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Hochgefühle 03 2021

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HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 17<br />

Mittwoch, 7. Juli:<br />

Rosengartenumrundung<br />

Im Gegensatz zu den beiden vergangenen Wanderungen,<br />

wo wir großteils in einer üppig blühenden<br />

Vegetation unterwegs waren, folgte eine Bergwanderung<br />

im durchwegs felsigen Gelände. Mit dem<br />

Wanderbus fuhren wir zur Frommeralm, von wo wir<br />

mit der neuen Gondelbahn hinauf zu der auf 2.500<br />

m liegenden Kölner Hütte gelangten. Von dort folgte<br />

ein steiler und zum Teil versicherter Steig im felsigen<br />

Gelände hinauf auf das Tschagerjoch. Mehrmals<br />

querten wir gut begehbare Schneefelder, um immer<br />

wieder auf den markierten Weg zu gelangen. Nach<br />

dieser Passage, welche von uns allen konzentriertes<br />

Gehen verlangte, erfreuten wir uns an der herrlichen<br />

Aussicht hinunter ins Vajolettal und am Blick zu den<br />

umliegenden Gipfeln der Rosengartengruppe. Nach<br />

einem weiteren anstrengenden Anstieg gelangten wir<br />

auf den Vajolonpass, wo wir einen ersten Blick auf<br />

die Rotwandhütte erhaschen konnten. Diese konnten<br />

wir, nachdem es kurz davor zu regnen begann, am<br />

frühen Nachmittag im Eilschritt erreichen. Nach einer<br />

Pause in dieser Hütte setzten wir unsere Wanderung<br />

am Hierzlsteig fort. Vorbei am Cristomonasdenkmal<br />

gelangten wir gerade noch rechtzeitig zur Köhlerhütte,<br />

sodass wir nach dem Hinunterfahren mit der Gondel<br />

noch den Bus nach Tiers erreichten. Erleichtert<br />

und entspannt lehnten wir uns zurück und ließen den<br />

Tag mit beeindruckenden Erinnerungen bei der Fahrt<br />

nach Tiers ausklingen.<br />

Donnerstag, 8. Juli: Aufstieg zu<br />

den Schlernhäusern und danach<br />

zur Tierser Alpl-Hütte<br />

Blick zum Rosengarten beim Abstieg von der Tschafonhütte nach Tiers<br />

Nach diesen wunderschönen Sommertagen waren<br />

für Vormittag das Eintreffen einer Kaltfront und eingelagerte<br />

Gewitter für den frühen Nachmittag prognostiziert.<br />

Daher hatte ich am Abend entschieden,<br />

dass wir auf das Frühstück verzichten, ein Lunchpaket<br />

bekommen und um 6 Uhr früh nach Compatsch<br />

auf die Seiser Alm fahren. Dort konnten wir ca. eine<br />

Stunde später, bei blauem Himmel, unsere Wanderung<br />

über die Seiser Alm beginnen. Bereits nach der<br />

zweiten Trinkpause war der Himmel bedeckt und in<br />

der Ferne konnte man erkennen, dass es schon regnete.<br />

Am sogenannten Touristensteig, welcher sehr<br />

gut angelegt und auch gewartet ist, erreichten wir<br />

bei heftigem Wind mit teilweise starken Böen und<br />

beginnendem Regen gerade noch rechtzeitig die<br />

Schlernhäuser (der Plural wird verwendet, weil das<br />

Schutzhaus aus mehreren miteinander verbundenen<br />

Gebäuden besteht). Nach einer angenehmen Pause<br />

in diesem oftmals erweiterten ehrwürdigen Schutzhaus,<br />

wo wir uns äußerlich und innerlich aufgewärmten,<br />

setzten wir bei besseren Wetterbedingungen die<br />

Wanderung zur auf 2.440 m gelegenen Tierser Alpl-<br />

Hütte fort. Da teilweise die Sonne hervorkam, konnten<br />

wir uns an den unterschiedlichsten, üppig blühenden<br />

Alpenblumen, die wir neben dem Weg auf den Bergwiesen<br />

entdeckten, erfreuen und diese nach Herzenslust<br />

fotografieren. In dieser im Jahre 2015 großzügig<br />

umgebauten und erweiterten Hütte wurden wir<br />

in Fünfbettzimmern untergebracht. Während wir beim<br />

Abendessen durch die großen Glasfenster die Blitze<br />

und den starken Regen mit hörbarem Donnergrollen<br />

beobachten konnten, waren wir weiterhin zufrieden,<br />

dass wir trockenen Fußes hier angekommen waren<br />

und genossen den letzten gemeinsamen Abend.<br />

Freitag, 9. Juli: Abstieg durch die<br />

Roßzahnscharte über die Seiser<br />

Alm nach Compatsch<br />

Dieser Abstiegsweg wurde in letzter Zeit leichter begehbar<br />

gemacht und auch heute, nach dem gestrigen<br />

Gewitter, waren 2 Männer damit beschäftigt, diesen<br />

Weg zu warten. Nach dem Abstieg ging es über die<br />

Seiser Alm, die größte Hochalm Europas, vorbei an<br />

üppig blühenden Almwiesen, Almhütten wieder hinunter<br />

nach Compatsch. Unbeschreiblich war der<br />

Blick zum Schlernmassiv mit seinen mächtigen Felswänden<br />

und dem ausgedehnten Hochplateau sowie<br />

den vorgelagerten Spitzen von Euringer und Santner.<br />

Ebenso der Blick auf die vor uns liegenden Wiesen in<br />

ein Farbenspiel von Rosa, Weiß und Gelb gehüllt, wie<br />

mit einem Zauberpinsel gemalt. Immer wieder, aus<br />

einer etwas anderen Perspektive betrachtet, folgten<br />

Pause um diese noch nie gesehene Schönheit und<br />

Weite bewusst zu verinnerlichen. So konnten wir uns<br />

langsam mit Bedacht und Achtsamkeit auf das Abschiednehmen<br />

einstellen. Diese schönen gemeinsame<br />

Tage sollten nun ihr Ende finden, aber im Herzen<br />

werden wir sie für immer behalten.<br />

Bericht: Mag. Dr. Höfferer Annemarie<br />

Postkartenblick auf den Karersee<br />

Blick vom Labyrinthsteig zum Latemarmassiv

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