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Die Benediktinerabtei Laach - Germania Sacra Online

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28 1. Quellen, Literatur, Denkmäler<br />

Weniger befriedigend ist der zweite Eingriff jener Jahre zu rekonstruieren,<br />

die Abteilung des zunächst offenen Querhauses durch Chorschranken.<br />

<strong>Die</strong>se später gut bezeugte Veränderung läßt sich zeitlich nur dann<br />

genauer fixieren, wenn man bereit ist, sich der überwiegend vertretenen<br />

Meinung anzuschließen, die als Fragment erhaltene, hervorragend durchgebildete<br />

Figur des allgemein als Samson bezeichneten Jünglings sei als<br />

Lesepult Teil dieses Lettners gewesen. 1 ) Denn diese nach der Wiederbesiedlung<br />

der Abtei 1892 aufgefundene Statue,2) die für die Bezeichnung<br />

des Meisters einer Reihe von rheinischen Plastiken namensgebend wurde,<br />

dürfte in den Jahren zwischen 1200 und 1220 gefertigt worden sein. Freilich<br />

ist damit nicht gesagt, daß diese Chorschranken gleichgesetzt werden<br />

können mit dem später bezeugten, erst 1836 entfernten (Kaelble S. 58 - 59;<br />

anders Schippers, <strong>Laach</strong>er Münster S. 77) Lettner, dessen Eckknäufe und<br />

Bogenanfänge am nordwestlichen Vierungspfeiler noch sichtbar sind.<br />

Auch über die ursprüngliche Einteilung des Chores scheint das letzte Wort<br />

noch nicht gesprochen zu sein. 3)<br />

<strong>Die</strong> Neubeschaffung eines Chorgestühls ist erstmals unter Abt Simon<br />

von der Leyen (1491-1512) belegt (Hs 50 fol. 311r, sowie Brower/<br />

Masen 1 S. 493 und Otten, <strong>Die</strong> Altäre S. 357). Ein neues Gestühl fertigte<br />

bereits 1526 der Andernacher Schreiner Vitus von Wassenburch an<br />

(Best. 128 Nr. 424). Vielleicht erst unter Abt Placidus Kessenich (1662-<br />

1698) wurde die alte Form des Gestühls bis zum ersten Langhausjoch<br />

aufgegeben und auf die Vierung beschränkt, wie dies der bald nach 1802<br />

entstandene Grundriß der Abtei (Arch. Abtei M. <strong>Laach</strong> IV B 7) andeutet.<br />

Hierfür beschaffte Abt Josef Dens (1698-1711) das neue Gestühl (Volk,<br />

<strong>Laach</strong>er Chronik S. 54).<br />

Neben der 1473 erwähnten Kon ven tsglocke (Best. 128 Nr. 373)<br />

besaß auch das Münster schon früh Kirchenglocken. Sie sind zuerst 1389<br />

bezeugt (Best. 128 Nr. 293), wurden unter Abt Peter Mags (1529-1551)<br />

erneuert (Brower/Masen 1 S.494 und Schorn, Eiflia <strong>Sacra</strong> 1 S. 744) und<br />

falsch gelesene Inschrift (ZschristlKunst 23. 1910 Sp. 195); Brigitte KAELBLE,<br />

Untersuchungen zur großfigürlichen Plastik des Samsonmeisters (BeitrrBau-<br />

KunstdenkmRhein127. 1981 S. 132-135). Ildefons HERWEGEN, Ein Kapitel in der<br />

Vorhalle (AnnHistVNdRh 115. 1992 S. 132). <strong>Die</strong> für die Gesamtinterpretation des<br />

Paradieses wichtige Rekonstruktion von SCHIPPERS wird auch durch das Exzerpt<br />

in der <strong>Laach</strong>er Handschrift 15 des 12. Jhs. fol. 64v: Vae sacerdotibus qui comedunt<br />

peccata populi, gestützt.<br />

1) Walter BADER, Der Bildhauer des <strong>Laach</strong>er Samson (BonnerJbb 133. 1928)<br />

und KAELBLE, aaO.<br />

2) Adalbert SCHIPPERS, Zwei rheinische Skulpturen aus der Frühzeit des<br />

13. Jhs. (ZsbildKunst 58. 1924/25 S. 165).<br />

3) Theodor BOGLER, Querhaus, bes. S. 343 f.

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