Der Augustdorfer: Lebensgeschichte einer Augustdorferin

Kunterbuntes
Lippischer Ehrenring
für Dieter Kelle
Dieter Kelle hat in vielen Bereichen
für Schlangen und Oesterholz-Haustenbeck
zum Vorteil seiner Mitbürger
ehrenamtliche Arbeit geleistet.Seine
Bemühungen galten Einrichtungen
wie Kirche, Schule, Sportverein, Politik
und Feuerwehr.Für seine Verdienste
wurde er nun vom Landrat
Dr. Axel Lehmann ausgezeichnet.
Für Augustdorf ist diese Information
von Interesse, weil er sich viele Jahre
um den verlassenen Nachbarort
Haustenbeck gekümmert hat. Noch
Jahre nach der Vertreibung zeigten
Augustdorfer ihren Kindern die Reste
der alten Hofstätten in Haustenbeck. Lore Pomplun, die
Tochter von Becker Heini, erinnert sich an die letzten Besuche
an der Ruine des Elternhauses. Sie weiß noch von
anderen Haustenbeckern, die neu in Augustdorf anfangen
mussten. Julius Freitag, die Familie Wille oder Kurt Soesmann,
die Familie Mehrmann oder Else Maushake. „Da war
immer viel Wehmut und manchmal auch Trauer um die
verlorene Heimat im Spiel“. Das wurde lästig für die Betreiber
des Truppenübungsplatzes. Nach und nach wurden
die verbliebenen Ruinen platt gemacht und das Aufsuchen
durch die alten Besitzer und ihre Nachkommen durch die
Betretungsverbote unmöglich. Ein Ventil war das regelmäßige
Haustenbeckertreffen.
Frau Ingeborg Kelle, Dieter Kelle, Dr. Axel Lehmann Das
Fotos ist von Angelika Böger-Mai
Das wurde unter strengen Auflagen
von der Platzverwaltung genehmigt.
An der Organisation der Jubiläumsveranstaltungen
„75 und 80
Jahre Vertreibung“ war Dieter Kelle
maßgeblich beteiligt. Trotz anderer
Absprachen war die Sperre am Pollmanns-Krug
geschlossen. Menschen
aus Augustdorf also ausgesperrt. Die
Arbeit auf diesem Gebiet ist wenig
erfreulich.
Dieter Kelle und seine Eltern waren
selbst betroffen von der Vertreibung.
Er machte sich mit einigen
Freunden zur Aufgabe, zentrale Reste
des Dorfes als Erinnerung-Stätten
zu erhalten. Der ehemalige Friedhof
wurde zur Gedenkstätte. Auf dem
histoirischen Ehrenmal für die Haustenbecker
Opfer des ersten Weltkrieges kann man noch
die Namen der damals Gefallenen lesen. Die Anlage wird
liebe- und aufopferungsvoll von Dieter Kelle und einigen
Freunden vom Förderverein Haustenbeck gepflegt.
Ein anderes Objekt seiner Bemühungen ist der Erhalt der
Kirchenruine. Mit viel Geduld und gegen permanenten Widerstand
war es gelungen, die Ruine unter Denkmalschutz
stellen zu lassen. Der Bestand der Ruine ist damit noch
lange nicht erreicht. Aber Dieter Kelle und die Interessen-
Gemeinschaft geben nicht auf.
Viele Augustdorfer wünschen als ehemalige Haustenbecker
viel Erfolg dabei. Klaus Mai
Erfkamp
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Der Augustdorfer/ Oktober - November '21