius von Mayen: Hs 60,<br />

Vorblatt und Brower/Masen 1 494). 1603 befanden sich hier auf Steinplatten<br />

auch die Urkundentexte der Pfalzgrafen Heinrich und Siegfried<br />

für das Kloster (Best. 30 Nr.3114 S. 517-518). Abt Benedikt von der<br />

Eidt ließ 1739 den baufälligen Nordflügel des Kreuzgangs abbrechen<br />

(Volk, <strong>Laach</strong>er Chronik S. 71), der erst 1905 wieder hergestellt wurde.<br />

Anders als der Kreuzgang sind die romanischen Klostergebäude an<br />

dessen Ost-, Süd- und Westseite nur noch zum Teil zu bestimmen. Nachdem<br />

sie nämlich bereits zu geringen Teilen im 17., weit stärker jedoch im<br />

18. Jahrhundert verändert wurden (vgl. Grundriß der Abtei bald nach<br />

1802 im Archiv der Abtei Maria <strong>Laach</strong> IV B 7), zerstörte am 28. /29. Januar<br />

1855 ein Brand alle oberen Stockwerke und große Teile der Erdgeschosse<br />

(Best. 441 Nr. 6878 und Nr. 25407). Bei ihrem Wiederaufbau durch den<br />

Kölner Dombaumeister Zwirner versuchte man weniger, den ursprünglichen<br />

Baukörper wiederherzustellen, sondern den Neubau allgemein dem<br />

romanischen Münster nachzuempfinden (Otten, Ende und Neubeginn<br />

S. 40 - 41). Danach standen auch die Anforderungen, die sich aus der<br />

Benutzung der Gebäude seit 1863 durch den Jesuitenorden und seit 1892<br />

wiederum durch die Benediktiner ergaben, einer sys tematischen Spurensicherung<br />

im Wege.<br />

An Hand der auch in dem heutigen Baubestand noch erhaltenen Reste<br />

und der hierfür äußerst dürftigen schriftlichen Überlieferungen hat zuerst<br />

Schippers die romanische Klosteranlage, wie sie vom 12. bis in die<br />

Mitte des 16. Jahrhunderts bestanden haben dürfte, zu rekonstruieren

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