Paralympic News 1/21
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schwerpunkt<br />
Andreas<br />
Onea (links)<br />
und Andreas<br />
Ernhofer<br />
wollen beide<br />
im Olympic<br />
Aquatics<br />
Centre von<br />
Tokyo jubeln.<br />
Ein Trio für Tokyo<br />
aAller guten Dinge sind drei. So wie im rot-weiß-roten<br />
Schwimmteam für die <strong>Paralympic</strong>s in Tokyo. Andreas Onea,<br />
Andreas Ernhofer und Janina Falk werden im Olympic<br />
Aquatics Centre auf Medaillenjagd gehen. Obwohl das Trio<br />
viel gemeinsam hat, könnte es kaum unterschiedlicher sein.<br />
Onea ist mit seinen 29 Jahren der Routinier im Team,<br />
er nimmt bereits seine vierten <strong>Paralympic</strong>s in Angriff:<br />
„Die Vorfreude ist riesengroß, wir haben lange darauf<br />
hintrainiert. Nach der Verschiebung um ein Jahr hatten<br />
wir noch mehr Zeit für hochwertige Trainingseinheiten,<br />
ich fühle mich gut vorbereitet.“<br />
Die <strong>Paralympic</strong>s-Reise des Niederösterreichers begann<br />
2008 in Peking, im Alter von 16 Jahren holte er den starken<br />
6. Platz. Vier Jahre später schrammte Onea in London als<br />
Vierter hauchdünn an einer Medaille vorbei, in Rio war es<br />
dann aber so weit: Bronze über 100 Meter Brust. „Unvergessliche<br />
Momente! Wenn ich daran zurückdenke, bekomme<br />
ich heute noch eine Gänsehaut“, sagt Onea.<br />
Seine vierten Spiele sollen keineswegs seine letzten<br />
sein: „Die <strong>Paralympic</strong>s in Los Angeles kann man sich<br />
eigentlich nicht entgehen lassen. 2028 ist definitiv mein<br />
Fernziel und wenn ich körperlich fit bleibe, will ich das in<br />
Angriff nehmen.“<br />
Mit 18 Jahren<br />
ist die Wienerin<br />
Janina<br />
Falk die<br />
Jüngste im<br />
rot-weißroten<br />
Team.<br />
Die Erfüllung eines Traums<br />
Teamkollege Ernhofer feiert hingegen in Tokyo seine Premiere<br />
auf der ganz großen Bühne. Erst vor sieben Jahren,<br />
im Sommer 2014, hat sich der Niederösterreicher bei einem<br />
Badeunfall drei Halswirbel gebrochen und sitzt seither im<br />
Rollstuhl. Nach der Matura stieg der Feuerwehrmann im<br />
Sommer 2016 ins Schwimmtraining ein. Rasch stellten sich<br />
erste Erfolge ein, 2018 die ersten internationalen Siege –<br />
beim ersten Großevent, der Schwimm-EM 2018, konnte<br />
Ernhofer direkt eine Medaille gewinnen.<br />
Mit der Teilnahme in Tokyo erfüllt sich der 24-Jährige<br />
einen großen Traum: „Das ist das Größte! Als Kind habe ich<br />
immer die Olympischen Spiele verfolgt, jetzt bin ich selbst<br />
bei <strong>Paralympic</strong>s dabei.“ Dabei sein soll nicht alles sein:<br />
„Natürlich träume ich von einer Medaille. Wenn am Tag X<br />
alles zusammenspielt, ist das sicher drin.“<br />
Teamküken will hoch hinaus<br />
Ebenfalls zum ersten Mal dabei ist Janina Falk. Die 18-Jährige<br />
hat einen rasanten Aufstieg hinter sich und konnte inzwischen<br />
bereits mehrere Medaillen, auch bei Welt- und Europameisterschaften,<br />
gewinnen. „Das Wasser ist mein Element,<br />
dort fühle ich mich frei und kann mich so richtig auspowern“,<br />
sagt die 88-fache österreichische Staatsmeisterin.<br />
Falk wird als erste Sportlerin mit einer mentalen Beeinträchtigung<br />
bei <strong>Paralympic</strong>s antreten. „Das wird sicher etwas<br />
ganz Großes. Es freut mich, mit meinem Vorbild Andi<br />
Onea in Tokyo dabei zu sein“, strahlen ihre Augen.<br />
In der Südstadt trainieren die drei Teamkollegen Seite<br />
an Seite, in Tokyo wollen sie sich gegenseitig zu Höchstleistungen<br />
pushen. Vielleicht kommen sie mit Edelmetall<br />
im Gepäck nach Hause. Bleibt zu wünschen, dass auch hier<br />
das Motto gilt: Aller guten Dinge sind drei.<br />
Fotos: GEPA-Pictures<br />
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