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Die Benediktinerabtei Laach - Germania Sacra Online

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26 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

d. Ausstattung<br />

<strong>Die</strong> ursprüngliche farbliche Gestaltung der Gurtbögen und Wandflächen<br />

läßt sich nur schwer bestimmen. Im 18. Jahrhundert scheinen sie in<br />

einem hellroten Farbton ausgemalt gewesen zu sein (Best. 441 Nr. 26388).<br />

Freilich zeigten sich bei Restaurierungsarbeiten im 19. Jahrhundert auch<br />

ältere, wohl spätmittelalterliche Farbgebungen, die jedoch nicht systematisch<br />

verfolgt und später wiederhergestellt wurden (Best. 441 Nr. 26388,<br />

30950,35617 und bes. Nr. 25407). Überhaupt wurden im 19. Jahrhundert,<br />

wie ein Bericht 1883 zusammenfaßt, bei jeder Restauration alle Ausstattungsstücke}<br />

welche nicht dem romanischen Stil angehören} im puristischen Eifer erbarmungslos<br />

beseitigt und} wie es scheint} verschleudert (Best. 441 Nr. 25408).<br />

An figürlichen Wandgemälden haben sich außer den Fragmenten<br />

zweier Heiligengestalten an dem nördlichen und südlichen Mittelpfeiler,<br />

die spätgotischen überlebensgroßen Fresken der Heiligen Benedikt (oben<br />

mit den Wappen der Pfalzgrafen und der Grafen von Are), Nikolaus (mit<br />

dem Bild Abt Simons von der Leyen, gest. 1512, als Stifter) und Christophorus<br />

(mit Georg von der Leyen, gest. 1509) an den Arkadenpfeilern des<br />

Westchores erhalten 1).<br />

Farbe in das Münster brachten auch die unter Abt Albert (1199-1216)<br />

angefertigten Wandteppiche mit dem Bilderzyklus der Stifter (Einzelheiten<br />

bei § 31: Abt Albert). Ungewiß ist freilich, wie lange sie wirklich<br />

im Chorraum hingen, da Schoeffer um 1635 zu ihnen bemerkte, daß die<br />

Abtei für sie keine Verwendung habe (Hs 65 fol. 35). Nach 1637 wurden<br />

sie der Abtei von dem französischen Befehlshaber zu Koblenz abgefordert<br />

(Hs 68 S. 240) und sind seitdem verschollen. Weitere Wandteppiche wurden<br />

wohl im 14. Jahrhundert dem Münster durch Hadewig von Kempenich<br />

(CAL I und II, Aug. 20) und <strong>Die</strong>trich von Hadamar (CAL I, Nov. 19)<br />

geschenkt. Weitere Elemente der Buntheit waren natürlich die GI a s fe nster,<br />

über die die Quellen wenig berichten. Gesichert ist, daß unter Abt<br />

Johann Augustin Machhausen eine Reihe von Fenstern geschaffen wurden<br />

(Hs 64 fol. 72v und 73v), die zum Teil mit seinem Wappen versehen und<br />

noch im 19. Jahrhundert erhalten waren (Best. 441 Nr. 25407), heute aber<br />

nicht mehr nachzuweisen sind. Ob Machhausen selbst, ein anderer Konventual<br />

oder aber der <strong>Laach</strong>er Schulmeister diese Fenster angefertigt hat,<br />

ist nicht zu entscheiden (vgl. § 31: J. A. Machhausen). Der geringe Anteil<br />

1) Hierzu Kunstdenkm. S. 326 - 328; ihre von Adalbert SCHIPPERS, Drei spätgotische<br />

Wandgemälde im Westchor der Abteikirche (Wallraf-Richartz-Jb 5. 1928<br />

S. 48-49) versuchte Zuschreibung an Benedikt Fabri als Maler erscheint jedoch<br />

unbegründet.

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